links vom 10.06.2014
youtube.com: Last Week Tonight with John Oliver (HBO): FIFA and the World Cup #
grandios!
zdnet.com: Thanks for nothing, jerkface #
violet blue über google's plus, dass google vor allem ein minus an vertrauen gebracht hat und das image von google ramponiert hat. gelesen habe ich das vor allem, weil der artikel, oder die überschrift, dem google pr-team offenbar nicht passt.
max schrems, kämpf um deine daten

max schrems ist zu etwas berühmtheit gelangt, weil er einer der ersten menschen der welt war, der facebook nervte (zitat sz):
Der Mann, der Facebook nervt
Der Österreicher Max Schrems wollte wissen, welche Informationen Facebook über ihn speichert - und löste damit das größte Datenschutzverfahren in der Geschichte des Unternehmens aus. (auf sueddeuschte.de lesen)
in einer der letzten wochen kam sein buch mit dem titel „kämpf um deine daten“ raus. ich habs kostenlos zugeschickt bekommen und gelesen.
der verlag sieht das buch wie folgt:
Jetzt legt der Student mit der Gabe, den Datenwahnsinn so einfach zu erklären wie Jamie Oliver das Kochen, sein Wissen und seine Erfahrungen aus erster Hand als Buch vor.
Ohne Panikmache und mit ungebrochener Lust an Technologie, erklärt er, wie Konzerne ihre Kunden durchleuchten, auch ohne dass die ihre Daten angeben.
uwe ebbinghaus ist in der faz vom „Erzähltalent“ schrems begeistert und fand die art und weise, in der schrems „die Mythen der IT-Industrie“ durchleuchte „ein intellektuelles Vergnügen“.
ich bin da in meinem meinungsbild eher gespalten. weder erklärt schrems den „Datenwahnsinn“ einfach, noch verzichtet er auf panikmache, noch ist die lektüre des buches ein „intellektuelles Vergnügen“.
schrems quält sich und seine leser in den ersten hundertfünfzig seiten an der frage ab, warum privatshäre „doch etwas wert“ sei. eigentlich müsse man das ja gar nicht erklären, sagt er in der einleitung, aber er hätte da „einige Elemente, Hintergründe und Gedanken, die auch für bereits Überzeugte interessant sein könnten“. leider fehlt es diesen elementen und hintergründen teilweise an argumenten, interessanz und differenziertheit. natürlich ist das nicht alles quatsch, was schrems da zusammengetragen hat, aber so richtig rund ist das buch eben auch nicht.
am sauersten ist mir tatsächlich aufgestossen, dass max schrems nirgendwo klar definiert was er eigentlich mit „meinen daten“ meint, für die ich kämpfen soll. auch um den begriff der privatsphäre dribbelt er ständig herum und landet dann irgendwann auch bei der geistlosen und wenig hilfreichen analogie von privatsphäre und dem unbeobachteten benutzen der toilette.
das mit der definition (oder problematisierung des begriffs) von daten hat jürgen geuter (auch anlässlich des buchs von schrems) hier aufgeschrieben: „Wem gehört mein digitaler Zwillig?“
apropos definitionen; auch witzig, dass ausgerechnet sergey brin kürzlich eine sehr kompakte, brauchtbare definition von privatsphäre geliefert hat: die erwartung das dinge die man geheimhalten möchte, auch geheim bleiben.
was an den ersten 150 seiten neben der begriffsunschärfe und vielen ungenauigkeiten besonders nervt, ist das undifferenzierte überspitzen, das schrems zu allem überfluss auch noch mit flapsigkeit und sarkasmus würzt.
[Es gibt] immer noch Nutzer, die Unmengen an persönlichen Daten offen ins Netz stellen. Die meisten von ihnen sind meiner Beobachtung nach aber vor allem süchtig nach menschlicher Zuneigung, ausgedrückt in Likes, Retweets und Kommentaren. Die Designer dieser Dienste sprechen hier von einer »positiven Nutzererfahrung«. Die Stimmlage erinnert dabei oft an Drogenhändler […].
bei solchen abschnitten, in denen arroganz und verachtung bei schrems durchscheint, habe ich mich immer wieder gefragt, warum (offenbar) niemand das manustript gegengelesen und korrigiert hat. möglicherweise sind solche absätze auch köder für papier-feuilletonisten wie ebbinghaus, die in solchen absätzen dann ihr intellektuelles vergnügen finden und das buch positiv rezensieren. ich finde solche passagen vor allem überflüssig und der sache nicht dienlich. benutzer als dämliches klickvieh, dass sich von der industrie mit „roten Zuckerln“ in „Pawlowsche Hunde“ verwandeln lässt oder in „total willenlose Zombies“ findet max schrems dann nach vier, fünf seiten wortschwall auch irgendwie „überspitzt“ und relativiert seine beschimpfungen dann als anregung zum „überdenken“.
