linksammlung vom 06.07.2015
vice.com: Ich war bei dem Seminar eines Vergewaltigungsbefürworters
mia walther war auf einem seminar von roosh v, „einem der bekanntesten Frauenfeinde und Männerrechtsaktivisten der USA“:
Statt Wut im Bauch habe ich unendliches Mitleid im Herzen für diese Männer, die ihr komplettes Leben danach ausrichten, sich selbst zu optimieren, mehrere Sprachen zu lernen, in andere Länder zu ziehen, um dann Frauen klarmachen zu können, denen sie angeblich doch sowieso keinen Wert beimessen. Das ist nämlich das große Ziel dieser Neomaskulinisten: Sich in einem Land niederzulassen, das sich dem „schädlichen Einfluss" des Westens bisher entziehen konnte, weil man nur noch dort „gute Mädchen" findet. Zwischenzeitlich kann man natürlich auch mit anderen Frauen Beziehungen führen—aber nur, wenn sie einen vergöttern und man selbst keinerlei Gefühle für sie hegt. Kein Wunder, dass sich diese Menschenroboter leer fühlt.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 10:14)
Kid tries to take photo of woman with laptop camera, woman covers lens (110 BC)
Image: of a woman with her slave child-attendant (Greek, c. 100 BC) - detail. Getty Villa, Usa [via]
(ursprünglich veröffentlicht am 06.07.2015 05:44)
mentalfloss.com: Meet the Woman Who Discovered Bob Ross
caitlin schneider erzählt wie bob ross zum fernsehen kam. unterwegs erzählt sie von bob ross’ vorgänger, bill alexander, einem deutschen, der noch bob rossiger war als bob ross selbst. über dieses video habe ich gestern abend ungefähr 14 minuten geschmunzelt:
(ursprünglich veröffentlicht am 06.07.2015 05:53)
boingboing.net: Not a bug
ha, schöner bildwitz. um den witz zu verstehen, muss man sich natürlich zu boingboing.net durchklicken und ein bisschen englisch verstehen.
mir fällt da übrigens einer meiner englischen lieblingswitze zu ein:
did you hear about the dumb terrorist who tried to blow up a car and burned his lips at the exhaust pipe?
(ursprünglich veröffentlicht am 06.07.2015 06:00)
Vor dem Späti sitzt ein Punk mit einer Flasche "Evian". Die Hitze, sie macht die Menschen kaputt.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 17:31)
kurzkritik „big game“: hätte 1 netter film werden können, folgte aber ner vorhersehbaren HO-modelleisenbahnlogik mit kaputter physik-engine.
linksammlung vom 05.06.2015
hier meine sammlung von links, die in den letzten tagen hier reintröpfelten.
anmutunddemut.de: Was ist eigentlich ein Buch?
anlässlich dirk von gehlens frage „was ist eigentlich ein buch?“ greift benjamin birkenhake den gedanken und titel auf und denkt über unseren textbegriff nach. und folgert: keine sorge, alles in ordnung.
Dirk hat drüben schon dargelegt, dass das bisherige Modell, dass Autoren nach heruntergeladenen Büchern bezahlt vor allem zu einem geführt hat: Viele Autoren und Verlage haben bereits auf die Produktion von kürzeren Büchern umgestellt, die zudem meist Fortsetzungen waren. Leuchtet ein, weil die Leute dann halt mehr Bücher runterladen. Lustigerweise musste ich als alter Perry-Rhodan-Fan gleich denken: "Ach schau an, The Return of the Groschenroman". Aber mit eben genau diesem Blick, wird deutlich, dass schon der erste Schritt von Amazon nichts am Textbegriff verändert. Denn man kann über Perry-Rhodan denken was man will … an Komplexität mangelt es der inzwischen aus 2800 Heften bestehenden Geschichte wahrlich nicht. Und schaut man sich aktuell populäre die Erzählformen an, dann ist klar, dass es eine große Zuneigung zur Langform gibt. Das Lied von Eis und Feuer, hätte G.R.R. Martin vermutlich mit weit mehr Profit einfach kapitelweise verkaufen können. Für die Handlung sind die fast schon willkürlichen Grenzen der Bücher irrelevant.
Nein, nein, ganz gleich wie Amazon seine Autoren entlohnt, und ganz gleich, wie diese Schreiben … der Textbegriff sitzt fest im Sattel, selbst die Langform. Und das trotz der hartnäckigen Konkurrenz durch allanwesende Ablenkung in Form kleiner digitaler Online-Texthappen, kaufen und lesen die Menschen mehr Bücher, ganz gleich ob digitale oder gedruckte.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 08:24)
juliareda.eu: Angriff auf die Panoramafreiheit: Steckt dahinter eine ominöse Lobby? Die Wahrheit ist noch schlimmer.
julia reda erklärt gut nachvollziehbar und differenziert was hinter dem „Angriff auf die Panoramafreiheit“ steckt und als leser erkennt man wie politik funktioniert. eine art happy end scheints auch zu geben und wenn es demnächst wieder mal wahlen zum eu-parlament geben sollte werde ich versuchen meine stimme so einzusetzen, dass julia reda wieder ins parlament einziehen kann — auch wenn das heissen sollte nochmal piraten zu wählen.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 08:56)
spreeblick.com: Krisenmanagement
fussnote zu diesem verstörenden text von johnny haeusler:
Der Text beruht auf wahren Begebenheiten und ist eine Mischung aus Erlebnissen von mir, Freunden, Bekannten und anderen Kleinunternehmern, mit denen ich in den letzten 20 Jahren gesprochen habe. Er stellt weder eine Handlungsempfehlung noch eine Rechtsberatung dar, die beschriebenen Situationen hätten auch ganz anders passieren können und/oder würden heute anders ausgehen. Die genannten Summen sind frei erfunden und sollen nur die Gesamtsituation darstellen. Als Parabel für Griechenland taugt der Text nur bedingt.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 21:55)
faz.net: Ausstellung „Black Mountain College“ in Berlin
niklas maak über das black mountain college , bzw. über eine ausstellung im hamburger bahnhof über das black mountain college. natürlich ist das alles mit dem bauhaus verflochten:
Schon das Bauhaus stellte ins Zentrum der Lehrbauten nicht die Arbeitssäle, sondern eine Bühne und ein Restaurant, also einen Ort des gemeinsamen Essens und einen Ort der Fiktionalisierung des Lebens.
