mei­ne lieb­lings rp14-vor­trä­ge

felix schwenzel

ich fand die re­pu­bli­ca die­ses jahr, wie je­des jahr, sehr viel­sei­tig. es gab vie­le vor­trä­ge die mich lang­weil­ten oder es nicht schaff­ten mei­ne auf­merk­sam­keit für län­ger als 10 mi­nu­ten zu hal­ten, aber eben auch vie­le, die ich toll fand und die ich im fol­gen­den emp­feh­len möch­te. die vor­trä­ge die mich nicht so irre doll fes­sel­ten er­wäh­ne ich nicht, was aber na­tür­lich nicht heisst, dass ich alle vor­trä­ge die ich nicht er­wähn­te doof fand. im ge­gen­teil.

was mir auch wie­der auf­fiel: gros­se, be­kann­te na­men be­deu­ten nicht au­to­ma­tisch tol­le vor­trä­ge. ich fand den vor­trag der yes men kreuz­lang­wei­lig, saskia sas­sen hielt ich nur 10 mi­nu­ten durch, pe­ter wei­bels ge­nu­schel nur 3 mi­nu­ten. da­vid has­sel­hoffs auf­tritt fand ich de­sas­trö­ser für sein image, als das cheese­bur­ger-vi­deo.


am be­ein­dru­ckens­ten fin­de ich vor­trä­ge in de­nen man dem vor­tra­gen­den an­merkt, dass er oder sie sich nicht nur mühe ge­macht hat et­was zu re­cher­chie­ren, son­dern die­sen wust an in­for­ma­tio­nen auch schafft auf das we­sent­li­che ein­zu­damp­fen. vor­trä­ge, in de­nen ich et­was neu­es hin­zu­ler­ne oder ei­nen neu­en blick­win­kel auf alt­be­kann­tes ge­win­ne. oder vor­trä­ge die mich un­ter­hal­ten. all das hat holm frie­be ganz wun­der­bar ge­schafft. er hat es ge­schafft sein 216-sei­ten-buch auf eine hal­be stun­de key­note-prä­sen­ta­ti­on ein­zu­damp­fen, hat mich mehr­fach zum la­chen ge­bracht und sehr lie­be­voll mit key­note-ef­fek­ten rum­ge­spielt. aus­ser­dem hat­te er eine der bes­ten fo­li­en der re­pu­bli­ca (im vor­trags­vi­deo in etwa bei mi­nu­te 7:48).

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mo­ritz metz hat sei­ne bild-text-au­dio-re­por­ta­ge „Wo das In­ter­net lebt“ auf knapp 30 mi­nu­ten vor­trag ein­ge­dampft und ich habe mich in den 30 mi­nu­ten kei­ne se­kun­de ge­lang­weilt. an ein paar stel­len habe ich auch la­chen müs­sen, vor al­lem als mo­ritz metz dar­auf hin­wies, dass er kei­ne ge­wis­sens-pro­ble­me da­mit hat­te lar­ry page’s haus zu fo­to­gra­fie­ren, da der ja schliess­lich auch un­se­re häu­ser fo­to­gra­fiert hat.

auch sein schluss­wort, eine lie­bes­er­klä­rung an die men­schen im in­ter­net, fand ich sehr ge­schmei­dig.

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was mir die­ses jahr auf der re­pu­bli­ca (wie­der) sehr ge­fehlt hat, wa­ren die klei­nen un­prä­ten­tiö­sen ge­sprä­che von phil­ip ban­se auf ei­ner der haupt­büh­nen mit in­ter­net­men­schen.

er hat zwar die­ses jahr wie­der mit sehr vie­len men­schen ge­re­det, meis­tens al­ler­dings über den ver­gan­ge­nen oder be­vor­ste­hen­den tag oder über den ge­hal­te­nen oder be­vor­ste­hen­den vor­trag des je­wei­li­gen ge­sprächs­part­ners. das hier ist die play­list mit al­len ge­sprä­chen die phil­ip ban­se auf der re­pu­bli­ca auf­ge­zeich­net hat (23 clips).

drei ge­sprä­che habe ich mal her­aus­ge­pickt. das ers­te ist mit chris­ti­an fli­sek, dem SPD-ob­mann im NSA-un­ter­su­chungs­aus­schuss des bun­des­ta­ges. das ge­spräch ist ei­ner­seits, wie die meis­ten ge­sprä­che mit po­li­ti­kern, rhe­to­risch glatt­ge­schlif­fen und re­la­tiv nichts­sa­gend — und dann eben auch wie­der nicht. ich fand das ge­spräch je­den­falls ganz se­hens­wert, was aber auch da­mit zu­sam­men­hän­gen kann, dass ich, als ich es ge­se­hen habe, noch in der vor­be­rei­tung mei­nes ei­ge­nen vor­trags steck­te.

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mit ste­fan nig­ge­mei­er un­ter­hält sich phil­ip ban­se über geld, lei­den­schaft und jour­na­lis­mus. ich emp­feh­le je­dem, der sich noch nicht si­cher ist ob er oder sie die kraut­re­por­ter un­ter­stüt­zen will, die­ses ge­spräch an­zu­se­hen.

