die sendung mit der maus zeigte heute einen beitrag, in dem zu sehen war, wie eine plakataktion für die sendung mit der maus entstand. das plakat hat einen QR-code aufgedruckt, den man, ein entsprechendes handy mit kamera und QR-code-software vorausgesetzt, scannen kann und sich dann den film mit der entstehung des plakats, bzw. der plakataktion ansehen kann.
die sendung mit der maus zeigte heute also einen film in dem zu sehen ist, wie man sich einen film über die entstehung eines plakats ansehen kann, der wiederum zeigt wie man sich einen film über die entstehung eines plakats ansehen kann.
ich habe mir die freiheit genommen, die versionsnummer von ezpublish, der software auf der wirres.net läuft, auf version 2.3.0 zu erhöhen. bisher lief hier die version 2.2.8 (de 2001 veröffentlicht wurde), mit ein paar patches der version 2.2.9 (die 2003 veröffentlicht wurde) und einigen meiner bugfixes und änderungen die sich über die jahre ansammelten. neue funktionen oder features sind jetzt nicht hinzugekommen, dafür sollte ezpublish jetzt auf php5 laufen läuft ezpublish jetzt auf php5.
während ich das schreibe, ist zumindest php5 per .htaccess aktiviert:
da mein hoster droht mittelfristig php4 zu deaktivieren und nur noch php5 weiterzupflegen, war dieser schritt, vor dem ich einigen horror hatte, nötig geworden.
glücklicherweise musste ich für die php5-kompatibilität nicht allzuviel expertise mitbringen (die ich bekanntlich nicht habe), sondern nur ein bisschen geduld und etwas sorgfalt. ezpublish php5-lauffähig zu machen hat bereits jemand anders erledigt und ich konnte den code dann mit meiner codebasis per hand, datei für datei, zusammenführen. bis auf ein paar kleine bugs im backend, scheint alles zu funktionieren, falls nicht, freue ich mich über hinweise.
[nachtrag]
sascha lobo verteidigt christian heller, unbedingt auch lesen.
ennomane.de: Jetzt wurde auch mein GooglePlus-Profil gesperrt enno park ist wegen der nutzung eines pseudonyms das google-account gesperrt worden: »Ein Zustand, der mir nochmal eindrücklich vor Augen führte, mich keinesfalls von irgend einer Cloud abhängig zu machen.«
[nachtrag]
das profil wurde genauso kommentarlos, wie es gesperrt wurde, wieder freigeschaltet.
sprengsatz.de: Kirch und Kohl - so funktioniert Machtpolitik michael spreng: »Die Nachrufe sind geschrieben. Einige sind ehrlich, einige freundlich verlogen - dem römischen Motto folgend: “De mortuis nihil nisi bene" (Über Tote nur Gutes). Einer ist enlarvend, der von Helmut Kohl in BILD für seinen alten Freund und Kampfgefährten. Kohl schreibt darin: “Leo Kirch hat ... in der Medienlandschaft unerreichte Maßstäbe gesetzt". Das stimmt. Und hoffentlich erreicht sie auch keiner mehr.«
daringfireball.net: Paraphrasing/Rewriting vs. Aggregation john gruber: »Paraphrasing/rewriting is not aggregation.« witzigerweise ist aggregation, also das nutzen von ausschnitten und teasern, das was verleger irgendwelchen anderen (suchmaschinen, bloggern, räubern, leistungsschutzrechtgegnern) als geschäftschädigendes verhalten vorwerfen. paraphrasieren, zusammenfassen, umschreiben aber ist wiederum gängige praxis bei genau diesen verlegern, bzw. deren journalistischen produkten.
sixtus.cc: Lieber Christoph Keese mario sixtus schreib christoph keese eine rechnung wegen eines nicht korrekt lizensierten cc-fotos.
