links vom 05.06.2014

felix schwenzel

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  zeit.de: Ed­ward Snow­den: Der Kron­zeu­ge, der nicht sa­gen soll, was er weiß   #

kai bier­mann und lisa cas­pa­ri ha­ben mal das ar­chiv durch­kämmt und zi­ta­te deut­scher po­li­ti­ker zur to­tal­über­wa­chung und ed­ward snow­den ge­sam­melt. wenn das da so ge­sam­melt steht, kann man schon zwei­fel be­kom­men an der fä­hig­keit deut­scher po­li­ti­ker ele­gant zu lü­gen. beim lü­gen stel­len die sich of­fen­bar ge­nau so un­ge­schickt an, wie beim po­li­tik ma­chen.

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  face­book.com/kai.bier­mann: Zur Fra­ge, ob der "Wunsch nach Pri­vat­sphä­re"...   #

kai bier­mann:

Zur Fra­ge, ob der "Wunsch nach Pri­vat­sphä­re" über­haupt das Ge­gen­teil von "Über­wa­chung" und da­mit das Ge­gen­mit­tel zum Kampf ge­gen eben die­se ist, hat der Bio­lo­ge und Sci­ence Fic­tion Au­tor Pe­ter Watts ei­nen in­ter­es­san­ten Vor­trag ge­hal­ten. Hier die Mit­schrift
www.rift­ers.com/real/shorts/TheS­cor­che­dE­arth­So­cie­ty-tran­script.pdf

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  turi2.de: War­um lässt sich "Bild" von Fo­cus On­line be­klau­en, Herr Rei­chelt?   #

je­mand aus den dunk­len höh­len des sprin­ger im­pe­ri­ums klagt dar­über, dass eine ehe­mail­ger kum­pel jetzt auf „die dunk­le Sei­te ge­wech­selt“ sei. sehr, sehr lus­tig. mal schau­en wann sich chris­toph kee­se ne lex-fo­cus aus­denkt und lob­by­iert.

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  tic­cats.de: Prin­ce in Ber­lin - Chro­no­lo­gie ei­nes Ti­cket­vor­ver­kaufs   #

das kon­zert wur­de ver­mut­lich ver­giert.

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  tech­crunch.com: Co­nan Shows Us A World Whe­re Goo­g­le's Self Dri­ving Car “Has A Few Bugs"   #

co­nan o'­bri­en hat goo­g­le's wer­bung für „self dri­ving cars“ ma­ni­pu­liert und ich konn­te das la­chen nicht un­ter­drü­cken.

(hab mir eben auch nen su­per grif­fi­gen na­men für „self dri­ving cars“ aus­ge­dacht: au­to­mo­bil.)

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  spie­gel.de: Snow­den-Ent­hül­lun­gen: Staats­ver­sa­gen beim Schutz der Bür­ger   #

die qua­li­tät der spie­gel-ko­lum­ne von sa­scha lobo lässt sich auch dar­an er­ken­nen, was er nicht ge­schrie­ben hat:

Die Pri­vat­sphä­re der ei­ge­nen Bür­ger wird als Tausch­wa­re auf dem in­ter­na­tio­na­len Über­wa­chungs­markt an­ge­se­hen.

ge­schrie­ben hat er statt­des­sen:

Die Ver­fas­sungs­gü­ter der ei­ge­nen Bür­ger wer­den als Tausch­wa­re auf dem in­ter­na­tio­na­len Über­wa­chungs­markt an­ge­se­hen.

ich wür­de den ar­ti­kel ger­ne im voll­zia­tat zi­tie­ren, aber das ist ja quatsch, denn je­der der kli­cken kann, tut das ja auch: Ed­ward Snow­dens Ent­hül­lung: Deutsch­lands di­gi­ta­les Staats­ver­sa­gen. /ge­fun­den bei frank schirr­ma­cher, der die ko­lum­ne (oder sa­scha lobo?) bril­li­ant nennt


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ges­tern ne flie­ge auf mei­nem mo­ni­tor er­schla­gen und lie­gen ge­las­sen. er­staun­lich wie seit­dem mei­ne wahr­neh­mung vom flie­gen­ka­da­ver ir­ri­tiert wird: ein hoch­in­ter­es­san­tes ex­pe­ri­ment.


links vom 04.06.2014

felix schwenzel

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  buzzfeed.com: An­ge­li­na Jo­lie's Per­fect Game   #

laa­an­ger ar­ti­kel von anne he­len pe­ter­sen über die pres­se­ar­beit von hol­ly­wood-stars all­ge­mein und an­ge­li­na jo­lie im spe­zi­el­len:

Jo­lie's post-2005 image took the or­di­na­ry — she was a working mom try­ing to make her re­la­ti­onship work — and not only am­pli­fied it, but in­fu­sed it with the rhe­to­ric and imagery of glo­ba­lism and li­be­ra­lism. She's not just a mom, but a mom of six. In­s­tead of tea­ching her kids to­le­rance, she crea­tes a fa­mi­ly unit that en­gen­ders it; in­s­tead of re­a­ding books on kind­ness and ge­ne­ro­si­ty, she mo­dels it all over the glo­be. As for her part­ner, he is­n't just hand­so­me — he's the Se­xiest Man Ali­ve. And she does­n't just have a job; in­s­tead, her job is be­ing the most im­portant — and in­flu­en­ti­al — ac­tress in the world.

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  zeit.de: Da­ten­schutz: Sie wis­sen, wer du bist   #

grund­la­gen­ar­ti­kel zur NSA und to­tal­über­wa­chung von kers­tin koh­len­berg, yas­sin mush­ar­bash und wolf wied­mann-schmidt, zur vor­la­ge bei freun­den, el­tern, ge­schwis­tern und gross­el­tern.

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  bo­ing­bo­ing.net: What cau­ses that fan­ta­stic af­ter-the-rain smell?   #

nach-dem-re­gen-ge­ruch ist ei­ner der vie­len ge­rü­che, die zei­gen, wie sub­til ge­rü­che un­se­re wahr­neh­mung steu­ern oder zu­min­dest be­ein­flus­sen kön­nen. oder er­in­ne­run­gen aus dem un­be­wuss­ten hoch­spü­len kön­nen.

chlor­hal­ti­ge rei­ni­gungs­mit­tel er­in­nern mich bei­spiels­wei­se im­mer an ur­laub in spa­ni­en oder por­tu­gal. old-spi­ce-rai­ser­was­ser er­in­nert mich an mein high­school-jahr in den USA und ist ei­gent­lich fast ein grund, mich mal wie­der eine ra­sier­was­ser­fla­sche lang nass zu ra­sie­ren. die ei­gen­ar­ti­ge mi­schung aus muff, stahl­ab­rieb und brems­be­lä­gen, der ei­nem aus ubahn­schäch­ten ent­ge­gen­weht, er­in­nert mich, egal wo ich ihn rie­che, an new york. der kle­ber mit dem in der DDR PVC oder flie­sen ver­klebt wur­den — zu­letzt habe ich den in ori­gi­nal-in­ten­si­tät vor ein paar jah­ren im kos­mos-kino ge­ro­chen — er­in­nert mich im­mer an un­se­re be­su­che bei der DDR-ver­wand­schaft.

ei­gent­lich könn­te man über ver­ges­se­ne oder zu un­be­wusst wahr­ge­nom­me­ne ge­rü­che gan­ze bü­cher ver­fas­sen, mit er­in­ne­run­gen und sehn­süch­ten die sie aus­lö­sen.