Auch das Black Mountain College entstand in einer Zeit, in der der radikalliberale Kult des eigennützigen Individuums einen weltwirtschaftskrisenbedingten Knick bekommen hatte. Es wurde zu einem Ort, an dem neue Formen kollektiven Lebens erprobt werden sollten.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 08:50)
seesslen-blog.de: Der Nerd: eine Mini-Phänomenologie
dieser text von georg seeßlen liest sich ganz gut (via) und natürlich erkennt jeder der diese kategoriesierung phänomenologie liest, beispiele und situationen wieder und auch dieses zwischen-fazit erweckt potenziell kopfnicken:
Der deutsche Nerd (nicht alle Nerds in Deutschland sind auch deutsche Nerds, wohlgemerkt!) verbindet die Monomanie des angelsächsischen Vorbilds, das sich, in eben dieser angelsächsischen Tradition durchaus selbstironisch zu seinem Spleen verhalten kann, mit deutscher Gründlichkeit und Oberlehrerhaftigkeit. Der deutsche Nerd treibt nicht nur seinen „Gegenübern“, sondern auch seinen Mit-Nerds die Lust an ihrem Gegenstand gründlich aus.
Der deutsche Nerd liebt nicht, was er sich erwählt hat, sondern er hasst, was dem entgegen oder auch nur außerhalb steht. Der deutsche Nerd denkt immer hierarchisch. Er will unbedingt Ober-Nerd werden. Er will das Nerd-Tum organisieren. Statt Exegesen produziert er Vorschriften, statt Gottesdiensten seines Kultes hält er Gerichte.
nur: das hat alles nichts mit angelsächsischer oder deutscher herkunft zu tun und möglicherweise noch nicht mal mit nerdtum einseitigen leidenschaften für bestimmte themen. es gibt in jeder gruppe von menschen arschlöcher, erbsenzähler, übellaunige und dummköpfe — aber auch das gegenteil.
oder um mal eben das zu machen, was ich eigentlich kritisieren wollte: solche „Phänomenologien“ und versuche die welt zu ordnen sind typisch deutsch.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 09:12)
3sat.de: Bauerfeind assistiert …
bis jetzt hab ich mir nur eine folge von bauerfeind assistiert … angesehen, die folge mit anne will. und die fand ich ziemlich gut (die sendung, anne will aber auch).
[nachtrag 05.07.2015]
die folge mit tim mälzer habe ich auch noch geguckt und finde das format jetzt grandios. und ich nehme alles schlechte was ich jemals über katrin bauerfeind gesagt haben mag zurück. was sie so aus den leuten herauskitzelt und der absolute wille auch peinlichen und unangenehmen situationen nicht auszuweichen verdient respekt. aber tim mälzer gebührt auch respekt für seine schonungslosigkeit.
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 08:58)
dobschat.de: Meinungsfreiheit, Strafanzeige und 800 Euro Schadenersatz [Update]
carsten dobschat:
Da gab es vor gut einem Jahr mal einen Politiker, der meinte, er könne diskriminierende Aussagen über Homosexuelle tätigen und das wäre dann nicht diskriminierend, weil er ja dazu schrieb, er wolle damit nicht diskriminieren und er würde nur von seiner Meinungsfreiheit gebrauch machen. Außerdem müssten ja die Kinder vor den Homosexuellen geschützt werden. Tja, ich schrieb dann in mein kleines Weblog, dass ich ihn, wie alle homophoben Menschen, für Arschlöcher halte, ohne ihn oder diese damit beleidigen zu wollen – ist halt meine Meinung.
musste ich sehr drüber lachen.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 21:27)
noch ne abmahnung, bzw. strafanzeige. oder anders gesagt: staatliche aufmerksamkeitslenkung.
Beide Artikel haben damals leider nicht das große Interesse und eine gesellschaftliche Debatte über die Ausweitung der Überwachungsbefugnisse durch den Verfassungsschutz hervorgerufen, was wir mit unserer Berichterstattung erhofft hatten. Daher bedanken wir uns beim Präsidenten des Verfassungsschutzes für diese Streisand-Möglichkeit, um die in den Artikeln veröffentlichten Informationen einem breiteren Kreis zugänglich zu machen.
um diese beiden artikel geht’s:
- Geheimer Geldregen: Verfassungsschutz arbeitet an „Massendatenauswertung von Internetinhalten“
- Geheime Referatsgruppe: Wir enthüllen die neue Verfassungsschutz-Einheit zum Ausbau der Internet-Überwachung
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 09:17)
techniktagebuch.tumblr.com: Spaß mit der Packstation
kiki thaerigen hatte „Spaß mit der Packstation“. also eher nicht. um das motto des techniktagebuchs mal zu zitieren: ja, jetzt ist das langweilig alltäglich. aber in zwanzig jahren (werden wir uns ganz wehmütig an die gut funktionierende technik damals erinnern.)