[nachtrag] christoph keese antwortet mario sixtus und will statt der verlangten 1070 euro „für ein Foto, das einen Tag lang ohne Nennung des Urhebers auf einem Blog stand“ 50 euro zahlen, das sei ein „fairer preis“. [via]
[nachtrag 15:40h]
mario sixuts und christoph keese haben sich telefonisch geeinigt und keese spendet 1000 euro an creative commons.
kottke.org: Takedown notice for monkey self-portrait die agentur caters news bittet techdirt fotos die ein affe gemacht hat zu entfernen. vielleicht ist das ja alles ein pr-stunt für the rise of the planet of the apes?
mir fällt gar kein anderer grund ein, den spiegel zu kaufen, ausser im urlaub zu sein. so vorm oder im zelt sitzen und lesen ist fast so schön wie in der badewanne zu lesen.
möglicherweise ist das mit nem kindle oder nem ipad vorm zelt oder im zelt ähnlich toll, weiss ix aber nicht, weil ich sowas nicht habe.
wenn man in deutschland urlaub macht hat das den vorteil, dass man bei aldi einkaufen kann, aber auch den nachteil, das die sachen die man liest nassgeregnet werden können. da ist einem ein nassgeregneter spiegel natürlich lieber als ein nasses gadget. aber sauteuer isser andererseits auch, der spiegel.
und leider auch ziemlich unerträglich. ich hatte ganz vergessen wie pathetisch und überdreht der spiegel schreibt, wie sehr sich die spiegel-autoren bemühen, aus platitüden reportage-material zu klöppeln: "Es ist schwer, aus dem Schatten eines großen Mannes herauszutreten [...]" -- "Es gibt kaum etwas, was eine Familie so vereint wie die Trauer [...]" -- warum muss der spiegel texte ausdekorieren, statt prägnant zum punkt zu kommen? beim lesen des spiegels hat man mitunter das gefühl, die autoren hätten ihren text gerne auch noch mit getragener streichmusik unterlegt.
am unerträglichsten ist aber die fräulein rottenmeier-haltung der autoren, bzw. der texte: wir sehen alles, wir wissen alles, widerspruch und zweifel sind keine option. oder vielleicht ist das unerträglichste am spiegel der ständige versuch zu suggerieren, dass die autoren immer dabei waren, hautnah und meistens im kopf der protagonisten. statt authentizitäts-simulation wäre mir etwas distanz, von mir aus auch sarkastische oder überhebliche distanz lieber.
oder - aber das wäre wohl wirklich zu viel verlangt - wie wärs mal mit ein bisschen demut, von mir aus auch nur als attitüde?
thedailyshow.com: Louis C.K. louis c.k. erklärt bei jon stewart die anatomie von fürzen und die anatomie von furz-witzen: »you don't have to be smart to laugh at farts, but you have to be stupid not to.« lange nicht mehr so gelacht.
spiegel.de: China-Dissident Liao: "Ich lebte wie ein Hund" der chinesische autor liao yiwu über seine zeit in chinesischen gefängnissen. nebenbei erfährt man, dass es leute gibt, die sich über raubkopien ihrer bücher freuen: »Ich gehört habe, stehen meine Bücher auf Platz drei der Liste der erfolgreichsten raubkopierten Bücher in China - das ist mein Beitrag für mein Land. Bei uns sagt man, ein Schriftsteller muss drei Dinge besitzen: Eine Scheidungsurkunde, einen Entlassungsschein aus dem Gefängnis und einen Durchsuchungsbefehl, dann ist er ein guter Schriftsteller.«
im sinne des gesetzes derjenige, der das foto macht. das hält die presseagentur „Caters News Agency“ offenbar nicht davon ab, von affen erstellte fotos zu lizensieren und das copyright dafür in anspruch zu nehmen (via).
interessanterweise lizensiert auch die dapd, bzw. das bildarchiv der dapd-schwesterfirma, ddp images gmbh, einige der bilder, deren urheberrecht streng genommen bei einem wildlebenden affen liegt.
laut dapd-pressesprecher wolfgang zehrt, legt die dapd grössten wert darauf im sinne ihrer fotografen anständige honorare einzufordern. die frage ist nur, wie bezahlt die dapd den fotografen dieses bildes, einen affen?
vermutlich macht man sich bei der dapd keine allzugrossen gedanken darum, denn nach eigenem bekunden hat man dort ja effektive automatische verfahren, die sich um solche komplizierten rechtlichen fragen und das geld kümmern.
aber mal im ernst. das mit dem urheberrecht ist ein bisschen komplizierter als uns politiker, leistungsschutzrechtebefürworter oder sprecher von wirtschaftunternehmen, die vorgeben nichts als das wohl der von ihnen vertretenen urhebern im sinne zu haben, weiszumachen versuchen.
