lex bayer

felix schwenzel, , in wirres.net    

der bayer-konzern meint, protest-emails seien spam. greenpeace rief dazu auf protest-emails an bayer zu schicken, weil der konzern offenbar „völlig die Kontrolle über gentechnisch veränderten Reis“ verloren hat und gentechnisch veränderter bayer-reis, der offiziell nur im versuchsanbau genutzt wurde, „inzwischen in der gesamten EU, der Schweiz, und sogar in Ländern wie Dubai und Kuwait gefunden“ wurde. bayer empfand diese emails als „spam“.

proteste von verbrauchern sind müll? klar, das ist nachvollziehbar wenn man ein super-wichtiger weltkonzern ist, da empfindet man den pöbel, diese kleinen miesen menschen und ihre dummen unqualifizierten meinungen die die grossartigkeit von bayer-entwicklungen wie gen-reis (oder beispielsweise heroin) nicht wohlwollend aufnehmen wollen eben als „müll“. müll der nicht kapiert, dass er konsumieren soll, statt zu protestieren. ein weltkonzern hat immer recht und kann deshalb auch mal am recht ein bisschen rumbiegen und einfach die abschaltung der protestierenden webseite auf eigene faust betreiben. warum? weils geht und die rechtsabteilung braucht ja auch arbeit.

[via blogbote]

[nachtrag]
via spreeblick ein artikel in der taz, der die sache aus einem etwas anderen blickwinkel betrachtet. laut greenpeace-provider stellte sich die sache wie folgt dar:

Ein Mitarbeiter der Bayer-Konzernsicherheit habe am Montag kurz vor 18 Uhr angerufen und von „massiven Spam-Angriffen“ berichtet, die „unseren kompletten Betrieb lahmlegen“. „Wir wussten nicht, dass es nur um ein Mailpostfach ging“, erklärt ein Sprecher des mittelständischen Server-Betreibers. Da es kurz vor Feierabend gewesen sei und die „Konzernsicherheit“ den Fall als Attacke auf ihr System schilderte, habe man abgeschaltet. (weiterlesen)