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 09:01)
(ursprünglich veröffentlicht am 05.07.2015 08:51)
vorschlag für eine europäische flagge von rem koolhaas (2001)

The barcode has been featured in a number of prominent European newspapers, mistakenly touting it as the new European flag to replace the current twelve gold stars. This, however, was certainly not the idea behind its conception. The barcode was merely a suggestion for an extra symbol, parallel to the existing EU symbols, to bring Europe in a new way to new audiences. The joining of ten new members to the EU in 2004 resulted in a first official 'update'of the barcode. The Austrian EU Presidency of 2006 marked the first official use of the barcode. AMO designed the visual identity for the Austrian EU Presidency that took place from January 2006 – July 2006. The design, which is based on the barcode, resulted in various 'barcoded' items ranging from coffee mugs to trains and was prominently used at various summit meetings.
Since the time of the first drafts of the barcode it has very rarely been officially used by commercial or political institutions. During the Austrian EU Presidency 2006, it was officially used for the first time. The logo was used for the EU information campaign, but was very negatively criticized. In addition to the initially uproar caused by the Estonian flag stripes displayed incorrectly, the proposed flag failed to achieve its main objective as a symbol. Critics pointed the lack of capability to relate the signified (the mental concept, the European Union) with the signifier (the physical image, the stripes) as the major problem, as well as the presented justification for the order in which the color stripes were displayed (as every country in the EU should be regarded as equal in importance and priority).
The European Republic is under construction.
digital bauhaus summit 2015, tag 2
gestern abend hat friedrich liechtenstein ungefähr das gemacht, was er nen tag vorher in der taz angekündigt hat. ein bisschen über buckminster fuller plaudern und ein bisschen singen. die gäste des summits hatten vorher eine aufgabe bekommen die sie emsig den ganzen Abend bearbeiteten. die veranstalter nannten das „The World Game“. ich war etwas zu spät gekommen und mir war das schauspiel ein grosses rätsel (nachtrag: mladen gladic erklärt das spiel in der welt). 5 oder 6 gruppen erwachsener menschen bauten mit bastelmaterialen irgendwelche sphären und kuben und zwischen ihnen lief friedrich liechtenstein in bermuda shorts, kniestrümpfen, lederschuhen, polohemd und weissem bart umher und erzählte. oder sang.
Digital Bauhaus - Photos from Digital Bauhaus's post
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 06:36)
{"@context": "http://schema.org","@type": "VideoObject","name": "The World Game with Friedrich Liechtenstein as god like crooner. #DBS15","description": " …","thumbnailUrl": "https://root.wirres.net/videothumbs/liechtenstein.jpg","uploadDate": "2015-07-04T06:43:06+0000","contentUrl": ""}The World Game with Friedrich Liechtenstein as god like crooner. #DBS15
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 06:37)
ich fand das sehr grandios und angenehm und unprätentiös und ein paar mal musste ich auch lachen. die stimme von friedrich liechtenstein ist auffällig angenehm. tief und sonor, aber nicht versoffen. hell und klar, aber nicht schrill. unaufgeregt und leise, aber kein stück einschläfernd. er ist auch der meister des mikrofons, was man daran merkte, wenn andere das mikrofon kurz übernahmen um durch- oder ansagen zu machen. da fing es dann an zu ploppen, die lautsprecher fingen an zu feedbackkreischen, alle stimmen klangen plötzlich schrill und aufdringlich. und dann hat liechtenstein wieder angefangen zu reden oder zu singen und alles war wieder gut. keine ahnung ob das ein kompliment ist oder eine beleidigung, aber wie liechtenstein die karaoke-lieder („ich könnte auch n lied von mir singen, wobei … warum eigentlich? ist doch gut so …“) sang, erinnerten mich an barry white. so oder so, seit gestern bin ich friedrich-liechtenstein-fan.
es ist sehr, sehr irritierend, wenn ein minister englisch redet und dann über immanuel kant redet und „kant“ deutsch ausspricht. #DBS15
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 22:41)
heute früh war ich wieder zu spät, aber die veranstaltung war glaube ich auch ein bisschen spät. das programm war dicht gepackt und zwischendurch hielt der wirtschafts- und wissenschaftsminister von thüringen, wolfgang tiefensee auch noch statt einer 10 minütigen ansprache eine sechsstündige 40 minütige rede. der zeitverzug glich sich dann aber doch noch aus, weil ein sprecher morgens um 5 uhr seinen auftritt abgesagt hatte.
der zweite veranstaltungstag bestand nur aus vorlesungen, von denen sich manche auf magische weise ergänzten. so erzählten am nachmittag corinna sy und sebastian däschle von ihrem flüchtlingshilfe projekt cucula. das schreiben sie auf ihrer webseite über das projekt:
Das Wort „cucula“ stammt aus der Hausa-Sprache aus West-Zentralafrika und bedeutet „etwas gemeinsam machen“, aber auch „aufeinander aufpassen“.
