aufm podium

felix schwenzel

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heu­te war ich zum ers­ten mal ein­ge­la­den auf „ein po­di­um“. so nennt man es glau­be, wenn man ein­ge­la­den wird um auf ei­ner ver­an­stal­tung mit an­de­ren leu­ten durch mi­kro­fo­ne zu re­den. ich bin es ja ge­wohnt so vor mich hin zu re­den, al­ler­dings meist nicht vor mehr als 5 leu­ten und wenn vor mehr, dann lese ich ol­les zeug von mir vor. an die­ser ver­an­stal­tung nah­men 4 re­fe­ren­ten teil, rolf lührs vom de­mos-pro­jekt, gre­gor hack­mack vom gran­dio­sen pro­jekt ab­ge­ord­ne­ten­watch.de, an­drea schwin­gel die un­ter an­de­rem die fo­ren der stadt mag­de­burg be­treut und ix.

alle re­fe­ren­ten soll­ten in 15 mi­nu­tü­ti­gen vor­trä­gen ihre pro­jek­te vor­stel­len. ich dach­te mir, um zu er­klä­ren was die­ses blog­dings ist, wäre es sinn­voll ein­fach nach­zu­zeich­nen wie ich zum blog­dings ge­kom­men bin. ei­gent­lich ganz ein­fach, er­klä­ren wie ich vor 12, 13 jah­ren das in­ter­net ent­deck­te, un­ge­heu­re po­ten­zia­le dar­in sah und an­fing mir home­pages zu bas­teln und wie ein blö­der zu schrei­ben in der hoff­nung leu­te zu fin­den die das in­ter­es­sie­ren könn­te. der rest wür­de sich, dach­te ich, er­ge­ben. aus­ser­dem ent­schied ich mich ohne power­point oder dia­vor­trag zu re­den. ich fin­de dia-vor­trä­ge näm­lich nur gut, wenn das bild alle 5 se­kun­den wech­selt. und das vor­zu­be­rei­ten war mir dann doch zu auf­wän­dig (180 bil­der).

der vor­trag funk­tio­nier­te dann auch un­ge­fähr fünf mi­nu­ten ganz her­vo­r­a­gend. als die mo­de­ra­to­rin sag­te, sie sei ge­spannt was ich so er­zäh­len wür­de, sag­te ich das sei ich auch, ich tat so als ob mein bauch mich hin­der­te nä­her ans mi­kro zu tre­ten, frag­te rhe­to­risch als ei­ner der or­ga­ni­sa­to­ren nach 3 mi­nu­ten auf das red­ner­pult zu­kam, ob er mich jetzt raus­schmeis­sen wol­le (da­bei woll­te mir der gute mann nur die be­nut­zung der maus und des lap­top na­he­le­gen) und er­klär­te, dass ich wir­res.net lie­ber nicht auf dem bea­mer zei­gen woll­te, weil ich ge­hört hät­te, dass man­chen leu­ten beim an­blick mei­nes lo­gos schlecht wer­den kön­ne. aber dann hing ich auf ein­mal fest oder um­ge­kehrt frei in der luft. ich wur­de un­si­cher und hat­te kei­ne dias und no­ti­zen um mich fest­zu­hal­ten. schreck­lich, ix wur­de un­si­cher und merk­te, dass mich ganz vie­le leu­te an­guck­ten die mer­ken könn­ten, dass ich un­si­cher wur­de, was mich noch un­si­che­rer mach­te. an­fän­ger soll­ten sich ohne lei­ne nicht aufs of­fe­ne meer her­aus­wa­gen. ich fing mich dann zwar wie­der, glau­be ich, denn ir­gend­wann hör­te ich mich wie­der re­den, aber mein ent­schluss steht fest: ent­we­der schwei­gen oder tip­top vor­be­rei­ten, bis ins letz­te wort. falls mich noch­mal je­mand ein­la­den soll­te. die (ge­fühlt) sechs­stün­di­ge dis­kus­si­on im an­schluss, mit fra­gen an de­nen ich mich ver­bal ent­lang­han­geln konn­te war dann aber doch ganz ok. viel­leicht ist bei dem ei­nen oder an­de­ren was hän­gen­ge­blie­ben und viel­leicht habe ich ein biss­chen neu­gier­de ge­weckt auf das was tau­sen­de täg­lich so ins in­ter­net schrei­ben.

[nach­trag 26.02.2007]
bil­der vom „2. ver­net­zungs­tref­fen“ von udo her­zog.