links vom 26.02.2014
amazon.de: Pilot Alpha House 1 Staffel 2013 #
das ist der knaller. amazon bietet seine selbst produzierte serie alpha house zum start des deutschen prime-streamings lediglich auf deutsch synchronisiert an. ich kann mir das nicht anders erklären, als dass amzon in deutschland von leuten geleitet wird die als einzige fremdsprache schwäbisch sprechen. oder dass die deutsche amzon niederlassung ihr büro hinter dem mond hat.
in den bewertungen unter dem piloten finden das auch der eine oder andere sehr befremdlich.
[nachtrag]
ich wollte bedienungsunfreundlichkeit nicht ausschliessen, und in der tat scheint das das alte amazon-problem zu sein, grottig schlechte benutzerführung und zu doofe benutzer:
@diplix Suche "Alpha House", finde "Alpha House [OV]"... Oder, s. 2te Nutzerbewertung. hthxbai
— dev null (@g0dzilla) February 26, 2014
stadt-bremerhaven.de: Amazon Instant Video: So sieht es aus, Probleme im Browser, Streaming auf Apple TV #
theoretisch scheint das ne gute sache zu sein.
wired.com: Netflix Mocks Amazon With Video for DVD Delivery Drone #
und wenn ich schon am amazon-rumhacken bin, kann ich diesen mittelmässig witzigen netflix-werbefilm auch gleich noch verlinken.
captaincorleone.com: Der Fussballfilter zum Nachbauen. #
fussball ist übrigens ein prima beweis dafür, dass filterbalsen immer durchlässig sind. ich tue wirklich alles um fussball aus meinem leben, meiner wahrnehmung und meinen timelines auszublenden. es geht nicht. überflüssige und störende informationen rund um den fussball dringen immer noch in grosser anzahl in meinen kopf.
reclaim social media — FAQ

gestern schrieb ich ein paar zeilen über die entstehung von reclaim social media und das aktuelle test-release auf github. auch wenn es eigentlich noch nicht allzu viele frequently asked question gibt, beantworte ich im folgenden mal ein paar fragen die möglicherweise demnächst öfter gestellt werden könnten.
was ist reclaim social media?
kurz gesagt kann man damit seine eigenen inhalte, die man auf social-media- oder anderen webseiten hinterlassen hat, in ein selbstgehostetes wordpress-blog ziehen. man kann sich damit also seine eigenen daten in eine datenbank ziehen, die man selbst kontrolliert. profaner formuliert nennt man das kopieren, auf denglisch reclaimen.
das ist alles?
im prinzip ja. reclaim ist eine einbahnstrasse: aus dem silo raus, auf die eigene website. fertig.
indieweb-ansätze wie POSSE mit dem man eigene inhalte auf der eigenen seite postet und in die silos reinaggregiert finde ich faszinierend, sind aber nicht das was reclaim kann oder können soll. ich denke, viele inhalte sind in den silos von facebook oder twitter oder instagram oder flickr gut aufgehoben und entwickeln dort mitunter auch ein interessantes eigenleben und eigene dynamik. das ist ja auch der grund, warum es sie gibt und das was sie gut können: das erstellen und verteilen von inhalten einfach und effektiv machen.
was mich immer gestört hat ist, dass es mitunter schwer ist die inhalte dort hinaus zu holen, und sei es nur als überschrift mit link aufs original im silo. so wie ich das seit vielen jahren auf meiner rückseite mache.
wo ich mir noch nicht ganz sicher bin: soll reclaim auch die kommentare unter eigenen inhalten kopieren? für twitter und facebook funktioniert das ansatzweise, wenn der social plugin von alex king installiert und konfiguriert ist. reclaim gauckelt social dann vor, dass (beispielsweise) die von reclaim kopierten facebook-artikel von social zu facebook gepusht seien und synchroniert so die kommentare unter dem artikel. so sieht das dann aus.
von wo kann ich denn jetzt inhalte „reclaimen“?
derzeit gibt es module für
- bookmarks (pinboard, delicious, import per RSS)
- facebook (alle status-mitteilungen und shares, import per API)
- flickr (kopiert alle bilder per API auf den eigenen server, inklusive den meisten metadaten)
- foursquare (kopiert checkins per API, inklusive geodaten und eventuell vorhandenem checkin-bild)
- github (zeigt die eigenen commits)
- goodreads (importiert alle bücher auf der gelesen-liste, derzeit nur per RSS)
- google plus (alle status-mitteilungen und shares, import per API)
- instagram (kopiert alle bilder per API auf den eigenen server, inklusive den meisten metadaten, optional auch favoriten)
- moves (zieht per API die aktivitäten des letzten tages und baut eine zusammenfassung mit visualisierung)
- twitter (kopiert alle eigenen tweets per API, optional auch favs, derzeit keine retweets)
- vine (kopiert alle eigenen vines, bzw. deren embed code, inklusive revines; wirklich kopiert wird nur das video-titelbild)
- youtube (wie bei vine wird hier nicht die eigentliche filmdatei kopiert, sondern nur der embedcode und das video-titelbild.optional auch die favoriten)
geplant habe ich auch ein generisches RSS modul, mit dem man dann zum beispiel eigene blogartikel kopieren kann, wie gastartikel auf fremden blogs, die einen autoren-RSS-feed anbieten. das könnte man jetzt schon mit einem weiteren plugin machen, mit feedwordpress, aber der ist fast noch komplizierter als reclaim zu konfigurieren. ausserdem möchte ich bald ein tumblr-modul, ein vimeo-modul, ein twitlonger-modul, ein eigenes pinboard-modul das die API statt den RSS-feed abfragt und eventuell ein quora- und ein yelp-modul bauen.
