ethik, transparenz und dialogverweigerung
moni von wasweissich hat einen beitrag über transparency deutschland gelöscht, nachdem sie gestern vom justiziar und ethikbeauftragten von „transparency deutschland“ post bekommen hatte (ich schrieb darüber gestern ein paar zeilen). in ihrem blog erklärt moni ausführlich warum sie den beitrag gelöscht hat, aber auch was sie dazu bewegte den artikel damals zu schreiben. ausserdem erfährt man dort, dass die freundin über die moni ursprünglich berichtete, ebenfalls post vom ethik-bauftragten bekommen hat, in der ihr rechtliche konsequenzen angedroht und „erhebliche Rechtsverletzungen“ vorgeworfen werden. eigentlich kann sich die freundin jetzt ja freuen, da ihr in den letzten 2 monaten ja jeder dialog verweigert wurde und weder der brief an die geschäftsführung, noch die briefe an jedes einzelne mitglied des vorstands von transparency deutschland beantwortet wurden. doof nur, dass der brief des ethikbeauftragten justiziars nicht zum dialog auffordert, sondern offenbar der einschüchterung dient und dazu anregen soll, sich vorzustelllen welches finanzielle riskio der „dialog“ mit transparency deutschland vor gericht haben kann.
dieses finanzielle risiko hat auch moni dazu bewogen das posting wie vom ethikfachmann verlangt zu löschen, sie habe als arbeitslose, alleinerziehende mutter einfach nicht die finanziellen mittel es mal drauf ankommen zu lassen ihr recht auf freie meinungsäusserung vor gericht auszufechten. einerseits schon schade, ich hätte diese schlagzeile so gerne in der zeitung gelesen:
ethikbeauftragter von transparency deutschland zerrt arbeitslose mutter eines autistischen kindes vor gericht
andererseits macht das aber auch nichts, denn moni hat hier nochmal zusammengefasst um was es in dem gelöschten posting eigentlich ging und sowohl bei google, als auch hier oder hier kann man auch nochmal nachlesen was dort ursprünglich stand.
was mich übrigens sehr erstaunt, wie schnell das verhalten von transparency deutschland gegenstand einer breiten und teilweise urkomischen diskussion wurde. an einem wochenende poppten innerhalb von 24 stunden mal eben 20, 30 oder mehr blogpostings zum thema auf, die das thema von allen seiten angingen. erstaunlich. technorati meldet das stichworte transparency international übrigens an platz eins.
ausserdem ist mir eben beim kacken eine tolle überleitung zu einem anderen thema eingefallen. ich fragte mich eben, wo man sich zum ethik-fachmann ausbilden lassen kann? wie wird man ethik-beauftragter? einen moment lang dachte ich, soetwas kann man sicher in weissrussland lernen, diesen abstrusen gedanken schlug ich mir aber gleich wieder aus dem sinn. ach, apropos weissrussland, dass lukaschenkow die wahlen ganz offenbar fälschen liess, sollte ja nun keinen mehr überraschen. mich überascht vielmehr, dass lukaschenkow (versteckt der mit seinem oberlippen-bart eigentlich eine hasenscharte?) so lange gewartet hat, bis er die proteste von seinen ethikbeauftragten soldaten niederknüppel liess. das verhöhnen und brutale bestrafen jedes widerstandes ist soweit ich weiss auch nichts neues in weissrussland, ich glaube lukaschenkow macht das bereits seit vielen jahren, „powered by“ schröder-kumpel wladimir putin übrigens, der findet das was lukaschenkow da so treibt richtig gut. die hier übrigens auch (siehe praise of father avi, 1,7 MB).
transparency international mag keine kritik und schickt den anwalt
Transparency International - Deutschland e.V.
(kurz: „Transparency Deutschland“ oder TI-D)
arbeitet gemeinnützig und ist politisch unabhängig. TI-Ds Grundprinzipien sind Integrität, Verantwortlichkeit, Transparenz und Partizipation der Zivilgesellschaft.