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  faz.net: „Jung & Naiv“-Ma­cher Tilo Jung: Ein Typ zum Ku­scheln   #

ma­rei­ke nie­ber­ding schreibt nicht be­son­ders wohl­wol­lend über tilo jung, aber we­der zum ar­ti­kel, noch zu tilo jung schrei­be ix heu­te was. aus­ser zu dem bild von jens gyar­ma­ty, mit dem der ar­ti­kel auf­macht. dazu fällt mir die­ses bild ein.

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  vowe.net: De­ve­lo­pers, de­ve­lo­pers, de­ve­lo­pers   #

das war ex­akt die über­schrift für ei­nen ar­ti­kel über app­le's wwdc-key­note die sich in mei­nem kopf form­te, als ich sie mir an­sah. da ich aber kei­nen ar­ti­kel dazu schrob oder twit­ter­te, brauch­te ich auch kei­ne über­schrift.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: The “I" in Team   #

(das i ist im a-loch)

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Got­ham   #

kar­te von got­ham city.

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  kott­ke.org: In­tro­du­cing Boost   #

gute idee von ja­son kott­ke: kick­star­ter-pro­jek­te wo­chen­wei­se bei kott­ke boos­ten und nur be­zah­len, wenn der kick­star­ter er­folg­reich war.

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  hans-huett.de: War­um ich Kraut­re­por­ter un­ter­stüt­ze   #

ich glau­be auch hans hütt ist es wert 5 euro im mo­nat für die kraut­re­por­ter zu be­zah­len, aber vor al­lem in­ter­es­sant fin­de ich, dass hans hütt die­sen blog­ein­trag, in dem er für sich und die kraut­re­por­ter wirbt, mit „ab­wehr­zau­ber“ ver­schlag­wor­tet hat.

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  bild­blog.de: Die „Rus­sen-Pan­zer“ und der Schuss in den Ofen   #

ste­fan nig­ge­mei­er macht sich über schüs­se von bild und b.z. lus­tig, die im ofen ver­hal­len:

Aber im­mer­hin hat man nun mal eine Ah­nung, was „Bild“ meint, wenn „Bild“ von „vie­len Bun­des­bür­gern“ und „gro­ßer Zu­stim­mung“ spricht. Kon­kret also: we­ni­ger als 0,35 Pro­mil­le der Le­ser­schaft.


links vom 03.06.2014

felix schwenzel

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  prenz­lau­er­berg-nach­rich­ten.de: "Wir wol­len kei­ne Schi­cki­mi­cki-Ge­gend"   #

ju­lia­ne wie­demei­er spricht mit dem in­ves­tor chris­ti­an gé­rô­me, der auf dem ehe­ma­li­gen gü­ter­bahn­hof greifs­wal­der stras­se woh­nun­gen bau­en möch­te.

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  wir­res.net/re­cla­im: ha­ben sie mal kurz zeit für [nu­schel nu­schel]?   #

— ha­ben sie mal kurz zeit für [nu­schel nu­schel]
— was?
— bit­te?
— ob ich wo­für zeit habe?
— wir ma­chen ein schul­pro­jekt über mode und ich woll­te fra­gen ob ich sie fo­to­gra­fie­ren kann. ger­ne auch ohne kopf.
— ja klar. den kopf kann ich al­ler­dings so kurz­fris­tig nicht ent­fer­nen.
— [klick] … wol­len sie mal se­hen?
— [sehe ein klas­si­sches #609060-bild] — ok, tsc­höhö.
— … noch zwei fra­gen!
— ok …
— ach­ten sie dar­auf was sie mor­gens an­zie­hen?
— nein.
— kau­fen sie vor al­lem mar­ken-kla­mot­ten?
— nein.
— dan­ke.
— bit­te.

(Auf Face­book an­se­hen)

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  doo­nes­bu­ry.wa­shing­ton­post.com/strip/ar­chi­ve/2014/06/01   #

„don't be goog­le“ -- das neue „don't be evil“.


links vom 02.06.2014

felix schwenzel

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  me­di­um.com: How to Be a Wri­ter   #

m. mol­ly ba­ckes:

Wri­ting is its own re­ward. I pro­mi­se.

ei­ner der tipps in de­nen ich mich wie­der­ge­fun­den habe: lan­ge­wei­le, oder bes­ser: auf sich selbst zu­rück­ge­wor­fen sein. be­son­ders gut (und na­tür­lich) geht das üb­ri­gens mit spa­zier­gän­gen. lan­gen, ein­sa­men spa­zier­gän­gen. oder stun­den­lan­ges du­schen. ohne mu­sik oder pod­casts, dann kann man gar nicht an­ders als nach­zu­den­ken. und ne­ben dem le­sen und dem schrei­ben (viel schrei­ben), ist nach­den­ken (selbst den­ken) das wich­tigs­te um schrei­ben zu kön­nen.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Ar­chi­tec­tu­re Ani­mée   #

gross­ar­ti­ge gifs.


ris­se am ho­lo­caust-denk­mal

felix schwenzel

of­fen­bar ha­ben fast alle ste­len des ho­lo­caust denk­mals ris­se. so stehts in der zei­tung und der wi­ki­pe­dia. tat­säch­lich kann ich mich an die ers­ten dis­kus­sio­nen dazu be­reits zwei jah­re nach der er­öff­nung er­in­nern.

der ge­schäfts­füh­rer der ho­lo­caust-mahn­mals-stif­tung uwe neu­mär­ker sag­te da­mals laut taz:

„Im Ei­sen­man’schen Ver­ständ­nis könn­te man mit der Ver­wit­te­rung le­ben“, sagt Neu­mär­ker. Die öf­fent­li­che Mei­nung in­des tut sich da­mit schwer.

ei­ni­ge der ste­len wer­den jetzt von stahl­man­schet­ten zu­sam­men­ge­hal­ten.

aus­ser der öf­fent­li­chen mei­nung, scheint es kei­nen kla­ren grund zu ge­ben, war­um die man­schet­ten an­ge­bracht wur­den. pe­ter ei­sen­man, der ar­chi­tekt des ste­len­fel­des, fin­det sie je­den­falls nicht gut und geht vor al­lem nicht da­von aus, dass „die Si­tua­ti­on“ ge­fähr­lich sei.

ich sehe das ei­gent­lich wie vor sie­ben jah­ren: war­um soll am ste­len­feld nicht auch der zahn der zeit na­gen? ei­gent­lich al­tert be­ton ja durch­aus in wür­de. er ist, so­weit ich weiss, durch­ge­färbt und die ste­len sind mas­siv, also durch und durch aus ar­mier­tem be­ton ge­baut. das heisst theo­re­tisch, dass we­gen der ar­mie­rung nur klei­ne­re stü­cke raus­bre­chen kön­nen.

wel­che ge­walt man an­wen­den muss, um grös­se­re stü­cke aus ar­mier­tem be­ton raus­zu­bre­chen, konn­te man wun­der­bar beim ab­riss des pa­last der re­pu­blik oder ei­nem an­de­ren ste­len­feld se­hen.

