„das er­schlaf­fen der lei­den­schaft“

felix schwenzel

die­ter rulff in der f.a.s vom 2.10.2005 (nicht on­line):

doch nun er­fährt der ein­zel­ne, dass der all­ge­mei­ne und der pri­va­te fort­schritt aus­ein­an­der­fal­len. dass zu­kunfts­op­ti­mis­ti­sche re­den lin­ker wie rech­ter par­tei­en wirkt da schaal. denn die rück­ver­la­ge­rung der vor­sor­ge in die kom­pe­tenz des ein­zel­nen ist eine aus dem man­gel ge­bo­re­ne not­wen­dig­keit.

aus die­ser not macht man kei­ne bür­ger­li­che tu­gend. der ein­zel­ne lässt sich nur noch un­gern auf all­ge­mei­ne zie­le ver­pflich­ten, de­ren nut­zen er nicht spü­ren kann. so er­lahmt der deut­sche kor­po­ra­tis­mus nicht nur, weil sich gross­grup­pen kaum mehr auf ge­mein­sa­me ziel­vor­stel­lun­gen ver­stän­di­gen kön­nen, er blu­tet aus, weil sich die be­trof­fe­nen nicht mehr in ih­nen auf­ge­ho­ben se­hen.

für mich die tief­grün­digs­te ana­ly­se ge­gen die dum­me, 30 mil­lio­nen euro „teu­re“ ju­bel­per­ser-kam­pa­gne der in­itia­ti­ve zur he­bung der volks­mo­ral „du bist deutsch­land“. auch wenn die in dem ar­ti­kel gar nicht er­wähnt wur­de.