das leben in leeren zügen geniessen
gleisanzeige hauptbahnhof bochum, gleis 4, 17:35 h:
wir wünschen ihnen ein frohes fest und gute fahrt.
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die überschrift ist ein verzweifelter versuch ein bisschen originell zu sein, der wie alles verkrampft originelle in die hose geht. macht ja nix, gleich gibts essen und danach delirieren im offline-stadium. auch schön: drei blogger am essenstisch heute abend. bin mal gespannt wieviele es nächstes jahr sind, soll ja ganz beliebt sein, dieses blogdings.
in diesem sinne: guten appetit.
[1] angedachte variante war: „hohoho is the new hihi.“
mein vater meinte: „ich brauche CDs, wie heissen die nochmal? rohlinge.“ meine mutter fröhlich: „da hab ich noch ganz viele von!“
beim frühstück, heute früh dann: „hol doch mal die CDs.“ meine mutter kommt nach 2 minuten, freudestrahlend wieder — mit einem päckchen 3,5" disketten. lange nicht mehr so gelacht (ausser bei diesem blondinenwitz).
ziemlich guter blondinen witz, der drittbeste ever.
ich habe bono, einem der offiziellen spackos des jahres, ja schon eine zeile gewidmet und einmal wegen ihm photoshop kurz gestartet und ich habe eigentlich besseres zu tun [1] als mich mit einem stinkereichen wichtigtuer mit cowboyhut zu beschäftigen, der meint der welt ständig und voller pathos erzählen zu müssen, dass und wie er die welt retten wolle. dann las ich heute im tagesspiegel einen kurzen artikel über ein essay von paul theroux das die new york times am 15. dezember abdruckte. darin lästert theroux vorzüglich über bono und die anderen profilierungs-spackos die meinen afrika zu retten sei eine klasse möglichkeit sich sein profil ein bisschen zu schärfen und wirft ihnen vor ökonomischen unsinn und hohles gesabbel zu verbreiten:
It seems to have been Africa's fate to become a theater of empty talk and public gestures.
ich musste mir jetzt eben im zug vorstellen bono habe sich nicht afrika als mittel gewählt um sich als gutmensch zu profilieren, sondern zum beispiel frauen:
weil die frauen so litten, weil viele frauen traurig, depressiv, unglücklich, unzufrieden seien, habe er sich entschieden den frauen zu helfen. allen frauen! er wüsste auch genau wie ihnen zu helfen sei, er habe das selbst ausprobiert, sein schwanz habe noch jeder frau geholfen. jetzt ist er der meinung ein guter fick würde die probleme aller frauen lösen. er spricht mit politikern, staatslenkern, teilt seine „coolness“ mit weltmännern (und sie ihre staatsmännlichkeit mit ihm) und versucht sie davon zu überzeugen, dass frauen einfach mehr gefickt werden müssten.
er organisiert frauen-solidaritäts-veranstaltungen, frauen läd er dazu nicht oder nur selten ein, er will ja schliesslich aufrütteln, aufklären, erklären, seine sicht der dinge, wie er die wahrheit erkannt hat. da stören frauen ein bisschen den klaren, analytischen blick aufs problem. das motto der veranstaltungen lautet: „make nonfucking history“, „livefuck“ (selbstverständlich nur als motto und ohne frauen) oder „wir wollen nicht dein geld, wir wollen deinen schwanz“.
er erträgt das elend der frauen eigentlich nicht, aber wenn fernsehkameras zugegen sind, dann setzt er seine besorgte miene auf und erzählt wie schrecklich es frauen ginge. dass jeder schwanz helfen könne, auch kleine, hauptsache sei dass alle endlich erfahren würden das ficken tatsächlich hilft. das wolle er beweisen.
was für ein bescheuerter vergleich, was für ein spacko. besser theroux lesen.
--
[1] stimmt nicht.
da del.ici.us gerade nicht funktioniert, hier die links die ich sonst darein geworfen hätte:
laut kress ist teenie-abzocke hart am rande der legalität also ein „spiel“:
Samwer-Brüder verlassen Jamba.
Die Gründer des Mobile-Content-Anbieters Jamba, Oliver und Marc Samwer, verlassen das Unternehmen. Die Brüder suchen sich eine neue Spielwiese. Als neue Jamba-Geschäftsführer grüßen ab sofort Markus Berger-de León und Dirk Hoffmann. (kress.de)
„kuttner on ice“ (siehe auch argh!) hab ich nicht gesehen, aber dafür hab ich sie am freitag im blockhouse steak essen sehen. der typ der sie begleitet hat sah nicht gerade nach benjamin stuckrad barre aus und sie zog weder schal noch mantel aus, obwohl es ziemlich warm war.
seit ich die kuttner dort sah, glaube ich bei jeder dritten frau die mit langem parka und zugeschalt inne ubahn steigt die kuttner zu sehen.
jetzt mach ich mir ne schöne latte und geh dann kaffee trinken.
