D64, künftig dann total transparent und kritisch

felix schwenzel

ir­gend­je­mand der sei­nen na­men nicht nen­nen will hat auf d-64.org auf „den vor­wurf“ ge­ant­wor­tet, dass D64 lob­by­ar­beit be­trei­ben wür­de. wo die­ser vor­wurf er­ho­ben wur­de wird nicht verr­ra­ten. ob der vor­wurf ir­gend­wo in ir­gend­ei­ner twit­ter­time­line oder in ir­gend­wel­chen kom­men­tar­spal­ten er­ho­ben wur­de bleibt im un­ge­fäh­ren. dort steht ein­fach:

Dennoch wurden wir mit dem Vorwurf konfrontiert, “Lobbyarbeit” zu betreiben.

mög­li­cher­wei­se be­zieht sich der ar­ti­kel auf d-64.org auf die fra­gen die ich ges­tern ge­stellt habe. viel­leicht aber auch nicht, denn vor­wür­fe habe ich nicht er­ho­ben, ich habe le­dig­lich ge­fragt, wo bei D64 die gren­ze zwi­schen po­li­ti­schem en­ga­ge­ment und lob­by­is­mus ver­läuft und ob die­se tren­nung er­kenn­bar ist. ich habe auch ge­fragt, ob die pres­se­spre­cher von goog­le und face­book sich bei D64 als pri­vat­leu­te oder ver­tre­ter ih­rer fir­men en­ga­gie­ren. das hät­te man kurz und bün­dig be­ant­wor­ten kön­nen:

ja, stefan keuchel, tina kulow und alle anderen gründungsmitglieder engagieren sich vornehmlich als privatleute und nicht als vertreter ihrer firmen. wir wissen, dass der eindruck von interessenverquickung entstehen kann, werden aber daran arbeiten unsere arbeit möglichst transparent und nachvollziehbar dazustellen, um diesem eindruck entgegenzutreten.

statt­des­sen in 423 wor­te ge­fass­te all­ge­mein­plät­ze (wir schät­zen die fach­li­che kom­pe­tenz von kom­pe­ten­ten men­schen, man kann be­ruf­li­ches und pri­va­tes heut­zu­ta­ge kaum noch tren­nen) und aus­ge­präg­te pam­pig­keit:

Darf ein Mensch, der einen Internet-Job hat, im Internet kein politisches bürgerschaftliches Engagement zeigen, ohne automatisch zum gefährlichen Lobbyisten zu werden?

im nächs­ten satz dann die lö­sung: trans­pa­renz. al­les künf­tig to­tal trans­pa­rent und kri­tisch wer­den wir auch sein. und

deswegen werden wir künftig bei allen persönlichen Texten, die von Mitgliedern für D64 geschrieben werden, natürlich auch den Absender veröffentlichen.

mit aus­nah­me die­ses tex­tes. der ist an­onym mit dem au­toren­kür­zel D64 ge­kenn­zeich­net.

die­se et­was un­sou­ve­rä­ne, auf­ge­bla­se­ne und in­trans­pa­ren­te art mit kri­tik um­zu­ge­hen stärkt mein ver­trau­en in D64 nicht son­der­lich. die pro­fes­sio­na­li­tät die man von leu­te wie ste­fan keu­chel oder tina ku­low (zu recht) er­war­ten kann, re­flek­tiert sich bis­her nicht mal an­satz­wei­se in die­sem ser­mon.