morgenspaziergang am 1.5.2025

felix schwenzel in bilder

blick auf das paul-löbe-haus

morgenspaziergang durchs regierungsviertel zur friedrichstraße.


nachtrag: auf der u-bahn-fahrt von den rehbergen zum naturkundemuseum waren sehr auffällige und illustre bettler mit an bord. eine frau die meisten nur an der tür stand, aber gelegentlich auch nach bargeld fragte, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war „allah“ leise in sich reinzurufen. ausserdem eine beeindruckend grosse gestalt die durchgehend unverständlich vor sich hinmurmelte, aber auch jeden fahrgast einzeln anmurmelte. die handgeste liess erkennen, dass das gemurmel eine frage nach spenden sei.

unter der hugo-preuß-brücke war gerade ein obdachloser aus seinem schlafsack gestiegen und streckte sich. als frida und ich vorbei gingen, fragte er mich, ob ich wisse welcher tag heute sei: „mittwoch?“ zufällig wusste ich dass heute donnerstag und der erste mai sind und sagte es ihm. dass heute feiertag sei, schien ihn zu irritieren.

kurz vor der friedrichstrasse, am reichstagsufer, bildete ich mir ein, dass dort der gleiche obdachlose auf einer steinbank in der sonne lag. aber das musste eine verwechslung gewesen sein. daür trafen wir kurz darauf vor dem admiralspalast die frau wieder, die die ganze zeit „allah“ rief. an der frischen luft fühlte sie sich offenbar so frei, das jetzt auch ein bisschen lauter zu schreien als in der u-bahn.

nachdem wir in der oranienburgerstrasse wieder in die u-bahn gestiegen waren, hörte ich zu meiner verwunderung wieder „allah“ rufe der frau, diesmal aber ein paar u-bahnwagen weiter hinten. auch der murmelde bettler war wieder an bord. er hatte mich zuerst auf dem bahnsteig der u-bahnstation rehberge angemurmelt, dann auf der fahrt zum naturkundemuseum aber erst auf dem rückweg in den wedding verstand ich ihn: „haste mal einen euro fünfzig?“

ich verneinte auch zum dritten mal.

morgenspaziergang vom naturkundemuseum zum oranienburger tor wie ihn meine armbanduhr aufgezeichnet hat