links vom 08.07.2013

felix schwenzel

  tech­crunch.com: Tools For Tre­ason   #

wenn ich das rich­tig sehe, wer­den der­zeit zwei mo­del­le für die zu­kunft der ver­net­zung dis­ku­tiert: post-pri­va­cy, die ir­gend­wie dar­auf setzt der nicht mehr vor­han­de­nen oder ero­die­ren­de pri­vat­s­hä­re mit ei­nem schul­ter­zu­cken zu be­geg­nen oder das was de­von col­de­wy hier for­mu­liert, in­dem er die ent­wick­lung von neu­en werk­zeu­gen zur pri­vat­s­hä­ren­wah­rung pro­phe­zeit:

Gre­at. If it isn’t il­le­gal, it isn’t strong en­ough. If the go­vern­ment doesn’t de­noun­ce it, it isn’t good en­ough. Tools for tre­ason are the only tools that will suf­fice for our pro­tec­tion from now on.

wo­bei mir bei­de noch mit ei­ni­gen lo­gi­schen und letz­te­res mit ei­ni­gen recht­li­chen pro­ble­men zu kämp­fen ha­ben wer­den.

  goo­gle­watch­blog.de: #Ad­block­ga­te: Goog­le hat sich auf White­list von Ad­block Plus ge­kauft   #

zu dem the­ma sagt auf ha­cker news ein kom­men­ta­tor, dass das pro­blem hier vor al­lem bei der wett­be­werbs­fä­hig­keit läge. nie­mand kön­ne we­gen der über­macht der goog­le-su­che bei text­an­zei­gen mit goog­le mit­hal­ten, wes­halb das ge­kauf­te white­lis­ting von goog­le ad­words be­son­ders schlecht sei. in deutsch­land ein klas­si­scher fall für das kar­tell­amt — das in 3-5 jah­ren si­cher­lich ak­tiv wird.
(link zu dem ha­cker news-kom­men­tar via guar­di­an­tech@pin­board, ein pin­board ac­count dem zu fol­gen (per pin­board oder RSS) sich sehr lohnt.)

  taz.de: Wie­so zeigt mir GMX nack­te Frau­en?   #

jo­han­nes gern­ert fragt sich war­um er be­stimm­te wer­bung sieht:

Ich bin also gar nicht per­sön­lich ge­meint?

„Nein“, schreibt die Spre­che­rin, „per­so­na­li­sier­te Wer­bung (z.B. per­sön­li­che An­re­de, Adres­se etc.) ist mit Tar­ge­ting nicht mög­lich.“ Tar­ge­ting er­fol­ge nicht auf Ba­sis ei­nes di­rek­ten Per­so­nen­be­zugs, son­dern auf Ba­sis ei­ner an­ony­men Ziel­grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit. „Frau­en er­hal­ten für ge­wöhn­lich kei­ne Ero­tik­wer­bung ein­ge­blen­det.“

Das wirkt al­les erst mal reich­lich grob­kör­nig.

ich emp­feh­le der on­line wer­be­indus­trie das ab­wer­ben von ein paar NSA-spe­zia­lis­ten.

  zd­net.com: The sho­cking truth about Si­li­con Val­ley ge­ni­us Doug En­gel­bart   #

tom fo­rem­ski über ein tref­fen mit doug en­gel­bart:

As we spo­ke on that warm sum­mer evening I lis­ten­ed to Mr. En­gel­bart tell me that the ad­vent of the per­so­nal com­pu­ter mark­ed the end of his work on per­so­nal com­pu­ter sys­tems, and how he then was unable to find any fun­ding over the fol­lo­wing de­ca­des.

I was sho­cked. How was it that se­mi­nal work of such sta­tu­re and im­portance, work that had been lau­ded so high­ly and elo­quent­ly at the Xe­rox PARC event a few hours ago, re­sul­ted in the exi­le of its ori­gi­na­tor, lea­ving him fund-less for de­ca­des?