auch die paternalistisch angehauchte panikmache in sachen filterblasen kommt nicht zu kurz:
[D]ie Algorithmen [schneiden] jene Seiten weg, die Sie selten lesen. Politik? Weg damit! Sie blättern eh immer nur darüber. Dafür gibts jetzt 25 Seiten Sport und Chronik. Wenn Sie glauben, jeder bekommt die gleichen Ergebnisse bei Google, die gleichen Updates bei Facebook oder die gleichen Vorschläge bei Amazon, dann liegen Sie falsch. Es wird alles anhand Ihrer Daten gefiltert und angepasst. […] Andere Meinungen und neue Dinge, für die wir uns bis dato nicht interessiert haben, werden weggefiltert. Demokratiepolitisch ein Wahnsinn.
ein wahnsinn, wie schwierig es ist ein differenziertes buch zu schreiben, in dem andere meinungen und neue dinge nicht einfach weggefiltert werden. noch schwerer ist es natürlich ein buch zu schreiben, in dem man bei einer meinung bleibt:
auf seite 88 erzählt schrems wie nutzlos anonymisierung und pseudonymisierung von benutzerdaten ist und zählt mehrere beispiele auf, wie man aus ano- oder pseudonymisierten daten auf identäten zurückschliessen kann. unter anderem erzählt er von der berühmten AOL-datenspende vor acht jahren, aus der sich (natürlich) zahlreiche persönliche daten rekonstruieren liessen.
auf seite 194 schlägt schrems dann plötzlich im kapitel „was tun?“, bzw. „Privacy by Design“ vor, künftig einfach „viele Daten auch anonymisiert oder zumindest pseudonymisiert zu speichern“, um sie zu schützen.
auf seite 94 behauptet schrems, dass auf der seite des ORF „keine Daten der Nutzer“ gesammelt werden:
Jedenfalls funktioniert das, wie bei den meisten klassischen Webseiten, ohne irgendwelche Überwachung und Datensammelei.
das stimmt eben auch nur so halb. die vier externen tracker die beim aufruf von orf.at aufgerufen werden, sammeln nach eigenen angaben anonyme („Ad Views, Browser Information, Hardware/Software Type, Interaction Data , Page Views“) und pseudonyme („IP Address (EU PII)“) daten, die sie wiederum auch mit dritten teilen (xaxis) oder nicht sagen ob sie das tun (adition, meetrics, owa). so oder so preisen sich sowohl adition, als auch xaxis dafür an, targeting, also personalisierte, auf datensammelei basierende werbung anzubieten.
zugegebenermassen findet das „Ausspähen für Werbeklicks“ (zitat uwe ebbinghaus) beim ORF in geringerem umfang als auf vielen anderen werbefinanzierten nachrichtenseiten statt, aber zu behaupten, die meisten klassischen webseiten funktionierten ohne „irgendwelche Überwachung und Datensammelei“ ist quatsch. zumal schrems am ende des buches seinen lesern auch explizit „Plug Ins für […] Browser“ (schreibweise schrems) empfiehlt, „die Tracking so weit wie möglich unterbinden“. also plugins wie ghostery oder donottrackme oder disconnect oder priv3.
die ungenauigkeiten, die fehler, die auslassungen, der unwillen zu differenzieren und bindestriche zu benutzen macht die ersten zwei teile des buches wirklich schwer und unvergnüglich zu lesen. natürlich stimmt vieles was schrems sagt, das eine oder andere ist sogar ganz interessant, aber für ein buch reicht das nicht. oder besser: hätte jemand das buch um mindestens die hälfte eingedampft, ein paar fehler rauskorrigiert und schrems dazu gedrängt sich auf das konkrete zu konzentrieren, hätte das ein lesenswertes buch werden können. (wenn ich, ausgerechnet ich, übermässig viele fehler finde, ist das immer ein ganz schlechtes zeichen. CO² mit hochgestellter zwei schreiben? „Lösungsfristen“?)
denn wenn schrems über die juristischen und fiskalen tricks von facebook redet, die hilflosigkeit des gesetzgebers, der datenschützer und die absurditäten des europäischen rechts beschreibt, liest sich das buch ganz gut. auch seine konkreten vorschläge am ende des buches, was einzelne, was alle tun könnten, wo auswege zu finden sein könnten, sind anregend und beinahe inspirirend.
kurz vor ende schreibt schrems im kapitel „Bewusstseinsbildung“:
Ein großes Problem ist dabei, dass wir von sehr abstrakten, nicht greifbaren Problemen sprechen. Wie mich der östereichische Fersehmoderator treffend fragte: »Wie filmen Sie Datenschutz? Wie zeigen Sie verlorene Freiheit? Wie werden solche abstrakten Begriffe für den Durchschnittsnutzer sichtbar?« Die Vermittlung dieser Probleme braucht viel Aufwand, viel Können und Engagement.
an aufwand und engagement fehlt es schrems jedenfalls nicht.
links vom 08.06.2014
stephanpastis.wordpress.com: Ever Wished That Calvin and Hobbes Creator Bill Watterson Would Return to the Comics Page? Well, He Just Did. #
schöne geschichte. /pxlnv.com
blogs.taz.de/reptilienfonds: Reaktionen zum Tempelhofer Feld: Wir schmerbäuchigen Wenignutze #
heiko werning:
Allein schon für diese Reaktionen hat sich der Volksentscheid gelohnt. Das Klagen über die Berliner Nimm-Mentalität hat etwas Rührendes aus dem Mund von Leuten, die ihren Reichtum ja auch nur durch mindestens systemimmanente, in der Regel aber auch ganz persönliche Asozialität zusammengerafft haben. Und so großmäulig nervtötend der Berliner an sich ja auch gerne ist - dass er einem Senat keinen einzigen Quadratmeter zur Bebauung mehr überlassen will, der sein Komplettversagen wöchentlich an allen Baustellen der Region vom BER über die Staatsoper bis zum ohnehin absurden Stadtschloss unter Beweis stellt, zeugt dann doch von einer erfrischend nüchternen Betrachtung der Lage.
