„bild ist nicht pop, son­dern gos­se“

felix schwenzel

le­sens­wer­te hass­be­kun­dung von ger­hard hen­schel an bild, diek­mann und die gan­zen schlei­mern die sich dem blatt an­die­nen:

Bildist nicht Pop, son­dern Gos­se.Bild ist das Se­xu­al­or­gan, das Mil­lio­nen im­po­ten­te klei­ne Män­ner von der Stra­ße als ihr ei­ge­nes emp­fin­den, und sei es nur zur Be­frie­di­gung des Durs­tes nach Ra­che an den Rei­chen und Schö­nen, die sich durch Reich­tum und Schön­heit an den sitt­li­chen Idea­len ei­nes im­mer noch kauf­kräf­ti­gen Mobs ver­sün­digt ha­ben.
[…]
Daß zwölf Mil­lio­nen Schwach­köp­fe wis­sen möch­ten, wer nun wem »am dral­len Al­ler­wer­tes­ten« ge­fum­melt habe, und daß es ein ehr­lo­ses Klatsch­blatt gibt, das sol­chen Wis­sens­durst stillt und die Ehe­krä­che pri­mi­ti­ver Schla­ger­fuz­zis be­koch­löf­felt – da­mit könn­te man le­ben. Aber daß eine Kul­tur­na­ti­on bis hin­auf in die höchs­ten Spit­zen der Re­gie­rung, der Wirt­schaft und der Erb­ver­wal­ter Goe­thes mit die­sem Zen­tral­or­gan der Un­ter­ho­sen­spio­na­ge pak­tiert, ist ein Skan­dal. InBildgur­gelt der Gul­ly obs­zön vor sich hin. Wer in die­ses Ab­fluß­rohr hin­ab­steigt, der hat sei­nen Geist auf­ge­ge­ben. WerBildals Ko­lum­nist oder als In­ter­view­part­ner dient, der ist ethisch ge­rich­tet und hat sei­nen in­tel­lek­tu­el­len und mo­ra­li­schen Bank­rott er­klärt.

und wer „pro­sti­tu­ier­te“ sich ex­klu­siv der „se­xu­al­nach­rich­ten­ka­schem­me“ als in­ter­view­part­ner just nach der amts­über­nah­me? an­ge­la mer­kel. al­les bleibt so „schmut­zig“ wie es war, die deut­sche show- und po­lit­pro­mi­nenz klet­tert wei­ter fleis­sig in den bi­got­ten diek­darm und wun­dert sich wenn sie be­schis­sen von dan­nen zieht (oder auch nicht).


in­ter­net an der wand

felix schwenzel

heu­te um 3:16 auf­ge­wacht, weil das „in­ter­net“ von der wand ge­fal­len ist. das „in­ter­net“ lag auf­ge­platzt in der kü­che auf dem bo­den, ich hob es auf und nahm es zur in­spek­ti­on mit aufs klo, denn wenn ich ge­gen 3 uhr mor­gens auf­wa­che lau­tet mein zwei­ter ge­dan­ke nach „in­ter­net“: „klo“. auf dem klo sah ich mir das „in­ter­net“ an — eine gros­se weis­se box von o2 mit der man „surf@home“ ma­chen kön­nen soll. in­nen­drin im „in­ter­net“ konn­te ich ein win­ke­li­ges stück blech von 3 cm län­ge se­hen, was wohl die wlan an­ten­ne war. aus­ser­dem sah ich eine kom­plet­te umts-pcmcia lap­top kar­te, luft und ein paar pla­ti­nen. mir däm­mer­te war­um die scheis­se so schlecht funk­tio­niert: o2 hat das ding of­fen­bar kom­plett selbst ent­wi­ckelt.

