bil­li­ons s01e06 (the deal)

felix schwenzel in gesehen

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nor­ma­ler­wei­se lese ich kei­ne an­de­ren re­zen­sio­nen, be­vor ich mei­ne ei­ge­ne schrei­be. was ich mit die­ser fol­ge an­fan­gen soll­te, war mir nach dem ab­spann aber nicht mal an­satz­wei­se klar. nicht schlecht, sehr schö­nes hin und her, aber wie­der, am ende, ast­rei­nes pim­melfech­ten, mas­ku­li­nes duft­mar­ken set­zen, knur­ren und dro­hen. nur — das schrieb ich ja schon nach fast al­len der letz­ten fünf fol­gen. also hab ich die zu­sam­men­fas­sung von scott to­bi­as in der new york times ge­le­sen. der fasst den kern der se­rie aber auch nicht an­de­res zu­sam­men, aus­ser das er das pim­melfech­ten „mas­ku­li­ne un­zi­vi­li­siert­heit“ nennt:

This is a show about mas­cu­li­ne sa­va­gery, and Wall Street just hap­pens to be the are­na for it.

ei­gent­lich war die fol­ge gar nicht mal so schlecht in­sze­niert, je­den­falls der ver­lauf der ge­schich­te an sich. es geht hin und her und auf und ab. zwi­schen­durch ha­ben die dreh­buch­au­to­ren mag­gie siff ziem­lich klu­ge psy­cho­lo­gi­sche be­ob­ach­tu­negn ins dreh­buch ge­schrie­ben, mit de­nen sie (er­folg­los) ver­sucht die bei­den pim­melfech­ter zu zi­vi­li­sie­ren und zur ver­nunft zu brin­gen.

so gut die ge­schich­te selbst von den au­toren zum wab­bern ge­bracht wur­de, so sinn­los er­schei­nen man­che sze­nen­bil­der. axel­rod hat ei­nen ge­hei­men lu­xus­pool im kel­ler ei­nes ver­las­se­nen ge­bäu­des, in dem man sich aus si­cher­heits­grün­den nur nackt un­ter­hal­ten kann und von ei­nem schmie­ri­gen pri­vat­de­dek­tiv hin­ge­fah­ren wird, als wä­ren es die 80er und die fol­ge hies­se 9½ wo­chen und nicht the deal?

chuck rhoa­des trifft sich mit­ten in der nacht vor sei­nem haus auf der stras­se mit sei­nem stell­ver­tre­ter, um ihm halb­le­ga­le vor­ga­ben zu ma­chen, die nie­mand hö­ren darf?

an­de­rer­seits fand ich die schnit­te zwi­schen axel­rod’s pep-talk vor der be­leg­schaft von axe ca­pi­tal und dem ver­hör von bill „dol­lar“ stearn bei der staats­an­walt­schaft ganz ge­lun­gen.

und die mu­sik in die­ser fol­ge fand ich zum ers­ten mal pas­send, auch wenns me­tal­li­ca war, aber im­mer­hin mas­ter of pup­pets (you­tube-, wi­ki­pe­dia-link)

ob ich die sze­ne gut fin­den soll, in der axel­rod sei­nen chauf­feur raus­schmeisst und selbst über die au­to­bahn braust, weiss ich noch nicht. me­tal­li­ca pass­te, aber die sin-city-op­tik? srs­ly?

die­se fol­ge war (trotz­dem wie­der) ziem­lich un­ter­halt­sam, teil­wei­se klug, aber teil­wei­se eben auch ner­vig. des­halb nur 3 ster­ne.