Nur weil die Berliner das Tempelhofer Feld nicht den ausgewiesenen Versagern der derzeitigen Führung anvertrauen wollen, heißt das ja noch lange nicht, dass sie sich das später nicht anders überlegen. Irgendwann kann man ja vielleicht noch schöne Sachen damit machen.
facebook.com: Video von Uni Lad #
ceci n'est pas lady gaga.
wirres.net: so werden heutzutage selfies gemacht. #mannfrau #christianulmen #tv #
Ich habe ein Instagram hochgeladen.

flickr.com: Armstrong and Scott with Hatches Open #

pando.com: As sinister dealers in mass death, the CIA could at least spare us its snarky tweets #
ted rall findet die CIA nicht witzig und stellt ein bisschen kontext her.
im stehen pinkeln und dabei auf die wichtigkeit des hinsetzens hinweisen
kennt ihr leute die im stehen ins klo pinkeln und dabei vorträge darüber halten, wie wichtig es sei, im sitzen zu pinkeln?
ich glaube ich kenne einen: uwe ebbinghaus.
uwe ebbinghaus fasst auf faz.net das kämpf-um-deine-daten-buch von max schrems zusammen (hier die verlagswebseite auf facebook), der die ahnungslosigkeit von ein „paar Unternehmern“ beklagt, die sich pauschal allen möglichen quatsch von nutzern absegnen lassen würden, aber bei den entscheidenden punkten patzen würden:
Die wirklichen notwendigen Erklärungen beträfen dagegen nur die Datenweitergabe, also das Ausspähen für Werbeklicks.
damit ist für ebbinghaus (und womöglich max schrems) klar: solche unternehmen haben etwas zu verbergen.
das alles steht auf einer faz.net-seite die laut ghostery 28 tracker lädt, wovon pi mal daumen 20 dem „Ausspähen für Werbeklicks“ dienen.

kein einziger dieser tracker mit so schillernden namen wie appnexus, adform, audience science, chartbeat oder doubleclick, wird in den datenschutzhinweisen von faz.net erklärt.
jetzt kann man natürlich sagen, wie? darf eine firma, die ihre leser für werbeklicks auspäht oder die sich dank listenprivileg vorbehält deren abonenntendaten an dritte zu verkaufen, nicht auch die datenschutzmissstände einer anderen firma kritisieren? natürlich darf und soll sie das. aber ein hinweis darauf, dass man während man die kritik an „Ausspähung für Werbeklicks“ liest, die eigene IP-adresse, daten über das betriebsystem, vorherige besuche und mögliche interessen an ca. 20 verschiedene firmen übermittelt werden, so ein hinweis wäre schon ganz cool. ohne diesen hinweis hat man irgendwie das gefühl, dass dieses faz.net irgendetwas zu verbergen hätte.
am schluss des buches kann sich uwe ebbinghaus übrigens kaum ein lachen zurückhalten, weil „die digitalen Großunternehmen [über Jahre hinweg] im Windschatten der allgemeinen technischen und rechtlichen Unwissenheit“ hokuspokus betrieben hätten. angesichts des hokuspokus auf faz.net (targeted werbung, „audience science“) muss ich dann wiederum ein bisschen lachen.
das sind die tracker die ghostery mir am 6.6.2014 auf dieser seite gemeldet hat. die werbetracker habe ich mal mit den informationen von ghostery.com verlinkt, social plugins und die 5 analyse-tools hab ich nicht verlinkt.
- AdForm (Werbung, Analytics)
- AppNexus (Werbung)
- Audience Science (Beacons)
- Bizo (Beacons)
- DataXu (Werbung)
- DoubleClick (Werbung)
- Exactag (Beacons)
- eXelate (Beacons)
- Flashtalking (Werbung)
- Google Adsense (Werbung)
- Improve Digital (Werbung)
- Krux Digital (Beacons)
- Ligatus (Werbung)
- Nugg.Ad (Werbung)
- Plista (Werbung)
- Quisma (Beacons, Affiliate Marketing)
- veeseo (Beacons)
- Yieldlab (Werbung)
- Facebook Connect (Widgets, Social)
- Facebook Social Plugins (Widgets, Social)
- Google+ Platform (Widgets, Social)
- Twitter Badge (Widgets, Social)
- Twitter Button (Widgets, Social)
- ChartBeat (Analytik)
- Google Analytics (Analytik, Analytics)
- INFOnline (Analytik)
- Meetrics (Analytik)
- VG Wort (Analytik)
womöglich denken die faz.net-betreiber, dass ihre besucher die datenschutzkonformität der teilweise angeblich anonymen oder pseudonymen ausspähung bei jedem einzelnen der oben aufgeführten dienste prüfen und bei bedarf ausopten. ich gehe einen einfacheren weg, indem ich alle mir unbekannten dienstleister einfach per ghostery blockiere. eine angenehme nebenerscheinung davon ist, dass dadurch fast alle werbung ausgeblendet wird.