yelp? die yelp-API bietet so eine möglichkeit doch gar nicht
ja, hab ich auch gelesen. aus genau diesem grund finde ich die idee von reclaim so spannend. da ist ein dienst, der davon lebt, dass benutzer ihn mit erfahrungen, bewertungen, kritiken, fotos füllen und was gibt der dienst seinen benutzern an die hand um ihre eigenen daten anderswo zu benutzen?
einen mikrigen RSS-feed mit den letzten 10 yelp-empfehlungen, ohne bilder und mit gekürztem text. yelp ist ein egoistisches datensilo par excellence. reclaim soll genau für solche weltabgewandten dienste werkzeuge anbieten. ein yelp-modul würde ich wie folgt bauen:
- RSS-feed einlesen
- titel, link, geokoordinaten und erstellungsdatum speichern
- IDs der empfehlungen extrahieren und per simple_html_dom den volltext (und wenn möglich auch die eigenen bilder) von der yelp-seite scrapen
- artikel bauen
hört sich kompliziert an. apropos kompliziert. warum muss ich für für so viele module API-schlüssel beantragen und eintragen bevor ich reclaim die daten kopieren lassen kann?
technisch wäre es kein problem einen zentrale authentifizierungsserver, beispielsweise auf reclaim.fm aufzusetzen, der als app-proxy funktioniert. dann wäre die authentifizierung eine sache von einem oder zwei klicks. so wie man das von vielen webseiten kennt (anmelden mit twitter, anmelden mit facebook, klick, klick). nur wäre es einerseits für die dienstanbieter wie twitter und facebook ein einfaches so eine zentrale app, bzw. deren schlüssel zu sperren, wenn es ihnen nicht passt, was wir damit machen. andererseits bestünde die (theoretische) möglichkeit, an diesem proxy benutzerdaten, bzw. die zugangsschlüssel zu speichern oder abzugreifen.
ich finde den dezentralen ansatz konzeptionell besser. jeder betreiber eines reclaim blogs meldet eine eigene app bei den jeweiligen silos an und regelt die anmeldung ohne einen dritten mit dem dienstanbieter selbst. wenn beispielsweise twitter fünde, dass dieses reclaim gegen deren nutzungsbedingungen verstösse, müssen sie sich mit jedem einzelnen benutzer der seine eigenen daten kopieren möchte auseinandersetzen. eigene app- und entwickler-schlüssel zu beantragen ist zuerst ein bisschen mühsam, aber so behält man alles in der eigenen, dezentralen hand. und: an diese API-schlüssel zu kommen ist meistens nicht besonders schwer und (einigermassen) gut dokumentiert und googlebar.
kann ich den reclaim-plugin einfach in meinem bestehenden wordpress-blog installieren?
im jetztigen test-stadium würde ich das nicht empfehlen. aber auch wenn wir einen stabilen stand erreicht haben, finde ich eine mischung aus normalen inhalten und kopierten, reclaimten inhalten nicht optimal. man könnte zwar auf wordpressbasis gut filter implementieren und so die inhalte trennen, ich finde aber, dass es aus mehreren gründen sinn macht, die kopierten, aggregierten daten separat zu halten:
- aus der eigenen reclaim-instanz lassen sich die daten leicht reaggregieren, auf RSS-basis, per json, in widget-form, etc. die möglichkeiten von wordpress sind hier ziemlich gross.
- noch gibt es kein auf reclaim abgestimmtes wordpress theme, aber ich denke die darstellung der kopierten inhalte muss nicht unbedingt den blog-gewohnheiten folgen. ich denke eine angemessene darstellungsform ist die von saschas reclaim-prototypen. reclaim blogs können, müssen aber nicht wie normale wordpress-blogs aussehen.
wann ist reclaim denn fertig?
pfft. ich kann mir vorstellen auf erstes richtiges release mit dem derzeitigen feature-stand hinzuarbeiten. ein weiterer grosser meilenstein wäre das ganze multiuser- und multi-account fähig zu machen. also so, dass man beispielsweise mehr als ein twitter-konto einlesen kann oder eben mehrere benutzer ihre einstellungen separat verwalten können. ein noch grösserer schritt wäre die umsetzung einer vernetzungsfunktion. also dass man andere reclaim-blogs abonnieren kann und deren inhalte friendfeed- oder facebook-mässig in seinem eigenen reclaim-blog an sich vorbeirauschen lassen könnte. prototypisch ist das bereits hier umgesetzt.
weitere fragen beantworte ich gerne, auch wenn sie nicht oft, sondern nur einmal gestellt werden.
links vom 25.02.2014
facebook.com: Peter Breuer - Man muss den neuen, nun komplett größenwahnsinnigen... #
peter breuer über den „Gott der selbstgeschaffenen Lächerlichkeit“.
starke-meinungen.de: Tugendterror: Sarrazin und Edathy #
alan posener schreibt auf starke-meinungen.de, was so ungefähr die peinlichste adresse im internet ist, die man sich vorstellen kann. na gut, geiler-hengst.de, ihr-experte.de oder matthias-matussek.de sind, je nach kontext, noch peinlicher.
jedenfalls mag ich es, dass alan posener zwar mitunter ziemlich bescheuerte meinungen vertritt, aber immerhin hat man bei ihm immer wieder mal das gefühl, dass er mit sich und seinen überzeugungen und vorurteilen ringt und wirklich nachdenkt. mehr oder weniger.
das fiel mir zumindest auf, als ich diesen text im feedreader las: ich konnte am stil und inhalt nicht erkennen von wem der text war. und ich glaube das ist ein gutes zeichen.
taz.de: Homohassender Vulgärdarwinist: Matussek - ein Fehler der Natur? #
heiko werning:
Wenn wir schon über Sex reden, dann bleiben wir doch am besten bei einem Beispiel, das in Matusseks Kohorte auch immer gerne genommen wird: Bienen.