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das ge­spräch mit ron dei­bert habe ich erst nach mei­nem ei­ge­nen vor­trag ge­se­hen und vie­le mei­ner (nicht so irre ori­gi­nel­len the­sen) in dei­berts ge­spräch wie­der­ge­fun­den. ban­se und dei­bert un­ter­hal­ten sich über die „dunk­len sei­ten“ der ent­hül­lun­gen von ed­ward snow­den, bei­spiels­wei­se dass sich jetzt über­wa­chungs­aus­stat­tung noch bes­ser ver­kauft als frü­her. oder die eher iro­ni­sche kon­se­quenz, dass mas­sen­über­wa­chung und me­ta­da­ten­er­fas­sung plötz­lich als völ­lig nor­mal gilt und bei­spiels­wei­se ba­rack oba­ma me­ta­da­ten­er­fas­sung in sei­nen re­den als et­was dar­stellt das wir selbst­ver­ständ­lich und zwangs­läu­fig bräuch­ten — als hät­te es dazu je­mals par­la­men­ta­ri­sche oder ge­sell­schaft­li­che de­bat­ten ge­ge­ben.

ron dei­bert weist dar­auf hin, dass wir es hier nicht mit spe­zi­el­len in­ter­net­the­men zu tun ha­ben, son­dern dass es hier um zeit­lo­se, ge­sell­schaft­li­che und po­li­ti­sche fra­gen gehe, die im prin­zip seit den al­ten grie­chen ver­han­delt wer­den: „how do we struc­tu­re go­venn­ment? what is acoun­ta­bi­li­ty? what is pro­per over­sight?“ wie ge­stal­ten wir die be­zie­hun­gen zwi­schen bür­gern und dem staat?

letz­ter punkt, den ich auch in mei­nem vor­trag ver­sucht habe rü­ber­zu­brin­gen: dass wir vor al­lem des­halb kei­ne brei­te ge­sell­schaft­li­che op­po­si­ti­on ge­gen die to­tal­über­wa­chung ha­ben, weil die west­li­chen re­gie­run­gen bis­her nicht dumm ge­nug wa­ren die er­kennt­nis­se mas­siv zu miss­brau­chen.

i think what needs to hap­pen is some evi­dence of ab­u­se. if the go­ven­ment is using this kind of in­for­ma­ti­on along the line of a wa­ter­ga­te scan­dal, then i think that might trig­ger re­forms.

(wes­halb ich ja den­ke, dass es wich­tig sein könn­te, die re­gie­run­gen so zu pro­vo­zie­ren, dass sie sich zu dum­hei­ten hin­reis­sen las­sen.)

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apro­pos pro­vo­ka­ti­on, per crom­well und chris­toph brun­mayr ha­ben sich in ih­rer hal­ben re­pu­bli­ca stun­de als sehr be­gab­te me­di­en-pro­vo­ka­teu­re ge­zeigt. mei­ner mei­nung nach ha­ben sie sich be­ein­dru­cken­der und vor al­lem we­ni­ger prah­le­risch als die für mei­nen ge­schmack et­was eit­len yes men dar­ge­stellt. ich glau­be, aus dem vor­trag von per crom­well und chris­toph brun­mayr kann man ei­ni­ges ler­nen. sehr se­hens­wert.

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schwie­ri­ges the­ma (por­no­gra­fie und re­vo­lu­ti­on), könn­te man den­ken, aber mei­ner mei­nung nach sehr un­fall­frei, un­ter­halt­sam und sou­ve­rän rü­ber­ge­bracht. und in­for­ma­tiv. jour­nel­le über „ Die di­gi­ta­le se­xu­el­le Re­vo­lu­ti­on “.

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ein ziem­lich tro­cke­nes the­ma, aber nichts­des­to­trotz wich­tig und bis­her un­ter­dis­ku­tiert und mit (zu) we­nig auf­merk­sam­keit be­dacht; die fra­ge da­nach wie wir re­gu­lie­rung und „de­mo­kra­ti­sche Kon­trol­le po­li­ti­scher Pro­zes­se“ nicht nur im in­ter­net wie­der her­stel­len kön­nen. frank rie­ger hat das the­ma auf knapp 23 mi­nu­ten ein­ge­dampft und am ende so­gar ein paar kon­struk­ti­ve vor­schlä­ge.

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auch ein wich­ti­ges und un­ter­dis­ku­tier­tes the­ma: wie wol­len wir un­ser ver­hält­nis zu ma­schi­nen künf­tig ge­stal­ten? ich habe das mal frag­men­ta­risch mit ei­ner but­ler-ana­lo­gie ver­sucht zu vi­sua­li­sie­ren und auch sa­rah spie­ker­mann sagt an ei­ner stel­le ih­res vor­trags, „die ma­schi­nen ha­ben uns zu die­nen“. vor al­lem weist sie dar­auf hin, dass die ma­schi­nen be­reits re­gel­mäs­sig asi­movs ro­bo­ter­ge­set­ze ver­let­zen.

das the­ma und die in­ten­ti­on des vor­trags fin­de ich, wie ge­sagt, hoch­in­ter­es­sant. lei­der war der vor­trag selbst na­he­zu un­er­träg­lich. sa­rah spie­ker­mann be­nutzt mög­li­cher­wei­se ei­nen iro­nie- oder sar­kas­mus­dia­lekt, der mir un­ver­ständ­lich ist. ich frag­te mich wäh­rend des vor­trags stän­dig, was sie mit „lus­tig“ meint. eine vo­ka­bel die sie alle acht bis neun sät­ze ein­streut und mit der sie so­wohl dumm, lä­cher­lich, ver­ab­scheu­ungs­wür­dig, aber auch in­ter­es­sant, wit­zig und vor­bild­lich mei­nen könn­te.

was mich mög­li­cher­wei­se am meis­ten an spie­ker­manns vor­trag stör­te, war der re­la­ti­ve man­gel von ein­gän­gi­gen ana­lo­gien oder er­zäh­lun­gen. und wenn sie mal ana­lo­gien nut­ze, wa­ren die ste­reo­typ oder quatsch, wie zum bei­spiel das be­scheu­er­te und fal­sche bild von den frö­schen, die nicht mer­ken dass das was­ser lang­sam heiss wird.

eben­so un­wi­der­spro­chen blieb ihre quatsch­be­haup­tung, dass wir, wenn „wir“ in mo­bil­te­le­fo­ne star­ren, alle in das „glei­che ding“ schau­en wür­den. das ist es eben ge­nau nicht. die­se klei­nen kis­ten sind fens­ter, die sich alle in ei­ner an­de­ren ge­gend der welt öff­nen und oft orte zei­gen, von de­nen je­der als kind ge­träumt hat: ge­hei­me orte, ver­steck­te orte, ma­gi­sche orte oder eben auch markt­plät­ze.

trotz­dem emp­feh­le ich, den vor­trag an­zu­se­hen.

