nach dem nacht­spa­zier­gang heu­te früh war ich et­was grum­py weil ich zu­erst nicht wie­der ein­schla­fen konn­te. ich hät­te schon ein­schla­fen kön­nen, aber fri­da litt ganz of­fen­sicht­lich sehr un­ter ih­rem sod­bren­nen und bat mich ver­zwei­felt doch noch­mal mit ihr raus­zu­ge­hen. nicht weil sie muss­te, son­dern wahr­schein­lich weil sie hoff­te, dass raus­ge­hen ihr hel­fen wür­de. ich bin ei­gent­lich ganz gut dar­in kei­ne schlech­te lau­ne in mir auf­kom­men zu las­sen und auch in kon­flikt­fäl­len gut ge­launt zu re­agie­ren und gut ge­launt zu blei­ben. aber bei (zu viel) schlaf­ent­zug (oder wenn ich krän­kel) ge­lingt mir das nicht im­mer und ich re­agie­re auch mal un­wirsch. das gute dar­an: es er­in­nert mich dar­an, dass eine kur­ze zünd­schnur, wut oder auch nur un­freund­lich­keit — zu­min­dest bei mir selbst — ei­gent­lich über­for­de­rung und ein zei­chen von schwä­che ist. das kann man viel­leicht auch ver­all­ge­mei­nern, aber das mach ich (jetzt) nicht.

nach dem früh­stück, zu dem ich nicht nur schlecht­ge­launt war, son­dern mir das auch noch an­mer­ken liess („bist du ge­nervt?“), konn­te ich dann zum glück noch­mal schla­fen, weil die bei­fah­re­rin den lei­den­den hund über­nahm. nach et­was we­ni­ger als an­der­t­alb stun­den schlaf war ich dann wie­der bei mir und ro­bust ge­nug für gute lau­ne.

am abend war ich sehr er­freut über den wei­te­ren ver­lauf der drit­ten staf­fel foun­da­ti­on. den rest des abends mit ei­nem kraut­sa­lat und le­sen ver­bracht.

in die­sem ar­ti­kel über die ju­pi­ter-son­de juno (via kott­ke) habe ich un­ter an­de­rem ge­le­sen, war­um die ju­pi­ter­son­de juno, die im­mer noch funk­tio­niert, juno heisst.

Ju­pi­ter, the Ro­man god, was of­ten up to no good. Ac­cor­ding to myth, he ob­scu­red his mischief with a blan­ket of clouds so that no­bo­dy could see what he was up to. His wife, though, had the power to see th­rough the­se clouds and mo­ni­tor his shenanig­ans. Her name was Juno.

wit­zig wie die grie­chi­sche und rö­mi­sche my­tho­lo­gie uns bis heu­te ma­te­ri­al gibt, das wir uns an­eig­nen und für un­se­re mo­der­nen zwe­cke ge­brau­chen kön­nen, zum il­lus­trie­ren oder kris­tal­li­sie­ren un­se­rer ge­dan­ken. das ist das tol­le an my­then und mär­chen. wir kön­nen sie in jede rich­tung in­ter­pre­tie­ren, die uns ge­ra­de in den sinn kommt. al­bert ca­mus nahm den my­thos des si­sy­phos, um dar­an sei­ne exis­ten­tia­lis­ti­schen ge­dan­ken kris­tal­li­sie­ren zu las­sen, neil gai­man dürf­te so über ein dut­zend bü­cher ge­schrie­ben ha­ben, die alte my­then neu in­ter­pre­tie­ren und er­zäh­len, die nasa fin­det sym­bo­lisch pas­sen­de na­men für ihre in­stru­men­te in der al­ten rö­mi­schen my­tho­lo­gie. wir sind eben auch gros­se sprach­mo­del­le die un­ent­wegt alte ge­schich­ten scra­pen und neue her­bei hal­lu­zi­nie­ren.

auch ge­lernt, al­ler­dings in der wi­ki­pe­dia: ju­pi­ter sta­bi­li­siert durch sei­ne enor­me mas­se den as­te­ro­iden­gür­tel.