CUCULA ist Verein, Werkstatt und Schulprogramm. Für und mit Flüchtlingen in Berlin. Im Gegensatz zur theoretischen Debatte über die Situation von Flüchtlingen in Deutschland, geht es den Initiatoren darum, eine pragmatische und unmittelbare Praxis des Handelns zu erproben, die nicht „für“ sondern eben „gemeinsam mit“ Flüchtlingen entsteht.
cucula baut mit den flüchtlingen möbel nach entwürfen des italienischen designers enzo mari. die schilderung ihrer arbeit und der probleme mit denen sie zu kämpfen haben fand ich beeindruckend, aber eine der schlussfolgerungen ist mir besonders im gedächnis geblieben: durch diese arbeit mit flüchtlingen lässt sich sehr viel über uns selbst, über unsere gesellschaft und unsere vorurteile und verhaltensweisen lernen.
der vortrag von daniel kerber, der in flüchtlingscamps unter anderem in jordanien beim aufbau von infra- und sozialstrukturen zu helfen versucht, schloss sich an den von cucula nahtlos an. auch die flüchtlinge in den flüchtlingscamps dürfen, wie asylbewerber in deutschland, nicht arbeiten oder geschäfte eröffnen. in den flüchtlingscamps machen sie es aber dennoch, so wie cucula es auch in berlin macht. in diesen camps leben weit über 50tausend menschen, in einem der camps, dem za’atari flüchtlings-camp sollen es sogar über 100tausend leben. in za’atari gibt es eine strasse die dort champs elysee genannt wird und an der viele geschäfte eröffnet haben - im prinzip illegal, aber offenbar geduldet. vice hat 2013 eine reportage über das camp veröffentlicht (die ich nicht gelesen habe). auch interessant: im durchschnitt existieren solche camps 20 bis 30 jahre.
.@JohannaKJaeger to @Holmfriebe: thanks for making us discuss romanticism in english, because it really sucks to talk about this in english.
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 23:35)
anja baumhoff ergänzte den vortrag von niklas maak in ihrem vortrag auch vortrefflich, auch wenn sie sich den seitenhieb auf maak, dass sein vortrag leider stellenweise etwas „oberflächlich“ gewesen sei, nicht verkneifen konnte. dank der beiden weiss ich jetzt, dass das bauhaus eben nicht nur ein designstil ist, sondern dass es auch eine art kommune war, ein ort an dem sich viele menschen verschiedenster herkunft trafen und neue formen des zusammenlebens ausprobierten. mit verschiedensten ansätzen versuchte das bauhaus erklärtermassen die gesellschaft zu verändern — nicht das bauen oder das design alleine. die mitglieder des bauhaus waren mindestens so heterogen, wie auch es auch die weimarer republik war. allerdings legte anja baumhoff wert auf die anmerkung, dass das bauhaus nicht so fortschrittlich war, wie niklas maak es darstellt hatte.
als beispiel führte sie die überkommenen rollbilder des bauhaus an, bzw. den entwurf des haus am horn vom maler und bauhaus-lehrer georg muche. das einfamilien-haus hätte zwar einen eigenen raum für die frau eingeplant, was durchaus als progressiv gelten könnte, aber dieser zimmer war zwischen dem des mannes und dem der kinder — mit durchgangstüren sowohl zum mann, als auch zu den kindern, „so the woman could serve them both“.
aber immerhin liess das bauhaus auch frauen als studenten zu.
was mir auch im kopf blieb und was das bauhaus wohl mit jeder avantgardistischen bewegung gemeinsam hat: fast alle hassten das bauhaus zu seiner zeit. insbesondere abstrakte kunst wurde gehasst und gerade das bauhaus versammelte besonders viele abstrakte künstler. aber genau dieser hass habe das bauhaus gross und bekannt gemacht.
sehr beeindruckend fand ich den auftritt von ulrike guérot. wenn ich das richtig verstanden habe, war ihr vortrag eine gekürzte version ihres vortrags auf der republica dieses jahr (den ich noch nicht gesehen habe, hier die schriftfassung, hier eine illustrierte textversion).
während des vortrags habe ich mir diese beiden fragmente notiert:
Digital Bauhaus - Ulrike Guérot: europe is a woman,...
Ulrike Guérot: europe is a woman, marianne was a woman, freedom is a woman. #DBS15.
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 21:07)
Digital Bauhaus - Timeline Photos | Facebook
Ulrike Guérot mashing up rem koolhaas' european flag proposal.
en.wikipedia.org/wiki/Flag_of_Europe#Barcode_flag
oma.eu/projects/2001/eu-barcode/
theguardian.com/culture/2004/sep/15/2
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 21:14)
nach ihrem vortrag in einer frage und antwort-runde liess ulrike guérot nach einem flammenden pro-europäischen plädoyer dieses gerücht fallen: die unterstützer eines ja beim griechischen referendum am sonntag würden auslandsgriechen (expats) aus der ganzen welt nach griechenland einfliegen, um stimmen für ein JA zu sammeln: „those who want the yes have the means to do that.“
die vorträge von tim leberecht, johanna k. jaeger, lisa ma oder dem schriftdesigner jürgen huber hatten alle ihre qualitäten und ein paar highlights, aber ich beschränke mich hier auf die fragmente die mir besonders in erinnerung geblieben sind.
johanna k. jaeger war die erste und einzige person die ich jemals bei der benutzung eines surface tablets von microsoft gesehen habe. kein wunder, sie arbeitet auch bei microsoft. sie hatte auch ne tolle folie, auf der sie goethe's werther mit kim kadashian verglich:
Digital Bauhaus - Digital Bauhaus's Photos
LOL: Goethe's Werther is Kim Kadashian!
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 21:19)
tim leberecht hat ein buch geschrieben, spricht perfekt englisch und findet wir bräuchten eine neue romantik:
tim leberrecht: we need a new romantic movement.