99,9 % der Mitglieder eines Bienenvolkes kümmern sich einen Dreck um die eigene Fortpflanzung, überlassen das lieber der Königin und machen ansonsten, was Schwule im Universum von Matussek vermutlich auch immer so machen: ein bisschen das Haus schön halten, an Blümchen schnuppern und viel herumsumsen. Es geht also, kurz gesagt, beim Arterhalt mitnichten um die Fortpflanzung des Individuums, sondern um die genetische Fitness der ganzen Population.
thedailybeast.com: Whole Foods: America's Temple of Pseudoscience #
michael schulso über die amerikanische ausprägung des bio- und vollkornwahns:
“This slicer used for cutting both CONVENTIONAL and ORGANIC breads" warns a sign above the Durham location's bread slicer. Synagogue kitchens are the only other places in which I've seen signs implying that level of food-separation purity.
reclaim social media — testversion 4

vor ein paar monaten (so um die 9) sind sascha lobo und ich am kuhdamm zu besuch bei der digitalen heimat gewesen. vor der republica letzten jahres habe ich mit sacha lobo ein paar php-scripte und proxy-scripte zusammengestöpselt, mit denen man seine inhalte von facebook, twitter, youtube und ein paar anderen diensten in ein wordpress-blog ziehen konnte. wir erzählten christian fenner und remigi illi von unser idee, weil sie interesse und etwas zeit und etwas mehr wordpress-know-how hatten als ich.
zwei monate später hatte remi eine frühe alpha eines wordpress-plugin fertig, der in etwa das gleiche tat wie meine proxy-scripte. der plugin war modular aufgebaut, mit modulen für facebook, google-plus, twitter und youtube. aus verschiedenen gründen, die auch mit mangender zeit und können zu tun hatten, dauerte es nochmal ein paar monate bis ich es endlich schaffte, die vorarbeit von remigi illi auf github zu stellen.
ein bisschen half dabei, dass mein arbeitgeber espresto, bzw. meine chefs und ein paar entwickler auch interesse an reclaim social media hatten und mir erlaubten, auch während meiner arbeitszeit an dem projekt zu arbeiten.
vor versionskontrollsystemen stand ich immer ein bisschen wie der ochs vorm berge. ich glaube einer der gründe war, dass mir das vorstellungsvermögen fehlte diese systeme zu verstehen, die ja fast immer über die kommandozeile bedient werden. github und vor allem der idiotensichere os x client haben es mir aber relativ leicht gemacht das nicht nur zu verstehen, sondern auch intensiv zu nutzen. eigentlich ist das nicht viel komplizierter als FTP, was ich über die kommandozeile allerdings auch nicht nutzen kann — mir fehlt dafür einfach das abstraktionsvermögen.
zusammen mit meinem kollegen sascha kranz habe ich mich dann an die arbeit gemacht. ein bisschen geplant, ein bisschen dokumentiert und ein bisschen den code aufgeräumt und erweitert und angepasst. es ist relativ faszinierend zu sehen, was passiert, wenn man halböffentlich zu mehreren an einer gemeinsamen codebasis arbeit. es spornt an und inspiriert. ich wurde fast ein bisschen manisch. das faszinierende am programmieren ist ja, dass man versucht probleme zu lösen, eins nach dem anderen — und dann oft auch tatsächlich löst. leider bin ich relativ schlecht darin, probleme liegen zu lassen — zumindest probleme die mich interessieren. probleme wie matussek oder sarrazin kann ich relativ gut ignorieren. probleme wie oAuth-authentifizierung oder multidimensionale arrays, kann ich aber sehr schwer ignorieren, unter anderem weil deren lösung (und verständnis) türen öffnet. türen zu beinahe unendlichen möglichkeiten — und weiteren problemen.
irgendwann im dezember fragte sogar die beifahrerin, wann ich denn wieder aufhören würde zu programmieren und zu einen normalen schlaf- und alltagsrhytmus zurückkehren würde. tatsächlich war genau das auch einer der gründe, warum ich die konkrete arbeit an dem projekt im letzten jahr ein bisschen vor mir hergeschoben habe; weil ich wusste, dass es mich schlaf und freizeit kosten würde und vor allem, mich vor faszinierende probleme stellen würde, von denen ich sogar träumen sollte.
mitte januar kamen plötzlich, aus heiterem himmel, pull requests, also neuer code von christian muehlhaeuser (chris.de) in das projekt. um das nochmal zu wiederholden: ich finde das wirklich beeindruckend, dass man an einem projekt halböffentlich arbeitet und plötzlich machen einem vorher unbekannte leute einfach mit. christian muehlhaeusers input hat sehr geholfen, das projekt voranzubringen. er hat die idee vorangetrieben, dass die einzelnen klassen nicht nur die letzten 20 oder 50 oder 100 einträge per API abholen, sondern die ganze timeline, beispielsweise von twitter. er hat den code aufgeräumt und zusammen mit sascha kranz die klassen instanziiert — etwas von dem ich mir noch immer nicht sicher bin wie man es schreibt, aber immerhin ansatzweise erkenne wie nützlich es sein kann.