wirres.net ist ebenfalls nicht tracker-frei. ich habe mir allerdings mühe gegeben möglichst wenig tracker oder dienste dritter ungefragt in den benutzerbrowser laden zu lassen. so zähle ich meine besucher mit einem selbstgehosteten piwik (das IP-adressen vor der speicherung anonymisiert) und lade fonts von einem adobe-server. einige eingebettete tweets laden javascript und assets vom twitter-server nach. in der artikel-ansicht kann man die anzeige von kommentaren, und diversen social-network-buttons aktivieren. diese anzeige führt dann zum nachladen von resourcen dieser anbieter — aber eben nur auf wunsch des besuchers. standardmässig, bzw. für erstbesucher ist die anzeige dieser dienste deaktiviert. ausserdem werden anzeigen von meinem werbevermarkter stilanzeigen nachgeladen.
zuerst auf facebook gepostet.
links vom 07.06.2014
weeklys.eu: 99 Fragen an Moritz von Uslar #
99 fragen an moritz von uslar, den erfinder der 99-fragen-interviews.
spiegel.de: Friedenspreis des Buchhandels an Jaron Lanier: Eine Kriegserklärung #
jürgen geuter mit der besten denkbaren überschrift und einem lesenswerten artikel anlässlich der verleihung des friedenspreises des deutschen buchhandels an jaron lanier.
Der Friedenspreis für Jaron Lanier ist eine Kampfansage an das "Netz des Everybody", das Internet der Kollaboration und der Crowds, das Netz, in dem dezentrale Gruppen Wissen und Kultur schaffen. Er ist eine Ablehnung von Ideen wie OpenSource und Crowdsourcing, eine Forderung der Rückbesinnung auf traditionelle Macht- und Produktionsstrukturen.
spiegel.de: Die Partei: Sonneborn will weiter 60 Mitglieder nach Brüssel holen #
Der Satire-Kandidat hält an diesen Plänen unbeirrt fest: "Unser Partei-Justiziar Tim C. Werner prüft gerade die Sachlage. Unabhängig davon: Wir holen 60 verdiente PARTEI-Kader nach Brüssel - ob als Büroleiter, Praktikanten oder EU-Kommissionspräsidenten. Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort!"
der-postillon.com: Der Postillon: Phishing-Welle: Schaden in Milliardenhöhe durch angebliche "Telekom-Rechnungen" #
sehr witzig.
der-postillon.com: Studie: Abschiebung von Nazis würde Staatskasse um Milliarden entlasten #
auch sehr witzig. vor allem einige reaktionen.
twitter.com/marcoarment: Nice to meet you. ... #
marco arment sagt hallo zu craig federighi.
twitter.com/_HairForceOne: Met @marcoarment today. Super ... #
(fake) craig federighi sagt hallo zu marco arment.
visual-rebellion.com: Das teure Foto #
die GruenBerlin Gmbh, die das tempelhofer feld verwaltet, möchte miete von fotografen eintreiben:
Tatsächlich steht dort geschrieben, dass das Fotografieren für gewerbliche Zwecke einer Genehmigung durch GruenBerlin bedarf. Da stellt sich natürlich auch erst mal die Frage, was denn überhaupt ein “gewerblicher Zweck" ist. Laut Aussage der Security sei da schon eine Veröffentlichung im privaten Facebookalbum, Zitat, “kritisch".
bielinski.de: Sechs Monate ohne eigenes Auto - Eine Zwischenbilanz #
lesenswert. ein riesiges argiment gegen ein auto in berlin ist meiner meinung nach, dass man in vielen situationen mit dem öffentlichen nahverkehr viel schneller als mit dem auto ist.
don’t mention the facebook
facebook, bzw. die facebook-sprecherin tina kulow vermutet kritik an facebook verletze möglicherweise die markenrechte von facebook. das schrieb sie zumindest unter einen kommentar, in dem sich die initiative europe vs facebook darüber beklagte, dass ihre facebook-werbung für einen ihrer facebook-mitteilungen abgelehnt wurde.
Richtlinien bei Facebook sind für alle gleich. In diesem Fall vermute ich, verstößt der Text gegen unsere Werberegeln.