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 21:26)
sein vortrag war extrem geschliffen, humorvoll und sehr amerikanisch präsentiert. ein perfekter pitch für ein möglicherweise gar nicht uninteressantes buch. der humor lässt sich allerdings nicht ohne weiteres aus dem vortrag extrahieren:
Digital Bauhaus - tim leberecht (sinngemäss): wir suchen...
tim leberecht (sinngemäss):
wir suchen nervenkitzel wie die steinzeitmenschen: die einen springen aus dem weltraum zurück auf die erde, andere machen leistungssport der sie an die grenzen ihrer leistungsfähigkeit bringt, manche gehen ein paar tage in die black rock desert für radikale selbstinszenierung beim burning man festival.
je mehr wir leiden, desto stärker fühlen wir sinn und bedeutung im leben.das mit dem nervenkitzel, dem leiden, dem sich selbst an die grenzen bringen funktioniert auch bei gut bei ikea. ikea als extremsport.
(bei tim leberecht in der grandiosen, gut getakteten #DBS15 präsentation war das natürlich sehr witzig.)
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 21:22)
knoblauch war am zweiten tag sowas wie der running gag des tages:
knoblauch kaltschale was a thing at bauhaus according to anja baumhoff at #DBS15
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 22:42)
As Anja Baumhof taught us: early Bauhausians oftentimes fainted due to the strong garlic smell in the canteen. What could eGarlic be for the Digital Bauhaus? Lunch Break!
(ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2015 21:06)
als fazit des zweiten tages des digital bauhaus summit nehme ich folgenden satz mit nachhause:
wir müssen die gesellschaft verändern.
aber hier zuhause frage ich mich auch: müssen wir das wirklich? gibt es beispiele von (ruckartiger) gesellschaftlicher veränderung, die nicht im totalitären endeten? sind die länder die derzeit gewaltigen (geplanten) gesellschaftlichen wandel durchmachen (zum beispiel china oder einige arabische länder) dazu vielleicht nur in der lage, weil sie totalitär regiert werden? wollen wir das wirklich, unsere unausgegorenen ungetesteten ideen über die gesellschaft stülpen und sehen was passiert?
wenn ich die bauhaus-expertinnen in den letzten beiden tagen richtig verstanden habe, war die ambition des bauhaus zwar die gesamte gesellschaft zu verändern, die reichweite jedoch sehr begrenzt. so wie das bei vielen vorhergehenden und darauf folgenden bewegungen war. so hat die camphill-bewegung und die darauf folgenden antroposophischen lebensgemeinschaften (in einer davon habe ich meinen zivildienst gemacht) sicherlich viel im heilpädagischen und biologisch dynamischen gemüseanbau verändert und auch viele menschen berührt und beeinflusst (mich zum beispiel) — aber auch hier dürfte die reichweite begrenzt sein und weit davon entfernt sein, das leben von hinz und kunz auch nur ansatzweise berührt zu haben. gleiches dürfte für die kommune I oder gar die 68er-bewegung gelten, die sannyasins oder wenn's sein muss auch der ZIA.
ist der grund dafür, dass keine der mir bekannten reformbewegungen (ausser vielleicht den grünen) wirklich durchschlagende wirkung entfalten konnte vielleicht darin begründet, dass sie schon im kleinen nur leidlich funktionieren? wie viele knoblauch-flüchtlinge hätte es gegeben, wenn das bauhaus als gesamtdeutsche gesellschafts- oder lebensform etabliert worden wäre? wie sähe deutschland aus, wenn die antroposophen ernsthafte politische macht erlangt hätten oder würden? was wäre, wenn ein mitglied der ZIA nicht den bachmannpreis, sondern die kanzlerschaft gewonnen hätte?
wollen wir das?
so toll ich (insgesamt) das was ulrike guérot heute sagte fand, so beunruhigend fand ich ihre aussage, dass wir mit konsens und kompromissen politisch nicht mehr weiterkämen. ich mag ihr durchaus zustimmen, wenn sie fordert, dass wir wieder mehr für ideen kämpfen müssten und für unsere ideen aufstehen und unsere stimme finden müssten. aber konsens und kompromiss für eine schnelleres vorankommen oder gesellschaftliches reformprojekt aufgeben? das macht mir angst.
abgesehen davon: wir haben gerade radikalen gesellschaftlichen wandel. der wird derzeit durch das internet angefeuert und macht (zum beispiel) enorm viele konflikte sichtbar, die vorher unsichtbar waren. nur ist dieser wandel nicht von einer gesellschaftlichen utopie verursacht worden. klar, unterwegs, bei der entwicklung und beim wachstum des internets, sprossen allerhand utopien, die aber zum grossen teil von der wucht oder realität des internets gleich wieder erstickt oder weggespült wurden.
das was die entwicklung des internets befeuerte war übrigens, aus meiner sicht, eher das werk einer unsichtbaren hand (die louis klein übrigens gestern als ineffektiv für wandel brandmarkte), als das einer utopie oder gesellschaftlichen vision die sich ein menschlicher geist ausgedacht hat. das internet ist einfach passiert, weil es plötzlich technologisch funktionierte.
in diesem sinne fand ich daniel kerbers schlusswort eigentlich auch ganz passend. so inspirierend die diskussionen und vorträge auf dem digital bauhaus summit waren, zum grossen teil fanden sich die diskussionen auf einem niveau, das die meisten menschen nie erreichen werden und vor allem nie erreichen wollen — und wahrscheinlich auch immer skeptisch beobachten werden:
the discourse is flying pretty high here. i don’t read hegel to keep up with the discussion.