CC-BY-3.0, pe­ter tritt­hart


[nach­trag]
in der wi­ki­pe­dia steht:

Die Ste­len sind hohl, um die Her­stel­lungs­kos­ten und das Ge­wicht ge­ring zu hal­ten. Ihre Wand­stär­ke be­trägt rund 15 cm. Au­ßer­dem wur­de bei Ste­len, die bis zwei Me­ter hoch sind, im Ver­trau­en auf die ge­wähl­te Be­ton­re­zep­tur auf eine in­ne­re Stahl­be­weh­rung ver­zich­tet.

das hört sich in mei­nen oh­ren nicht be­son­ders klug an. bei ei­ner bau­wei­se ohne ar­mie­rung könn­ten ei­ni­ge ste­len dann wohl doch aus­ein­an­der­bre­chen (statt nur zu brö­ckeln). irre.
[nach­trag ende]


ei­ner der we­ni­gen sprü­che die ich mir aus der ma­te­ri­al­kun­de beim ar­chi­tek­tur­stu­di­um ge­merkt habe, ist der von ma­te­ria­li­en die in wür­de al­tern und sol­chen die es nicht tun. mas­siv­holz ist da mein lieb­lings­bei­spiel. ein mas­siv­holz­tisch sieht auch nach ein, zwei schlä­gen mit ei­ner axt noch gut aus, ein fur­nier­ter span­plat­ten­tisch oder ein LACK-tisch von ikea, der im pri­zip aus la­ckier­ter pap­pe be­steht, sieht da­nach nicht mehr wür­de­voll aus.

des­halb fin­de ich, dass man das ste­len­feld — oder zu­min­dest den be­ton — sei­nem schick­sal über­las­sen soll­te. ich fin­de die in­tak­ten ste­len zwar auch wun­der­schön, die schar­fen kan­ten, die glat­te ober­flä­che, aber ge­nau­so schön fin­de ich die ris­se.

auf dem bild sieht man auch wie hilf­los und naiv die gut ge­mein­ten re­pa­ra­tur­ver­su­che aus­se­hen. ab­ge­se­hen da­von ver­mu­te ich üb­ri­gens auch, dass ver­wit­te­rungs­be­stän­di­ge ste­len aus be­ton ein ding der un­mög­lich­keit sind. um zu ver­hin­dern dass was­ser in den be­ton ein­dringt — und dann bei frost sprengt — müss­te man die ste­len mit kunst­harz oder lack über­zie­hen, den man dann aber auch re­gel­mäs­sig er­neu­ern müss­te. das wäre be­stimmt nicht im sin­ne des er­fin­ders.

was ich üb­ri­gens viel schlim­mer als ris­si­ge ste­len oder hilf­lo­se ste­len­man­schet­ten aus stahl fin­de, sind de­tails wie die­ses am ein­gang zum be­su­cher­zen­trum.

so­was ha­ben wir frü­her „ge­schen­ke an den ar­chi­tek­ten“ ge­nannt und ich bin si­cher, pe­ter ei­sen­man wür­de im­plo­die­ren, wenn er die blaue plas­tik­kis­te dort se­hen wür­de.



Photo by felix schwenzel in Jannowitzbrücke. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

spar­gel­hof jo­sef ja­kob



Photo by felix schwenzel on June 01, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ent­sät­tig­te schil­der



Photo by felix schwenzel on May 31, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

schlaf­zim­mer­tür


Photo by felix schwenzel on May 31, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

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links vom 01.06.2014

felix schwenzel

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  imdb.com: OXV: The Ma­nu­al (2013) aka Fre­quen­ci­es   #

ich hab zur zeit die nase voll von fil­men und fern­seh­se­ri­en in de­nen sich leu­te stän­dig prü­geln oder mit­ein­an­der kämp­fen und in de­nen die hel­den min­des­tens 2000 schlä­ge auf den kopf, schüs­se in den bauch, sti­che in die ein­ge­wei­de über­le­ben, die an­ti­hel­den aber schon an ei­nem schlag auf den kopf ster­ben.

manch­mal kann ich die­se rea­li­täts­ver­zer­rung zu­guns­ten ei­ner gut er­zähl­ten ge­schich­te to­le­rie­ren, aber auch hier macht die do­sis das gift. ich bin ein­fach über­sät­tigt. bei john mcla­ne oder beowulf lässt sich eine ge­wis­se un­sterb­lich­keit ja noch ak­zep­tie­ren, aber wenn je­der x-be­lie­bi­ge ac­tion­film­held oder ac­tion-se­ri­en­held aus die­sem holz ge­schnitzt wird, muss ich ir­gend­wann ab­schal­ten.

des­halb war ich froh, dass ich heu­te im ame­ri­ka­ni­schen itu­nes store über fre­quen­ci­es ge­stol­pert bin. eine bri­ti­sche, ex­tre­me low-bud­get-pro­duk­ti­on ohne eine ein­zi­ge prü­gel­sze­ne. da­für über­for­dert sie den zu­schau­er auf eine ex­trem an­ge­neh­me wei­se in­tel­lek­tu­ell. in ir­gend­ei­nem re­view habe ich ge­le­sen, dass der film eine phi­lo­so­phi­sche ro­man­ze ist:

Ever­y­thing that needs to be in the mo­vie is here. It's a ro­mance and a phi­lo­so­phi­cal ex­pe­ri­ment, and it's also a sci­ence fic­tion film of the best kind: one that fa­vors ide­as over spe­cial ef­fects.

wo man den film se­hen kann, aus­ser im US-itu­nes-store weiss ich nicht. ich weiss aber, dass ich den film sehr emp­feh­len möch­te.