(hervorhebung von mir)
der rest des kommentars ist ein zitat aus den werberichtlinien, die werbeanzeigen und zielseiten als ungeeignet qualifizieren, wenn sie „unsere Urheberrechte bzw. Markenzeichen […] oder irgendwelche anderen ähnlichen, leicht zu verwechselnden Zeichen“ verwenden.
tja. wer also so doof ist seine initiave europe vs facebook zu nennen, muss dann dann also damit rechnen keine werbung für seine initiative auf facebook schalten zu können. wegen markenrechten oder verwechselungsgefahr. es könnte ja der eindruck erweckt werden … hm … dass man facebook auch kritisch sehen könnte? oder noch schlimmer, dass facebook zur selbstkritik fähig ist?
meine vermutung, dass der job als pressesprecherin von facebook irgendwie unbefriedigend sein könnte, weil man absurde und wilkürliche regelungen die man selbst nicht versteht öffentlich verteidigen müsste, beantwortete tina kulow wie aus dem lehrbuch für pressesprecher und spin-doktoren. nämlich mit einer antwort auf einen vorwurf den weder ich noch europe vs facebook erhoben hat:
Die Kritik ist nicht das Problem, sondern eher der Vorwurf der Zensur, der schlicht nicht stimmt.
[nachtrag 07.06.2014]
eine facebook-mitteilung von europe vs facebook die den namen jehova facebook nicht erwähnt, wurde von facebook als „sponsored story“ freigeschaltet.
Max Schrems hat soeben seine neues #Buch "KÄMPF UM DEINE DATEN" herausgebracht.
Die ganze Datenschutzdebatte leicht und verständlich in einen Buch verpackt. Ohne Weltuntergangsstimmung, aber mit dem vollem Expertenwissen und den Hintergründen u.a. aus 3 Jahren [eines Kampfs gegen ein großes Soziales Netzwerk].
Von "Bullshit-Bingo" (z.B. "Du hast doch nichts zu verstecken!?"), über Big Data, der Willkür von Internet-Monopolen und den Unterschiede zwischen den USA und Europa bis zu den Lösungsmöglichkeiten spannt sich der Bogen im Buch.
Für jede Buchbestellung über kudd.co gehen übrigens €2 #Spende an [eine NGO, die gegen diese große Soziale Netzwerk klagt und auch Betreiber dieser Seite ist]. Das Buch ist aber auch in jeder Buchhandlung erhältlich!
Max Schrems – Kämpf um deine Daten
ISBN: 978-3990010860
edition a, Wien 2014, 221 Seiten
Preis: 19,95€ / 16,99€ (eBook, mit SoftDRM)
die überschrift habe ich mit dem nachtrag vom 07.06.2014 gegen 9 uhr von „die facebook-pressesprecherin versteht die facebook-werberegeln genausowenig wie jeder andere“ zu „don’t mention the facebook“ geändert.
auf facebook:
anderswo:

so werden heutzutage selfies gemacht. #mannfrau #christianulmen #tv
links vom 06.06.2014
ndr.de: Wie die NSA-Affäre (fast) die Welt veränderte #
schöne alternativweltgeschichte /via und überschrift von elfengleich, die ihre links jetzt offenbar auch (endlich) in ihr blog laufen lässt.
thisisnotporn.net: Wilt Chamberlain, Arnold Schwarzenegger and Andre the Giant #
arnold schwarzenegger als kleinwüchsiger verkleidet.
meine lieblingstweets im mai und juni
lmaooooo pic.twitter.com/5zYnOjqSAB
— Matt Binder (@MattBinder) 04.06.2014 19:10
Just think how revolutionary the light switch would seem if until now we'd all been forced to control our homes through smartphones.
— Christopher Mims (@mims) 03.06.2014 20:45
Vor 365 Tagen wurde die Totalüberwachung bekannt. Sie trifft jeden und daher wird symbolisch im Fall einer abgehörten 59-jährigen ermittelt.
— Peter Breuer (@peterbreuer) 05.06.2014 05:34
Wenn keine Fettfrucht im Haus ist, @__DerGeneral__ aber ein Käsebrot mit Avocado will gibts eben sowas pic.twitter.com/1asuBWbKmM
— Henning Grote (@Rerun_van_Pelt) 05.06.2014 05:29
So ein #ICE ist ja auch nur ein sensibles Wesen. Irgendwie.
(via Sascha Laugx) #Bahn pic.twitter.com/H69355wQFB
— Bahn-Ansagen (@BahnAnsagen) 22.05.2014 13:01
Nicely done, Apple!
In Safari 8 / OSX Yosemite, text underlines do not strike through the baseline -- pic.twitter.com/ZoapLtgom1— Kaelig (@kaelig) 03.06.2014 14:22
We hired you because of your innovative ideas!
Now use our process/tools for all projects or we'll give you a bad performance review.
— Noah Sussman (@noahsussman) 01.06.2014 18:56
What developers say and what they really mean plus.google.com/app/basic/phot... pic.twitter.com/7Xp8Xesuvs
— Dare Obasanjo (@Carnage4Life) 01.06.2014 19:40
Child showing mother a picture on a laptop. Greek, circa 110 BC. Marble. pic.twitter.com/euLlkauAES via @moritz_stefaner
— Golan Levin (@golan) 01.06.2014 12:42
Incredibly Rare Lenticular Clouds over the Fields of Oregon, USA #Nature pic.twitter.com/VEPxPxiBpo
— Regina Kenney (@Regina_Kenney) 31.05.2014 16:00
"Muss ich irgendwas mitbringen?"