— daniel kerber
heute habe ich relativ viele club mate getrunken. was mich wunderte: das schmeckte gar nicht eklig. im gegenteil. zwischendurch habe ich — wahrscheinlich um zu gucken ob meine geschmacksnerven noch funktionieren — eine cola getrunken und die schmeckte wirklich eklig. nicht so sehr beim schlucken, aber kurz danach und etwas länger danach auch. bis der eklige geschmack weg war, verging fast eine stunde. später im zug habe ich dann ein bitburger getrunken. auch das schmeckte eigentümlicherweise nicht eklig. bitburger an sich schmeckt ja auch nicht eklig, aber wenn man es länger nicht getrunken hat, meint man es schmecke eklig — mir geht das zumindest so. ich bin mit bitburger gross geworden, aber in dem moment in dem ich das rheinland verliess und mich an andere biere gewöhnte, war der erste schluck bitburger jedes mal ein schock. heute nicht. muss am wetter liegen.
hier meine eindrücke vom ersten tag des #dbs15, hier das twitter-konto, hier das facebook-konto des digital bauhaus summit, die ich freitag und samstag (mit-) gefüllt habe.
go cart!
go cart!

es ist so heiss, dass sich markennamen auflösen. #dbs15

es ist so heiss, dass sich markennamen auflösen. #dbs15
wie urlaub auf teneriffa: urlauber spielen animiert, friedrich liechtenstein singt pop. #dbs15
wie urlaub auf teneriffa: urlauber spielen animiert, friedrich liechtenstein singt pop. #dbs15
digital bauhaus summit 2015, tag 1
heute war ich den ganzen tag auf dem digital bauhaus summit in weimar. die hinfahrt heute früh hat dann allerdings andertalb stunden länger als geplant gedauert, dank der bahn:
dass n zug ausfällt, ok. aber „witterungsbedingt“? das is doch keine witterung heute.
@digi_bau Huhu. Just fyi ICE 1005 fällt komplett aus, wenn überhaupt jemand so doof ist wie ich so früh aufzustehen. Berliner verspäten sich
(ursprünglich veröffentlicht am 03.07.2015 04:49)
im zug setze sich dann eine schulklasse an meinen tisch, die auch nach weimar wollte und auch von dem zugausfall betroffen war. so konnte ich eine halbe stunde dem lauschen, was teenager so reden, wenn sie meinen dass sie alleine sind, oder der typ neben ihnen, der wie ein penner aussieht und ständig in sein handy starrt, ihnen egal ist.
meine schlussfolgerung nach 30 minuten: vornehmlich unterhalten sich teenager über andere menschen und sich selbst, mitschüler, freunde, deren eltern („boar, die mutter ist voll anstrengend“), drogentote aus dem bekanntenkreis, den spiegel, peinliche situationen in die sie geraten sind und über essen.
grundsätzlich also das gleiche, was ich auch hier ver- und behandle.
mit dem zugausfall und der verspätung habe ich dann die ersten vorträge verpasst und konnte dann noch um 10 uhr den vortrag von louis klein sehen, einen workshop der connectors malmö mitmachen, ein referat von liss c. werner ertragen und mich vom vortrag von niklas maak überrollen lassen.
um acht geht’s weiter, da macht auch friedrich liechtenstein irgendwas. bis dahin hier meine eindrücke.
louis klein sprach über „competitive social design“. der kern seiner aussage lässt sich wie folgt zusammendampfen: wir haben im letzten jahrhundert massiv in techische forschung investiert. als beispiele nannte er das kernforschungszentrum CERN, das us-ameriaknische atombombenprogramm (manhattan project) oder das human genome project. nach einer umfangreichen einleitung von den nürnberger kriegsverbrecher prozessen („we’re cascading the risk, the ethical burden from the system down to the individual“) und anderen verbrechen gegen die menschlichkeit („when looking at crimes against humanity, we need to look at systems as actors, not (only) individuals“), über banksy („the greatest crimes are not commited by peoply breaking the rules, but by people following the rules“) schlussfolgertefragte er:
wir sollten uns bei der ökonomie und gesellschaftspolitik nicht auf selbstregulierung und eine unsichtbare hand, die das alles schon irgendwie regelt, verlassen, sondern aktiv gestalten und forschen, welche gestaltung erfolgversprechend ist.
hört sich alles sympathisch und nachvollziehbar an, aber die politischen implikationen lassen einen erschaudern. das wurde klar, als er china und die vereinigten arabischen emirate als beispiele heranzog, die ihr schicksal in die eigene hand genommen hätten und in denen eben nicht das individuum zählt, sondern der gesellschaftliche fortschritt. beide länder machen das in vielen bereichen mit enormen tempo und beeindruckenden wachstumszahlen.
louis klein: down there is what you get when you trust the „invisble hand“. pic.twitter.com/pUTLOtNU2I
louis klein: the chinese are doing quite well. pic.twitter.com/YTn7duHczI
die radikalität von louis kleins anregungen wurde dann in der anschliessenden diskussion klar. eine sozialwissenschaftlerin stimmte louis klein zu und sagte (sinngemäss), die demokratie sei gescheitert. gerade bei fragen wie nachhaltigkeit (sic!) habe die demokratie versagt.
grundsätzlich gehen bei mir ja immer die alarmglocken an, wenn darüber sinniert wird, dass das individuum, der einzelne mensch hinter dem grösseren ziel, der weltrettung, der weltverbesserung, der wie auch immer gefärbten gesellschaftlichen utopie zurückstehen müsse. falls also einer in der session glockengeläut gehört haben sollte: das war ich. trotzdem — oder gerade wegen meiner alarmglocken — fand ich den vortrag extrem inspirierend, gerne wieder louis, auch wenn wir uns nicht mehr erkennen.