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  ta­ges­spie­gel.de: Le­t's Play oder: Wenn Fans wü­tend wer­den: Mein ers­ter Shit­s­torm   #

se­bas­ti­an le­ber (der mich vor der re­pu­bli­ca in­ter­viewt hat) hat ei­nen ar­ti­kel über das le­t's-play-dings ge­schrie­ben. der ar­ti­kel ge­ne­rier­te ei­nen 36-stun­den em­pö­rungs­sturm, über den er hier be­rich­tet.

zum the­ma shit- oder em­pö­rungs­sturm noch zwei an­mer­kun­gen von mir. ich glau­be ei­ner­seits wer­den shit­stür­me furcht­bar über­schätzt. sie zie­hen schnell auf, reg­nen sich hef­tig ab und sind dann meist fast fol­gen­los schnell vor­bei. das gilt üb­ri­gens auch für die klas­si­schen shit­stür­me, die frü­her noch me­di­en­kam­pa­gnen oder kon­su­men­ten-pro­tes­te ge­nannt wur­den. ich ken­nen nie­man­den, der noch we­gen der brent spar an ei­ner shell-tank­stel­le vor­bei­fährt.

an­de­rer­seits wer­den shit­stür­me stark un­ter­schätzt. sie las­sen sich lei­der sehr leicht aus­lö­sen. ein zwei über­spitz­te be­mer­kun­gen ei­nes mul­ti­pli­ka­tors, ein klei­ner un­dif­fe­ren­zier­ter wut­aus­bruch kön­nen em­pö­rungs­wel­len aus­lö­sen die sich dann mög­li­cher­wei­se in kur­zer zeit po­ten­zie­ren. /bei john­ny haeus­ler ge­fun­den.

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  zeit.de: Über­wa­chung: Flie­gen ver­bo­ten!   #

wolf wied­mann-schmidt über die kaf­kaes­que rea­li­tät der si­cher­heits- und ge­hei­me­so­te­ri­ker:

Ra­hi­nah Ibra­him ist es als Ein­zi­ger ge­lun­gen, sich von der No-Fly-Lis­te der USA her­un­ter­zu­kla­gen - nach neun Jah­ren. Re­kon­struk­ti­on ei­nes bei­spiel­lo­sen Be­hör­den­skan­dals

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  bo­ing­bo­ing.net: Four things you did­n't know about sea­so­nal all­er­gies   #

zwei din­ge wuss­te ich durch­aus.

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  se­ri­en­jun­kies.de: Sons of An­ar­chy: Ma­ri­lyn Man­son er­hält Rol­le in Fi­nal­staf­fel   #

haha.

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  faz.net: Von Idio­ten um­zin­gelt: „Spie­gel TV“ ver­eint die Süf­fi­sanz der gan­zen Welt auf sich   #

ste­fan nig­ge­mei­er:

Dann er­klärt Hen­ryk M. Bro­der, nach­dem er aus­führ­lich eine Roll­trep­pe hoch­ge­fah­ren ist, wo­her der An­ti­se­mi­tis­mus von Ken Jeb­sen kommt: We­gen ihm hat­te Jeb­sen näm­lich sei­nen Job beim RBB ver­lo­ren. „Seit­dem hat er eine ganz be­son­de­re Lie­bes­be­zie­hung zu mir. Er hat es ir­gend­wie nicht ge­schafft, sich an mir zu rä­chen, also rächt er sich seit­dem so­zu­sa­gen am ge­sam­ten Welt­ju­den­tum. Aber ich fürch­te, die­ser arme Irre - meint mich.“

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  ta­ges­spie­gel.de: Nach­ruf auf Va­le­ri­an Ar­sè­ne Ver­ny (Geb. 1994): Nichts aus­las­sen, nichts be­reu­en   #

biss­chen viel pa­thos, trotz­dem schön le­sens­wert. /10000flies.de

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  re­code.net: App­le's Eddy Cue and Jim­my Io­vi­ne In­ter­view Vi­deo   #

in die­sem ge­spräch von walt moss­berg und kara swis­her mit app­le's eddy cue und bea­t's jim­my lo­vi­ne er­fährt man ei­ni­ges über die ge­heim­nis­se von ap­ple, al­ler­dings nichts über neue ap­ple pro­duk­te. ob­wohl, wenn man ge­nau zu­hört dann doch wie­der, zwi­schen den zei­len. /mar­co.org


links vom 31.05.2014

felix schwenzel

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  netz­po­li­tik.org: Bun­des­nach­rich­ten­dienst will Face­book und Blogs in Echt­zeit über­wa­chen - und ei­ge­ne Vor­rats­da­ten­spei­che­rung   #

mar­kus be­cke­dahl:

Dem Re­cher­che­ver­bund von Süd­deut­sche Zei­tung, dem NDR und dem WDR wur­den jetzt Do­ku­men­te ge­schickt, die die Plä­ne ge­nau­er be­schrei­ben: BND will so­zia­le Netz­wer­ke live aus­for­schen. Da­mit wer­den un­se­re Be­fürch­tun­gen wahr: Die Snow­den-Ent­hül­lun­gen wer­den als Mach­bar­keits­stu­die ge­se­hen, nicht als Mah­nung. Aus­drück­lich wird in den Do­ku­men­ten dar­auf ver­wie­sen, dass NSA & GCHQ das schließ­lich auch kön­nen.

ge­nau, face­book ist da­für be­kannt ein ter­ro­ris­ten-un­ter­schlupf zu sein, weil die wis­sen, dass sie dort un­be­ob­ach­tet sein kön­nen und nicht von bil­dern mit un­ver­hüll­ten brust­war­zen ab­ge­lenkt wer­den.

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  soup.fh.vc: fisch vs. hund   #


links vom 30.05.2014

felix schwenzel

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  id­le­words.com: The In­ter­net With A Hu­man Face - Bey­ond Tel­ler­rand 2014 Con­fe­rence Talk   #

gross­ar­ti­ger vor­trag von maciej ce­g­low­ski den ich wie folgt zu­sam­men­fas­sen wür­de:
über­wa­chung ist das sym­ptom von vie­len, sehr viel tie­fer lie­gen­den pro­ble­men, um die wir uns noch viel zu we­nig ge­dan­ken ma­chen.

lieb­lings­zi­tat:

And the­re I found out that Goog­le thinks I am an Ara­bic spea­king wo­man, age 25-34, who­se in­te­rests in­clude "Ba­bies & Todd­lers", "Meat & Sea­food", and "Grea­ter Cleve­land".

In rea­li­ty, I'm a 38 year old dude who has no in­te­rest in ba­bies, todd­lers, or Cleve­land. In fair­ness, I do have a pro­found in­te­rest in meat and sea­food.

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  pan­do.com: Reed Has­tings won't use data to mess with TV plots, and tha­t's why Net­flix will win   #

sa­rah lacy (grün­de­rin und chef­re­dak­teu­rin von pan­do dai­ly) singt eine ode auf den CEO von net­flix, reed has­tings.

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  pan­do.com: Af­ter Goog­le bought Nest, it re­mo­ved one of the com­pany's big­gest com­pe­ti­tors from search re­sults   #

Mike Temp­le­man, the CEO of SEO search spe­cia­lists Fox­tail Mar­ke­ting, fol­lo­wed the Viv­int de­lis­ting clo­se­ly as it hap­pen­ed. The ti­ming and the se­ve­ri­ty of the pu­nish­ment jum­ped out at him, even if it was­n't en­ti­re­ly un­de­ser­ved.

“I view it as a very su­s­pi­cious co­in­ci­dence," Temp­le­man says. He says that ac­cor­ding to the search data ana­ly­sis tool SEM­rush, Viv­in­t's de­lis­ting had be­gun by Ja­nu­ary 29, just 16 days af­ter Goo­g­le's Nest sale was an­noun­ced.

ein scha­ler nach­ge­schmack bleibt da schon.

