the ma­gi­ci­ans s01e01

felix schwenzel in gesehen

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the ma­gi­ci­ans ver­eint in ei­ner sen­dung alle gen­res die mich an­öden: col­lege-dra­ma, nerds vs. cool kids, welt­ret­tung durch aus­er­wähl­te, über­kan­di­del­ter mys­tery-mist. die ers­te fol­ge war voll­ge­stopft mit frag­men­ta­ri­schen pop­kul­tur-an­spie­lun­gen aus har­ry pot­ter (ver­steck­te orte, ober­che­cker­zau­be­rer von der gu­ten und der „bö­sen“ sei­te), the maze (jun­ge men­schen vor un­lös­ba­ren auf­ga­ben, die sie mit­hil­fe ei­nes aus­er­wähl­ten se­ri­en­lang im­mer wie­der lö­sen, ent­ge­gen al­len wid­rig­kei­ten) oder x-files (welt­ver­schwö­rung von un­be­kann­ten oder all­mäch­ti­gen mäch­ten).

weil die ers­te fol­ge so voll­ge­stopft ist mit der ein­füh­rung und cha­rak­ter­zeich­nung der prot­ago­nis­ten, dem an­le­gen der ge­schich­te und der hin­ter­grün­de (auf min­des­tens 12 ver­schie­de­nen ebe­nen) und dem spin­nen der ro­ten fä­den der er­zäh­lung für die fol­gen­den epi­so­den, macht der pi­lot ei­nen enorm atem­lo­sen ein­druck. aber es ist nicht nur zu viel auf ein­mal, son­dern auch lieb­los in­sze­niert. wahr­schein­lich um zeit zu spa­ren, be­steht die ers­te fol­ge zur hälf­te aus der prä­sen­ta­ti­on von ste­reo­ty­pen aus be­kann­ten pop­kul­tu­rel­len mus­tern. das nerd- und stre­ber­mäd­chen trägt ne bril­le, sieht dar­un­ter aber aus wie ein mo­del, die coo­len sind ge­mein zu den stre­bern, all­wis­send, über­heb­lich und ein biss­chen nei­disch auf den neu­en, der ganz of­fen­sicht­lich und für die zu­schau­er leicht zu er­ken­nen, der aus­er­wähl­te ist, the cho­sen one.

so­wie­so se­hen alle blen­dend aus, es gibt kei­ne fet­ten, kei­ne wirk­lich un­at­trak­ti­ven men­schen. alle sind schlank und in der form ih­res le­bens. un­at­trak­ti­vi­tät wird, wenn über­haupt, si­mu­liert durch ver­wu­schel­te haa­re, ne bril­le, ko­mi­sche kla­mot­ten oder dass er oder sie bü­cher mag und viel liest.

gute se­ri­en, mei­ne ich mitt­ler­wei­le ge­lernt zu ha­ben, las­sen sich zeit mit der ex­po­si­ti­on, mit der ein­füh­rung in die ge­schich­te und die cha­rak­te­re. the ma­gi­ci­ans hat es ei­lig und rammt 6 fol­gen in eine ein­zi­gen zu­sam­men. her­aus kom­men holz­schnitt­ar­ti­ge cha­rak­te­re und eine of­fen­bar ab­stru­se ver­schwö­rungs­ge­schich­te mit mys­tery-ele­men­ten, die — wie soll­te es an­ders sein — dar­auf hin­aus­läuft die welt vor dem un­ter­gang zu be­wah­ren. mit we­ni­ger möch­te man sich als se­ri­en­ma­cher heut­zu­ta­ge ja nicht mehr ab­ge­ben.

lei­der nimmt die ers­te fol­ge am ende eine ra­di­ka­le wen­de, die mir ge­fiel, in­dem eine der müh­sam ein­ge­führ­ten fi­gu­ren ein­fach um­ge­bracht wird. ich neh­me der se­rie die ra­di­ka­li­tät à la game of thro­nes nicht ab und ver­mu­te durch ir­gend­ei­nen zau­ber­spruch wird die fi­gur wie­der zu­rück­ge­holt, aber die wen­de und der an­schlies­sen­de cliff­han­ger, wer­den mich wohl dazu zwin­gen, mir noch eine oder zwei fol­gen an­zu­se­hen.