im ernst, seit­dem ich mir die­ses o2-surf@home pa­cket ge­kauft habe, macht die hard­ware stän­dig pro­ble­me. län­ger als 4 stun­den am stück funk­tio­niert das biest nicht und will dass man ihm den ste­cker raus­zieht und wie­der rein­steckt. oft hängt sich die soft­ware schon nach dem neu­start kom­lett auf, in 30% al­ler fäl­le schei­tert schon die an­mel­dung beim o2-umts-netz. wenn das ding mal funk­tio­niert, kann ich nicht kla­gen. ich kla­ge und flu­che aber oft. dem­nächst wer­de ich wohl wirk­lich kla­gen, im o2-la­den wo ich mir das ding ge­holt habe. an­de­rer­seits füh­le ich mich ein biss­chen in die zei­ten von 14400er mo­dems zu­rück­ver­setzt, da hat die ein­wahl auch manch­mal 5-8 mi­nu­ten ge­dau­ert. re­tro-in­ter­net, aber ohne die lus­ti­gen pieps­ge­räu­sche, doo!

kurz: ich kann nur von o2 surf@home ab­ra­ten, ein über­teu­er­tes, schelcht funk­tio­nie­ren­des pro­dukt, man­gel­haft von o2 zu­sam­men­ge­kloppt, was ei­nen un­ter um­stän­den auch noch nachts um 3:16h weckt und auf­ge­platzt, mit­leid­hei­schend in der kü­che liegt.

[hat je­mand er­fah­rung mit der o2 surf@home box der zwei­ten ge­ne­ra­ti­on ge­macht? ist die auch so scheis­se?]

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sub­stan­zi­el­les blog­gen

felix schwenzel

man las­se sich die­sen satz mal so rich­tig auf der zun­ge zer­ge­hen, mehr­fach, am ende kann man von mir aus auch kau­en:

Der Grund für die Neu­sor­tie­rung der Da­ten könn­te der Um­stand sein, dass blogstats in letz­ter Zeit we­nig ak­tu­ell war.

ich bin schwer be­ein­druckt. wirk­lich. wenn ich gross bin möch­te ich auch so schön schrei­ben kön­nen.

[hier steht das gan­ze noch­mal in kom­pli­ziert eng­lisch.]

[nach­trag]
so! habe jetzt (zu­hau­se) et­was ge­übt — so zwei drei test­sät­ze — und glau­be jetzt aus­rei­chend fit zu sein. voi­là, mein ers­ter erik-hauth-satz:

der grund für die durch­for­mu­lie­rung der kom­pli­zier­ten satz­kon­struk­ti­on könn­te der um­stand sein, dass vor­her­ge­hen­de sät­ze in letz­ter zeit we­nig lang wa­ren.

und jetzt gehe ich mei­ne bvg-fahr­kar­ten mal neu sor­tie­ren we­gen dem um­stand, dass alle mei­ne wo­chen­kar­ten ak­tu­ell we­nig gül­tig sind.


ali­ne schwarz­ler

felix schwenzel

heu­te mehr­fach tine witt­ler bei „wer wird mil­lio­när“ für ali­ce schwar­zer ge­hal­ten, so aus dem au­gen­win­kel.


be­hin­der­te ver­bo­ten?

felix schwenzel

bild kli­cken, rie­sen­ma­schi­ne le­sen, erst dann zu­rück­kom­men und me­ckern.

[bild aus den rie­sen­ma­schi­ne-kom­men­ta­ren von lo­ser blis­sett]


fach­ma­ga­zin für hu­ren?

felix schwenzel

was es so al­les nicht gibt.



punk is dead — oder al­ko­hol­frei

felix schwenzel

punks sind auch nicht mehr das was sie mal wa­ren, die fla­sche ent­hielt „becks-al­ko­hol­frei“ — immhin wars nicht die­ses gel­be mu­schi-bier.


schlei­mi­ger­aus­wurf.de

felix schwenzel

die­se toi­let­ten­krit­ze­lei ist kein do­main­na­me, son­dern ein fluch, ein omen, eine weis­sa­gung — denn 7 tage nach­dem ich dort ge­pin­kelt hat­te, be­kam ich ihn, den schlei­mi­gen aus­wurf.