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lo­renz matzat hat in sei­nen 30 re­pu­bli­ca-mi­nu­ten nah­zu druck­reif über „Ro­bo­ter­jour­na­lis­mus“ ge­spro­chen. auch er sprach kurz asi­movs ro­bo­ter­ge­set­ze an. ich emp­feh­le den vor­trag, weil er wun­der­bar in­for­ma­tiv ist und man in je­der se­kun­de merkt, dass lo­renz matzat ge­nau weiss von was er spricht.

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sehr emp­feh­len möch­te ich auch eli­sa­beth mi­chel­bachs vor­trag, der ein paar sehr gut nach­voll­zieh­ba­re bö­gen schlägt. mal von der li­te­ra­tur zum blog­dings, aber auch von der li­te­ra­tur zu un­se­rem man­gel an qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen oder über­zeu­gen­den nar­ra­ti­ven um die to­tal­über­wa­chung nach­voll­zieh­bar oder plas­tisch zu ma­chen. ich mag es auch im­mer sehr, wenn man spürt, wie lei­den­schaft­lich ein vor­tra­gen­der oder eine vor­tra­gen­de sich für das the­ma in­ter­es­siert.

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viel lei­den­schaft ver­sprüh­ten auch anne wiz­o­rek und kü­bra gümüşay, die bei­de am an­fang des pa­nels die ge­schich­te ih­rer hash­tags #auf­schrei und #schau­hin nach­er­zähl­ten. wo­bei kü­bra gümüşay be­son­ders lei­denschft­lich und über­zeu­gend dar­auf hin­wies, dass ras­sis­mus et­was ist, das auch in der mit­te der ge­sell­schaft ein pro­blem ist. vor al­lem ein pro­blem, dem wir selbst im­mer wie­der er­lie­gen und uns des­halb umso in­ten­si­ver da­mit be­schäf­ti­gen soll­ten.

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wenn man sich das ge­spräch zwi­schen mar­kus be­cke­dahl und kai bier­mann auf büh­ne 2 an­sieht, könn­te man den­ken: „hm. sind die im­mer so?“ die ant­wort lau­tet ja — und das ist auch der grund war­um ich bei­de so ger­ne mag.

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Photo by felix schwenzel on May 25, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ein­flug­schnei­se schil­ler­park


Photo by felix schwenzel in Anna-Lindh-Grundschule. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die wahl war kei­ne qual.


links vom 25.05.2014

felix schwenzel

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  zeit.de/zeit­ma­ga­zin: Proust-Fra­ge­bo­gen für Blog­ger (112)   #

an­dré krü­ger auf die fra­ge, was ihn an sich selbst am meis­ten stö­re:

Mei­ne Au­gen ju­cken ge­ra­de fürch­ter­lich. Ich glau­be, ich habe Heu­schnup­fen. Dar­über hin­aus be­trübt mich mein un­voll­kom­me­nes Aus­se­hen, mein be­schei­de­ner In­tel­lekt und mei­ne un­zu­läng­li­che Aus­stat­tung mit fi­nan­zi­el­len Mit­teln.

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  ant­je­sch­rupp.com: Angst vor Ent­zün­dun­gen oder: Why ch­an­ge a run­ning sys­tem?   #

ant­je schrupp (un­ter an­de­rem) über frei­heit:

Ich ver­ste­he des­halb un­ter Frei­heit auch nicht, dass ich nicht mehr von äu­ße­ren Ein­flüs­sen be­stimmt und ge­prägt bin, son­dern dass ich in­ner­halb die­ser Ver­hält­nis­se mei­nen ei­ge­nen Wün­schen und Vor­stel­lun­gen fol­ge (und nicht den Vor­ga­ben an­de­rer, zum Bei­spiel, um Kon­flik­te zu ver­mei­den). Frei­heit ent­steht für mich aus ei­ner in­ne­ren Hal­tung, sie ist eine po­li­ti­sche Pra­xis im Um­gang mit der „Welt, so wie sie nun ein­mal ist“ und ist nicht ein Ziel, das sich erst dann er­rei­chen lässt, wenn die Welt ganz an­ders ge­wor­den ist. Oder an­ders ge­sagt: (aus­ge­üb­te) Frei­heit ist die Vor­aus­set­zung da­für, dass die Welt sich zum Bes­se­ren ver­än­dert, nicht an­ders her­um.

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  wa­shing­ton­post.com: In dogs' play, re­se­ar­chers see ho­nes­ty and de­ceit, per­haps so­me­thing like mo­ra­li­ty   #

ob­wohl hun­de­be­sit­zer seit ein paar tau­send jah­ren fest­stel­len, dass hun­de ge­füh­le und em­pa­thie be­sit­zen, glau­ben wis­sen­schaft­ler das erst, wenn sich je­mand mit ei­nem weis­sen kit­tel auf­nah­men von spie­len­den hun­den in zeit­lu­pe an­sieht.

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  ev­grie­ve.com: Glass­ho­les, Goog­le Web Search, and Goog­le Plus   #

schwie­ri­ge ge­menge­la­ge, ein kon­zern der pro­duk­te auf den markt wirft, die man­chen men­schen un­be­ha­gen be­rei­ten, nut­zer die glau­ben, dass men­schen die un­be­ha­gen ge­gen­über die­sen pro­duk­ten doof, un­wis­send oder un­ge­bil­det sind und ein star­kes sen­dungs­be­wusst­sein ha­ben und al­go­rit­men, die ent­ge­gen al­ler be­teue­run­gen, die ei­ge­nen pro­duk­te in such­ergeb­nis­sen be­vor­zu­gen.

was ganz an­de­res: wie wür­de man glass­ho­le am bes­ten über­set­zen? glass­loch oder glarsch­loch?