" - Nur gute Laune!"
Habe dann abgesagt.
— der mit dem (@wolftanzt) 21.05.2014 12:32
Kommt Dom Kölsch eigentlich aus derselben Kelterei wie Dom Perignon?
— Curi0us (@Curi0us) 28.05.2014 10:02
The best way for me to get my 3 year old's attention is to try and rest for a second.
— Brian Hope (@Brianhopecomedy) 23.05.2014 19:31
SAFETY REMINDER: Glueing popcorn to the ceiling makes a cheap alternative to installing a fire alarm
— Ash Warner (@AlsBoy) 30.05.2014 19:07
tweet like nobody's starring
— Ethan Marcotte (@beep) 28.05.2014 21:31
Die beiden größten Feinde der USA sind Brustwarzen und ein 30-jähriger Mann, der die Wahrheit sagt.
— Jana Van Lynden (@vanlynden) 30.05.2014 06:47
Man sieht immer, wo ich stehe. Ich bin der Typ mit dem Schuppenproblem. pic.twitter.com/KX6ChAhsMg
— Ralph Caspers (@hyperjinx) 27.05.2014 08:51
You wouldn't download a burrito. Wait, what am I saying, of course you would. That would be amazing.
— matt (@biorhythmist) 26.05.2014 16:11
Ohmstraße, Kreuzberg. Der richtige Ort, um Widerstand auszuüben.
— Markus Angermeier (@kosmar) 26.05.2014 07:29
interessant, wie sich in berlin die mileus geographisch abbilden: pic.twitter.com/RGrY4U19Y6 via @juliustroeger
— Michael Seemann (@mspro) 26.05.2014 07:01
Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht.
— Herr Zivilschein (@Zivilschein) 25.05.2014 16:53
This lizard looks like he's just hatched a plan to take over the world pic.twitter.com/Eyp7u877ch
— Animals (@AniimaIs) 24.05.2014 19:14
Stop the wind turbine menace! Another shocking illustration of landscape destruction by #wind farms pic.twitter.com/8ibGpWrhc3
— Jonathan Leake (@Jonathan__Leake) 24.05.2014 12:02
cannot... breathe... for... laughing... pic.twitter.com/u897Ok9mPJ
— Ally Fogg (@AllyFogg) 23.05.2014 16:00
Disgusting image of Spielberg on hunting trip. Very disappointing. pic.twitter.com/kW8MeNeVyG
— Chris Lunt (@dodgethedraft) 21.05.2014 09:39
This cover is near perfect pic.twitter.com/Eb79PdLF3F via @katieheart
— Jonny Geller (@JonnyGeller) 21.05.2014 19:51
6 x Ach, Angie.
___
via @alios pic.twitter.com/5TKgXBxjkW— der Freitag (@derfreitag) 21.05.2014 07:01
links vom 05.06.2014
zeit.de: Edward Snowden: Der Kronzeuge, der nicht sagen soll, was er weiß #
kai biermann und lisa caspari haben mal das archiv durchkämmt und zitate deutscher politiker zur totalüberwachung und edward snowden gesammelt. wenn das da so gesammelt steht, kann man schon zweifel bekommen an der fähigkeit deutscher politiker elegant zu lügen. beim lügen stellen die sich offenbar genau so ungeschickt an, wie beim politik machen.
facebook.com/kai.biermann: Zur Frage, ob der "Wunsch nach Privatsphäre"... #
kai biermann:
Zur Frage, ob der "Wunsch nach Privatsphäre" überhaupt das Gegenteil von "Überwachung" und damit das Gegenmittel zum Kampf gegen eben diese ist, hat der Biologe und Science Fiction Autor Peter Watts einen interessanten Vortrag gehalten. Hier die Mitschrift
www.rifters.com/real/shorts/TheScorchedEarthSociety-transcript.pdf
turi2.de: Warum lässt sich "Bild" von Focus Online beklauen, Herr Reichelt? #
jemand aus den dunklen höhlen des springer imperiums klagt darüber, dass eine ehemailger kumpel jetzt auf „die dunkle Seite gewechselt“ sei. sehr, sehr lustig. mal schauen wann sich christoph keese ne lex-focus ausdenkt und lobbyiert.
ticcats.de: Prince in Berlin - Chronologie eines Ticketvorverkaufs #
das konzert wurde vermutlich vergiert.
techcrunch.com: Conan Shows Us A World Where Google's Self Driving Car “Has A Few Bugs" #
conan o'brien hat google's werbung für „self driving cars“ manipuliert und ich konnte das lachen nicht unterdrücken.