schlei­mi­ger­aus­wurf.de

bit­te in sie­ben ta­gen noch­mal hier vor­bei­schau­en und be­scheid sa­gen ob das auch ge­bloggt wirkt.


fett weg mit kohl

felix schwenzel

klas­se idee. be­mer­kens­wert dass der diek­mann, der chef der „bild“-zei­tung, jetzt schon sei­nen ol­len kum­pel kohl an die „bild der frau“ run­ter­ver­mit­telt. und „fett weg mit kohl“ ist ja auch ne art be­ra­ter­job.


schwa­dro­nie­ren

felix schwenzel

üb­ri­gens, wenn es ih­nen hier zu lang­wei­lig ist, ge­hen se rü­ber zur schwa­dro­neu­se. die schreibt wirk­lich je­den tag was wit­zi­ges, regt sich zwar auch über spackos auf, aber im ge­gen­teil zu mir viel ele­gan­ter, näm­lich ohne na­men zu nen­nen und mit et­was ab­wechs­lungs­rei­che­rem vo­ka­bu­lar als bei mir, der sich ta­ge­lang in ei­nem un­glaub­lich lang­wei­li­gen kom­men­tar-strang im kreis be­wegt und nichts wei­ter als den we­nig ori­gi­nel­len ge­dan­ken „ar­ro­gan­ter spacko“ raus­drü­cken kann.

wie ge­sagt, die schwa­dro­neu­se ist wirk­lich wit­zig, schreibt auch über eins mei­ner lieb­lings­the­men, di­cke är­sche:

was ist bit­te cool an ei­ner cock­tail­pie­ker­fres­se wie pa­ris hil­ton, bei der man im­mer gleich an sau­re ma­gen­säf­te den­ken muss?

erik hauth übt sich in ver­hält­nis­mäs­sig­keit

felix schwenzel

schon wit­zig, ein typ der sich fast in die hose macht, mir mehr­fach hin­ter­her te­le­fo­niert und ju­ris­ti­sche kon­se­quen­zen an­kün­digt soll­te ich ihn „arsch­loch“ nen­nen, ver­gleicht mich mit dem mas­sen­mör­der jef­fry dah­mer, der als kind mehr­fach miss­braucht wur­de, früh ne­kro­phi­le nei­gun­gen ent­wi­ckel­te, 17 men­schen um­brach­te, als ho­mo­se­xu­el­ler und al­ko­ho­li­ker galt und 1994 im knast mit ei­nem be­sen zu tode ge­prü­gelt wur­de. ich fin­de das gut, denn ir­gend­je­mand muss mich ja mal ver­bal in die schran­ken wei­sen. stän­dig an­de­re blog­ger an­pis­sen (in den letz­ten 5 jah­ren be­reits zwei-, drei­mal!), geht ja nu so­was von gar nicht, das ist fun­da­men­ta­lis­mus pur!.

da bin ich fast dank­bar, dass der be­kann­te arsch-, tit­ten- und spam­blog­ger, an­er­kann­te arch­fick logor­rhöe ex­per­te und mu­ti­ge kämp­fer ge­gen den blog­fun­da­men­ta­lis­mus, eric hauth mich an die­ser stel­le zu­recht­weist. bes­ten dank da­für. ich wer­de eric hauth aus dank­bar­keit als top „busi­ness­blog­ger“ eh­ren­hal­ber vor­schla­gen.

[dies ist ein up­date zu „emp­find­sa­me blog­ger“ und „tritt­blog­fah­ren“]


un­er­träg­li­che ar­ro­ganz

felix schwenzel

was für ein blö­der, ar­ro­gan­ter schnö­sel die­ser 500bei­ne-spacko ist, zeigt sich hier:

500bei­ne (an­onym) am 21. Nov, 07:25

ty­pi­scher text von ei­nem, der ger­ne schrei­ben möch­te,
aber nicht schrei­ben kann.
er­geb­nis:
schwüls­ti­ge Brü­he.
kei­ne klar­heit.

lan­ge­wei­le.