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  sla­te.com: Ama­zon il­le­gal drugs: Mus­cle re­la­xants, ste­ro­ids, pre­scrip­ti­on drugs de­li­ver­ed to your door.   #

ama­zon scheint in den USA ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge me­di­ka­men­te ohne re­zept zu ver­kau­fen.


links vom 29.05.2014

felix schwenzel

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  me­di­en­wo­che.ch: Ge­gen Jour­na­lis­ten, die der in­sti­tu­tio­nel­len Au­to­ri­tät die­nen   #

ron­ni grob:

Wenn Leu­te [Glenn Green­wald] fra­gen, was sie denn Über­wa­chung bit­te­schön an­ge­he, sie hät­ten doch gar nichts zu ver­ber­gen, dann bit­tet er sie je­weils um die Pass­wör­ter zu ih­ren E-Mail- und Face­book-Kon­ten, er wol­le dar­in nur et­was le­sen und ge­ge­be­nen­falls dar­aus et­was ver­öf­fent­li­chen. Noch nicht eine Per­son, die an­geb­lich nichts zu ver­ber­gen hat, hat ihm bis­lang sei­ne Pass­wör­ter zu­ge­sandt.

der haupt-hin­ker an die­sem bild ist üb­ri­gens: als be­sit­zer ei­nes email­kon­tos hat man vor al­lem die emails von zwei­ten und drit­ten zu ver­ber­gen. es geht also nicht nur um die fra­ge was man selbst zu ver­ber­gen hat, son­dern ob man das recht hat, in­for­ma­tio­nen über an­de­re wahl­los frei­zu­ge­ben. wir über­se­hen das mei­ner mei­nung nach im all­tag viel zu oft: emails und nach­rich­ten von an­de­ren hat man nicht nur zu ver­ber­gen, son­dern zu schüt­zen.

der zweit­gröss­te-hin­ker ist ab­ge­se­hen da­von, dass be­reits mil­lio­nen von men­schen ihre pass­wör­ter be­reit­wil­lig an gros­se fir­men ab­ge­ben und die­se ihre nach­rich­ten und die von an­de­ren mit­le­sen las­sen. näm­lich da­durch, dass sie ihre emails über gmail, hot­mail oder an­de­re ab­wi­ckeln und eben nicht schüt­zen (z.b. durch ende-zu-ende ver­schlüs­se­lung).

der drit­te hin­ker ist, dass ge­heim­diens­te eher sel­ten in­for­ma­tio­nen ver­öf­fent­li­chen.

ich könn­te der schie­fen green­wald-ana­lo­gie üb­ri­gens ein noch schie­fe­res bild ent­ge­gen­set­zen: vor HIV schützt man sich nicht durch ge­set­ze oder no-HIV-ab­kom­men, son­dern durch kon­do­me (oder ent­halt­sam­keit).

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  ta­ges­an­zei­ger.ch: Mehr Punk, we­ni­ger Höl­le!   #

con­stan­tin seibt über den noch am­tie­ren­den bür­ger­meis­ter von reykja­vik jón gnarr und sei­ne „Bes­te Par­tei“.

«Das Ra­di­kals­te, was wir ta­ten, war an die Macht zu kom­men», sag­te Björn Blön­dal [...]: «Sonst ha­ben wir vor al­lem ge­ar­bei­tet. Ob­wohl: Das Ra­di­kals­te, was wir tun konn­ten, war eben - sau­be­re Ar­beit. Wir mach­ten Re­for­men, alle ohne Geld. Als Künst­ler wa­ren ge­wöhnt, mit klei­nem Bud­get zu ar­bei­ten, das half. Wir woll­ten nicht das Sys­tem in die Luft ja­gen. Wir woll­ten et­was bau­en: et­was Schö­nes, et­was Un­ter­hal­ten­des, et­was Coo­les.»

nach dem ar­ti­kel habe ich bei­na­he lust be­kom­men in die par­tei ein­zu­tre­ten. bei­na­he.

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  zeit.de: Smart­phone: Mäch­ti­ge Sen­so­ren   #

kai bier­man über sen­so­ren in smart­fo­nes. sen­so­ren hal­te ich üb­ri­gens bei künf­ti­gen mo­bil­ge­rä­ten für den dreh und an­gel­punkt.

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  rhein-zei­tung.de: Das ist hef­tig: Die Vi­ral­sei­ten-Ma­cher und ihr Ver­hält­nis zu Ur­he­ber­rech­ten   #

lars wienand ent­schärft ele­gant die quat­schi­ge PR-be­haup­tun­gen der hef­tig.co-ma­cher, dass „ie Wah­rung der Ur­he­ber­rech­te“ bei ih­nen „Prio­ri­tät“ habe.

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  bo­ing­bo­ing.net: Pile of "fold­ed" snow   #

foto von ge­fal­te­tem schnee. pas­send zur jah­res­zeit.


links vom 28.05.2014

felix schwenzel

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  welt.de: Ber­lin ist doch nur eine Klein­gärt­ner-Me­tro­po­le   #

dass ge­ra­de ulf po­s­ch­ardt ber­li­ner als „ewi­gen Stu­den­ten, das Pro­jekt­pre­ka­ri­at und die schmer­bäu­chi­gen Apo­lo­ge­ten der Bio­to­pe für We­nig­nut­ze und rol­ler­bla­den­de Trans­fer­emp­fän­ger“ be­schimpft fin­de ich sehr lus­tig. für ei­nen we­nig­nutz der phi­lo­so­phie stu­dier­te, sich mal „crea­ti­ve di­rec­tor“ nann­te und das „pro­jekt“ va­ni­ty fair an die wand fuhr ist das ja im prin­zip ne art selbst­be­schimp­fung.

in der tat halb-phi­lo­so­phisch und als uni­ver­sal­kri­tik an­wend­bar ist die­ser leicht mo­di­fi­zier­te posch­hardt:

Ber­lin [be­lie­bi­ge grup­pe men­schen ein­set­zen] ist se­diert von ei­nem An­spruchs­den­ken, das in kei­ner­lei Ver­hält­nis zur Leis­tungs­fä­hig­keit und -be­reit­schaft der An­spruchs­for­mu­lie­rer steht.