[keine ahnung von wem das ursprünglich ist]
ich finde ja nicht alles was er schreibt unterschreibenswert. aber er schafft es immer wieder wunderbare links auszugraben, aufs urheberrecht zu scheissen und sein blog mit geilen bildern zuzukleistern und sie meist gar nicht so dumm zu kommentieren. oft isser mir zu radikal und unreflektiert (oder besser „undifferenziert“?) in seinen ansichten und kommentaren und der pluralis majesatis („Wir hatten in einem vorigen Beitrag kurz das Problem angeschnitten …“) seiner texte nervt auch. aber bei sum1 sollte man alle paar wochen mal vorbeischaun. das is wie auf fremden klos bunte magazine durchblättern: sollte man ab und an einfach tun (hände waschen danach nicht vergessen!).
[flamingmailbox via lumma]
grandioser popel-content:
tick, tick + tick in: oben angekommen, tick, tick + tick in: popelprobe und tick, tick + tick essen popel.
ix schreib nix mehr, bis hier mindestens 1000 kommentare stehen. also bis morgen. oder übermorgen.
tolle neue ausgabe von mindestenshaltbar, eigenartige titelgeschichte von nem typen der so sachen von sich sagt:
Felix Schwenzel bloggt bereits seit 8 jahren, weiss aber erst seit 2 Jahren, dass man das so nennt. Er lebt und arbeitet in Berlin bei einem Gestaltungsdienstleister, in seiner Freizeit versucht er das Internet zu verbessern. Wichtige Dinge versucht er mit den Händen zu erledigen.
„verstehen“ im sinne von abwesenheit von „häh?“. besser gehts nicht.
alice schwarzer humor.
ingo ist erfroren und hiess eigentlich burkhard horstmann, steht im tagesspiegel.
→ weiterlesenjack johnson ist ja nicht schlecht. die frau nuf war vor einer weile mal so nett mir ein paar CDs von dem herrn zu überlassen. bis auf eine der drei CDs fand ich die musik sehr mittelgut. aber mittlerweile kann ichs nicht mehr hören. die musik von dem kerl läuft in fast jedem laden in berlin in den ich meinen fetten arsch setze. muss das sein?
ich bin ja ein ungeheuer geduldiger mensch. ich kann irre lang warten. manchmal jahrelang. es gibt da einen einfachen trick: das worauf man wartet darf man nicht allzu sehnsüchtig erwarten, man darf es nicht zu ernst nehmen, sich nicht einbilden ohne es nicht zu können. bei weihnachten klappt das mittlerweile ganz gut. ich finde es zwar jedesmal furchtbar nett zuhause zu sein, mit menschen die ich sehr gerne mag ein paar tage, ganz entspannt zu verbringen, aber die sehnsucht, die geilheit auf geschenke und die überraschungen die ist mir inzwischen abhanden gekommen. das ergebniss: jedes jahr die frage: „oh, schon wieder weihnachten? war doch erst kürzlich.“
ich denke wenn weihnachten vor der tür steht oft: könnte man das nicht ein bisschen nach hinten verschieben? genauso bei verabredungen, parties oder meinem geburtstag: sie springen im terminkalender in rasender geschwindigkeit auf mich zu. ich rufe ihnen entgegen: langsam! aber sie rasen auf mich zu.
nur diese woche (erst dienstag?), die dauert irgendwie ewig. ich freu mich halt so auf freitag.
jetzt isser beleidigt, weil mein artikel den seinen trackbackte, eine „beleidigende Äußerungen enthielt“ und er ihn folgerichtig löschte. find ich gut. echt jetzt.
ich rätsel alllerdings noch was ihn beleidigte, dass ich sagte er sei „faul“, er könnne nicht linken oder er sei eine „wurst“. das adjektiv „selbstgerecht“ kann es nicht gewesen sein, das benutzt er ja selbst.
drum merke: beleidigungen gehen durch, solange sie intellektuell verpackt und hochtrabend formuliert als meinung verkleidet daherkommen. inhaltlicher diskussion kann man auf vielerlei ebene aus dem weg gehen. clemens wergin geht immer den leichtesten.