konfigurationswochenenden

felix schwenzel, , in wirres.net    

die letzten wochenenden habe ich fast ausschliesslich mit konfigurieren zugebracht. konfigurieren ist toll, wenn am ende etwas funktionierendes da ist. konfigurieren ist frustrierend, wenn am ende alles etwas schlechter funktioniert als vorher. letzteres ist leider die regel.

der klassische fall, den wahrscheinlich jeder kennt ist internet-konfigurieren. internet-konfigurieren fängt damit an, das das internet plötzlich nicht mehr funktioniert. zuhause, auf dem telefon oder auf dem laptop. wenn das internet weg ist, versucht man es meist mit dem klassischen ein/aus-schalten. wenn das nicht hilft, öffnet man die zugangskonfiguration, ändert ein paar einstellungen, klickt auf ein paar vielversprechende buttons und vergisst zuverlässig alle ursprünglichen einstellungen. nach ein bis zwei stunden ginge das internet wieder, hätte man nicht alles verstellt. denn die störung im grossraum berlin/hamburg/jotwedee hat die telekom dann doch behoben, oder den defekten router in der vermittlungszentrale ausgetauscht oder irgendein kabel wieder eingestöpselt. mühsam kramt man wieder die ursprünglichen einstellungen raus und nach vielen stunden konfigurieren und probieren geht das internet wieder, einigermassen.

letztes und dieses wochenende wollte ich mal was anderes konfigurieren. bei der beifahrerein steht noch ein alter lidl-pc mit tv-karte rum. den wollten wir benutzen um alte videokasseten zu digitalisieren oder hin und wieder fernsehen aufzuzeichnen. nach einem wochenende kabel-stöpseln hatte ich die kiste soweit, sowohl fernsehen, als auch das viseosignal, als auch den ton den videosignals zu bekommen. die original-software des tv-tuners von 1983 oder so hat das bild dann auch wunderbar aufgezeichnet, nur der ton hatte alle 3 sekunden einen aussetzer. bitraten runtersetzen, eingänge tauschen, nichts half. also dachte ich mir, versuchs mal mit ner anderen software. nach einer stunde gab ich die konfiguration eines freewareprogramms auf, dass sich standhaft weigerte den ton abzuspielen.

also linux. das soll ja so einfach sein, heutzutage. meine wahl fiel auf KnoppMythTV, weils so kompakt und einfach daherkam. einfach die CD runterladen, brennen, einschieben fertig. pustekuchen. die installation war zwar einfach, aber KnoppMythTV zwang mich ungefähr 500 seiten mit konfigurationseinstellungen durchzugehen. einige mit hilfe von grafischen, mit der maus bedienbaren assistenten, manche auf der komandozeile. nach drei oder vier stunden das erste erfolgserlebnis: ein fernsehbild! leider wieder ohne ton. nach zwei weiteren stunden gab ich auf.

das mediaportal, ein windowsbasiertes, gpl lizensiertes, freies mediacenter sah sehr vielversprechenend aus. nach dem download brach erstmal die installation ab, als das installationsprogramm versuchte den MS SQL express server herunterzuladen und zu installieren. glücklicherweise gab es eine alternative: MySQL 5.0. ich habe es dreimal manuell installiert, aber mysql wollte noch nicht mal sich selbst zugang zu sich gewähren („could not connect“). der MySQL-server lief, gewährte aber auch bei deaktivierter firewall niemandem zugang. also doch dieses microsoft SQL runtergezogen, installiert, konfiguriert — lief. huch.

danach habe ich das mediaportal wunderbar installieren können, auch die konfigurationsassistenten zickten nur ein einziges mal, weil ein video-ordner manuell angegeben werden sollte. nach drei stunden installation und konfiguration poppte ein wunderbar bonbonfarbenes, quietschiges mediacenter vor mir auf. im mediacenter habe ich dann die fernseh-einstellungen aufgerufen und — das hatten die linux dinger nicht hinbekommen — die tv-karte wurde mirnichts dirnichts erkannt. doll. nur sender suchen wollte das ding nicht. beim scannen bewegte sich der fortschrittbalken auch beim fünften versuch und nach 30 minuten nicht einen illimeter. kein fernsehbild, kein durchschleifen des videoeingangs, nur ton lief die ganze zeit über. um 18 uhr sagte ich dem rechner: „shutdown.“ zumindest das lief problemlos.

klar. so kann man sein wochenende verbringen, aber ein kleines erfolgserlebniss hätte ich mir schon gewünscht. jetzt ist meine laune ein bisschen im arsch, vor allem weil ich mich noch gut daran erinnere wie einfach die installation von solchen sachen sein kann. mein eye-tv hab ich gekauft, eine CD reingesteckt und das einzig komplizierte war die eingabe der fünf oder sieben seriennummern.

morgen erzähl ich dann, wie ich mein neues handy, einen o2 xda orbit (mit windows mobile!) konfiguriert habe.

[nächstes oder übernächstes wochende probier ich noch das LinuxMCE. dann is aber auch gut. läuft eh nur scheiss im fernsehen.]