ein problem haben wir allerdings noch gehabt, denn ein paar tausend tweets oder facebook einträge abzuholen, zu bearbeiten und in wordpress zu speichern dauert ein paar minuten. und nach ein paar minuten, meistens weniger, beenden nullachtfünfzehn server die man als normaler blogger so zum bloggen mietet, die importscripte. man müsste einen weg finden, den import irgendwie aufzuteilen um den server zu schonen.
aus dem blauen löste ein weiterer fremder dieses problem: carsten senf (csenf.de). seine lösung fand ich zuerst total unwahrscheinlich: ajax. der import wird einfach vom browser gesteuert, lässt sich unterbrechen und wiederholen. das funktioniert so gut, dass ich seit kurzem ein grosser ajax-fan bin.
aus dem blauen kam auch daniel nix (nxd4n.nixekinder.be). er hat viele blöde fehler gefunden, gute fragen gestellt und den plugin auf französisch übersetzt.
ich schreibe das alles auf, weil ich heute einen zwischenstand vom projekt veröffentlich habe, von dem ich glaube, dass es fruststrationstolerante und wordpressaffine interessierte testen könnten. das kann man zwar jederzeit, der code ist ja offen (und GPL lizensiert), aber wenn man noch nie etwas vom composer gehört hat (wie ich noch vor ein monaten), ist die installation nicht ganz trivial. mit dem release ist das einfacher: runterladen, auspacken, den ordner in wp-content/plugins werfen, aktivieren, konfigurieren, fertig.
es gibt noch viele offene punkte, aber diese reclaim-version sollte bereits ganz gut funktionieren. viele der offenen punkte sind in form von issues im github-projekt angelegt. wer sich am projekt beteiligen will, sollte sich auf der github-projektseite zurechtfinden. wer den plugin testen möchte, sollte das auf einer frischen wordpress-installation tun — zumindest nicht auf einer installation, auf der wichtige daten liegen.
ich und die anderen am projekt beteiligten freuen uns sehr über feedback oder hilfe. in den nächsten tagen schreibe ich etwas mehr über den plugin selbst, was er kann, was er (noch) nicht kann und wie er funktioniert und funktionieren soll. meine testinstallation läuft auf wirres.net/reclaim.
links vom 24.02.2014
motherboard.vice.com: What House of Cards Got Right About Hackers #
(der verlinkte artikel ist voll mit spoilern. also nicht lesen, wenn man die zweite staffel von house of cards noch nicht gesehen hat.)
fruzsina eördögh lobt house of cards für die realitätsnahe darstellung eines hackers. sehr zu recht. ich finde man kann die serie jetzt nach der zweiten staffel ganz pauschal in den himmel loben.
Whether academia likes it or not, people learn a great deal about all kinds of stuff from TV shows and movies. In this case, it is hackers and their struggles with government, which includes prosecutorial overcharging and intimidation from the FBI.
herm empfiehlt ein video:
Wollte ich nur mal kurz loswerden, da in den nächsten Tagen eure Tanten und ehemalige Schulfreunde dieses Video wie blöde teilen werden.
cooley.bigcartel.com: Lebowski - Jesus #
viele weitere illustrationen im kinderbuchstil von berühmten filmszenen von josh cooley in josh cooleys drucksachenshop. soll es ab märz auch als buch geben. /whudat.de
thisisnthappiness.com: Progress #
so siehts aus.
links vom 23.02.2014
prosieben.de: Schulz in the Box - Video - Ganze Folge: Episode 4 - Olli im Knast #
olli schulz im knast. kann man sich ansehen.
pando.com: The problem with WhatsApp's privacy boasts: They're not true #
das ist alles nichts neues, aber offenbar bitter nötig alte kamellen nochmal aus den timelines zu holen, um die hübsche, aber flockige sahne auf dem whatapp-gründerlegendenkuchen etwas zur seite zu wischen.
youtube.com: GESTÄNDNIS VON FRAU DROBINSKI-WEISS IM MOMA #
statt APO, also ausserparlamentarischer opposition, spielt die SPD politikerin elvira drobinski-weiss hier regierungsinterne opposition. so erfrischend ehrlich und wenig ausweichend ihre antworten auch sind, so erschütternd ist es auch wieder, dass abgeordnete ihrem gewissen eher im fernsehen folgen, als im bundestag.
links vom 21.02.2014
gawker.com: A White Guy and a Black Guy Try to Break Into a Car--Guess What Happens #
max read:
That's the inference from the simple social experiment performed by YouTube channel Simple Misfits in this video. The white guy stood for a half hour on a busy street trying to jimmy the lock of a parked car as the alarm went off. The black guy? He lasted about two minutes before cops arrived to handcuff him.
ich bleibe dabei: wir sind alle vorurteilsgetriebene deppen.
techniktagebuch.tumblr.com: Techniktagebuch - 20.9.2007 #
Aleks: keine ahnung, was du meinst, aber es klingt illegal
links vom 20.02.2014
tsutpen.blogspot.de: The Art of Depression #4 #
10000flies.de: Like-Medien und Blogcharts - Ausgabe 1/2014. #
jens schröder:
Spannend ist auch, dass die deutsche Huffington Post einen großen Sprung nach vorn macht und erstmals in die Top Ten einziehen konnte. Mit 323.360 Flies belegt die HuffPo Platz 10 unserer Liste. Auch hier gibt es einen einzelnen Grund für den Sprung nach vorn - bzw. zwei. Denn: Zwei übersetzte Texte der amerikanischen Autorin und Sonderpädagogin Rachel Macy Stafford bescherten der Huffington Post zusammen über 200.000 Flies. “Der Tag, an dem ich aufhörte „Beeil dich" zu sagen" und “Was Sie wissen sollten, bevor Sie Kinder anschreien" sorgten damit im Alleingang dafür, dass die HuffPo nicht um Platz 30 herum gelandet ist, sondern auf Rang 10.
