links vom 13.10.2013
felix schwenzel, , in wirres.net
klett-cotta.de: Kathrin Passig: Die Wir-Verwirrung (PDF) #
kathrin passig über „Kontextfusion und Konsensillusion“:
Wir brauchten eine realistischere Einschätzung des allgemeinen Konsenses über unsere eigenen Ansichten. Es ist eine der zentralen Zumutungen der Vernetzung, dass die Anderen nicht nur so heißen, sondern auch wirklich anders sind.
liest sich, wie immer, wie apfelkuchen mit sahne. lang, aber kathrin passigs texte können mir gar nicht lang genug sein.
thestar.com: I got hired at a Bangladesh sweatshop. Meet my 9-year-old boss #
die journalistin raveena aulakh hat sich verdeckt in einer nähstube in bangladesh anstellen lassen und dort eine neunjährige kennengelernt. ziemlich erschütternd zu lesen. /boingboing.net
wired.com: Augmented Reality: basketball with an invisible ball #
vor 15 jahren hat mich mal eine kommilitonin gefragt, was das nächste grosse ding ist. damals hab ich gesagt: augmentierte realität. wenn mich das heute jemand fragte, würde ich sagen: das übernächste grosse ding ist sicherlich augmentierte realität.
spiegel.de: Umstrittener Limburger Bischof: Kardinal Meisner distanziert sich von Tebartz-van Elst #
Kardinal Meisner hatte den Limburger Bischof noch Mitte September öffentlich verteidigt. In einem Radiointerview beklagte er seinerzeit, die Medien hätten sich "gegen ihn (den Bischof von Limburg) verschworen". Meisner zieh den Münchner Kardinal Marx der "Ahnungslosigkeit", nachdem dieser sich kritisch zu den Limburger Verhältnissen geäußert hatte.
Inzwischen verfüge Meisner über ein "differenzierteres Bild der Situation in Limburg", heißt es nun in seiner Umgebung.
auf deutsch: als meisner marx der „ahnungslosigkeit“ zieh, war er ahnungslos. und ich glaube das war nicht der einzige fall, in dem meisner öffentlich sprach und keine ahnung hatte, wovon er sprach.
techcrunch.com: How To Opt Out Of Google's Weird New Ads That Use Your Face And Name #
hier klicken. meine option an werbung teilzunehmen, war bereits deaktiviert. ich benutze google+ zwar kaum, aber ich habe das jetzt aktiviert.
das ist mir ein bisschen zu blackboxig und zu intransparent. aber vielleicht auch nicht.
welt.de: Abenteuer in Berlin : Wenn die Dame von der Bahn die Bedienung verweigert #
henryk m. broder würde gerne eine welt in der ihn jeder mensch den er anranzt feundlich begegnet. auf einem deustchen bahnhof hat er vergeblich nach dieser welt gesucht und beschreibt das was er als abenteuerlich empfindet.
obwohl sich das gejammer von broder stellenweise ganz amüsant liest, zieht er leider die falschen schlüsse und verpasst die chance einen nützlichen text zu schreiben, von dem man als leser mehr mitnimmt als die erkenntnis, dass broder andere leute gerne reizt, aber schwer mit den konsequenzen umgehen kann. wirklich nützlich wäre gewesen, zu erfahren was konkret sein anwalt den polizisten gesagt hat, die sein telefon einsacken wollten und der meinung waren, auf bahnhöfen dürfe nicht fotografiert werden. hätte er etwas zur rechtslage aufgeschrieben, hätten sehr viele menschen etwas sehr nützliches im umgang mit der polizei lernen können. seinen anwalt danach zu fragen, wäre für broder offenbar zuviel mühsame recherche-arbeit gewesen. kann natürlich auch sein, dass ihm sein anwalt das alles erklärt hat, er diesen juristen-quatsch aber nicht verstanden hat.
textdump.antville.org: Die NSA als Beobachter zweiter Ordnung #
Der Schock der Enthüllung birgt also die einzigartige Chance einer Metaanalyse unserer eigenen Operationslogik. Die Netztheorie, die vorher eindimensional mit spätanthropologischen Erklärungsmustern ("Communities", "Conversations", Identitätsblabla und Anonymitätsgemauschel) vor sich hingewurstelt hat, kann nun, dank Analyse der Operationslogik der NSA, selbst-bewusst werden.
Alles klar? Wir müssen denken. Weiterdenken.
das mit dem weiter (nach) denken ist wichtig und nimmt vor allem zeit in anspruch. auch die empörung vieler menschen die im internet leben (mich eingeschlossen) über die leute die nicht über die spähaffäre empört sind, sollten wir in diesem licht sehen. diese dinge müssen erst noch (weiter) (durch-) gedacht, (ein-) geordnet, (nach-) erzählt und subjektiviert werden.
detlef gürtler widerspricht dem „(an sich ehrenwerten) Versuch [von Günter Hack], das NSA-Problem mit dem Instrumentarium der Luhmannschen Systemtheoriebegrifflichkeit anzugehen“.