knapp 400 treffer zeigt die google bildersuche für das motiv. ein gefundenes fressen für die dapd-abmahnmaschine. wahrscheinlich ist es nur noch eine frage der zeit, bis rené von der dapd abgemahnt wird, weil er das urheberrecht eines affen verletzt hat, der seine verwertungsrechte an die dapd abgegeben hat.
ob man es bei anmial-press kaufen kann oder ob es dort auch nur tageszeitungen zur verfügung steht, weiss ich nicht. zumindest bittet man bei anmimal-press um einen „einzigartigen“ fotovermerk:
So haben wir den bisher einzigartigen Fall, das wir um den folgenden Fotovermerk bitten: Ein wilder Affe, animal.press, caters s01408
wenn schon kein honorar, zumindest bekommt der affe also seinen fotoverweis.
und, letzte anmerkung: ganz ernst ist dieser artikel natürlich nicht gemeint. aber auch nicht ganz unernst. denn auch wenn klar ist, dass ein fotograf der tagelang im indonesischen dschungel rumstapft und mit affen umherzieht natürlich verwertungsrechte an fotos die er mit nachhause bringt hat, bleiben doch zumindest ein paar philosophische oder pseudorechtliche fragen nach der schöpfungshöhe, dem wahren fotografen, dem urheber, schöpfer und dem gerechten affen-honorar.
scienceblogs.de: "Sie haben mich sicher nicht wegen meines Doktortitels gewählt" florian freistetter regt sich über politiker-reaktionen auf den entzug von doktor-titeln auf: »Ein Doktortitel macht sich gut auf der Visitenkarte? Also studieren wir halt ein bissel und wenn die Zeit nicht reicht, dann schreiben wir einfach ab, was soll schon passieren. Und wenn doch was passiert: Ups. Geben wir den Titel halt wieder zurück, so wichtig war es eh nicht.«
kottke.org: Monkey self-portraits jason kottke: »I think that is my new favorite photo by my new favorite photographer.«aber mal im ernst: wer hat den die urheber- und verwertungsrechte an den selbstportraits? der affe? der fotograf? und warum?
katrinschuster.de: Was im Busch ist ja, die frau hat recht: »Die Kritik versteckt meiner Meinung nach deutlich weniger Dinge hinterm Busch, um sie dort wieder zu suchen und dann auch zu finden, als der so genannte Nachrichtenjournalismus.« (katrin schuster hab ich gleich mal abonniert) /via bildblog.de
sascha lobo hat diese woche wieder eine ziemlich gute kolumne für spiegel online geschrieben in der er die unterschiede zwischen facebook und google+ auf den punkt bringt:
Die Urfrage von Facebook, die jeder Nutzer durch seine Aktivitäten fortwährend beantwortet, lautet: Wer bist Du? Die Urfrage von Google+ lautet: Was interessiert Dich?
sehr lesenswert, vor allem da sascha lobo sich nicht nur auf die unterschiede von facebook und google+ beschränkt und auch wieder einen neologismus fallen lässt (google buzz sei „unterglückt“), sondern auch, weil er zum weiterdenken inspiriert.
eigentlich hätte ich noch lieber als sascha lobos artikel zu verlinken, diesen kommentarstrang verlinkt. der ist aber nur eingeschränkt von „aussen“, also ohne google-plus-konto sichtbar. dort hatte björn sievers den spon-artikel von sascha lobo mit 82 followern „geteilt“ und einige neue lobo-fans zum outen kommentieren gebracht (ich bin ja schon länger bekennender lobo-fan):
Er ist keinesfalls der Blender, für den ihn manche halten mögen. Wie ich gerade andernorts sagte: Ich weiß, ich kann ihm nicht das Wasser reichen, obwohl unsere Arbeitsfelder ähnlich sind. Und das gestehe ich mir nicht oft ein. Da bleibt nur: Fan werden ;-)
Nachdem ich bis heute nur den groben Gedanken hatte, wie sehr genau Verlage sich Google+ mal ansehen sollten, weil da jede bisherige Leistungsschutzrecht-Debatte wie ein Diskurs über Flitzebögen wirkt, wenn plötzlich eine Kanone auf dem Platz steht, stelle ich mit großer Bewunderung fest, dass @saschalobo schon alles umrissen hat.