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  blog.schock­wel­len­rei­ter.de: Das ist nicht Bei­rut ...   #

jörg kan­tel:

Das ist das ehe­ma­li­ge Kin­der­kran­ken­haus in Neu­kölln, das seit 2005 vor sich hin rot­tet. Der Kran­ken­haus­kon­zern Vi­van­tes ver­kauf­te das Grund­stück mit 37.000 Qua­dra­me­ter Nutz­flä­che 2007 an die Har­vard In­vest­ments SA mit Sitz in Lu­xem­burg; in Ber­lin läßt sie sich durch die Co­mer Im­mo­bi­li­en­ma­nage­ment GmbH ver­tre­ten. Weil die Ge­bäu­de nicht mehr als Kran­ken­haus ge­braucht wur­den, gab die Stadt­ent­wick­lungs­ver­wal­tung das Are­al 2008 zur »Ent­wick­lung von at­trak­ti­vem Woh­nen« frei, da­bei sei­en »die Be­lan­ge des Denk­mal­schut­zes be­son­ders zu be­rück­sich­ti­gen«. Seit­dem pas­sier­te nichts - je­den­falls in bau­li­cher Hin­sicht.

vie­le mei­ner time­lines fül­len sich ge­ra­de mit der le­gen­de, dass die ab­leh­nung des un­aus­ge­go­re­nen (rand-)be­bau­ungs­kon­zepts am tem­pel­ho­fer feld jetzt dazu füh­ren wür­de, dass die SPD und CDU jetzt nicht mehr für güns­ti­gen wohn­raum sor­gen könn­ten. das ar­gu­men­ta­ti­ons­mus­ter ist alt­be­kannt; frü­her hiess es man kön­ne nicht aus der kern­ener­gie aus­stei­gen, weil sonst die en­er­gie­ver­sor­gung ge­fähr­det sei. ter­ro­ris­mus und or­ga­ni­sis­er­tes ver­bre­chen lies­sen sich nur durch ein­schrän­kun­gen der grund­rech­te be­kämp­fen. be­son­ders ve­he­ment wur­de in der ver­gan­gen­heit die the­se ver­tre­ten, dass sich die zu­kunft und ur­ba­ni­tät von städ­ten le­dig­lich mit brei­ten be­ton­schnei­sen durch die stadt si­chern las­se.

ich hal­te die re­ak­ti­on der po­li­tik (und ih­rer ad­ju­tan­ten im sprin­ger-hoch­haus) auf den volks­ent­scheid für ar­beits­ver­wei­ge­rung; als sei die ver­fol­gung al­ter­na­ti­ver lö­sun­gen eine zu­mu­tung oder zu kom­pli­ziert.

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  mee­dia.de: Ent­hüllt: Das sind die Män­ner hin­ter der Vi­ral­schleu­der Hef­tig.co   #

sym­pa­thi­sche ty­pen.

es ist eine bin­sen­weis­heit, aber mir ist ges­tern noch­mal auf­ge­fal­len, was das teuf­li­sche an den vi­ra­len auf­schau­ke­lungs-me­cha­nis­men ist, die wir der­zeit auf face­book und twit­ter be­ob­ach­ten -- und war­um sie jede skep­sis und even­tu­ell in an­sät­zen vor­han­de­ne me­di­en­kom­pe­tenz über­win­den. wenn eine nach­richt von freun­den über­bracht wird, re­zi­pie­ren wir sie viel un­kri­ti­scher, als wenn sie von ei­nem frem­den über­bracht wird. des­halb funk­tio­nie­ren die ran­wanz­eri­schen und fra­ter­ni­sie­ren­den von hef­tig und co. auch so gut; weil sie nähe, ver­traut­heit sug­ge­rie­ren. umso wi­der­li­cher und ab­stos­sen­der emp­fin­de ich das ge­schöft­mo­del der bei­den glatt­ge­leck­ten BW­Ler die hin­ter hef­tig.co ste­cken.

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  ich­sag­mal.com: Sen­sa­tio­nel­le Big Data-Er­kennt­nis: Was­ser­män­ner nei­gen zu An­gi­na Pec­to­ris   #

auch viel zu sel­ten ge­dacht: zwei­fel an den heils- und un­heils­ver­spre­chen die mit big-data pro­pa­giert wer­den. auch die vor­her­sa­gen und ver­spre­chen der klügs­ten wis­sen­schaft­ler sind in der ge­schich­te im­mer wie­der als ver­blen­de­te selbst­über­schät­zung ent­larvt wor­den. seit 50 jah­ren heisst es, dass in 10 jah­ren die in­tel­li­genz von re­chen­sys­te­men die in­tel­li­genz des men­schen über­ho­len wür­de.

ama­zons mil­lio­nen-teu­re emp­feh­lungs­al­go­rith­men le­gen mir der­zeit den kauf di­ver­ser bi­ki­ni-mo­del­le und wet­look klei­dungs­stü­cke nahe. ob das in den nächs­ten 10 jah­ren bes­ser wird?

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  zeit.de: Nachts schla­fen die Spio­ne   #

mar­tin schlü­ter hat die al­ten BND-zen­tra­le fo­to­gra­fiert:

16 Mo­na­te dau­er­te das Un­ter­fan­gen ins­ge­samt, zahl­rei­che Auf­la­gen wa­ren die Be­din­gung. Des­halb fo­to­gra­fier­te Mar­tin Schlü­ter nur nachts das Ge­län­de des BND in Pul­lach. Her­aus­ge­kom­men sind at­mo­sphä­risch dich­te Bil­der, die ihre Span­nung ge­ra­de dar­aus zie­hen, dass die ge­zeig­ten Räu­me völ­lig men­schen­leer sind.

das buch von mar­tin schlü­ter ist im sie­ve­king-ver­lag er­schie­nen. /law­blog.de

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  strang­eink.blog­spot.de: Not All Men   #

kat ho­ward:

Af­ter hea­ring the news this mor­ning, I pos­ted a quo­te from Mar­ga­ret At­wood on twit­ter. "Men are afraid that wo­men will laugh at them. Wo­men are afraid that men will kill them."

/@kis­sa­ne

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  brand­eins.de: Die di­gi­ta­le Gleich­gül­tig­keit   #

chris­ti­an lan­ge:

Die­se Selbst­ver­ständ­lich­keit, selbst­be­stimmt mit Da­ten um­zu­ge­hen, ent­geht vie­len der heu­ti­gen Ent­schei­dungs­trä­ger. Sie sind Men­schen, die das Di­gi­ta­le noch als vir­tu­el­le Rea­li­tät ken­nen­ge­lernt ha­ben. Und sie über­se­hen, dass die Ge­ne­ra­ti­on nach ih­nen das Vir­tu­el­le die­ser Rea­li­tät ein­fach ge­stri­chen hat. Das aber macht die­se Men­schen nicht zu Be­treu­ungs­fäl­len - man kann auch be­wusst gleich­gül­tig mit Da­ten im Netz um­ge­hen. Man kann be­wusst in ei­nem Netz­werk un­ter­wegs sein, von dem je­der weiß, dass es auch dazu dient, an­de­re zu be­ob­ach­ten. Und man kann es auch nor­mal fin­den, in dem Be­wusst­sein zu kom­mu­ni­zie­ren, dass al­les sicht­bar wird und ab­ruf­bar bleibt.

ein ge­dan­ke der viel zu sel­ten ge­dacht wird, dass in­for­ma­tio­nel­le selbst­be­stim­mung eben auch heis­sen kann, dass man sehr frei­zü­gig mit sei­nen in­for­ma­tio­nen um­geht und dass da­ten­schutz auch als in­for­ma­tio­nel­le gän­ge­lung emp­fun­den wer­den kann.

