mor­gen­spa­zier­gang 13.08.2025

felix schwenzel in bilder

bild vom himmel am ende unseres morgenspaziergangs

nicht un­be­dingt dra­ma­tisch, aber schon be­ein­dru­ckend, die­ser mor­gen­him­mel beim mor­gen­spa­zier­gang.


beim be­trach­ten die­ses bil­des kam mir der spruch „him­mel arsch und zwirn“ in den sinn. passt na­tür­lich über­haupt nicht zum bild-mo­tiv, aber ich hab mich dann ge­fragt, wo das wohl her­kommt und be­deu­ten mag. chatgpt (5) muss­te da über zwei mi­nu­ten drü­ber nach­den­ken und re­cher­chie­ren, be­vor es auf die­se ant­wort kam:

Kurz­fas­sung: Es gibt kei­ne ein­deu­tig be­leg­te Ent­ste­hung, aber drei plau­si­ble Strän­ge, die die Re­de­wen­dung er­klä­ren:

  1. Er­satz­fluch statt Blas­phe­mie. In ka­tho­lisch ge­präg­ten Ge­gen­den er­setz­te man „Him­mel, Herr­gott, Sa­kra­ment!“ durch eine der­be­re, aber re­li­gi­ös harm­lo­se­re Drei­er­for­mel („Him­mel, Arsch und …“). Sol­che „Er­satz­flü­che“ sind gut be­legt; Va­ri­an­ten wie „Him­mel, Arsch und Wol­ken­bruch“ kur­sie­ren eben­falls. (Zo­bo­dat, Wik­tio­na­ry)

  2. Zwirn aus der Tex­til-/Schnei­der-Welt. Volks­tüm­li­che Er­klä­run­gen sa­gen: Das vie­le Nä­hen (Zwirn) + schmer­zen­der Hin­tern → Schnei­der­fluch, der sich zur Kurz­form ver­dich­te­te. Das ist po­pu­lär, aber nicht wirk­lich quel­len­fest – eher Folk­lo­re. (wal­ter­schatt­au­er.eu, rhi­no­s­pike.com)

  3. Zwirn als der­ber Eu­phe­mis­mus. Im äl­te­ren Sprach­ge­brauch taucht „Zwirn“ auch als Um­schrei­bung für Se­xua­les/Sper­ma auf (be­legt im Grimm’schen Wör­ter­buch); da­mit passt es als drit­tes „star­kes“ Wort ne­ben Him­mel und Arsch in eine Fluch­for­mel. (Word­Re­fe­rence Fo­rums)

Zeit­lich taucht „Him­mel, Arsch und Zwirn“ in grö­ße­ren Kor­po­ra erst ab ca. 1900 spür­bar auf; das spricht für eine re­la­tiv jun­ge, mo­dern-iro­ni­sche Fluch­for­mel. (Ger­man Lan­guage Stack Ex­ch­an­ge)

Be­deu­tung/ge­brauch: der­be, heu­te eher alt­mo­disch-hu­mo­ri­ge Fluch­for­mel bei Ver­är­ge­rung; re­gio­na­le Fär­bung (Süd­deutsch­land/Ös­ter­reich/Schweiz) und Va­ri­an­ten sind üb­lich. (Wik­tio­na­ry)