der workshop der beiden protagonisten der connectors malmö war ein richtiger workshop. keine powerpoint folien, sondern selbstgemalte zettel, stehendes publikum, kennenlernspielchen und kurzaufgaben, um danach, bei stehendem publikum doch wieder in die frontal-vortrags-perspektive zu wechseln. war trotzdem interessant, vor allem weil ich bei den kennenlernspielchen drei leute kennengelernt habe, eine erfahrung, die ich sonst auf konferenzen, wegen persönlichen sozialen eigentümlichkeiten, nicht mache. ich glaube die beiden „connectors“ machen sehr interessante sachen, konnte aber leider deren ausführungen nicht soweit folgen, um selbst darüber zu berichten. möglicherweise gibt deren webseite ja detailierter auskunft darüber.
von liss c. werners referat bin ich leider sehr enttäuscht gewesen. im prinzip war das eine prätentiöse diaschau mit hübschen bildchen und ein paar akademischen floskeln wie ich sie aus der architekturfakultät kenne. wie immer will ich nicht ausschliessen, dass ich zu doof für den vortrag war, jedenfalls habe ich meinen eindruck nach dem vortrag so zusammengefasst:
das #DBS15-referat von @SYSTEMARCHITEKT war voller beobachtungen und hübschen bildchen, enthielt aber leider keine einzige schlussfolgerung.
die antwort von liss c. werner darauf war so gesehen folgerichtig:
Der Talk hatte keine Schlussfolgerungen zum Ziel sondern Fragen. die Bilder aus Geschichte und current Digital human.
(kleine korrekturen von mir hinzugefügt)
das hatte sie am anfang ihres vortrags (etwas kryptisch) auch so angekündigt. das enttäuschede ist aber, dass die fragen die der vortrag aufwarf in etwa die sind, die die vortragsankündigung aufwarf (vollzitat, die fragen stehen mit fragezeichen markiert am ende):
In 1995 Nicholas Negroponte stated that “The change from atoms to bits is irrevocable and unstoppable”. 30 years later we may review Negroponte’s statement and claim that atoms and bits will continue to merge with the advent of smart skin and wearable computers. The body as physical interface to the world has been complemented by the smartphone, the Internet and last but not least wireless, invisible and fast data-autobahns. The body now acts as a communication device between the individual and its physical and virtual environments. Its modification, crossing cyborgian and humanoid genes, describes a fundamental change of the body’s actual material and its new role in the local and urban environment, on a macro- and micro-scale as semi-autonomous communication interface.
Do we need to redesign design in the age of a hacked body?
What are the new challenges for the future gestaltung of society?
Is there a general system residing on a meta-level of design with or without artificial computation?
mir war das alles zu sehr oberfächliches kratzen und zu wenig bohren. ich finde die guten fragen ergeben sich nicht durch anfassen, distanziertes, fachfremdes beobachten, sondern beim bohren, beim bauen, beim testen, ausprobieren, sezieren, analysieren und neu zusammensetzen. mir erschien der designbegriff der hier verhandelt wurde als zu flach, zu sehr auf die reine, oberflächliche gestaltung konzentriert. louis klein hat gezeigt wie schmerzhaft bohren sein kann, liss c. werner hat gezeigt, wie unergiebig das kratzen an der oberfläche sein kann.
für diesen blöden witz möchte ich mich jedoch entschuldigen.
eine der folien von @systemarchitekt: „do we need to redesign design in the age of a hacked body?“
hackfleischbesprechungen?
#DBS15 #SCNR
jetzt niklas maak auf dem #DBS15 digitalbauhaussummit.de/talks/#talk-613 pic.twitter.com/bA5baX220q
niklas maak hat bei seinem vortrag stark geschwitzt. was aber auch kein wunder ist, weil er den vortrag vorangetrieben hat wie ein d-zug. niklas maak war dermassen in fahrt, dass es mir unmöglich war, paralell zum vortrag etwas substanzielles davon zu dokumentieren. ausser dem hier:
guter vortrag von niklas maak, geschliffenes englisch, wucht und speed eines d-zugs und mikrofon-ploppen wie beim beatboxen. #DBS15
ein paar notizen habe ich mir aber gemacht und ich fand den vortrag so bemerkenswert, dass ich dazu noch etwas schreiben möchte — aber erst später.
hier meine eindrücke vom abend des ersten tages und vom zweiten tag.
(offenlegung: ich bekomme ein honorar dafür das twitter- und facebook-konto des digital bauhaus summits zu befüllen. inhaltliche vorgaben habe ich nicht bekommen, hier zensiert nur mein eigener zensor in meinem kopf)

alter sitzungssaal in der alten staatsbank. hier findet der track „small is besutiful“ vom #dbs15 statt.

alter sitzungssaal in der alten staatsbank. hier findet der track „small is besutiful“ vom #dbs15 statt.

ix bin dann mal auf dem weg zum #dbs15 (www.digitalbauhaussummit.de)

ix bin dann mal auf dem weg zum #dbs15 (http://www.digitalbauhaussummit.de)
linksammlung vom 02.06.2015
das ist ne (testweise!) linksammlung von eigentlich schon existierenden links, die aber noch nicht auf der startseite erschienen sind, sondern nur in der kategorie links. vielleicht ist sowas die lösung auf diese anmerkung von ben_:
Achso … und … ich fand die täglichen Link-Zusammenfassungen besser. Das hat gleich was artikel-mäßiges.
so könnte ich bereits gebloggte link-einzelartikel nochmal täglich in einem artikel zusammenfassen. die link-artikel würde ich dann nicht mehr auf die startseite (bzw. startseiten-kategorie) packen, sondern eben nur noch in die links-kategorie. auf der startseite und im regulären rss-feed, tauchen sie dann nur noch als (tägliche) sammlung auf. so wie hier, sechs links von heute abend:
spiegel.de: NSA: Angela Merkels Handy ist nicht das Problem
guter kommentar von christian stöcker zur NSA-überwachung. was mich allerdings wundert ist das bild das den artikel illustriert. dort habe ich mir bildanalyse-methoden etwas merkwürdiges entdeckt. es sieht aus, als hätte die NSA an merkels handy ein abhörkabel angebracht. dass das bis jetzt niemand bemerkt hat?
