mein urteilsvermögen

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich habe in letzter zeit festgestellt, dass mein urteilsvermögen stark getrübt ist. irgendetwas ist mit mir nicht in ordnung. kürzlich habe ich über mario barth gelacht. das hätte mir zu denken geben sollen. dann fand ich den — wie mir später mehrere leute, unter anderem die beifahrerin sagten — total bescheuerten film der plan (the adjustment bureau) „empfehlenswert“. und in der letzten woche hab ich mich mehrfach kaputtgelacht, als ich den film „thor“ sah. hätte mich jemand nachdem ich den film sah gefragt, wie ich ihn fand, hätte ich hysterisch lachend „super“ gesagt. ken levine legt aber auch für mich nachvollziehbar dar (enthält spoiler), dass der film gequirlte scheisse ist.

heute habe ich mich scheckig gelacht, als ich im spiegel das wort „Vagina-Power-Fotzen-Kleid“ las. soweit ist es mit meinem humor schon gekommen!

verständlicherweise sind die nun folgenden sätze mit vorsicht zu geniessen. denn ich fand die kolumne von sascha lobo heute im spiegel extrem ü-b-e-r-r-a-g-e-n-d und grandios.

sascha sagt sachen wie:

Facebook wittert die Fährte nur früher als andere und gibt den Netzbewohnern, was sie wollen, bevor sie selbst wissen, was sie wollen. Es ist eine arrogante Illusion der Datenschutzfront, dass soziale Netzwerke die Macht hätten, das Verhalten ihrer tumben Nutzer nach Belieben zu steuern.
[…]
Ähnlich [wie Facebook] funktioniert die Schleifensymbolik bei bayerischen Dirndl-Schürzen, die je nach Position anzeigen, ob die Trägerin ledig, vergeben, verwitwet ist - oder jungfräulich. In Social Networks die sexuelle Erfahrung junger Mädchen für jeden zufälligen Passanten eindeutig sichtbar zu machen, das würde datenschutzpolitisch vermutlich für einen Sonderparteitag der CDU ausreichen.
[…]
Würden Datenschützer Verkehrspolitik machen, wären Straßen umzäunt und Autos verboten.
[…]
Dabei ist die Teilnahme an Facebook noch immer freiwillig, anders als die Teilnahme am deutschen Staat.

ganz famos auf die punkte gebracht.

* * *

nebenbei bemerkt: ganz famos finde ich auch, dass sascha zugibt, dass ich recht behalten habe mit meiner vermutung die ich in einem „streitgespräch“ mit sascha geäussert habe, nämlich dass die zukunft des internet in etwa so aussehen wird wie facebook. aber sascha hat natürlich auch recht behalten, nämlich dass die zukunft des internet wohl in etwa so aussehen wird wie voyurl.com oder voyurl.com.