grossartiger start der huffington post in deutschland also. mit recycelten und übersetzen texten.
notes.computernotizen.de: Der Verdacht, ein Pädophiler zu sein. #
torsten kleinz:
Es gibt nicht das eine Problem. Und es gibt nicht die eine Lösung.
so isses. gilt übrigens für alles.
kenlevine.blogspot.de: THE TONIGHT SHOW starring the new guy #
ich bin ja im gegenteil zu ken levine ein grosser david letterman fan. einerseits weil ich lettermans unprätentiöse art mag, seinen hinterfotzigen humor, seine witze über sich selbst und seine ingeniöse mischung aus lustlosigkeit und präsenz. am meisten bewundere ich aber sein durchhaltevermögen. den gleichen scheiss mit minimalen variationen so lange zu machen, schaffen die wenigsten.
jimmy fallon ist auch unprätentiös, beinahe ein bisschen schüchtern. hin und wieder bricht allerdings hochdosierter und ungebrochener pathos aus ihm heraus. ironie scheint nicht sein ding zu sein, was ihn auf dauer potenziell unerträglich werden lassen könnte. oder eben auch nicht, vielleicht wächst er in seine rolle und schafft es gleichzeitig die perfektion und das bombastische der show hier und da ironisch zu brechen.
was ich jetzt aber schon an jimmy fallon bewundere ist die unfassbare professionalität, mit der er die show heruntergerissen hat.
hermsfarm.de: 500 Wörter pro Minute #
ich hatte mir vor ner weile die DVD-version von angesehen und kam zu einem ähnlichen ergebnis wie herm. herm:
Eine Mischung aus Humor, Spiritualität, Politik, Konsumkritik und Sex präsentiert von einem vollkommen überdrehten Russell Brand, der spätestens nach drei Minuten, das Thema wieder zurück auf sich bringt.
ix:
brutal, verstörend, eloquent & witzig. und: enthält keinen pathos!

mehr davon hier . / thisisnthappiness.com
clipboard.benjaminnickel.com: How big is the specific ocean? #
hihi.
Q: How big is the specific ocean?
A: can you be more pacific?
kenlevine.blogspot.de: In praise of Woody Harrelson #
wohlverdientes lob für woody harrelson von ken levine.
taz.de: Christopher Lauer über Piraten: „Ich find' die Frage blöd“ #
christopher lauer, der helge schneider der politik. ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich das als kompliment meine oder nicht.
smithsonianmag.com: There Are Whales Alive Today Who Were Born Before Moby Dick Was Written #
grönland wale werden über 200 jahre alt. das finde ich jetzt aus unerfindlichen gründen enorm faszinierend.
nytimes.com: Reporting From the Web's Underbelly #
In the last year, Eastern European cybercriminals have stolen Brian Krebs's identity a half dozen times, brought down his website, included his name and some unpleasant epithets in their malware code, sent fecal matter and heroin to his doorstep, and called a SWAT team to his home just as his mother was arriving for dinner.
/bei daringfireball.net gefunden.
thisisnthappiness.com: Sucking in the Seventies #
die burgerking-filiale sieht aus wie die alte spiegel-kantine.
kaltakquiseanruf von 1und1 um viertel vor neun
kalter akquiseanruf von 1und1 um 08:45 uhr. eine 0800er nummer wird angezeigt, die dame stellt sich mit namen vor und mich fragt ob ich meine homepage in eigenen händen hielte oder bei einem dienstleister sei. es ginge um die homepage felix.schwenzel.de. ich bin irritiert weil ich meines wissen nach keinen vertrag bei der marketing- und akquise-firma 1und1 habe.
ich antworte dass ich die homepage felix.schwenzel.de in eigenen hände hielte, was aber natürlich nicht bedeuten würde, dass ich anfragen von browsern selbst beantworten würde, das würde ein apache für mich erledigen.
ob die homepage privat oder gewerblich sei. bin wieder irritiert, weil ich finde, dass man das ganz gut erkennen kann, wenn man die homepage besucht. ich sage die sei privat, ich würde aber auch ne quasi gewerbliche seite betreiben, um was es denn ginge, ob sie mir tolle dienstleistungen anbieten wolle?
das scheint das stichwort zu sein, bei dem sie anfängt ihr script runter zu rattern. 1und1 hätte ein neues angebot, homepeidsch bei expörts, bei dem ich von einem experten beraten würde, um mein system in ein professionelles CMS zu übertragen, ich könne bilder auswählen, würde eingewiesen, alles sei irre professionell und der gesamte service würde nur 79,99 pro monat kosten. ich könne auch jederzeit kündigen, die vertragslaufzeit sei nur ein monat.
ich glaube nach 3 oder 4 minuten habe ich sie dann unterbrochen und gesagt, dass sie mir eine dienstleistung anbietet, die ich selbst auch anbiete und dass sie bei mir leider sehr, sehr falsch sei. ich würde in verschiedenen bereichen durchaus expertise benötigen, aber gerade in diesem nun gar nicht. in welchen bereichen ich denn beratung benötigte? ich antwortete, weil mir gerade nichts besseres einfiel: im juristischen bereich. ich wollte dann aber doch nicht sagen, dass mich interessieren würde wie man mit kaltakquiseanrufen umegehen könnte, sondern sagte wahrheitstreu, dass es mir unmöglich ist vertragstexte oder andere juristische schreiben zu lesen, ohne einzuschlafen. da bräuchte ich immer jemanden, der mir beim übersetzen in für menschen verständliche sprache hülfe.