Yet tha­t's what hap­pen­ed. Hea­ring his sto­ry, the sto­ry of the PC "re­vo­lu­ti­on" be­ca­me more like a sto­ry of Pol Pot in Cam­bo­dia tur­ning back the ca­len­dar to the year zero and we then had to re­invent so much that we al­re­a­dy had.

"We had per­so­nal work­sta­tions that sent mes­sa­ges on a net­work, we could split a screen re­mo­te­ly, we had email, we had spreadsheets, word pro­ces­sor, ap­pli­ca­ti­ons," he said. This was in the ear­ly-70s well be­fo­re we had the same ca­pa­bi­li­ties on mi­cro­com­pu­ters from Ap­ple, IBM, etc de­ca­des la­ter.

  ahoi­pol­loi.blog­ger.de: (1268)   #

ich bin mir nicht si­cher ob das ein sym­bol­bild für ver­schlüs­se­lung ist oder ein witz über kö­che.

  sued­deut­sche.de: Netz­über­wa­chung in "The News­room" - Saue­rer Re­gen im Netz   #

dirk von geh­len ver­brei­tet, nach­dem die hal­be di­gi­ta­le welt das ka­put­te in­ter­net und „un­ser“ ver­sa­gen be­klagt, di­gi­ta­len op­ti­mis­mus per ana­lo­gie zur um­welt­be­we­gung:

Die Um­welt­be­we­gung hat ihre Re­ak­ti­on auf zwei Ebe­nen ge­zeigt: Sie hat den pri­va­ten Nut­zer zum Um­welt­schüt­zer ge­macht, der auf sei­nen Kon­sum ach­tet und sei­nen Müll trennt. Sie hat aber vor al­lem ein po­li­ti­sches Feld er­öff­net, auf dem Kon­zer­ne, Ver­bän­de und Par­tei­en Ver­ständ­nis für Öko­sys­te­me ler­nen muss­ten. Bei­de Ebe­nen wer­den wir auch im Nach­gang zu Prism er­le­ben: Die auf­kom­men­de di­gi­ta­le Bür­ger­rechts­be­we­gung sorgt be­reits da­für, dass Da­ten­schutz und Netz­po­li­tik nicht mehr nur als The­ma für Rand­grup­pen wahr­ge­nom­men wird (wie der Hip­pie-Um­welt­schutz an­fangs auch). Und so­bald der Sar­kas­mus des Er­stau­nens dar­über ab­ge­klun­gen ist, dass die Rea­li­tät tat­säch­lich schlim­mer ist als eine TV-Se­rie, wird sich auch ein pri­va­ter Kon­sum her­aus­bil­den, der auf ei­nen nach­hal­ti­gen Um­gang mit Da­ten setzt. Eben­falls zu­nächst kaum im Main­stream, aber in ei­ner wach­sen­den Grup­pe von merk­wür­di­gen Spin­nern, die heu­te nicht Ökos, son­dern Nerds hei­ßen.

  ber­li­ner-zei­tung.de: Ri­han­na in Ber­lin: Schei­de rei­ben, Fel­sen schle­cken   #

den ar­ti­kel hat wahr­schein­lich je­der der face­book be­nutzt schon ge­se­hen, ich ver­lin­ke ihn der voll­stän­dig­keit hal­ber auch noch­mal. jens bal­zer über ri­han­na in der mehr­zweck­hal­le am ost­bahn­hof:

Im ers­ten Akt trug sie klo­bi­ge schwar­ze Stra­ßen­strichstie­fel und sang tech­no­id rhyth­mi­sier­te Lie­der von ih­ren jüngs­ten bei­den Plat­ten. Im zwei­ten Akt trug sie et­was we­ni­ger klo­bi­ge wei­ße Stra­ßen­strichstie­fel und sang et­was äl­te­re, von schun­keln­den Reg­gae­beats be­herrsch­te Stü­cke wie „Rude Boy“ oder „Man Down“.