[Wer­bung] Kuh­traits

felix schwenzel

Wenn man sich so auf Ebay um­guckt könn­te ei­nem der Ge­dan­ke kom­men, dass Por­traits von Kü­hen ein gros­ses Ding sind. Je­den­falls ein grös­se­res Ding als, Por­traits von Fern­se­hern.


[Für die Er­stel­lung und Be­wer­bung von ein paar Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich ein (pau­schal) Ho­no­rar be­kom­men. Et­was mehr zu den Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich hier ge­schrie­ben.]


na­vid ker­ma­ni über deutsch­land

felix schwenzel

star­ke, sehr, sehr tol­le rede von na­vid ker­ma­ni im deut­schen bun­des­tag. lenz ja­cob­sen über­schlägt sich in der zeit vor lob, völ­lig zu recht, und ich bin si­cher, dass das lob in den nächs­ten ta­gen nicht ab­eb­ben wird.

die rede ist hier im wort­laut nach­zu­le­sen und hier kann man sie sich an­se­hen (ker­ma­ni fängt so un­ge­fähr bei 17 mi­nu­ten an zu re­den).

ich habe mir zwei zi­ta­te raus­ge­pickt, die ich be­son­ders gut fand, was na­tür­lich kei­ne su­per-tol­le idee ist, weil die rede na­tür­lich nur im gan­zen funk­tio­niert (und mir im gan­zen sehr aus dem her­zen spricht):

Wie froh müs­sen wir sein, daß am An­fang der Bun­des­re­pu­blik Po­li­ti­ker stan­den, die ihr Han­deln nicht nach Um­fra­gen, son­dern nach ih­ren Über­zeu­gun­gen aus­rich­te­ten.

Die­ser Staat hat Wür­de durch ei­nen Akt der De­mut er­langt.


Photo by felix schwenzel on May 23, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

deut­sches fern­se­hen


links vom 23.05.2014

felix schwenzel

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  be­gleit­schrei­ben.net: Es ist ein Jam­mer   #

wun­der­bar dif­fe­ren­zier­te aus­ein­an­der­set­zung mit dem öl und sand in un­se­ren ge­sell­schaft­li­chen ge­trie­ben von gre­gor keu­sch­nig:

Eine Ge­sell­schaft ist auf brei­ten Kon­sens an­ge­wie­sen. Die­ser muss her­bei­ge­führt wer­den, zur Not im po­li­ti­schen Streit. Dies ge­schah bei­spiels­wei­se in den 1970er Jah­re of­fen und po­la­ri­sie­rend, wenn es um die neue Ost­po­li­tik und die auf­ge­stau­ten Mo­der­ni­sie­rungs­de­fi­zi­te der Ge­sell­schaft ging. Die­se Po­li­tik wur­de von Wi­der­stän­den be­glei­tet. Brandts Spruch, mehr De­mo­kra­tie wa­gen zu wol­len, führ­te am Ende zur Ak­zep­tanz sei­ner Po­li­tik. Der po­li­ti­sche Geg­ner ak­zep­tier­te dies; der Kon­flikt wur­de aus­ge­tra­gen un­ter Be­tei­li­gung des Bür­gers. Die heut­zu­ta­ge von den so­ge­nann­ten Po­pu­lis­ten oft­mals ins Feld ge­führ­ten »schwei­gen­den Mehr­hei­ten« schwie­gen nicht: sie wur­den be­fragt. Die Po­li­tik stell­te sich dem Er­geb­nis - mit dem Ri­si­ko des Schei­terns.

Zu Be­ginn der 1980er Jah­ren än­der­te sich die­ser Stil. Die Po­li­tik such­te für sei­ne gro­ßen Vor­ha­ben kei­nen brei­ten Kon­sens mehr, son­dern prak­ti­zier­te mehr und mehr ei­nen gut mei­nen­den Pa­ter­na­lis­mus. Alle grund­sätz­li­chen Ent­schei­dun­gen über Pro­jek­te in­ner­halb der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft bzw. spä­ter Eu­ro­päi­schen Uni­on wur­den nicht im ge­sell­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Dis­kurs er­ör­tert, son­dern de­kre­tiert.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Wie Hans-Ul­rich Jör­ges in ei­ge­ner Sa­che ge­gen die EU wet­tert   #

in den kom­men­ta­ren zu die­sem ar­ti­kel ist chris­toph kee­se sehr auf­ge­bracht und meint ste­fan nig­ge­mei­er habe un­fair kri­ti­siert. sehr lus­tig ist aber, dass kee­se im lau­fe sei­nes zwei­ten oder drit­ten kom­men­tars hans-ul­rich jör­ges be­schei­den­heit un­ter­stellt. sehr gros­ses kino.

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  zeit.de: Dol­ly Par­ton: "Ich will Trash sein"   #

ju­dith ho­lo­fer­nes singt eine ode auf dol­ly par­ton. na­tür­lich völ­lig zu recht. neu auf mei­ner you­tube-watch­list: Dol­ly Par­ton Pla­ti­num blon­de von der BBC.

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  n24.de: Stu­dio Fried­man: In­ter­net, Da­ten­schutz und Pri­vat­sphä­re: Wie ge­fähr­lich ist Goog­le?   #

mi­chel fried­man ist sehr stolz dar­auf, sich nicht für de­tails zu in­ter­es­sie­ren, son­dern fürs gan­ze. wenn man die 20 mi­nu­ten rum­schreie­rei durch­hält, er­kennt man in je­dem satz fried­mans, dass sei­ne vor­ur­tei­le und über­zeu­gun­gen nicht von „die­sen de­tails“ tan­giert wer­den. nicht im ge­rings­ten. eine gräss­li­che sen­dung.