so sieht sich „transparency deutschland“. man möchte dort „alle beteiligten zur schaffung von transparenz zusammenbringen“ und organisiere dafür sogar „einzelgespräche“. dort steht sogar, man arbeite nicht „konfrontativ“, sondern suche „koalitionen“, auch mit „Gruppen der Zivilgesellschaft, die eine vertrauenswürdige, transparente, werteorientierte, zivile demokratische Politikkultur vertreten.“ ganz grossen wert legt man dort auch auf die meinungsfreiheit, schwülstig liest man auf der homepage: „Demokratie […] setzt den gleichen und freien Zugang zu den entscheidungsrelevanten Informationen voraus. Die demokratische Staatsform wird nur als eine nicht-korrupte Demokratie überleben. Dazu müssen ihre Grundlagen - Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit - für den Einzelnen erfahrbar bleiben.“
ich weiss nicht ob der brief, den der justiziar von „transparency deutschland“ an moni von wasweissich geschrieben hat dazu dient ihr eine erfahrung zu vermitteln was man dort unter transparenz, rechtsstaatlichkeit und meinungsfreiheit versteht, aber wenn man den brief liest, könnnte man den eindruck bekommen, dass man bei „transparency deutschland“ auf die meinungsfreiheit scheisst, wenn kritik an ihr geübt wird und dass transparenz überall, nur nicht bei „transparency deutschland“ herrschen solle.
der justiziar von „transparency deutschland“ kündigt moni eine „strafbewehrte Unterlassungserklärung und ggf. eine einstweilige Verfügung an“, wenn sie nicht „unverzüglich“ diesen text löscht, in dem sie beschreibt wie einer freundin bei „transparency deutschland“ gekündigt wurde, weil man offenbar eine mitarbeiterin gefunden hatte die für ein geringeres gehalt arbeite. die veröffentlichung des textes verletze angeblich die persönlichkeitsrechte von „transparency deutschland“ „in erheblichem Maße“.
aber anstatt auf die vorwürfe einzugehen, sie richtigzustellen, die gelegenheit zu ergreifen mit moni zu reden oder eine gegendarstellung in den kommentaren zu hinterlassen, werden ihr unverholen finanzielle und rechtliche „konsequenzen“ angedroht, sollte sie den text nicht löschen.
natürlich bewegt sich „transparency deutschland“ mit so einem aggressiven vorgehen gegen eine alleinerziehende mutter ohne finanzielle reserven voll und ganz im rahmen der rechtstaatlichkeit, aber ist das fair oder „gemeinnützig“ spendengelder eines vereins dafür zu benutzen kritik brutal niederzuknüppeln? warum „erspart“ sich „transparency deutschland“ „zunächst“ auf einzelheiten einzugehen? warum setzt der justiziar eine frist zum wochenende, die es moni unmöglich macht sich ordentlich rechtlich beraten zu lassen?
die antwort ist einfach. das angebliche vereinsziel für „Integrität, Verantwortlichkeit, Transparenz und Partizipation der Zivilgesellschaft“ einzutreten ist reine makulatur, es geht wie thomas knüwer kürzlich beim beratsmitglied thomas leif vermutete, um pr in eigener sache, um demokratie-darstellung, um die verbesserung des ansehens seiner mitglieder, wie man hier ganz unverholen lesen kann:
Transparency Deutschland arbeitet mit Seminaren und öffentlichen Veranstaltungen daran, dass seine Mitglieder sich als Vorreiter im Kampf gegen Korruption verstehen und darstellen.
darstelllung als vorreiter! darstelllung! als ob man transparenz und „Partizipation der Zivilgesellschaft“ gar nicht erreichen wolle, sondern eben nur darstellen. diesem ziel steht ein kritischer, bei google auffindbarer artikel natürlich im wege und muss dann selbstverständlich ohne diskussion und ohne transparenz „unverzüglich“ gelöscht werden.
was auch immer der wahrhheitsgehalt von monis blogeintrag sein mag, was auch immer daran den tatsachen nicht entsprechen mag, was auch immer daran „schmähend“ sein soll von einem arbeitgeber anständiges verhalten zu erwarten, mit einem solchen vorgehen zerstört „transparency deutschland“ jegliche glaubwürdigkeit und zeigt ein demokratieverständnis das aus wilhelminischer zeit stammen könnte. als ob man nicht mal erst reden könnnte bevor man die artillerie holt.
glam steht auf tokio hotel
jedenmorgen. nach dem duschen. alter schwede.
internetagentur
marcel hat ne tolle geschäftsidee. ha. die is aber nur geklaut. keine kreativität, diese unternehmerfeindlichen trafficnutten heutzutage.
politiker disqualifizieren sich mit sexualität, findet stefan mappus
stefan mappus, cdu fraktionschef im stuttgarter landtag findet, dass eine frau die schon mal einen organsmus vorgetäuscht habe und eine frage danach mit „ja“ beantwortet kein spitzenamt bekleiden dürfe (ausserdem möchte er fluglärm reduzieren). ich würde sogar etwas weiter als der sympathische saubermann gehen. politiker die schonmal sex hatten, vor allem mit einem mann, sollten aller ihrer ämter enthoben werden. besonders schlimm wiegt meiner meinung nach, wenn ein politiker sex mit einem mann auch „gut so“ findet. politiker die mit ihrer sexuellen potenz prahlen, indem sie sich beispielsweise mit ihren kindern zeigen, sollten keine spitzenpositionen mehr bekleiden dürfen. auch wichtig: menstruierende frauen sollten ihre spitzen- und regierunsgämter ruhen lassen während sie ihre tage haben oder sich sterilisieren lassen. unbedingt und vor allem wegen wegen der volkshygiene.