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 20:03)
spiegel.de: Nürnberg: Der Rentner und das Ekel-Essen im Altenheim
schöne nachdifferenzierung einer geschichte die seit ein paar tagen in empörungswellen durch die sozialen netzwerke schwappt. ich habe in diesem fall glück gehabt und bin bei der geschichte skeptisch geblieben, bzw. unfähig mich zu empören. und wie es sich zeigt, ist alles auch ein kleines bisschen anders als es biher schien.
Das Heim ist von dem ganzen Trubel genervt. Es hieß auch, man wolle E. rauswerfen. Der Betreiber dementiert. Und auch Jürgen E. sagt, das stimme nicht. Er überlege, von sich aus zu gehen. Im Übrigen räumt er ein: „Püriertes Essen sieht grundsätzlich nicht appetitlich aus.“
ich bin übrigens mit krankenhausessen gross geworden. einige meiner schönsten jugenderinnerungen haben sich in krankenhauskantinen ereignet (mein vater war arzt). unter anderem habe ich dort fondor entdeckt und meine ersten erfahrungen mit glutamat-räuschen erlebt.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 20:11)
youtube.com: Only In Monroe --- July 2015
eigentlich ne super idee: stephen colbert übernimmt einmalig eine provinz-public-access-show (sowas wie ein offener kanal). dabei macht er sich ein bisschen lustig über die provinialität von monroe, wo die show gesendet wird, kostet die unangenehmen pausen (awkward pauses) genüsslich aus und zelebriert holprige übergänge.
nur leider wirkt das alles gar nicht witzig oder unterhaltsam. ich glaube auch, dass das nicht nur wegen der fehlenden studiolacher in die hose geht, sondern vor allem weil colbert seine rolle als moderator spielt. er ist immer noch ein talkshow-host-darsteller, kein talkshow-host. für seine ersten studiogäste (zwei ortsansässige damen die die show sonst moderieren und von denen eine, wenn ich das richtig verstanden habe, den namen einer prominenten politikerin trägt) interessiert er sich nur um ihnen schlechte gags entgegenzuschleudern. später kommt wohl noch eminem, aber das habe ich nicht mehr gesehen weil ich die sendung gelangweilt nach 10 minuten geschlossen habe.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 20:26)
kottke.org: Tennis serve in slow motion
jason kottke:
At 6000 fps, you can see just how much the racquet flattens a tennis ball on the serve. (via devour)
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 20:27)
boingboing.net: Pope ”plans to chew coca leaves during Bolivia visit“
find ich gut, der papst möchte bei seinem boliven-besuch gerne coca-blätter kauen . das is ne schöne politische geste, aber abgesehen davon würde ich das bei einem besuch in boliven auch gerne angeboten bekommen.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 20:40)
karsten krampitz, der mal sechs jahre lang sowas wie der chefreadkteur des strassenfegers war, über die klage des aktuellen „chefredakteurs“ über „osteuropäischen Migranten unter seinen Verkäufern“:
„Betrugsversuche und aggressives Betteln“ sollen jetzt geahndet werden. Tatsächlich. Warum eigentlich nicht beim „Chefredakteur“? Andreas Düllick bettelt doch in jeder Ausgabe. Unter seiner Ägide findet sich auf der Rückseite des Strassenfegers seit vielen Jahren ein auszufüllender Spendencoupon. Wofür genau das Geld gebraucht wird, erfährt der Leser nicht. Auf dem Foto lächelt irgendein Mensch und hält sich die geöffnete Klemmmappe übers Haupt. „Ein Dach überm Kopf“ heißt die Spendenkampagne. Und weiter unten: „Um obdachlosen, wohnungslosen und armen Menschen wirksam helfen zu können, (…) brauchen wir dringend Hilfe!“
Verkäufer, die mich noch kennen, haben mir erzählt, dass der Strassenfeger seit anderthalb Jahren kein Notübernachtungsprojekt mehr hat. Das ist bitter. Ich hab sie gefragt, was denn nun passiert mit den vielen Daueraufträgen von Leuten, die jeden Monat für Unbehauste spenden. Wird das Geld zurücküberwiesen? Man weiß es nicht.
der letzte satz ist direkt bei turi2 abgeguckt, wo es bei der abwesenheit von recherche immer „unklar“ heisst. aber die unklarhiet hält natürlich nicht vom suggerieren übler machenschaften ab. trotzdem bitter.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 20:46)
bonustweet:
Frauenfreundschaft "Ich bin fett.""Quatsch du bist sexy."
Männerfreundschaft "Ich bin dick.""Ja,und hässlich biste auch noch."
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 11:50)
bonus facebook-share:
NICHTLUSTIG - Timeline Photos
ENDSPURT! http://kck.st/1BPzmuy
Meine Kollegen Hauck und Bauer versuchen grade, das erste Cartoon-Lese-Festival der Welt in Berlin zu finanzieren. 24 Stunden, 24 Cartoonisten auf der Bühne. Einer davon wäre ich. Momentan sieht's allerdings nicht sehr rosig aus. Helft Ihr, das Festival noch über die Zielgerade zu bringen? Ein paar Stunden habt Ihr noch... Einfach auf den Link oben klicken.
(ursprünglich veröffentlicht am 02.07.2015 07:04)

jedes detail, jedes kabel zählt. #ditisberlin. #aufdemwegzurarbeit

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