Ich habe mich z.B. in Sascha Lobo echt geirrt, habe ich in letzter Zeit festgestellt. Den habe ich lange für einen Marketing-Popanz gehalten, der da Aufmerksamkeit um jeden Preis wollte, aber wenn man mal hinhört, was der in letzter Zeit so in Talkshows gesagt und in seiner Spiegel-Kolumne geschrieben hat, das war gut.
ich frage mich, wie kann man sascha eigentlich nicht mögen?
wolfgang zehrt, pressesprecher der nachrichtenagentur dapd hat unter dem artikel von thomas cloer, in dem er beschreibt, wie er offensichtlich zu unrecht von der dapd wegen einer urheberrechtverletzung abgemahnt wurde, kommentiert (siehe auch was ix zur abmahnung schrob). wolfgang zehrt schreibt, dass die dapd „im Sinne der Fotografen und der zahlenden Kunden“ herausfinden „müsse“, ob deren fotos unentgeldlich „werblich oder geschäftlich (!) benutzt“ würden und entsprechend dagegen vorgehen müsse. das ist verständlich. dapd hat das recht zu bestimmen für wieviel geld und von wem die fotos ihrer fotografen verwendet werden sollen. wer würde das ernsthaft in frage stellen?
wolfgang zehrt meint auch, dass es angesichts der masse von fotos die dapd täglich herausgibt, sehr schwer sei den überblick zu wahren. und weil es nahezu unmöglich sei, „von Hand jeden Monat die Verwendung von etwa 50.000 Bilder[n] im Internet“ zu prüfen, müsse man das automatisiert prüfen. auch dafür könnte man verständnis aufbringen.
warum man aber verständnis dafür aufbringen sollte, dass dapd offenbar wiederholt selbst das urheberrecht bricht, indem es werke dritter als die eigenen ausgibt und für deren verwendung geld verlangt, ist mir schleierhaft. wolfgang zehrt verniedlicht das als „fehler“, die „abundzu“ passierten.
erstens wäre es interessant, ob die dapd das argument von fehlern die „abundzu“ passieren, auch bei zu recht abgemahnten gelten lässt. ach sie haben unser bild ausversehen, wegen eines bedauerlichen fehlers werblich oder geschäflich benutzt? dafür haben wir verständnis, uns passieren auch fehler. vermutlich sieht die dapd fehler anderer, im sinne „der Fotografen und der zahlenden Kunden“, nicht so locker.
zweitens wäre es interessant zu erfahren warum die dapd es bei der verfolgung von rechtsbrüchen in kauf nimmt, selbst das recht zu brechen, weil das verfahren das sie gewählt hat nicht richtig funktioniert.
was soll man von einem fahrradverleih halten, der willkürlich ausgewählte fahrradfahrer auf der strasse des diebstahls bezichtigt und von grossen, muskelbepackten männern bedrohen lässt, die guten argumenten oder einer sachlichen diskussion nicht zugänglich sind? laut wolfgang zehrt kein problem, in diesem fall könne man einfach eine email an ihn schreiben und er würde die bedrohlichen männer dann zurückpfeifen. (zehrt sagt tatsächlich, man solle ihm persönlich eine email schreiben, wenn man das gefühl habe, die dapd werfe einem „zu Unrecht eine Urheberrechtsverletzung vor“.)
wolfgang zehrt plädiert dafür, für die von der dapd gewählte form der selbstjustiz verständnis aufzubringen. es hat durchaus etwas irrsinniges, dass der dapd-sprecher glaubt, dass die verfolgung unschuldiger und die anmassung von urheberrechten dritter für ihre gerechte sache in kauf zu nehmen ist, nur weil der bedauerlicherweise kein zuverlässig funktionierendes verfahren zur verfügung steht.
aber das unverfrorenste an der ganzen sache ist, dass der pressesprecher der dapd verständnis für diese form der willkür verlangt, ihm in seinem kommentar bei thomas cloer aber nicht mal der hauch einer entschuldigung über die lippen kommt. in der politik nennt man soetwas die arroganz der macht. ich nenne es im fall der dapd einfach mal hochmut und heulsusentum auf sehr hohem niveau.