Bei der baden-württembergischen CDU rief Vogts Geständnis scharfe Kritik hervor. Der CDU-Fraktionschef im Landtag, Stefan Mappus, bezeichnete es als „erbärmlichen Stil“, wenn Vogt sich öffentlich über ihre Sexualität auslasse. Wer mit intimsten Details über sein Geschlechtsleben versuche, im Wahlkampf zu punkten, disqualifiziere sich für Spitzenämter.
[via mehrzweckbeutel]
euroweb: gehts vielleicht um was anderes als meinungsfreiheit?
die ersten stinkstiefel fangen ja schon an zu meckern, so nach dem motto, „sau“, „dorf“, „mob“, „knüppeln“, „erlegen“, „ausser für die Blogosphäre wohl auch nicht von allgemeinem Interesse“ (avatar) und dass blogger das eh nur irgendwelchen„meinungsführern“ wegen des traffics nachbloggen würden (findet sven lennarz).
aber es könnte ja sein, dass hinter diesem eurowebdings mehr steckt als bisher bekannt, dass es um mehr als blogger-ego und blogger-traffic gehen könnte. ein gefühl, dass das so sein könnte beschleicht einen, wenn man diesen beitrag von julio lambing liest. da bin ich übrigens sicher, lieber sven „traffic“ lennarz, dass der das nicht wegen dem traffic macht. ich erteile ja keine lesebefehle, lege aber jedem meiner leser nah sich das nochmal genau anzugucken, auch wenn euroweb schon längst am ortsausgang zu stehen scheint.
architektur praktikant
zwo punkt null falsch übersetzt?
nur mal so ne frage. die amis schreiben „anderthalb“ ja so: „1.5“, also one point five oder auch one and a half, mit nem punkt. wir schrüben anderthalb ja mit komma, also „1,5“ oder eins komma fünf. wenn die amis also von einem sogenannten „web 2.0“ reden müsste das auf deutsch ja eigentlich „web 2,0“ heissen (oder noch kleinkarierter: „netz 2,0“). oder?
claudia schiffer klagt ihre köchin in die pleite

claudia schiffer hat ihre frühere köchin sophie michell verklagt. warum? weil sie aus einem brief den schiffer an sophie michells mutter schrieb zitierte. das zitat „Wir lieben Sophie, und alle lieben ihre Kochkünste“ verwendete sophie michell als klappentext in ihrem kochbuch. die köchin is nun pleite und das millionen-schwere model ist zufrieden. könnte ja jeder kommen und einfach aus briefen seiner mutter zitieren.
siehe auch tagesspiegel und thesuperficial („When you‘re a beautiful supermodel and have millions of dollars, it‘s almost your obligation to destroy the lives of the ugly poor people around you. It‘s the only way they‘ll learn how much better you are than them.“)
konkret
spon hat voll konkret recherchiert. it und w weist darauf hin, dass man dort sogar gelernt hat zu linken. wenn die so weitermachen, ist spon wirklich bald sowas wie ein blog.
aber im ernst. ich habe heute einen anruf erhalten, dass das was jens unlängst angestossen hat auch so funktionieren wird: blogs graben ein bisschen im dreck, wühlen, provozieren und graben dinge aus die andere gerne unter der decke des schweigens halten möchten und wenns gross genug ist, werfen sich die „etablierten“, die alten medien drauf die vorher kein interesse daran hatten. mit wucht. wetten dass?
[und das ist auch gut so.]
die das heilige land erfahrung

the holy land experience dot com. alter schwede:
The Holy Land Experience is a $16 million Christian theme park, filled with such Bible-based attractions as a replica of Herod’s Temple and a re-creation of the street Jesus walked along before crucifixion.There’s also a replica of Jesus’ tomb, and what founders say is the largest indoor model of first-century Jerusalem. Tourists who pay the $17 admission fee also can voyage to the Qumran caves, where the Dead Sea Scrolls were found.