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  jimll­pain­tit.tumb­lr.com: Dear Jim, Plea­se paint …   #

Dear Jim,

Plea­se paint a pic­tu­re of Da­vid At­ten­bo­rough sit­ting proud­ly atop a gre­at white shark which has so­mehow evol­ved legs and is win­ning the men's 400 met­re hurd­les ha­ving ea­ten the other ath­le­tes.

Many thanks,

Jess

/bo­ing­bo­ing.net


mei­ne vi­deo­fa­vo­ri­ten im april und mai

felix schwenzel


links vom 22.05.2014

felix schwenzel

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  you­tube.com: Ho­ward Stern & Amy Schu­mer   #

ben­ja­min ni­ckel:

Ich mag Amy Schu­mer.
Ein In­ter­view, dass in sei­ner Of­fen­heit in Deutsch­land wahr­schein­lich so nicht denk­bar wäre. (Und in den USA wahr­schein­lich auch nur bei Ho­ward Stern.)

die­ses in­ter­view ist in deutsch­land vor al­lem des­halb nicht mög­lich, weil es in deutsch­land nie­man­den gibt wie ho­ward stern und amy schu­mer. oder hab ich was über­hört?

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  spie­gel.de: NSA und Über­wa­chung, Sa­scha-Lobo-Kom­men­tar: Nicht nur ein US-Pro­blem   #

den wir hö­ren bei­des, „Coun­try und Wes­tern“ witz hab ich auch schon seit ewig­kei­ten nicht mehr ge­hört. ver­steht den über­haupt noch je­mand?

(die­sen lobo emp­feh­le üb­ri­gens nicht nur ich, son­dern auch pe­ter schaar)

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  blog.bor­row­field.de: Spon­tan­ver­liebt­hei­ten   #

so sieht ein „Bumm­sin­chen“ aus.

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  twit­ter.com/Adri­an­Chen: The wall of 3D-prin­ted ro­bo­tic ...   #

ah! eine pim­mel­pa­ra­de!

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  netz­po­li­tik.org: Di­gi­ta­le Zi­vil­cou­ra­ge ver­ur­teilt - Wau Hol­land sam­melt Spen­den für „Pay­Pal 14“   #

für die pay­pal14 kann man auch per pay­pal spen­den.

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  the­guar­di­an.com: Neil Gai­man shares his per­spec­ti­ves of Sy­ri­an re­fu­gees in Jor­dan - in pic­tures   #

neil gai­man:

I am struck by how fra­gi­le ci­vi­liza­ti­on is. Even if the war was over many peo­p­le could­n't go home im­me­dia­te­ly be­cau­se home is­n't the­re. So­me­ti­mes the house that peo­p­le li­ved in is­n't the­re. So­me­ti­mes the town or dis­trict is­n't the­re. Things that you think of as be­ing so per­ma­nent are fra­gi­le and per­meable. And I'm as struck by the things that you think of as fra­gi­le, like peo­p­le, be­ing so tough and so re­si­li­ent. The­se peo­p­le have en­du­red tra­ge­dies and or­deals that are al­most un­thinkable. And yet they are smi­ling. The­se peo­p­le are re­si­li­ent. Peo­p­le are re­si­li­ent. So it's a sort of weird ball of fra­gi­li­ty and re­si­li­ence. How in­cre­di­bly fra­gi­le are the sys­tems wi­thin which we exist.

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  eri­cyahn­ker.com: Wre­cking Ball - Eric Yahn­ker   #

hihi.


Photo by felix schwenzel on May 21, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

so.


Photo by felix schwenzel on May 21, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

auf dem stuhl sitz ix jetzt.


links vom 21.05.2014

felix schwenzel

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  me­di­um.com: Ever­y­thing Is Bro­ken   #

quinn nor­ton weist auf die kom­ple­xi­tät und ge­fähr­lich­keit der welt hin, ins­be­son­de­re der welt, die wir uns mit hil­fe von com­pu­tern zu­sam­men­ge­den­gelt ha­ben.

The same hu­man im­pul­se that has kept lot­te­ries ali­ve for thou­sands of ye­ars keeps peo­p­le fight­ing the man against the long odds. “May­be I'll get away with it, might as well try!"

sehr frus­trie­rend, sehr wahr, aber nichts des­to trotz, so wars schon im­mer. die welt, das le­ben war im­mer schon ge­fähr­lich. mal mehr, mal we­ni­ger.

mich er­in­ner­te der ar­ti­kel an ein aha-er­leb­nis vor un­ge­fähr 17 oder 18 jah­ren, als ich auf ei­nem uni­ver­si­täts­rech­ner eine php-fo­rum-soft­ware in­stal­lier­te und mich der ad­min frag­te, wie ich si­cher sein kön­ne, bei tau­sen­den von zei­len PHP-code, dass die soft­ware si­cher und feh­ler­frei sei. we­der war ich si­cher, dass die soft­ware si­cher oder feh­ler­frei war (war sie na­tür­lich nicht, ist sie auch heu­te nicht), noch bin ich si­cher, wie ich je­mals über ir­gend­was si­cher sein kann. ich glau­be eine un­se­rer her­aus­ra­gen­den ei­gen­schaf­ten als men­schen ist, dass wir sehr gut ein ge­wis­ses mass an un­si­cher­heit aus­hal­ten kön­nen. die­se ei­gen­schaft soll­ten wir ste­tig trai­nie­ren.

quinn nor­tons fa­zit lau­tet:

Com­pu­ters don't ser­ve the needs of both pri­va­cy and coor­di­na­ti­on not be­cau­se it's so­mehow ma­the­ma­ti­cal­ly im­pos­si­ble. The­re are ple­nty of sche­mes that could fe­de­ra­te or safe­ly en­crypt our data, ple­nty of ways we could re­gain pri­va­cy and make our com­pu­ters work bet­ter by de­fault. It is­n't hap­pe­ning now be­cau­se we ha­ven't de­man­ded that it should, not be­cau­se no one is cle­ver en­ough to make that hap­pen.