zu­erst ge­fun­den bei chris­ti­an ihle.

  arte.tv: Durch die Nacht mit ... Tom Schil­ling und Olli Schulz   #

das in­ter­es­san­tes an der sen­dung war die stadt.

  zeit.de: Ak­ti­vis­tin Jo­se­phi­ne Witt: "Fe­men ist Teil mei­ner Iden­ti­tät"   #

die fe­men-ak­ti­vis­tin jo­se­phi­ne witt die ende juni we­gen ih­rer ent­blöss­ten brüs­te in tu­nis in­haf­tiert wur­de im in­ter­view mit der zeit:

ZEIT: Wie ha­ben Sie die Haft er­lebt?

Witt: Bei der Fest­nah­me wur­den wir ge­schla­gen, ge­tre­ten und be­droht. Es gab eine Odys­see durch meh­re­re Ge­fäng­nis­se, wir ha­ben auf nack­tem Stein­bo­den ge­schla­fen. Dort wa­ren Blut, Urin, Er­bro­che­nes. Spä­ter gab es eine me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chung, die ich als Kör­per­ver­let­zung be­zeich­nen wür­de. Schließ­lich wa­ren wir mit knapp drei­ßig Frau­en in ei­ner Ge­mein­schafts­zel­le. Wir konn­ten uns in den vier Wo­chen ein­mal du­schen, muss­ten uns an­zie­hen wie Klein­kin­der, ich be­kam eine ro­sa­far­be­ne Hose und ein Co­mic-T-Shirt. Vor Ge­richt wur­den wir zwangs­ver­schlei­ert. Wir wur­den stän­dig er­nied­rigt. Das hat ei­nen kom­plett zer­stört. Wenn ich jetzt lese, wie der Men­schen­rechts­be­auf­trag­te Mar­kus Lö­ning die Haft ver­harm­lost, wer­de ich wü­tend. Die Bun­des­re­gie­rung woll­te sich mög­lichst raus­hal­ten. Uns blieb nur zu hof­fen. Ich has­se Hoff­nung in­zwi­schen. Sie macht ei­nem klar, wie hilf­los man ist.

ZEIT: Soll­te nicht zu­nächst der Grund­satz gel­ten, kei­nen Scha­den an­zu­rich­ten?

Witt: Ich glau­be, mei­ne Brüs­te scha­den nie­man­dem. Au­ßer dem Pa­tri­ar­chat - und dar­über bin ich froh.

  sued­deut­sche.de: Pi­ra­tin No­cun über den Über­wa­chungs­skan­dal   #

pfif­fi­ger merk­satz der po­li­ti­sche ge­schäfts­füh­re­rin der pi­ra­ten­par­tei ka­tha­ri­na no­cun in ei­nem gast­bei­trag in der SZ:

Der Krieg ge­gen den in­ter­na­tio­na­len Ter­ro­ris­mus wird heu­te längst nicht mehr am Hin­du­kusch, son­dern auf un­se­ren Rech­nern und Smart­phones aus­ge­tra­gen.

  zeit.de: Cha­os Com­pu­ter Club: Wie hackt man ein Co­ch­lea-Im­plan­tat?   #

pa­trick beuth über enno park und cy­borg-de­fi­ni­tio­nen:

Nicht-Cy­borgs soll­ten vier Din­ge ver­ste­hen, sagt Park. Ers­tens: Cy­borgs sind Men­schen. Zwei­tens: Die Tech­nik von Cy­borgs ist ein Kör­per­teil. Drit­tens: Die­se Tech­nik zu kon­fis­zie­ren oder zu be­schä­di­gen, ist Kör­per­ver­let­zung. Vier­tens: Es ist in Ord­nung, die mensch­li­chen Fä­hig­kei­ten durch Tech­nik er­wei­tern zu wol­len - so wie es in Ord­nung ist, das nicht zu wol­len.