(hab mir eben auch nen super griffigen namen für „self driving cars“ ausgedacht: automobil.)
spiegel.de: Snowden-Enthüllungen: Staatsversagen beim Schutz der Bürger #
die qualität der spiegel-kolumne von sascha lobo lässt sich auch daran erkennen, was er nicht geschrieben hat:
Die Privatsphäre der eigenen Bürger wird als Tauschware auf dem internationalen Überwachungsmarkt angesehen.
geschrieben hat er stattdessen:
Die Verfassungsgüter der eigenen Bürger werden als Tauschware auf dem internationalen Überwachungsmarkt angesehen.
ich würde den artikel gerne im vollziatat zitieren, aber das ist ja quatsch, denn jeder der klicken kann, tut das ja auch: Edward Snowdens Enthüllung: Deutschlands digitales Staatsversagen. /gefunden bei frank schirrmacher, der die kolumne (oder sascha lobo?) brilliant nennt

gestern ne fliege auf meinem monitor erschlagen und liegen gelassen. erstaunlich wie seitdem meine wahrnehmung vom fliegenkadaver irritiert wird: ein hochinteressantes experiment.
links vom 04.06.2014
buzzfeed.com: Angelina Jolie's Perfect Game #
laaanger artikel von anne helen petersen über die pressearbeit von hollywood-stars allgemein und angelina jolie im speziellen:
Jolie's post-2005 image took the ordinary — she was a working mom trying to make her relationship work — and not only amplified it, but infused it with the rhetoric and imagery of globalism and liberalism. She's not just a mom, but a mom of six. Instead of teaching her kids tolerance, she creates a family unit that engenders it; instead of reading books on kindness and generosity, she models it all over the globe. As for her partner, he isn't just handsome — he's the Sexiest Man Alive. And she doesn't just have a job; instead, her job is being the most important — and influential — actress in the world.
zeit.de: Datenschutz: Sie wissen, wer du bist #
grundlagenartikel zur NSA und totalüberwachung von kerstin kohlenberg, yassin musharbash und wolf wiedmann-schmidt, zur vorlage bei freunden, eltern, geschwistern und grosseltern.
boingboing.net: What causes that fantastic after-the-rain smell? #
nach-dem-regen-geruch ist einer der vielen gerüche, die zeigen, wie subtil gerüche unsere wahrnehmung steuern oder zumindest beeinflussen können. oder erinnerungen aus dem unbewussten hochspülen können.
chlorhaltige reinigungsmittel erinnern mich beispielsweise immer an urlaub in spanien oder portugal. old-spice-raiserwasser erinnert mich an mein highschool-jahr in den USA und ist eigentlich fast ein grund, mich mal wieder eine rasierwasserflasche lang nass zu rasieren. die eigenartige mischung aus muff, stahlabrieb und bremsbelägen, der einem aus ubahnschächten entgegenweht, erinnert mich, egal wo ich ihn rieche, an new york. der kleber mit dem in der DDR PVC oder fliesen verklebt wurden — zuletzt habe ich den in original-intensität vor ein paar jahren im kosmos-kino gerochen — erinnert mich immer an unsere besuche bei der DDR-verwandschaft.
eigentlich könnte man über vergessene oder zu unbewusst wahrgenommene gerüche ganze bücher verfassen, mit erinnerungen und sehnsüchten die sie auslösen.
faz.net: „Jung & Naiv“-Macher Tilo Jung: Ein Typ zum Kuscheln #
mareike nieberding schreibt nicht besonders wohlwollend über tilo jung, aber weder zum artikel, noch zu tilo jung schreibe ix heute was. ausser zu dem bild von jens gyarmaty, mit dem der artikel aufmacht. dazu fällt mir dieses bild ein.
vowe.net: Developers, developers, developers #
das war exakt die überschrift für einen artikel über apple's wwdc-keynote die sich in meinem kopf formte, als ich sie mir ansah. da ich aber keinen artikel dazu schrob oder twitterte, brauchte ich auch keine überschrift.
thisisnthappiness.com: The “I" in Team #
(das i ist im a-loch)
thisisnthappiness.com: Gotham #
karte von gotham city.
kottke.org: Introducing Boost #
gute idee von jason kottke: kickstarter-projekte wochenweise bei kottke boosten und nur bezahlen, wenn der kickstarter erfolgreich war.
hans-huett.de: Warum ich Krautreporter unterstütze #
ich glaube auch hans hütt ist es wert 5 euro im monat für die krautreporter zu bezahlen, aber vor allem interessant finde ich, dass hans hütt diesen blogeintrag, in dem er für sich und die krautreporter wirbt, mit „abwehrzauber“ verschlagwortet hat.
bildblog.de: Die „Russen-Panzer“ und der Schuss in den Ofen #
stefan niggemeier macht sich über schüsse von bild und b.z. lustig, die im ofen verhallen:
Aber immerhin hat man nun mal eine Ahnung, was „Bild“ meint, wenn „Bild“ von „vielen Bundesbürgern“ und „großer Zustimmung“ spricht. Konkret also: weniger als 0,35 Promille der Leserschaft.
links vom 03.06.2014
prenzlauerberg-nachrichten.de: "Wir wollen keine Schickimicki-Gegend" #
juliane wiedemeier spricht mit dem investor christian gérôme, der auf dem ehemaligen güterbahnhof greifswalder strasse wohnungen bauen möchte.
wirres.net/reclaim: haben sie mal kurz zeit für [nuschel nuschel]? #
— haben sie mal kurz zeit für [nuschel nuschel]— was?
