plur1bus s01e03

felix schwenzel in gesehen

ich mag es wenn in fil­men men­schen por­trai­tiert wer­den die nett, freund­lich, dau­er­op­ti­mis­tisch und ehr­lich sind. ty­pi­scher­wei­se wir­ken die­se men­schen leicht naiv, weil wer ist in die­ser welt vol­ler ge­fah­ren und bö­sen ab­sich­ten im­mer freund­lich? pipi lang­strumpf ist der fik­tio­na­le cha­rak­ter der dem ei­ner­seits nah kommt und die mir so­fort in den sinn kommt, weil ich sie schon so lan­ge ken­ne. aber auch si­mo­ne aus aus mrs. da­vis, ted las­so, kim­my schmidt. oder das pa­ra­de­bei­spiel für un­er­schüt­ter­li­chen op­ti­mis­mus und freund­lich­ke­keit: hans im glück.

in plur1bus ist plötz­lich die gan­ze welt von die­sen men­schen ge­füllt, bis auf ein dut­zend aus­nah­men. eine der aus­nah­men, ca­rol, ist kon­se­quent un­freund­lich, pat­zig und auf eine art rück­sichts­los. ich fand das schwer er­träg­lich an­zu­se­hen, wie sie mit men­schen um­geht, die ihr of­fen, freund­lich und ehr­lich ge­gen­über­tre­ten und ihr nichts bö­ses wol­len. und an­de­rer­seits kann man ihre wut, ih­ren hass, ihre selbst­be­zo­gen­heit auch je­der­zeit gut nach­voll­zie­hen.

für mich kris­tali­si­ert sich be­reits nach drei fol­gen raus, dass ge­nau dies die stär­ke der se­rie ist. man mag für nie­man­den wirk­lich par­tei er­grei­fen. bei­de par­tei­en sind für ein paar mil­lio­nen tote ver­ant­wort­lich und doch kann man ver­ständ­nis für ihr mo­ti­ve oder de­fi­zi­te auf­brin­gen.

die an­de­re stär­ke der se­rie ist das neu de­fi­nie­ren von post apo­ka­lyp­ti­schen bild-wel­ten. der sau­ber leer­ge­räum­te su­per­markt (zen­ra­le ver­wal­tung und ver­tei­lung von re­sour­cen ist „ef­fi­zi­en­ter“) ist ein bild für die ge­schicht­bü­cher des sci­ence-fic­tion gen­res.

ich bin aus­ser­dem über­rascht, wie in­spi­rie­rend die se­rie ist. die ver­dreh­te welt die hier ge­zeigt wird, regt mich aus­ser­or­dent­lich zum nach- und wei­ter­den­ken an. was ist glück, was kommt hin­ten raus wennn man ef­fi­zi­enz und den ka­te­go­ri­schen im­pe­ra­tiv nie­man­dem zu scha­den als obers­te ma­xi­me sei­nes han­deln kon­seu­qent um zu set­zen verucht?

ich freu mich schon auf die nöchs­ten fol­gen und bin gleich­zeitg jetzt schon tief-trau­rig, dass die ers­te staf­fel am ende des jah­res schon vor­bei ist.

(5/5)