liebe dapd, lieber wolfgang zehrt, bitte haben sie verständnis dafür, dass ich für ihr fehlerbehaftetes automatisiertes verfahren urheberrechtsverletzungen zu ahnden nichts als unverständnis aufbringen kann und ihren umgang mit fehlern extrem fragwürdig finde.
allein im zug sitzen und liegen können und die tür hinter einem abschliessen. eigentlich die ideale art zu reisen. keine ahnung warum ich da nicht früher drauf gekommen bin und ich das letzte mal vor 15 jahren mit dem schlafwagen gefahren bin.
na gut, perfekt paradiesisch isses nicht. die einzige steckdose in der kabine ist so schwachbrüstig, dass sie das macbook lediglich in pulsen auflädt und die klimaanlage bläst wie das macbook, wenn es 13 HQ-videos auf einmal abspielt.
aber sonst: perfekt. morgen früh solte ich frisch wie ein murmeltier aus dem zug steigen.
irgendwann heute früh muss die festplatte des servers auf dem wirres.net läuft ausgefallen sein. wirres.net war dann heute bis ca. 18 uhr den ganzen tag offline.
nicht erst durch den ausfall habe ich bemerkt, dass wirres.net mittlerweile sowas wie ein teil von mir geworden ist und dass ich mich, wenn dieser teil nicht funktioniert, fast ein bisschen krank fühle. oder dass ich mich zumindest so fühle, als ob ich selbst nicht mehr richtig funktioniere. wenn twitter oder facebook mal ausfallen, komme ich gut damit zurecht, bei meiner eigenen website plagt mich das schon einen ticken mehr.
einerseits ist diese site meine heimat. in den fast 10 jahren in denen diese website existert sind unzählige andere heimaten einfach verschwunden oder eingeschlafen, geocities, AOL, myspace — alle weg oder eingeschlafen. auf einer eigenen domain kann mir (fast) niemand seine AGB um die ohren schlagen und sich eine neue business-strategie überlegen und dich einfach so vertreiben oder aufhören den müll wegzubringen.
oder anders gesagt, texte ins internet zu schreiben fühlt sich nur auf der eigenen website richtig an. texte auf plattformen anderer zu schreiben, kann seine vorteile haben, vor allem um sie in einen kontext zu stellen. bei qype konnte ich texte über orte verfassen und — zumindest in der vergangenheit — sichergehen, dass sie von leuten die nach diesen orten suchten gefunden wurden. aber diese texte konnten und wurden einem fremden kodex unterworfen, wenn ich mich im ton vergriff, konnten sie einfach so von irgendweinem diensthabenden community-manager gelöscht werden. und: auf fremden platformen schreiben, dient meisten fremden geschäftsmodellen, die nicht unbedingt mit den eigenen interessen übereinstimmen müssen — im gegenteil.
Remember, you have to have a home base in the great plains of the web. Somewhere, where your friends and family, fellows and followers can find and stay connected to you.
eine eigene website kann zur heimat werden, zu einem zuhause, wenn man sie hegt und pflegt und von fremdbestimmtheit möglichst fernhält. und sie kann von anderen als eben dieses heim erkannt werden. ja, manche gedanken, die mir zu kurz, zu wenig durchdacht oder zu trivial erscheinen poste ich auf twitter odr facebook und schreibe sie nicht (mehr) auf wirres.net. trotzdem sichere ich meine twitter-ergüsse regelmässig auf meinen rechner. ja, auf facebook und google+ findet man mich auch, aber ich bin (und fühle mich) dort zu gast. so wie früher, als meine eltern keinen fernseher hatten und ich die sesamstrasse bei den nachbarn sehen musste konnte. das ist OK, solange es klar ist, dass es provisorisch ist, dass man vorteile auf zeit geniest, bis man, zum beispiel, selbst einen fernseher hat. heutzutage kann ich mir nichts schöneres vorstellen als die sendung mit der maus zuhause im eigenen bett zu sehen. nichts gegen fernsehen bei den nachbarn, aber zuhause, im eigenen bett oder auf der eignen couch ist es doch am schönsten.
