mach mich gut, afrika

felix schwenzel, , in wirres.net    

spackos of the year

ich habe bono, einem der offiziellen spackos des jahres, ja schon eine zeile gewidmet und einmal wegen ihm photoshop kurz gestartet und ich habe eigentlich besseres zu tun [1] als mich mit einem stinkereichen wichtigtuer mit cowboyhut zu beschäftigen, der meint der welt ständig und voller pathos erzählen zu müssen, dass und wie er die welt retten wolle. dann las ich heute im tagesspiegel einen kurzen artikel über ein essay von paul theroux das die new york times am 15. dezember abdruckte. darin lästert theroux vorzüglich über bono und die anderen profilierungs-spackos die meinen afrika zu retten sei eine klasse möglichkeit sich sein profil ein bisschen zu schärfen und wirft ihnen vor ökonomischen unsinn und hohles gesabbel zu verbreiten:

It seems to have been Africa's fate to become a theater of empty talk and public gestures.

ich musste mir jetzt eben im zug vorstellen bono habe sich nicht afrika als mittel gewählt um sich als gutmensch zu profilieren, sondern zum beispiel frauen:

weil die frauen so litten, weil viele frauen traurig, depressiv, unglücklich, unzufrieden seien, habe er sich entschieden den frauen zu helfen. allen frauen! er wüsste auch genau wie ihnen zu helfen sei, er habe das selbst ausprobiert, sein schwanz habe noch jeder frau geholfen. jetzt ist er der meinung ein guter fick würde die probleme aller frauen lösen. er spricht mit politikern, staatslenkern, teilt seine „coolness“ mit weltmännern (und sie ihre staatsmännlichkeit mit ihm) und versucht sie davon zu überzeugen, dass frauen einfach mehr gefickt werden müssten.

er organisiert frauen-solidaritäts-veranstaltungen, frauen läd er dazu nicht oder nur selten ein, er will ja schliesslich aufrütteln, aufklären, erklären, seine sicht der dinge, wie er die wahrheit erkannt hat. da stören frauen ein bisschen den klaren, analytischen blick aufs problem. das motto der veranstaltungen lautet: „make nonfucking history“, „livefuck“ (selbstverständlich nur als motto und ohne frauen) oder „wir wollen nicht dein geld, wir wollen deinen schwanz“.

er erträgt das elend der frauen eigentlich nicht, aber wenn fernsehkameras zugegen sind, dann setzt er seine besorgte miene auf und erzählt wie schrecklich es frauen ginge. dass jeder schwanz helfen könne, auch kleine, hauptsache sei dass alle endlich erfahren würden das ficken tatsächlich hilft. das wolle er beweisen.

was für ein bescheuerter vergleich, was für ein spacko. besser theroux lesen.

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[1] stimmt nicht.