So yes, the ge­eks and the exe­cu­ti­ves and the agents and the mi­li­ta­ry have fu­cked the world. But in the end, it's the job of the peo­p­le, working tog­e­ther, to un­fuck it.

ne­ben vie­len klu­gen klei­nen und gros­sen ge­dan­ken (un­ter an­de­rem, für uns alle ist das in­ter­net und das ding mit der si­cher­heit nach wie vor #neu­land) und noch ein an­de­rer, in­ter­es­san­ter ge­dan­ke:

Af­ter spen­ding some time with [the In­tel­li­gence Com­mu­ni­ty, who call them­sel­ves the IC], I am pret­ty sure I un­der­stand why they don't care about the com­plai­ning. The IC are some of the most sur­veil­led hu­mans in histo­ry. They know ever­y­thing they do is gone over with a fine-toot­hed comb -- by their peers, their bos­ses, their la­wy­ers, other agen­ci­es, the pre­si­dent, and so­me­ti­mes Con­gress. They live wat­ched, and they don't com­plain about it.

/dirk liedt­ke

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  10000flies.de: Hef­tig fast so stark wie Spie­gel und Bild zu­sam­men.   #

die meis­ten nen­nen die über­schrif­ten von hef­tig.co click-baits, klick­fal­len oder like­fal­len. emo­tio­nal auf­ge­la­de­ne über­schrif­ten, die neu­gie­rig ma­chen sol­len. mein pro­blem mit den über­schrif­ten ist das pa­thos. ich finds ek­lig. eine über­schrit wie

Die­se Frau muss­te viel er­lei­den und ihr Lä­cheln ist un­ge­wöhn­lich. Der Grund ist ein­fach über­wäl­ti­gend.

oder der un­ter­ti­tel der sei­te

Din­ge die wich­tig sind. Er­zähl' sie wei­ter!

ekeln mich, weil al­les dar­an falsch ist und dar­auf an­ge­legt un­se­re schwä­che für pa­thos aus­zu­beu­ten. letz­tes jahr hat sa­scha lobo auf der re­pu­bli­ca zu mehr pa­thos und wut auf­ge­ru­fen. ich rufe: wir müs­sen pa­thos be­kämp­fen und lä­cher­lich ma­chen wo es nur geht. wir brau­chen post­pa­thos.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Wol­len wir Jour­na­lis­mus nur be­zah­len, wenn wir ihn hin­ter Git­ter brin­gen?   #

ja, ich hät­te kraut­re­por­ter auch un­ter­stützt, wenn ste­fan nig­ge­mei­er das ein­zi­ge re­dak­ti­ons­mit­glied ge­we­sen wäre.

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  car­ta.info: Nie wie­der zwei­te Liga! An­mer­kun­gen zum Pro­jekt Kraut­re­por­ter   #

schö­ne ana­lo­gie von wolf­gang mi­ch­al:

Durch die über­ra­schen­de Di­men­si­on des Pro­jekts - im Ver­gleich zu den er­hoff­ten 900.000 Euro Start­ka­pi­tal wa­ren alle bis­he­ri­gen Ver­su­che, un­ter­schied­li­che Spie­ler-Per­sön­lich­kei­ten un­ter ei­nen ge­mein­sa­men On­line-Hut zu brin­gen, klei­ne­re Vor­übun­gen - könn­te sich erst­mals ein ernst zu neh­men­der Blog­ger-Markt mit ent­spre­chen­den Markt­wer­ten und Ab­lö­se­sum­men bil­den. Das spü­ren wohl auch die Kri­ti­ker, die jetzt nör­gelnd auf der Er­satz­bank sit­zen oder nicht ins Team ge­wählt wur­den (kei­ne Sor­ge, es soll wei­te­re Zu­käu­fe ge­ben). Doch die Fo­kus­sie­rung auf den Spie­ler- und Trai­ner­markt - nicht auf den In­halt - macht das Pro­jekt auch fra­gil, fil­ter­b­ab­be­lig und leicht an­greif­bar. Die Be­tei­lig­ten wer­den eine hohe Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz brau­chen.

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  ta­ges­an­zei­ger.ch: «Ihr habt ver­sagt»   #

con­stan­tin seibt hat sa­scha lo­bos re­pu­bli­ca-rede ab­ge­tippt oder ab­tip­pen las­sen und ge­kürzt. ich habs selbst ge­macht. /ralf heimann

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  qlod.org: Ich setz mich wie­der hin.   #

nil­zen­bur­ger ist ge­nervt. ich glau­be er müss­te ein­fach mal sei­ne fil­ter rei­ni­gen las­sen.

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  spie­gel.de: Stein­mei­er brüllt Mon­tags­de­mo auf Alex­an­der­platz in Ber­lin nie­der   #

der spie­gel (on­line) über ei­nen wahl­kampf­auf­tritt von frank-wal­ter stein­mei­er auf dem alex­an­der­platz:

"Weil wir den Frie­den wol­len, dür­fen wir es euch nicht so ein­fach ma­chen: Die Welt be­steht nicht nur auf der ei­nen Sei­te aus Frie­dens­en­geln und auf der an­de­ren Sei­te aus Bö­se­wich­ten", brüllt Stein­mei­er mit hoch­ro­tem Kopf. "Die Welt ist lei­der kom­pli­zier­ter."

den hoch­ro­ten kopf sehe ich nicht. stein­mei­er ver­liert nicht eine se­kun­de lang die con­ten­an­ce. er re­det ein biss­chen lau­ter als zum bei­spiel im fern­se­hen, aber un­ge­fähr ge­nau­so laut wie er im­mer re­det wenn er hin­ter ei­nem po­di­um steht.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Un­der the veil   #

ver­schlei­er­te stei­ne.