oder autos. nichts gegen einen schicken mietwagen den man sich, genau dann wenn man ihn braucht, mietet. aber so ein wohnmobil, dass man sich zur zweiten heimat einrichtet, personalisiert, auf die eigenen bedürfnisse zuschneidet, dekoriert, ausbaut, dass hat auch was.
ben_ bezeichnet das als projekt „heimweh“: das eigene zuhause im web bauen. solide, selbst gebaut, bzw. ausgebaut und mit möglichst wenig abhängigkeiten. am ende mag man vor „einem mühsam handgeschnitzten barocken Kunstwerk zu stehen“, aber es das eigene — und es macht freude es zu betrachten. nicht weil es besonders schön ist, sondern weils meins ist.
gutjahr.biz: ...und nebenan brennt das Reaktorgelände ich hab irgendwie das gefühl, richard gutjahr hat demagogische züge. oder nee, wie nennt man das? zwanghaften populismus? überdrehen? schwätzen? im kern mag er ja recht haben, aber dass er so sehr zuspitzt, dass er schon im zweiten absatz zurückrudern muss zeigt, woran es ihm gelegen ist, zuspitzen, rivva-surfen, linkbaiten, aufquirlen. öde.
macdrifter.com: RTFM: LaunchBar launchbar ist so ziemlich das nützlichste tool für os x überhaupt. man kann damit wirklich fast alles erledigen, ausser sich zu rasieren.
respekt. der nachrichtenagentur dapd ist es mit irgendwelchen vitamin-b lösungen oder tricks gelungen das „ausschließliche Nutzungsrecht i.S.d. Urheberrechtsgesetzes“ an einer wahlkampf-infografik zu erwerben, die sarah palin auf ihrer facebookseite veröffentlicht hat. und weil der autor thomas cloer es wagte diese wahlkampfmaterial von sarah palin bei sich im blog zu veröffentlichen, lässt die nachrichtenagentur dapd ihn nun abmahnen. der schaden der dapd angeblich entstanden ist beläuft sich inklusive „Dokumentationskosten und Rechtsanwaltsvergütung“ auf 445 euro (recherchekosten gabs keine, harhar). die kosten soll cloer übernehmen.
möglicherweise ist durch diese aktion nun ans licht gekommen, dass sarah palin von der dapd gesteuert wird. eine andere erklärung mag sein, dass sarah palin einfach nur die nachrichtenagentur dapd damit beauftragt hat, ihr geistiges eigentum in ihrem auftrag zu schützen. („sarah palin“ und „geistiges eigentum“ in einem satz! das soll mir mal einer nachmachen!) in zeiten, in denen man immer weniger mit nachrichten verdienent, ist der schutz fremden geistigen eigentums sicher ein gutes geschäftsfeld für nachrichtenagenturen. die dritte möglichkeit, die mir jetzt gerade einfällt, ist dass die dapd weiterhin automatisiert und fehlerbehaftet nach urheberrechtsverletzungen sucht und ohne weitere kontrolle oder minimale dosen von gesundem menschenverstand, abmahnt.
[nachtrag 01.07.2011, 18:28]
die sache ist wohl vom tisch. dapd hat laut thomas cloer einen fehler eingestanden, auch wenn die frage, wie dapd dazu kommt urheberrechte an wahlpropaganda anzumelden wohl noch im raum steht. vor allem weil diese art fehler nicht zum ersten mal geschieht. dapd-sprecher wolfgang zehrt sagte im dezember 2010 gegenüber „meedia“, dass
seine Agentur mutmaßliche Urheberrechts-Verletzer „nicht vollautomatisch“ ab[mahne]: „Alle 'Treffer' werden manuell von Redakteuren am Fotodesk oder im Vertrieb noch einmal geprüft.“ Und dennoch rutschte dem dapd in mindestens einem Fall eine unberechtigte Abmahnung durch. „Wir bedauern diesen Fall ausdrücklich“, sagte Zehrt weiter. Es handele sich „um eine Software in der Betaphase, die nach weiteren Optimierungen erst im nächsten Jahr eingesetzt werden wird“.
möchte mal wissen wie die manuelle prüfung bei dapd aussieht. wenn die ihre redaktionellen ergebnisse ähnlich sorgfältig prüfen, würde ich als kunde ganz schön kalte fürsse bekommen. dadp scheint sich insgesamt in einer art betaphase zu befinden.