was mich dann aber doch noch interessierte war, woher sie meine daten hätte. das, sagte sie, wüsste sie wirklich nicht, die daten hätte sie von der marketing-abteilung vorgelegt bekommen. ich habe ihr das dann geglaubt und jetzt freue ich mich auf den anruf, in dem mir eine kollegin von frau s. versucht ein de-mail-konto anzudrehen.
links vom 19.02.2014
techland.time.com: 30-Second Tech Trick: How to Hide Facebook Posts from Certain People #
mir ist sowas zu kompliziert, meine facebook-einträge sind alle öffentlich. dass techland eigens einen artikel schreibt, um zu erklären, wie das funktioniert, zeigt ja das komplexitätsniveau der privatsphären-einstellungen ganz gut an. google+ finde ich da übrigens keinen deut besser. was es im detail bedeutet, etwas mit „kreisen“ zu teilen, habe ich bis heute nicht begriffen.
gnogongo.de: Über seinen Schatten springen #
richard gleim:
Einer meiner Lehrer meinte mal: “Der Gleim kann nicht über seinen Schatten springen." Aber gezeigt, wie man das macht, hat er nicht.
spiegel.de: Edathy-Affäre: Überwachung braucht stärkere Kontrolle #
sascha lobo:
[Hans-Peter Friedrich behauptet] weiter, völlig korrekt gehandelt zu haben, als habe es eine Entlassung nie gegeben. In einem Interview erklärte er sogar, wenn so etwas verboten sei, müssten Gesetze geändert werden. Friedrichs Verhalten steht damit beispielhaft für eine große Gefahr bei überwachenden Behörden: Das eigene Wertesystem wird bei Bedarf dem Rechtsstaat übergestülpt, Korpsgeist sticht Gesetz.
boingboing.net: Dog invades soccer pitch, poops on it #
der hund denkt in etwa ähnlich wie ich über fussball.
bildblog.de: “Computer Bild" deckt auf #
beim wort „Mysteriös!“ musste ix lachen.
freischreiber.de: Freischreiber für die Zeit #
die beste waffe gegen übermässig viel pathos: ein bisschen humor. /stefan niggemeier
stefan-niggemeier.de: “Hier ist der Text, und die Melodie bitte wie immer" #
hahaargh.
links vom 18.02.2014
christoph-koch.net: Katja Berlin: Mein Medien-Menü (Folge 67) #
katja berlin:
Auf Reisen oder bei relevanten Titelgeschichten kaufe ich mir den Spiegel, man muss ja auch in Sachen Burn-out- und Hitler-Forschung auf dem neuesten Stand bleiben. Bei meiner Ärztin, Frisörin oder im Café freue mich komplett unironisch über die Gala.
sesamestreet.org: Flappy Bert #
och.
kottke.org: F1 pit stop ballet #
zwei sekunden ballet.
behance.net: Minimalist effect in the maximalist market #
zu minimalistisch ist schön, akottke.orgber auch irgendwie scheisse. /
techcrunch.com: How The World Butchered Benjamin Franklin's Quote On Liberty Vs. Security #
benjamin franklins zitat „Those who give up liberty for security deserve neither“ war ganz anders gemeint. natürlich. dazu noch ein neues wort gelernt: „contextomy“.
newsweek.com: Barbara Bowman Speaks About Bill Cosby Sexual Abuse Allegations #
kein vergnügen das zu lesen. ich möchte nie wieder über bill cosby lachen. /thesuperficial.com
twitter.com/Noahpinion: For those of you who don't remember the 90s, this is what it was like. #
verstehe ich nicht. nicht mal ansatzweise.
stadt-bremerhaven.de: iMessage - die schwere Flucht aus dem goldenen Käfig #
bei apple ist ein ausstieg aus dem apple-kosmos offenbar nicht vorgesehen.
theeuropean.de: Matussek, Homosexualität und Familienpolitik: Eltern am Ende des Regenbogens #
alexander wallasch, der grosse matussek-fan, berichtet aus dem enddarm von matussek über eine angeblich „eskalierenden Homophobie-Diskussion“. dabei sind alle die anderer meinung als er sind polemiker, shitstürmer, schmuddelräumer und „unanständig“. alle die seiner meinung sind, sind irgendwie opfer. eigentlich spricht die nicht vorhandene logik und verwirrtheit eindeutig gegen eine verlinkung von walaschs text, ich verlinke ihn trotzdem mal als beleg dafür, dass der european wirklich jeden scheiss veröffentlicht und glaubt damit eine debatte („streitkultur“) anzustossen.
links vom 15.02.2014
reuters.com/felix-salmon: Content economics, part 5: news #
felix salmon erklärt den medienwandel. er erklärt wie medien früher funktionierten, wie sie heute funktionieren, welche rolle blogs und social media spielen. und dass die sozialen medien keinesfalls eine hiobsbotschaft für die etablierten medien sein müssen. im gegenteil:
The new dominance of social media in the news business is not depressing at all: it's excellent news. Just as most news consumers were never avid enough to seek out blogs, most Americans were never avid enough to seek out news at all. They didn't buy newspapers; they didn't watch the nightly news on TV; it just wasn't something which interested them. But now the news comes at them directly, from their friends, which means that the total news audience has grown massively, even just within the relatively stagnant US population. Globally, of course, it's growing faster still -- the ubiquitous smartphone is a worldwide phenomenon.