Photo by felix schwenzel on May 20, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

und auf dem dach, als krö­nung, ein dixi.


Photo by felix schwenzel on May 20, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hel­lo the­re …


links vom 20.05.2014

felix schwenzel

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  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: 18.5.2014 (Furz­sen­sor)   #

sa­chen gibts.

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  star­ke-mei­nun­gen.de: 1984 con­tra Goog­le   #

alan po­se­ner:

Goog­le ist eine Bi­blio­thek. Eine un­fass­bar gro­ße, un­fass­bar leicht zu be­die­nen­de, „uni­ver­sell zu­gäng­li­che“ Bi­blio­thek. War­um gilt für sie, was für kei­ne an­de­re Bi­blio­thek au­ßer­halb der Welt von „1984“ gilt? War­um gibt es für Goog­le eine Pflicht zum Ver­ges­sen?

po­se­ner führt da­nach ein paar bei­spie­le aus sei­nem ei­ge­nen le­ben an, die zei­gen dass nicht die zu­gäng­lich­keit von da­ten und fak­ten ein pro­blem ist, son­dern de­ren miss­brauch, de­ren fehl­in­ter­pre­ta­ti­on und -- schlim­mer -- das un­ver­mö­gen sich da­ge­gen zu weh­ren.

Mit ei­nem Wort: nicht die Öf­fent­lich­keit ge­fähr­det die Frei­heit, son­dern das Ge­heim­nis. Es sind im­mer Dik­ta­to­ren, die Bi­blio­the­ken säu­bern wol­len. Es sind sel­ten die Gu­ten, die In­for­ma­tio­nen über sich ver­schwin­den las­sen wol­len. Mei­nes Er­ach­tens droht eine Welt wie in „1984“ nicht von Goog­le. Son­dern von den Goog­le-Geg­nern. Oder sa­gen wir vor­sich­tig (man weiß nie, wer al­les mit­liest): von ei­ni­gen un­ter ih­nen.

der ab­satz oben ist na­tür­lich nicht ein wort. ein wort wäre: post­pri­va­cy.

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  kott­ke.org: The best com­mence­ment spee­ches ever   #

die „bes­ten“ ab­schluss­an­spra­chen sind wohl alle ohne power­point oder key­note aus­ge­kom­men. aber wun­der­bar was ja­son kott­ke hier schreibt:

Each speech is tag­ged by "the­me or take-home mes­sa­ge", ba­si­cal­ly a ta­xo­no­my of com­mence­ment speech mes­sa­ging.

und npr schreibt hin­ter dem link im zi­tat oben:

So­me­thing fun­ny has hap­pen­ed to the fa­mi­li­ar com­mence­ment ad­dress in the past 10 ye­ars. That so­me­thing is You­Tube. [...]

We are now in a gol­den age of the com­mence­ment speech as a hi­la­rious, in­spi­ring form of po­pu­lar art. And to pay our re­spects to gra­dua­tions past and pre­sent, NPR Ed and the NPR Vi­su­als team have built a searcha­ble, sh­areable da­ta­ba­se of over 300 com­mence­ment spee­ches da­ting back to 1774.

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  flickr.com: Man­hat­tan from Brook­lyn   #

ich mag die­ses luft­bild von man­hat­ten sehr.


links vom 19.05.2014

felix schwenzel

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  ka­tia­kelm.de/blog: ich bin ja kei­ne ka­me­ra   #

die bei­fah­re­rin hat ein in­ter­view mit der ma­le­rin hen­rie­ke rib­be ge­macht. und zwei tage lang ge­klagt, was für eine irre ar­beit das sei. hat sich aber ge­lohnt.

und wenn das bild dem por­trai­tier­ten dann am ende nicht so ähn­lich sieht, wie re­agie­ren die leu­te dann?

naja, die sind dann schon ent­täuscht. es gibt eh nur sehr we­ni­ge, die am ende to­tal be­geis­tert re­agie­ren. das liegt aber viel­leicht auch nicht so sehr an mir bzw. dem bild. man­che sind viel­leicht auch eh nicht so die lei­den­schaft­li­chen spie­gel­ku­cker.

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  herms­farm.de: Brü­cken­ta­ge   #

herm scheint so eine art hass­lie­be ge­gen­über der war­schau­er­brü­cke zu ha­ben. ich habe eine lie­bes­be­zie­hung zu sol­chen ar­ti­keln von herm.

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  bbc.com: The slow de­ath of pur­po­se­l­ess wal­king   #

fin­lo rohrer:

Peo­p­le should go out and walk free of dis­trac­tions, says Ni­chol­son. "I do think the­re is so­me­thing about wal­king mindful­ly. To ac­tual­ly be the­re and be in the mo­ment and con­cen­tra­te on what you are do­ing."

And this me­ans no mu­sic, no pod­casts, no au­dio­books. It might also mean go­ing out alo­ne.

spa­zie­ren­ge­hen und du­schen sind mei­ne bei­den lieb­lings­nach­denk­tä­tig­kei­ten.

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  ope­ra­ti­on-ha­ra­ki­ri.de: Kuck mal, wat für 'n Kä­se­blatt   #

ralf heimann über lo­kal­jour­na­lis­mus:

Aber es gibt eben auch das Ge­gen­teil. Also die Sei­ten, die Zei­tungs­le­ser am Früh­stücks­tisch mit den Wor­ten über den Tisch rei­chen: “Kuck mal, wat für'n Kä­se­blatt."

Und weil es im­mer ganz gut ist, wenn man Bei­spie­le hat, habe ich mal drei Tex­te raus­ge­sucht. Das hier sind die ers­ten Sät­ze.