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  90erb­er­lin.tumb­lr.com: Fran­zö­si­sche Stra­ße Ecke Mark­gra­fen­stra­ße in Mit­te, 1996 und 2014   #

mein täg­li­cher weg zur ar­beit.

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  wired.com: Wha­t's Up With That: How a Swin­ging Pen­dulum Pro­ves the Earth Ro­ta­tes   #

fou­caults pen­del kann man gar nicht oft ge­nug er­klärt be­kom­men. ganz gross­ar­tig auch das vi­deo am ende des ar­ti­kels.


Photo by felix schwenzel in Berlin-Mitte. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

sehr ver­ti­kal heu­te


[Wer­bung] Gad­gets für die Kü­che

felix schwenzel

Ich wun­de­re mich ja im­mer, war­um das gan­ze In­ter­net voll ist von Blogs die sich mit Ge­rä­ten be­schäf­ti­gen, mit de­nen man Kom­mu­ni­zie­ren oder Kon­su­mie­ren kann. Oder Holz fäl­len. Aber sehr we­ni­ge Web­sei­ten im Netz be­schäf­ti­gen sich mit den all­täg­li­chen Hel­fern im Haus­halt, bzw. in der Kü­che.

Ich habe des­halb eine Ebay-Kol­lek­ti­on an­ge­legt, in der ich es­sen­zi­el­le Kü­chen-Gad­gets auf­lis­te, die ich selbst nut­ze oder die ich mir wün­sche. Über Gad­gets mit de­nen sich wirk­lich gu­ter Kaf­fee her­stel­len lässt, habe ich schon­mal ge­wor­ben ge­schrie­ben. Auch un­se­ren gross­ar­ti­gen Dörr­au­to­ma­ten habe ich schon­mal am Ran­de er­wähnt.

wir ha­ben jetzt ei­nen dörr­au­to­ma­ten. dar­in kann man ei­nen sack in ge­schäl­te und in schei­ben ge­schnit­te­ne äp­fel le­gen, 8 stun­den lau­fen las­sen und da­nach eine tup­per­schüs­sel ge­trock­ne­te ap­fel­schi­ben raus­ho­len. lässt man sie 12 stun­den drin, hat man ap­fel­chips. 24 stun­den bei 500 watt kos­ten ca. ei­nen euro strom, das kommt am ende bil­li­ger als tro­cken­obst im la­den zu kau­fen. und dör­ren kann man wirk­lich al­les: to­ma­ten, frucht­mus (er­gibt frucht­gum­mi), ana­nas — und al­les ist le­cker. die an­schaf­fung des jah­res.

Mit man­chen Ma­schi­nen, wie un­ser Ent­saf­ter, las­sen sich so gran­dio­se Din­ge her­stel­len, dass ich gar nicht ver­ste­he, war­um es noch Men­schen gibt, die sich fer­tig ab­ge­pack­te und pas­teu­ri­sier­te Säf­te kau­fen. Na gut, das war ge­lo­gen, ich ver­ste­he das schon, es ist vor al­lem Be­quem­lich­keit. Aber der Ge­schmack von ein paar selbst ent­saf­te­ten Äp­feln und Ka­rot­ten ist ein­fach un­schlag­bar und eben nicht ver­gleich­bar mit wo­chen- oder ta­ge­lang ge­la­ger­ten und trans­por­tier­ten Saft­pro­duk­ten aus dem La­den. Auch die so­ge­nann­ten Smoothies, die ei­gent­lich nichts an­de­res als über­teu­er­ter und flüs­si­ger Glas-Ba­by­brei sind, kom­men da nicht mit.

Ein an­de­res Bei­spiel: war­um kau­fen Men­schen noch Do­sen­öff­ner die Do­sen mit ge­fähr­li­chen Kan­ten öff­nen, wenn es Öff­ner gibt, die Do­sen so öff­nen, dass man die Kan­ten da­nach ab­le­cken kann?

Eben­so un­ver­ständ­lich ist mir, war­um nicht je­der Haus­halt im Be­sitz ei­nes Pie­pei ist. Liegt das nur am be­scheu­er­ten Na­men? Da­mit be­kommt man wirk­lich fast im­mer per­fek­te Eier hin, ohne Ei­chung, App oder Stopp­uhr.

Oder die Zy­liss Knob­lauch­pres­sen. Ich habe vor drei Jah­ren, nach­dem ich mit der spül­ma­schi­nen­fes­tig­keit mei­ner ers­ten Zy­liss-Pres­se ex­pe­riemn­tiert habe, eine mit blos­sen Hän­den zer­bro­chen und in der Fol­ge 2 Jah­re mit an­de­ren Knob­lauch­pres­sen ex­pe­ri­men­tiert. Es war eine gräss­li­che Zeit, in der ich stän­dig Knob­lauch mit der Hand klein­ge­wür­felt habe, weil die an­de­ren Pres­sen so schlecht be­nutz­bar wa­ren. Vor etwa ei­nem Jahr habe ich eine ge­brauch­te Zy­liss-Pres­se von mei­ner Mut­ter ver­macht be­kom­men und bin seit­dem wie­der ein glück­li­cher mit-scha­le-Knob­lauch-Pres­ser.

Laut wi­ki­pe­dia sind Knob­lauch­pres­sen üb­ri­gens hef­tig um­strit­ten. Al­ler­dings wird dort auch eine Stu­die er­wähnt, laut der das (fri­sche) Pres­sen von Knob­lauch auch ge­sund­heit­lich för­der­lich sein soll.

Aber um die rhe­to­ri­sche Fra­ge aus dem ers­ten Ab­satz zu be­ant­wor­ten: über Kü­chen-Gad­gets schrei­ben wahr­schein­lich so We­ni­ge, weil die In­no­va­ti­ons­zy­klen bei Kü­chen­ge­rä­ten so lang sind. Das ers­te Zy­liss-Knob­lauch­pres­sen­mo­del hat glau­be ich 20 Jah­re bis zum ers­ten Pro­dukt­up­date ge­hal­ten.


Dank Anke Grö­ner ist die­se Mi­cro­pla­ne­rei­be schon (viel zu) lan­ge auf mei­nem wunsch­zet­tel.

und ihr so? wel­che kü­chen­ge­rä­te-/gad­gets fin­det ihr un­ver­zicht­bar? Wel­che sind auf eu­ren Wunsch­lis­ten? Wel­che müss­ten noch er­fun­den wer­den?


Gad­get­lis­te für die Kü­che in der Wi­ki­pe­dia.