[via nodium]
sich entscheiden, ein freudloser mensch zu sein
frühling
meinungsfreiheit braucht jetzt einen anwalt
Die halbgaren, lieblosen juristischen Argumente in den jüngsten Abmahnschreiben belegen, dass es den Iniatoren um mehr geht als den Einzelfall. Sie wollen - für ihre jeweiligen Auftraggeber - Angst verbreiten, die Schere im Kopf der Blogger installieren. Wenn du was über die schreibst oder zulässt, dass über die geschrieben wird, brauchst du einen Anwalt. Also lass es besser.
um was gehts also? ganz klar fud (fear, uncertainty and doubt). auch und gerade in diesem fall. aber rumfuden öffnet auch schon mal fässer die mehr drin haben als angenommen.
meinungsfreiheit á la euroweb
von den üblichen verdächtigen die beim mohammed-karikaturen-streit das abendland untergehen sahen, die von kapitulation der westlichen werte, dem untergang der „meinungsfeiheit“ lamentierten hört man in letzter zeit sehr wenig. dabei ist die diskussionskultur und redefreiheit zur zeit ganz konkret und ganz nah, nämlich im blogdings und diversen web-foren gefährdet. ich habe da kürzlich knapp auf einen konkreten fall hingewiesen, jens scholz tat das etwas ausführlicher. dabei erwähnte er auch die firma „Euroweb Internet GmbH“ die derzeit gegen das gulli-board vorgeht und laut jens „schon immer grundsätzlich und systematisch gegen kritische Berichte und Forendiskussionen“ vorgehe. und zwar indem sie die löschung von kritischen beiträgen verlangt und juristisch mit hohen streitwerten gegen die betreiber von foren vorgeht. das liest sich bei euroweb so:
Euroweb geht gegen Mitbewerber vor – Das Internet ist kein rechtsfreier RaumDüsseldorf. Seit dem 16. Januar diesen Jahres grassieren verschiedene Gerüchte über die Euroweb Internet GmbH in einem Diskussions-Forum, welches durch einen Wettbewerber betreut wird.
Darin wurde die Euroweb Internet GmbH mehrfach verunglimpft und einzelne Mitarbeiter durch die User der Foren diffamiert.[…]
„Natürlich sind auch wir absolut der Meinung, dass es zu den Grundrechten eines jeden Menschen gehört, seine persönliche Meinung frei äußern zu können“, so der Geschäftsführer der Euroweb Internet GmbH, Christoph Preuß.
„Allerdings sollten diese Äußerungen immer in einer gesellschaftlich korrekten Form erfolgen und niemanden denunzieren oder verunglimpfen, da es so schnell zu einem Angriff auf Persönlichkeitsrechte kommen kann.“
offenbar ist jens scholz gesellschaftlich nicht ganz korrekt, denn er bekam post von eurowebs anwälten:
[…] In verschiedenen Beiträgen und Kommentaren auf Ihrer Internetseite verbreiten Sie unwahre und beleidigende Behauptungen über unsere Mandantin, die diese auf das übelste herabwürdigen und verunglimpfen. Sie schwärzen unsere Mandantin unter Behauptung unwahrer Tatsachen an.
da in dem anwaltlichen schreiben ein hinweis fehlt auf die stellen wo diese „denunzierenden“, „verunglimpfenden“ oder die „persönlichkeitsrechte angreifenden“ äusserungen gefallen sein sollen oder worin die „unwahre tatsachen“ bestehen, lässt sich nur spekulieren. aber ich kann weder in diesem beitrag übelst herabwürdigendes noch in diesem beitrag unwahre tatsachen finden. wohl aber könnte man das gefühl bekommen, dass allein die erwähnung von eurowebs praxis „grundsätzlich und systematisch gegen kritische Berichte und Forendiskussionen“ vorzugehen deren anwälte auf den plan ruft. wie jetzt ja auch bei jens geschehen.
jens will das jetzt genau wissen, mich würde das auch sehr interessieren inwiefern ein düsseldorfer webseitenschrauber und seine anwälte bestimmen können was meinungsfreiheit ist, indem sie jedem der sie oder ihre arbeit kritisiert mit klagedrohungen überziehen.
gespannt bin ich auch, was das stichwort „euroweb“ demnächst bei google zutage fördert.
maschinenputzer im atomkraftwerk
weder das video hab ich mir länger als 30 sekunden anhören können, noch den live-auftritt bei raab. ich bin auch froh mir den trash nicht im radio anhören zu müssen, ich höre nämlich kein radio.
das gewohnt sensible interview von raab mit der „grup tekkan“ hab ich mir aber ganz angeguckt und zugegebenermassen lachen müssen. der eine typ war bis vor kurzem tatsächlich maschinenputzer im atomkraftwerk.
spon hat als eines der schnellsten onlinemedien weltweit auch bereits nach einer woche wind von der sache bekommen und ich links auch nur, weil sie auch johnny und ntropie gelinkt haben.