„Zur Jah­res­haupt­ver­samm­lung lud am Sams­tag­abend der Box Sport­club Müns­ter 23 e.V. in der Gast­stät­te Ne­mann an der Met­zer­stra­ße.“

„Zu ei­nem Werk­statt­kon­zert un­ter dem Ti­tel ,Neue Mu­si­k' lud die Mu­sik­schu­le Nien­ber­ge am Sonn­tag­abend in das evan­ge­li­sche Ly­dia-Ge­mein­de­zen­trum ein.“

„Eine durch­weg po­si­ti­ve Bi­lanz des ver­gan­ge­nen Jah­res konn­te auf der Ge­ne­ral­ver­samm­lung des SV Con­cor­dia Al­bach­ten am Sonn­tag im Club­heim an der Ho­hen Geist 7 ge­zo­gen wer­den.“

ich möch­te ei­nen wei­te­ren ers­ten satz ers­ten satz ins ren­nen wer­fen:

Frie­de­mann Ka­rig, prak­tisch er­fah­re­ner Zu­kunfts­for­scher, stra­te­gi­scher Pla­ner, Au­tor, Mo­de­ra­tor und Jour­na­list, be­geis­ter­te auf der re:pu­bli­ca mit ei­nem Vor­trag über neue Nar­ra­ti­ve ge­gen Über­wa­chung.

der satz stammt von eli­sa­beth pohl und der zu­ge­hö­ri­ge ar­ti­kel wur­de auf netz­po­li­tik.org ver­öf­fent­licht. in der sa­che hat eli­sa­beth pohl na­tür­lich recht. der vor­trag war sehr, sehr gut, wur­de mit ap­plaus be­dacht, ist emp­feh­lens­wert und im rest des ar­ti­kels auch gut zu­sam­men­ge­fasst. aber den griff in die pres­se­mit­tei­lungs- oder kä­se­blatt-phra­sen­kis­te nimmt der le­se­lust schon ei­ni­ges an fahrt.


Photo by felix schwenzel in Schäfersee. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

trau­er­wei­den


Photo by felix schwenzel on May 18, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

H


links vom 18.05.2014

felix schwenzel

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  chef­koch.de: Pe­ter­si­li­en-Ta­bou­leh   #

ich fand das un­fass­bar le­cker. aber die­ses wo­chen­en­de hab ich mich ge­fragt, war­um ich das für zwei euro fünf­zig beim fa­l­af­fel-mann kau­fen soll, wenn man es mit zwei bund pe­ter­si­lie und ei­nem schar­fen mes­ser auch selbst ma­chen kann.

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  you­tube.com: Elek­tro­mo­bi­li­tät: Re­vo­lu­ti­on der Au­to­mo­bil­in­dus­trie von Lars Thom­sen   #

hier re­det lars thom­son an­geb­lich über die zu­kunft der au­to­mo­bil­in­dus­trie, aber ei­gent­lich ist es bril­li­an­te wer­bung für tes­la, bzw. tes­las mo­del s. ge­fun­den bei te­ach­and­train.de

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  theoat­me­al.com: What it's like to own a Tes­la Mo­del S - A car­too­nis­t's re­view of his ma­gi­cal space car   #

wer sol­che käu­fer hat, braucht kei­ne wer­bung. ich kor­ri­gie­re, wer sol­che pro­duk­te hat, braucht kei­ne wer­bung.
wann und wo kann man die din­ger mie­ten?

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  re­al­vir­tua­li­ty.info: Was taug­te die ers­te Staf­fel von Agents of SHIELD?   #

alex­an­der matz­keit:

Auch ich muss­te zeit­wei­se sehr die Zäh­ne zu­sam­men­bei­ßen, um die Se­rie trotz mei­ner Ent­täu­schung wei­ter­zu­schau­en. Ge­hal­ten hat mich haupt­säch­lich pro­fes­sio­nel­les In­ter­es­se.

Treue Zu­schau­er wur­den am Ende de­fi­ni­tiv be­lohnt. Nicht nur, dass die Plot­wen­dun­gen ei­nem am Ende mehr­fach den Bo­den un­ter den Fü­ßen weg­zie­hen - die Auf­sto­ckung des Casts durch Bill Pax­t­on, Pat­ton Os­walt und B. J. Britt als Agent Tri­plett fügt dem En­sem­ble tat­säch­lich mal ein paar Cha­rak­te­re hin­zu, die so wir­ken, als wüss­ten sie was sie tun.

ich wür­de es we­ni­ger dras­tisch aus­drü­cken. agents of shield ist ne ganz gute mit­te­gu­te fern­seh­se­rie mit län­gen, hab sie aber meis­tens ger­ne ge­se­hen.

*

  chris­tophkap­pes.de: Fra­gen zu Kraut­re­por­ter (Deutsch­land­ra­dio Kul­tur)   #

chris­toph kap­pes un­ter­stützt die kraut­re­por­ter „bis­her nicht“. aber:

Wer Lust dazu hat, ein Ex­pe­ri­ment zu för­dern oder an­de­ren Leu­ten bei der Selb­stän­dig­keit zu hel­fen, soll­te sich von Kri­tik nicht ab­hal­ten las­sen. So et­was ist eine Her­zens- oder Hal­tungs­sa­che - und da es am Ende dann doch um ein Me­di­en­pro­dukt geht, das oh­ne­hin noch nie­mand kennt, kann man sich auch ana­ly­se­frei für oder da­ge­gen ent­schei­den, wie man ein Buch kauft oder ei­nen Film sieht. Ge­nau­so kauft man ja auch Me­di­en sonst - und freu­en oder är­gern kann man sich dann hin­ter­her.

*

  truth­dig.com: 'Lou­ie' Ta­ck­les the Me­dia's and Men's Tre­at­ment of the 'Fat Gir­l'   #

ko­mi­ker­mund tut wahr­heit kund.