„Men­schen in­ter­es­sie­ren sich nicht für Ma­schi­nen, Men­schen in­ter­es­sie­ren sich für Men­schen“

felix schwenzel

gross­ar­ti­ger text über das in­ter­net und die zu­kunft des net­zes von pe­ter gla­ser auf spie­gel on­line. na­tür­lich soll­te man den text ganz le­sen, aber die gross­ar­tig- und weis­heit* er­kennt man auch, wenn man text­stel­len aus dem zu­sam­men­hang reisst:

Men­schen in­ter­es­sie­ren sich nicht für Ma­schi­nen, Men­schen in­ter­es­sie­ren sich für Men­schen.
[…]
[Das Netz än­dert sich] hin zum Aus­tausch - in Blogs, Fo­ren, Chats, On­line-Spie­len - und zu je­nen Er­schei­nungs­for­men des Net­zes, die eine Neu­erfin­dung von Wohn­ge­mein­schaft, Club und Knei­pe in di­gi­ta­ler Form zu sein schei­nen.
[…]
Das Web ist auf dem Weg, sich in eine Jetzt-So­fort-Al­les-Ma­schi­ne zu ver­wan­deln. Und um al­les für uns tun zu kön­nen, möch­te das Netz al­les über uns wis­sen.
[…]
Mit No­ti­zen, Fo­tos und Film­schnip­seln be­nut­zen wir heu­te noch weit­ge­hend sta­ti­sche Hilfs­mit­tel, um uns zu er­in­nern. In den nächs­ten Jah­ren könn­te das Web sich zu ei­ner im­mer dy­na­mi­sche­ren Art von Ge­dächt­nis wan­deln.
[…]
Ich hof­fe trotz­dem dar­auf, dass das Netz wei­ter­hin Feh­ler er­mög­li­chen wird - denn in vie­len Fäl­len sind Feh­ler, Irr­tü­mer und Män­gel Aus­gangs­punk­te groß­ar­ti­ger Ent­wick­lun­gen.
[…]
Das Netz wird so zu ei­ner gi­gan­ti­schen Ma­schi­ne ge­gen den Tod: Al­les wird fest­ge­hal­ten, nichts mehr ver­geht. Im Ge­gen­satz zur Ma­schi­ne be­herrscht der Mensch je­doch die Kunst des Ver­ges­sens. Sie erst macht ihn zu ei­nem zi­vi­li­sier­ten We­sen: Re­so­zia­li­sie­rung oder Ver­ge­bung wä­ren ohne ein be­ab­sich­tig­tes Ver­ges­sen nicht mög­lich. Das muss das Netz auf sei­nem wei­te­ren Weg noch ler­nen.

*) ich fin­de man kann auch „gross­ar­tig­heit“ sa­gen.