Ohne Ju­pi­ter wür­de sta­tis­tisch ge­se­hen alle 100.000 Jah­re ein As­te­ro­id aus dem As­te­ro­iden­gür­tel die Erde tref­fen und Le­ben da­durch ver­mut­lich un­mög­lich ma­chen.

je­den­falls ist der ju­pi­ter-ar­ti­kel auf sci­en­ti­fi­ca­me­ri­can.com span­nen­der zu le­sen als bei­spiels­wei­se der ak­tu­el­le mis­si­on im­pos­si­ble film.

auch bei kott­ke ge­fun­den: po­ly­matt hat­te die idee eine 3,5" flop­py disk selbst zu bau­en.

youtube-video laden, info, direktlink

ich hat­te ja schon mal be­schrie­ben, wie fas­zi­nie­rend ich es fin­de an­de­re leu­ten beim „sand­strah­len, fei­len, ab­fa­sen von schar­fen kan­ten oder neu dre­hen von ge­win­den zu be­ob­ach­ten.“ dar­an hat sich bis heu­te nichts ge­än­dert und auch po­ly­matt feilt und fast und dreht und ich habe ihm da­bei sehr ger­ne zu­ge­schaut.

das vi­deo habe ich ge­lik­ed und den ka­nal abon­niert, ei­ner­seits in der hoff­nung den you­tube al­go­rith­mus wei­ter in mei­nem sin­ne zu trai­nie­ren, an­de­rer­seits weil ich es mag wenn die krea­to­ren von vi­de­os sa­gen, war­um sie sich über ein like und abo freu­en wür­den: weil es die sicht­bar­keit des vi­de­os oder des ka­nals er­höht.

frank chi­me­ro hat (für sich) den be­griff „hands tv“ ge­prägt. sei­ne de­fi­ni­ti­on passt zwar nur zu 30% auf das flop­py-vi­deo, aber es hilft das gen­re bes­ser zu fas­sen und zu be­schrei­ben.

The ru­les of the gen­re are straight-for­ward:

  • Only res­to­re items that fit on a work­bench
  • The first and last shot must al­ways be your hands pla­cing the ob­ject on the work­bench
  • No tal­king, no mu­sic
  • No faces, only hands
  • Wear gloves most of the time
  • Jump cuts ga­lo­re
  • Af­ter dis­as­sem­bly, Knoll all the parts tog­e­ther for one hero shot
  • San­ding and grin­ding se­quen­ces should be sped up to 2-3× (you even­tual­ly ac­cli­ma­te to the sounds that re­sem­ble den­tal work)
  • Use time-lap­se foo­ta­ge when nee­ded, espe­ci­al­ly when soa­king parts in rust re­mo­ver or ul­tra­so­nic clea­ning so­lu­ti­on
  • Ter­se­ly la­bel what you’re do­ing with text in the cor­ner
  • Al­ways pro­vi­de a link to your screw­dri­ver kit and merch
  • Che­kov’s blowtorch (if you see a blowtorch in any shot, it will be used)

auch ger­ne ge­le­sen, lu­kas hein­ser be­sucht eine wahl­kampf­ver­an­stal­tung von hei­di rei­chin­nek und fühlt sich alt.

Hei­di ist na­tür­lich „ge­flasht“ und kom­pli­men­tiert das Pu­bli­kum in jetzt wirk­lich per­fek­ter Pop­star-An­eig­nung: „So­wohl die Son­ne als auch Ihr blen­det!“ Vor ihr auf dem Platz zwin­kert ein Pla­kat der Lin­ken für die Kom­mu­nal­wahl der Gen‑Z freund­schaft­lich zu: „Geht Wäh­len, ihr Mäu­se“. Ich bin ein biss­chen ver­un­si­chert (und habe eh eine ir­ra­tio­na­le Angst, dass Su­san­ne Daub­ner an je­dem noch so ab­ge­le­ge­nen Ort plötz­lich auf­tau­chen und „Crin­ge, Dig­ger!“ sa­gen könn­te), möch­te mich aber ve­he­ment nicht wie Tho­mas Gott­schalk füh­len und wäh­ne mich da­her mit­ge­meint.

co­ver­bild: der gros­se rote fleck vom ju­pi­ter. NASA/JPL-Cal­tech/SwRI/MSSS/Ge­rald Eich­stadt/Sean Do­ran CC NC SA