[via rochus wolff]
„Das Publikum muss zweimal am Abend weinen“

rudi carell im sz-magazin interview. der alte herr kann einen schon berühren.
Haben die Ärzte gesagt, wie viel Zeit Ihnen noch bleibt?Nein, aber es ist absehbar. Vor einem Jahr haben sie das Gleiche zwar auch schon gesagt, aber da habe ich gedacht: »Noch einmal Frühling! Noch einmal meine Bäume und Pflanzen blühen sehen!« Und dann verging ein ganzes Jahr. Aber jetzt haben die Ärzte es wieder gesagt. Mit einem noch ernsteren Unterton. Und jetzt glaube ich es Ihnen. Ehrlich gesagt, ich fühle es sogar.Dass Sie bald sterben werden? Ja.
er sei bei seinem vater in die lehre gegangen, die erste lektion lautete: „Das Publikum muss zweimal am Abend weinen. Die Leute wollen nicht nur lachen, die wollen auch gerührt sein.“ so isses. komik is ne verdammt ernste sache. sagt ja auch jerry lewis.
[das via zum sz-magazin-interview hab ix verschlampt]
→ weiterlesenwenig sprachsensibel
heute hat sich daniel bettermann, betreiber des zensurblogs bei mir gemeldet. es ging um meine meckerarie über jens steiners text über das zensurblog auf politik digital. er legte mir ausführlich dar, dass die von mir kritisierten aussagen die jens steiner ihm in den mund legte so nicht gemacht wurden. jens steiner hat ein email-interview mit daniel bettermann geführt und da offenbar so einiges falsch verstanden und wie er jetzt sagt „ungenau gearbeitet“. das original interview kann man jetzt auch auf politik digital lesen und nachdem die redaktion ihn kurzzeitig vom netz genommen hatte, auch wieder den original text. der vollständigkeit halber, zitiere ich hier auch nochmal was mir daniel bettermann schrob, eine meinung kann man sich ja nun auch dank des original mail-interviews selbst schneidern:
1. ich teilte im interview mit, dass der zensurblog bereits mehrmals (bei blogcounter) in den top 30 bzw. 20 aufgelistet war (zwischen 600 und 1200 lesern am tag). dies jedoch außschließlich zu hochfrequentierten zeiten (bspw. im wahlkampf 2005). von einer regelmäßigen listung in den top 30 war nie die rede. dies tauchte im bericht nicht auf.2. es ist der einzige blog in deutschland, der sich auschließlich mit zensur beschäftigt. andere blogs, die das thema in einer speziellen kategorie behandeln sind mir auch bekannt.
3. der blog wurde von lesern für den best of blogs 2005 vorgeschlagen. für den grimme-online-award wurde der blog nie vorgeschlagen. im Interview gab ich an, mich möglicherweise mit dem gesamtprojekt zensurmuseum (nach dem das projekt online fertiggestellt ist) und dem zensurblog zu bewerben. es sind also noch ungelegte eier. auch hier wurden von herrn steiner falsche angaben gemacht.
4. auch gabe ich nicht an, dass vielerorts zitate des zensurblogs aufgeführt sind. ich erwähnte lediglich, dass einige blogs den zensurblog in ihrer favoritenliste führen und manche durchaus einmal in ihrem blog auf eine information meines blogs zurückgreifen.
der metablocker, „das kurzmeldungsformat auf politik digital“ schreibt ich hätte meine kritik an steiners text „wenig sprachsensibel“ verfasst, was mich natürlich tief trifft, auch weils einen wahren kern hat. ich lasse mich aber nicht davon provozieren weiter sprachunsensibel auf jens steiner rumzuhacken, sondern freue mich, dass mein neologismus „falklükenhafte recherche“ nun auch in so einem sprachsensiblen umfeld wie politik digital verwendung gefunden hat. wenn auch nur in anführungszeichen.
alter, gezeichnet
das wird mein neues bewerbungsbild. sollte ich mich nochmal irgendwann bewerben. sonst wirds das offizielle pressefoto.
der nacktblogger

[foto: don dahlmann]