— bitte?
— ob ich wofür zeit habe?
— wir machen ein schulprojekt über mode und ich wollte fragen ob ich sie fotografieren kann. gerne auch ohne kopf.
— ja klar. den kopf kann ich allerdings so kurzfristig nicht entfernen.
— [klick] … wollen sie mal sehen?
— [sehe ein klassisches #609060-bild] — ok, tschöhö.
— … noch zwei fragen!
— ok …
— achten sie darauf was sie morgens anziehen?
— nein.
— kaufen sie vor allem marken-klamotten?
— nein.
— danke.
— bitte.
doonesbury.washingtonpost.com/strip/archive/2014/06/01 #
„don't be google“ -- das neue „don't be evil“.
links vom 02.06.2014
medium.com: How to Be a Writer #
m. molly backes:
Writing is its own reward. I promise.
einer der tipps in denen ich mich wiedergefunden habe: langeweile, oder besser: auf sich selbst zurückgeworfen sein. besonders gut (und natürlich) geht das übrigens mit spaziergängen. langen, einsamen spaziergängen. oder stundenlanges duschen. ohne musik oder podcasts, dann kann man gar nicht anders als nachzudenken. und neben dem lesen und dem schreiben (viel schreiben), ist nachdenken (selbst denken) das wichtigste um schreiben zu können.
thisisnthappiness.com: Architecture Animée #
grossartige gifs.
risse am holocaust-denkmal
offenbar haben fast alle stelen des holocaust denkmals risse. so stehts in der zeitung und der wikipedia. tatsächlich kann ich mich an die ersten diskussionen dazu bereits zwei jahre nach der eröffnung erinnern.
der geschäftsführer der holocaust-mahnmals-stiftung uwe neumärker sagte damals laut taz:
„Im Eisenman’schen Verständnis könnte man mit der Verwitterung leben“, sagt Neumärker. Die öffentliche Meinung indes tut sich damit schwer.
einige der stelen werden jetzt von stahlmanschetten zusammengehalten.

ausser der öffentlichen meinung, scheint es keinen klaren grund zu geben, warum die manschetten angebracht wurden. peter eisenman, der architekt des stelenfeldes, findet sie jedenfalls nicht gut und geht vor allem nicht davon aus, dass „die Situation“ gefährlich sei.
ich sehe das eigentlich wie vor sieben jahren: warum soll am stelenfeld nicht auch der zahn der zeit nagen? eigentlich altert beton ja durchaus in würde. er ist, soweit ich weiss, durchgefärbt und die stelen sind massiv, also durch und durch aus armiertem beton gebaut. das heisst theoretisch, dass wegen der armierung nur kleinere stücke rausbrechen können.
welche gewalt man anwenden muss, um grössere stücke aus armiertem beton rauszubrechen, konnte man wunderbar beim abriss des palast der republik oder einem anderen stelenfeld sehen.

CC-BY-3.0, peter tritthart
[nachtrag]
in der wikipedia steht:
Die Stelen sind hohl, um die Herstellungskosten und das Gewicht gering zu halten. Ihre Wandstärke beträgt rund 15 cm. Außerdem wurde bei Stelen, die bis zwei Meter hoch sind, im Vertrauen auf die gewählte Betonrezeptur auf eine innere Stahlbewehrung verzichtet.
das hört sich in meinen ohren nicht besonders klug an. bei einer bauweise ohne armierung könnten einige stelen dann wohl doch auseinanderbrechen (statt nur zu bröckeln). irre.
[nachtrag ende]
einer der wenigen sprüche die ich mir aus der materialkunde beim architekturstudium gemerkt habe, ist der von materialien die in würde altern und solchen die es nicht tun. massivholz ist da mein lieblingsbeispiel. ein massivholztisch sieht auch nach ein, zwei schlägen mit einer axt noch gut aus, ein furnierter spanplattentisch oder ein LACK-tisch von ikea, der im prizip aus lackierter pappe besteht, sieht danach nicht mehr würdevoll aus.
deshalb finde ich, dass man das stelenfeld — oder zumindest den beton — seinem schicksal überlassen sollte. ich finde die intakten stelen zwar auch wunderschön, die scharfen kanten, die glatte oberfläche, aber genauso schön finde ich die risse.

auf dem bild sieht man auch wie hilflos und naiv die gut gemeinten reparaturversuche aussehen. abgesehen davon vermute ich übrigens auch, dass verwitterungsbeständige stelen aus beton ein ding der unmöglichkeit sind. um zu verhindern dass wasser in den beton eindringt — und dann bei frost sprengt — müsste man die stelen mit kunstharz oder lack überziehen, den man dann aber auch regelmässig erneuern müsste. das wäre bestimmt nicht im sinne des erfinders.
was ich übrigens viel schlimmer als rissige stelen oder hilflose stelenmanschetten aus stahl finde, sind details wie dieses am eingang zum besucherzentrum.

sowas haben wir früher „geschenke an den architekten“ genannt und ich bin sicher, peter eisenman würde implodieren, wenn er die blaue plastikkiste dort sehen würde.