schönes portrait von christoph amend zu lena meyer-landrut.
Mitten in dieser Phase des Nachdenkens, im Laufe des Jahres 2011, setzt das ein, was ihr von erfahrenen Kollegen vorausgesagt worden ist: der Gegenwind, der immer irgendwann kommt, wenn man sehr lange in der Öffentlichkeit steht. Er bläst heftig.
boris rosenkranz erklärt nochmal, warum die krise des journalismus kein vermittlungsproblem ist, sondern ein henne-ei-problem: halten (zu) viele journalisten ihre leser für blöd oder sind (zu) viele journalisten einfach blöd?
meine erfahrung mit fast allen studien zu ernährung und studien zu ernährungs-gesundheits-und-kranheits-korrelationen sagt, dass die maximale lebensdauer ihrer schlussfolgerungen so um die 10 jahre liegt. dann kommt eine andere studie, die das gegenteil behauptet.
bis wir die komplexen zusammenhänge unsereres verdauungstrakts verstanden haben, dürften noch so um die 200 jahre vergehen. bis dahin gilt analog zum guten alten grundsatz die dosis macht das gift („Dosis sola venenum facit“): es ist egal was man isst, entscheidend ist das mass und dass man den verdauungsapparat ausreichend bewegt.
sean raymond beantwortet seine selbst gestellte frage, ob leben auf planeten ohne sonne existieren kann, sehr gut lesbar, verständlich und analogie-reich.
The Sun gets a lot of good press. Nearly everyone likes sunny days and rainbows. Solar panels are virtuous. Sunlight drives photosynthesis, which produces the oxygen we breathe. Our bodies make such mood-improving substances as vitamin D from sun exposure. Sun worship and solar deities appear throughout recorded history. We love our Sun.
nik afanasjew über drei kreuzberger jugendliche mit migrationshintergrund. sehr lang (druckversion auf einer seite), sehr nah und persönlich und absolut unprätentiös geschrieben.
tim teeman fifferenziert und angemessen sympathisierend über den dermatologen fredric brandt, der von martin short in unbreakable kimmy schmidt parodiert wurde. auch wenn im vorhergehenden satz zwei witzige namen vorkommen, bleibt einem beim lesen des artikels das lachen ein bisschen im halse stecken.
ich habe mit meinem ersten iphone bis zum iphone 4S gewartet. erst dann fand ich den preis und den funktionsumfang attraktiv genug. 2008 hatte ich nichts als spott für das macbook air übrig; bis ich das macbook air gut fand musste apple vier oder fünf jahre entwicklungsarbeit reinstecken. aber ich habe bereits vor einer weile erkannt, dass apple’s neue produkte immer ein paar jahre brauchen, bis sie in die zeit passen. oder wie nick heer es ausdrückt:
Apple's unique skill is in understanding the roadmap for several years into the future, and building according to that.
das ist übrigens auch einer meiner indikatoren für gutes design: wenn es einem sofort, auf den ersten blick gefällt, wenn es zu gefällig ist, ist es meistens müll, den man nach ein paar tagen oder monaten nicht mehr sehen mag. gutes, langwährendes design ist gewöhnungsbedürftig. es nimmt die zukunft vorweg (und formt sie gleichzeitig mit).
der teaser-trailer für die neue staffel true detective sieht leider nach gequirlter pathos-scheisse aus. aber man soll ja weder ein buch nach seinem cover, noch eine fernsehserie nach ihrem teaser-trailer beurteilen.
ich habe ja kürzlich darüber geschrieben, dass die zeitgenössische architekturkritik es sich teilweise zu einfach macht und für meinen geschmack oft zu oberflächlich oder geschmäcklerisch urteilt. dieser artikel, der daran erinnert dass die franzosen den eiffelturm anfangs abgrundtief gehasst und rundheraus abgelehnt haben, ist ein untrügliches zeichen dafür, dass architekturkritiker aus der geschichte nicht lernen. sie schaffen es oft nicht die wahren qualitäten zu erkennen und machen ihr urteil von ihrem ersten blick und (ästhetischen) erwartungen abhängig, statt weiter, über den tellerrand hinaus zu denken.
marco arment ist auch zu duckduckgo als standard-suchmaschine gewechselt. ihm gefallen, wie mir, vor allem die !bangs, mit denen man im zweifel auch schnell wieder aus duckduckgo rauskommt und zum beispiel zu google (!g), google deutschland (!gde) oder zur imdb (!imdb) oder rotten tomatoes (!rt) kommt.
überhaupt scheint mir die grundvoraussetzung für eine standard-seite zu sein, dass man dort wieder gut wegkommt. das hat google früh erkannt; (das alte) google ist das paradebeispiel für eine seite zu der man gerne wiederkommt, weil man sie im besten fall nach wenigen sekunden wieder verlässt. duckduckgo verlasse ich meist noch schneller, weil ich mein ziel mit !bangs bereits in der browser-adresszeile angeben kann. oder anders gesagt: nichts ist nerviger als eine webseite die versucht ihre besucher am weggehen zu hindern. oder nochmal anders gesagt: google nervt (auch) deshalb, weil es immer mehr versucht, seine besucher auf google oder google-diensten zu halten, statt sie schnell wieder wegzuschicken.
bei meinem nächsten besuch im rheinland steht diese kapelle von peter zumthor auf meiner besuchsliste. eine google-bildersuche erklärt warum das ding sehenswert ist.
markus kompa hat das leistungsschutzrecht durchgespielt. und er wertet das leistungsschutzrechts-gesetz mit null von fünf sternen:
Wäre das Gesetz von Juristen und nicht von Koksnasen geschrieben worden, hätte man den beschränkten Anwendungsbereich bereits von vorne herein definiert.
chris ryan über die „sequelization“, also die fortsetzeritis der james-bond-reihe. die james-bond-filme funktionieren seit daniel craig die rolle von bond übernommen hat, wie in comic-buch: es gibt in jedem film eine haupthandlung, aber die einzelnen folgen sind mit mehreren roten handlungsfäden verbunden. wobei dieses schema natürlich auch von vielen fernsehserien verfolgt wird. eigentlich betreibt die ganze branche „sequelization“ — die erklärung die chris ryan dafür hat ist jedenfalls nicht dumm.