spiegel.de: Fleischhauer-Kolumne: Sarrazin beklagt Tugendterror #
jan fleischhauer macht sich über thilo sarrazin lustig:
So tröstlich der Gedanke sein mag, dass einen höhere Kräfte niederhalten, so wenig hat dies in der Regel mit der Realität zu tun. Manchmal mangelt es einfach an Originalität oder dem Vermögen, seine Gedanken zu Papier zu bringen, wenn man nicht ausreichend Gehör findet. Diese Einsicht ist zugegebenermaßen weniger tröstlich als der Glaube an die Macht der Meinungswächter, deshalb ist die Opferidee ja auch so verführerisch.
links vom 14.02.2014
theeuropean.de: Matussek-Abschied vom „Spiegel“ #
alexander wallasch begibt sich in diesem gespräch weit in den enddarm von matthias matussek. der beliebteste kommentar unter dem gespräch fasst das gut zusammen:
Meine Güte, A. Wallasch, haben Sie denn gar keine Würde?
aber stefan niggemeier differenziert das noch ein stückchen besser:
Am besten kann man sich die Entstehung dieses Textes erklären, wenn man sich vorstellt, dass beide Partner beim Gespräch Erektionen hatten: der eine wegen Matussek, und der andere auch.
pantelouris.de: Being Matussek #
ich muss mich korrigieren. auf twitter habe ich gesagt:
matusseks texte sind defizitär, weil sie ohne kinder bleiben.
dieser text von michalis pantelouris ist aber ein kind von matusseks text. gefunden bei stefan niggemeier, der den text von pantelouris auch gleich auf das wesentliche runtergebrochen hat und somit einen enkel-text zu matusseks text geschrieben hat.
p.s.: kurt krömer ist ein sehr hellsichtiger mensch.
wetterkachelmann.wordpress.com: Hurra, eine Einladung in die ARD - und doch eine Absage #
jörg kachelmann:
Fuck the ARD.
netzpolitik.org: Nicht das Internet ist kaputt, sondern die Gesellschaft die es benutzt. Welche Freiheit meinen wir eigentlich? #
schöner text von matthias monroy, der die terrorismus- späh und sicherheitsdebatte mal von einer anderen seite aufzäumt. nämlich über unseren sicherheitsbegriff:
Ähnlich falsch wird auch der Sicherheitsbegriff benutzt. Denn hierunter wird nicht soziale Sicherheit oder Geborgenheit, sondern “Straftaten verhindern oder schneller aufklären" verstanden. Jeder amtierende deutsche Innenminister hätte dem wohl zugestimmt. Wieder wird vergessen, dass unerwünschtes Verhalten von einer Gesellschaft stets neu definiert wird: Das Benutzen von Anonymisierungsdiensten im Internet oder von Vermummung bei Demonstrationen ist nur in wenigen Ländern verboten. [Hier seien] neben der Vorratsdatenspeicherung die [...] Beispiele der Paragraphen 129, 129a und 129b StGB [genannt]. Juristisch definieren sie kriminelle, terroristische und ausländische terroristische Vereinigungen, in der Praxis sollen sie jedoch vor allem die Ermittlungskompetenzen von Polizei und Diensten erweitern.
medium.com: A War Journalist's Worst Case Scenario: The Kidnapping of Michael Scott Moore #
gräslich, kompliziert und frustrierend. die lektüre dieses texts muntert einen nicht auf.
thingsfittingperfectlyintothings.tumblr.com: Things Fitting Perfectly Into Other Things #
wie grossartig ist das denn bitte? ein tumblr mit lauter dingen die perfekt ineinanderpassen.
chrisjohndewitt.tumblr.com #
fotos aus den 80zigern aus berlin von chris john dewitt. /kraftfuttermischwerk.de
thisisnthappiness.com: The New Yorker #
new yorker cover vom februar 1961.
boingboing.net: Improving the Team Russia logo with dots #
hihi. das ist sowohl ein logo-defacing, wie auch ein logo-facing.
Der Unterschied zwischen Schwulen-Gegnern und Schwulen-Gegner-Gegnern
dieser beitrag von stefan niggemeier hat hier asyl bekommen, weil der server von stefan niggemeier gerade offline ist.
nachtrag 13.02.2014: der artikel ist jetzt auch wieder bei stefan niggemeier online.
Gegen Ende ihrer Talkshow wollte Sandra Maischberger demonstrieren, wie hoch die Emotionen auf beiden Seiten der Debatte gehen.
Sie zitierte aus Kritik, die das Publikum gegenüber dem Deutschlandfunk einerseits und ihrer Redaktion andererseits äußerte. »Dem Deutschlandfunk wurde im Prinzip vorgeworfen, zu schwulenfreundlich zu sein«, sagte sie. »Uns wurde im Vorfeld der Sendung vorgeworfen, zu schwulenfeindlich zu sein. Und das Interessante ist dabei« — sie zögerte und schaute betroffen in die Kamera — »die Wahl der Worte.«
Dann zeigte sie Beispiele. Einerseits:
»Homosexualität ist und bleibt pervers. In vielen Ländern ist sie bei Strafe verboten. Sie war es bei uns auch, als es noch keine falsch verstandene Liberalität gab.«
»Homosex ist nicht die Norm der Schöpfung.«
»Mich würde interessieren, wie eine Gesellschaft, die einheitlich auf die gleichgeschlechtliche Ehe setzt, die späteren Renten finanzieren will.«
Andererseits:
»Keine Plattform für Homo– und Transhasser.«
»Von Lesben und Schwulen geht keine Gefahr aus! Hier wird keiner umerzogen! Es droht auch nicht der Niedergang des Abendlandes, nur weil man über sexuelle Vielfalt informiert.«
»Beim Thema Homosexualität darf jeder zu Wort kommen, egal welchen Hass er predigt.«
Sie las hinterher noch weitere Beispiele vor, von der »einen Seite« und von der »anderen Seite«, und suggerierte, dass die Extreme auf beiden Seiten natürlich gleichermaßen zu verurteilen seien.
