the good wi­fe s07e13

felix schwenzel in gesehen

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man kann die­se fol­ge kurz und knapp zu­sam­men­fas­sen. ali­cia lacht wie­der. sie hat ih­rem schmerz über­wun­den und wäh­rend ich das schrei­be, kriecht der ekel über sol­che pa­the­ti­schen sät­ze in mir nach oben.

ne­ben dem pa­thos, hat­te die­se fol­ge aber auch ein paar der mo­men­te, die ich an recht­an­walt­se­ri­en ei­gent­lich ganz ger­ne mag. die de­bat­ten, dass aus­ein­an­der­neh­men der geg­ne­ri­schen po­si­tio­nen mit ge­schick­ter ar­gu­men­ta­ti­on, kla­rer spra­che, mal mit, mal ohne ju­ris­ti­sche tricks. lei­der wer­den die­se mo­men­te stän­dig zer­schnit­ten, weil in je­der fol­ge min­des­tens zwei oder drei sol­cher de­bat­ten, bzw. ver­hand­lun­gen statt­fin­den. stän­dig wird zwi­schen de­nen hin und her ge­schnit­ten und vor den wer­be­pau­sen wird und es dann zur ab­wechs­lung ein biss­chen pa­the­tisch.

ei­gent­lich wur­den die pa­the­ti­schen mo­men­te in die­ser fol­ge ganz ok in­sze­niert, aber ich glau­be was mir wirk­lich fehlt ist das, was bos­ton le­gal so gran­di­os ge­macht hat: das ab­sei­ti­ge, das völ­lig ab­sur­de, aus­ser­welt­li­che, ab­ge­ho­be­ne, das bos­ton le­gal staf­fel für staf­fel durch­wo­ben hat. the good wife han­delt vom all­tag, bos­ton le­gal han­del­te vom irr­sinn.

the good wife kann sich in die­ser staf­fel ein­fach nicht ent­schei­den was es sein will. eine do­ku­fik­ti­on über eine star­ke, er­folg­rei­che frau? über ih­ren all­tag und ih­ren kampf um nor­ma­li­tät, glück und ge­rech­tig­keit? oder eine ge­richt­schau, die ge­sell­schaft­li­chen miss­stän­den ele­gant ei­nen spie­gel vor­hält? was the good wife lei­der schon län­ger nicht mehr macht, ist ak­tu­el­le er­eig­nis­se so in die er­zäh­lung ein­zu­bau­en, dass man tat­säch­lich et­was lernt, ver­schie­de­ne per­spek­ti­ven er­kennt und nach der sen­dung denkt: aha.

frü­her™ fühl­te man nach ei­ner fol­ge the good wife wie nach der sen­dung mit der maus, jetzt fühlt man sich wie nach ei­ner fol­ge von ir­gend­was mit lou­is c.k.

the good wife han­delt nicht mehr von po­ten­zia­len, zie­len und we­gen nach vor­ne, son­dern da­von wie scheis­se die welt ist und wie auf­rei­bend und frus­trie­rend das täg­li­che klein-klein ist.

man merkt der se­rie an, dass sie lang­sam die kis­ten packt, die lo­sen fä­den ein­sam­melt und ver­staut und sich auf ihr ende vor­be­rei­tet. und ei­gent­lich ist das scha­de, aber nach den letz­ten drei fol­gen, fällt der ab­schied im­mer leich­ter.


et­was aus­führ­li­cher: chris­ti­an jun­k­le­witz auf se­ri­en­jun­kies.de über die­se fol­ge.