lon­don spy s01e01

felix schwenzel in gesehen

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am an­fang habe ich fast ab­ge­schal­tet, als die pi­lot­sen­dung mit zeit­lu­pen-ge­döns an­fing. die ers­te sze­ne war ein klas­si­scher se­ri­en und film­auf­ma­cher: lo­nely cow­boy par­ty­boy streift durch u-bahn-gän­ge und geht in ei­nen club (an der war­te­schlan­ge vor­bei). tat­säch­lich ret­te­te eine ge­konn­te in­sze­nie­rung dann aber doch den ers­ten ein­druck:
der typ geht (in zeit­lu­pe) in den club — schnitt — und er kommt im mor­gen­grau­en, leicht ge­rä­dert wie­der raus.

end­lich (!) eine sen­dung, die nicht wild um­her­schnei­dend wil­de, hap­py par­ty-peo­p­le zeigt, fla­cker- und stro­bo­skop-licht nutzt, um wurs­ti­ge par­ty­stim­mung zu er­zeu­gen. was im club pas­siert, bleibt im club. ich hof­fe die­se wun­der­ba­re in­sze­na­to­ri­sche ab­kür­zung wäh­len künf­tig noch mehr fil­me- und se­ri­en­ma­cher.

also habe ich trotz des zeit­lu­pen-ge­döns wei­ter­ge­guckt. was dann pas­siert ist das, was ich in der pi­lot­fol­ge von the night­ma­na­ger moch­te: die hand­lung bleibt nach­voll­zieh­bar und ge­er­det. wir se­hen wie sich sanft eine be­zie­hung zwi­schen zwei sehr un­ter­schied­li­chen män­nern ent­wi­ckelt. das wirkt al­les echt und fast ein biss­chen schmon­zig, weil sich die er­zäh­lung fast 30 mi­nu­ten auf die ent­wick­lung der be­zie­hung kon­zen­triert. dann in der letz­ten vier­tel­stun­de wird’s et­was mys­te­riö­ser, spio­niger. et­was ist pas­siert und dan­ny, der haupt­dar­stel­ler, hat so ne ah­nung und der zu­schau­er auch, und dan­ny macht al­les rich­tig und bleibt miss­trau­isch, und der zu­schau­er auch. und zack, ist die pi­lot­fol­ge vor­bei.

das ge­fiel mir al­les sehr gut, auch wenn ich be­fürch­te das mir hier das glei­che pas­siert wie beim night­ma­na­ger: gran­dio­se, ge­er­de­te, nach­voll­zieh­ba­re er­öff­nung und dann über die nächs­ten fol­gen ein ste­ti­ges ab­glei­ten in ste­reo­ty­pen gen­re-schmu. aber viel­leicht ja auch nicht. ich schaue jetzt ein­fach mal wei­ter.

(läuft auf net­flix)