[Für die Er­stel­lung und Be­wer­bung von ein paar Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich ein (pau­schal) Ho­no­rar be­kom­men. Et­was mehr zu den Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich hier ge­schrie­ben.]


links vom 26.05.2014

felix schwenzel

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  turi2.de: Lau­sit­zer Rund­schau, di Lo­ren­zo, Ar­va­to.   #

vor­bild­lich. mar­kus tran­tow fällt auf das fake-franz-jo­sef-wag­ner-ac­count von jens scholz rein und kor­ri­giert es kurz da­nach trans­pa­rent.

in den letz­ten ta­gen hat­te ich un­er­klär­li­cher­wei­se das be­dürf­nis turi2 zu lo­ben. den zwei­täg­li­chen zwei mal täg­li­chen blog­ein­trag/news­let­ter gibts jetzt schon so lan­ge und in kon­stan­ter (durch­wach­se­ner) qua­li­tät, dass man als (RSS) abon­nent an ei­nem lob, min­des­tens für durch­hal­te­ver­mö­gen, ei­gent­lich nicht vor­bei kommt. find ich. die ers­ten jah­re wa­ren holp­rig, vor al­lem weil pe­ter turi hin und wie­der sei­ne ei­ge­ne mei­nung auf turi2 schrob, aber seit ein paar jah­ren hat sich das ding pro­fes­sio­na­li­siert und ei­nen ge­wis­sen rang in und ne­ben mei­nem feed­rea­der und bei­spiels­wei­se ron­nie grobs 6vor9 er­schrie­ben. vor al­lem die kon­se­quen­te ab­we­sen­heit von selbst­re­flek­ti­on hat dem turi2-dings gut ge­tan. die qua­li­tät der an­mer­kun­gen und zu­sam­men­fas­sun­gen zu den je­wei­li­gen links ist ei­gent­lich le­gen­där schlecht („war­um? un­klar.“), aber dann eben doch bes­ser als vie­les an­de­re in die­sem in­ter­net.

das hört sich al­les so ne­ga­tiv an, ist aber nicht so ge­meint. turi2 lese ich zwei­mal täg­lich und freue mich fast im­mer über ein paar le­sens­wer­te fund­stü­cke, „bran­chen­news“ oder auf­merk­sam­keits­lei­tung. vor al­lem fin­de ich die ver­mark­tung von turi2 be­ach­tens­wert. alle kla­gen über man­geln­de fi­nan­zie­rungs­op­tio­nen und turi2 bet­tet ein­fach wer­bung ein. funk­tio­niert im RSS-feed, kann nicht aus­ge­blockt wer­den und ist manch­mal gar nicht so scheis­se.

was ich sa­gen will, ganz an­lass­los, gute ar­beit pe­ter turi und kol­le­gen. wei­ter so. lasst euch nicht von mei­nem ge­mot­ze stö­ren.

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  qlod.org: Mo­de­ra­to­ren und Pu­bli­kum   #

nil­zen­bur­ger über mo­de­ra­to­ren, sich und an­de­re.

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  don­dah­l­mann.de: Tem­pel­ho­fer Frei­heit vs. Me­tro­po­le   #

die ber­li­ner SPD und @welt­kom­pakt sit­zen ge­mein­sam im schmie­chen schmoll­eck­chen und be­schimp­fen alle, die sich ge­gen un­aus­ge­go­re­ne und ei­lig aus der nase ge­zo­ge­ne be­bau­ungs­plä­ne aus­spre­chen.

für mich hat die ein­schät­zung des bund deut­scher ar­chi­tek­ten den aus­schlag ge­ge­ben:

Alle Ein­grif­fe in eine Stadt­struk­tur - ob in gro­ßem oder klei­nem Maß­stab - soll­ten dem Leit­bild der nach­hal­ti­gen, durch­misch­ten, so­zi­al­ori­en­tier­ten Stadt fol­gen, öko­lo­gisch wie öko­no­misch ver­tret­bar sein, da­mit auch die Hier­ar­chie öf­fent­li­cher Orte be­rück­sich­ti­gen. Die bis­he­ri­gen Pla­nun­gen für das Tem­pel­ho­fer Feld ne­gie­ren die­se Zie­le.

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  spree­blick.com: Als gin­ge es nur um das Tem­pel­ho­fer Feld   #

john­ny haeus­ler über be­lei­dig­te le­ber­würs­te, die nicht da­mit um­ge­hen kön­nen, wenn eine mehr­heit ih­rer un­ter­ta­nen der bür­ger ih­nen nicht mehr glaubt:

Es ist wirk­lich bit­ter, sich sol­che sub­til vor­wurfs­vol­len Sät­ze an­hö­ren zu müs­sen, wenn ein Se­nat die selbst ein­ge­brock­te Sup­pe aus­löf­feln soll. Jetzt sind die Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler an feh­len­den be­zahl­ba­ren Mie­ten schuld, weil sie das Feld nicht frei­ge­ben wol­len? Ha-llo-ho!

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  n-tv.de: "Die Par­tei" ist im Eu­ro­pa­par­la­ment: Son­ne­born will gleich wie­der zu­rück­tre­ten   #

viel­leicht hät­te ich die tat­säch­lich wäh­len sol­len?

Kaum ge­wählt, denkt er schon wie­der an Ab­schied: Der ein­zi­ge Eu­ro­pa­par­la­men­ta­ri­er der Sa­ti­re-Par­tei "Die Par­tei" will be­reits nach ei­nem Mo­nat sein Man­dat wie­der ab­ge­ben. "Ich wer­de mich vier Wo­chen lang in­ten­siv auf mei­nen Rück­tritt vor­be­rei­ten", sag­te Mar­tin Son­ne­born. Der frü­he­re Chef­re­dak­teur der Sa­ti­re­zeit­schrift "Ti­ta­nic" er­klär­te, da­mit eine Ro­ta­ti­on ein­lei­ten zu wol­len.

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  law­blog.de: Be­ken­nen­der Dop­pel­wäh­ler   #

sehr geil. ich bin mir nicht si­cher ob das ge­ständ­nis von gio­van­ni di lo­ren­zo wahl­be­trü­ger zu sein dumm­heit oder ge­ziel­te pro­vo­ka­ti­on war.

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  soup.fh.vc: pup­py with hand­le   #

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  vor­spei­sen­plat­te.de: Wahl­ge­hol­fen   #

die kalt­mam­sell hat wahl­ge­hol­fen.

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  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Aus­ru­fe­zei­chen wer­den in­fla­tio­när ge­braucht   #

stimmt!!!!

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  you­tube.com: Raw Vi­deo: The Pre­si­dent Ta­kes a Sur­pri­se Walk   #

ba­rack oba­ma ver­teilt hand­shakes, „good to see yous“ und „spe­cial white house m&m“.

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  as­te­fa­no­witsch.tumb­lr.com: Eph­emera - Ich tre­te aus...   #

ana­tol ste­fa­no­witsch:

Nie­mand braucht eine „Netz­par­tei“, denn das Netz exis­tiert nur als Teil der Welt, und tat­säch­lich braucht auch nie­mand eine „zwei­te Links­par­tei“, denn es gibt be­reits eine sehr gute Links­par­tei. Aber die Ur­ba­ni­tät und ihre Zu­kunft brau­chen eine Par­tei.