Und löschte damit die Resthoffnung aus, dass sie wenigstens im Ansatz verstanden haben könnte, was so kritikwürdig an der Konstellation der Sendung und ihrer Ankündigung war.
Die Deutschlandfunk-Kritiker verurteilen Menschen für das, was sie sind: homosexuell.
Die »Maischberger«-Kritiker verurteilen Menschen für das, was sie tun: Homosexuelle diskriminieren.
Das ist nicht dasselbe. Das hat nicht dieselbe Qualität. Objektiv nicht.
Wir können darüber streiten, was der richtige Umgang mit Menschen wie Birgit Kelle und Hartmut Steeb ist. Ob ihre Positionen richtig sind oder wenigstens satisfaktionsfähig oder nicht. Wir können darüber streiten, ob die Schmähungen, denen sie ausgesetzt waren, angemessen oder übertrieben waren. Aber Gegenstand der Diskussion ist, welche Positionen sie vertreten.
Wir können auch über darüber streiten, ob die Kritik an Maischberger berechtigt war. Sie entzündete sich vor allem an der Art, wie sich ihre Redaktion im Vorfeld die Thesen der Verfechter einer vermeintlich traditionellen Moral zu eigen machte.
Es sind Angriffe darauf, wie Menschen handeln und welche Positionen sie vertreten. Das ist die eine Seite.
Und die andere Seite sagt: Ihr seid weniger wert, weil ihr lesbisch oder schwul seid. Ihr seid krank. Eure Liebe müsste man verbieten (wie es in vielen Ländern geschieht). Es sind Angriffe auf die Identität von Menschen.
Das ist nicht dasselbe. Das sind nicht zwei gleichartige Extreme, hier die übertriebenen Schwulenhasser, da die übertriebenen Schwulenfreunde. Es sind zwei völlig unterschiedliche Arten von Angriffen.
Nicht für Sandra Maischberger. Sie präsentierte vermeintlich schlimme Zitate von beiden Seiten und war schockiert über die Wahl der Worte, auf beiden Seiten.
(Ich wüsste gern, was an dem zweiten Zitat der Maischberger-Kritiker überhaupt problematisch ist, aber um das zu verstehen, muss man vielleicht in einer Redaktion arbeiten, die es tatsächlich zunächst unproblematisch fand, der Sendung den Titel zu geben: »Homosexualität auf dem Lehrplan: Droht die moralische Umerziehung?« Es gab da in der Sendung selbst nicht den Hauch einer Andeutung von Einsicht, warum das heikel sein könnte, oder gar Selbstkritik.)
Ich halte den »Waldschlösschen-Appell gegen die Verharmlosung homosexualitätsfeindlicher Diffamierungen«, wie gesagt, für problematisch. Weil man ihn so verstehen kann, als sollten bestimmte, missliebige Positionen aus der öffentlichen Debatte ausgeschlossen werden. Aber er hat das Ziel, genau das zu verhindern, was bei Maischberger nicht nur passierte, sondern von der Moderatorin auch noch aktiv gefördert wurde: Dass der Eindruck entsteht, Diskriminierung von Minderheiten und Nicht-Diskriminierung von Minderheiten seien zwei gleichwertige Positionen oder »Meinungen«, die man in einem Duell gegeneinander antreten lassen kann. Als sei »zu schwulenfreundlich« ein natürlicher und sinnvoller Gegensatz zu »zu schwulenfeindlich« und das gesunde Maß irgendwas in der Mitte. Und als sei nicht »schwulenfeindlich« an sich schon eine Haltung, die im öffentlichen Diskurs so inakzeptabel sein sollte wie »ausländerfeindlich«, »frauenfeindlich« oder »schwarzenfeindlich«, ohne dass man sie überhaupt steigern müsste.
Und so bleibt von dieser ARD-Talkshow dank Sandra Maischberger die Botschaft, dass wir es nicht übertreiben sollten: Nicht mit der Akzeptanz von Schwulen und Lesben und nicht mit ihrer Ablehnung.
Und wenn Sie diesen letzten Satz für sinnlos halten, dann haben Sie es schwer in der Redaktion von Sandra Maischberger, die jeden Dienstag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland eine Talkshow moderiert.
links vom 12.02.2014
heise.de: Kommentar zum Hack gegen AVMs Fritzbox-Router: fieser Fehler, professionelle Reaktion #
warum ich meine fritzboxen liebe.
spiegel.de: Kolumne von Sascha Lobo: Die Kriminellen vom Geheimdienst #
sascha lobo:
Ist der Rechtsstaat erst lädiert, späht sich's gänzlich ungeniert. Die schlichte, schreckliche Wahrheit: der britische Staat beauftragt und bezahlt Kriminelle. Die Consultant-typische Form der PowerPoint-Präsentation täuscht nicht darüber hinweg, dass sich eine digitale Guerilla in staatlicher Mission formiert hat, die Gegner nach eigenem Gutdünken diskreditiert bis psychisch vernichtet. Eine Geheimpolizei außerhalb des Rechtsstaates.
wichtiger hinweis von sascha lobo. dort wo die kontrolle oder gewaltenteilung fehlt, nimmt willkür und korruption platz. das, die mangelnde transparenz und kontrolle ist das zentrale problem der gehimdienste und das militärische, paranoide denken, das die politik im griff hat.