mir läuft der­zeit zwar der schleim aus al­len mög­li­chen öff­nun­gen, aber das ist mir deut­lich lie­ber als ar­ro­ganz und grös­sen­wahn aus al­len po­ren zu ver­strö­men. ge­gen (text)kri­tik kann und will ich auch nix ein­wen­den, aber um ei­nen text zu zer­pflü­cken braucht es dann doch et­was mehr als selbst­herr­li­ches fun­da­men­tal-ab­bürs­ten bei der man sich im ers­ten satz ein­fach mal selbst zum ex­per­ten er­nennt.

ge­gen lang­wei­li­ge sei­ten gibts üb­ri­gens ein 1a hilfs­mit­tel, dass ich auch schon mehr­fach an­ge­wandt habe wenn mich ir­gend­wel­che in vers­form ver­fass­ten ko­men­ta­re auf die 500bei­ne my­b­log-sei­te ver­schlu­gen: sei­te ein­fach (kom­men­tar­los) schlies­sen.


ber­lin

felix schwenzel

ein blog mit dem cla­im „hier bloggt der bär“ muss man nicht gut fin­den. kann man aber, wenn jo­chen rei­ne­cke dort schreibt.

da­durch, dass die zeit.de un­ge­fähr 2-4 blogs pro wo­che neu star­tet und man sich auch nicht zu fein ist lah­me au­toren raus­zu­schmeis­sen, fin­det man dort nu auch ab & an ne per­le.


fros­ta hat kei­nen bock auf trans­pa­renz

felix schwenzel

Das FRoS­TA-Blog ist ein Web­ta­ge­buch von FRoS­TA-Mit­ar­bei­tern. Wir möch­ten auf die­se Wei­se of­fen, ehr­lich und aus ers­ter Hand über die Mar­ke FRoS­TA be­rich­ten und mit Ih­nen über ak­tu­el­le The­men aus dem Be­reich Er­näh­rung dis­ku­tie­ren.

das gilt al­ler­dings nicht im­mer. ich bin ja vor­sich­tig „zen­sur“ zu schrei­en, aber wenn ein blog in der sei­ten­leis­te ste­hen hat „Alle "Blogs" sind un­zen­siert und un­ge­fil­tert“ und dann doch rum­ge­löscht wird, fin­de ich das nicht son­der­lich „au­then­tisch“ und „ehr­lich“. das ist wohl wie­der so ne art rechts­ab­tei­lungs­in­du­zier­te feig­heit und un­fä­hig­keit auch mal zu ei­nen irr­tum zu ste­hen. mehr bei fin­an­so.

[via roell]

[nach­trag]
fros­ta stellt jetzt doch rich­tig, trans­pa­renz und ehr­lich­keit muss halt ab und an mal mit dem vor­stand, dem mar­ke­ting und der rechts­ab­tei­lung ab­ge­stimmt wer­den.

[nach­trag 2]
jetzt tref­fen sich die mar­ke­ting­fuz­zis von fros­ta und bio­na­de schon. blog­gen funk­tio­niert of­fen­bar. wasn hap­py end.


süss­wa­ren­tech­nik?

felix schwenzel

heu­te früh flat­ter­te mir eine email her­ein:

kann man sich bei Ih­nen auch Be­wer­ben?Wen ja ist dies auch on­line mög­lich.

mei­ne ant­wort war kurz und knapp: „klar“, eine ant­wort die, wie ich fand, ähn­lich vage und ge­heim­niss­voll for­mu­liert war wie die an­fra­ge.

um 16:30 uhr kam dann die ber­wer­bung:

Gu­ten Tag,

hier­mit möch­te ich mich bei Ih­nen recht herz­lich Be­wer­ben. Soll­ten Sie noch feh­len­de Un­ter­la­gen von mir brau­chen dann mel­den Sie sich bit­te wie­der bei mir.
[…]
Be­wer­bung um ei­nen Aus­bil­dungs­platz als Fach­kraft für Süß­wa­ren­tech­nik mit Fach­rich­tung Kon­fekt

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren, …

wenn je­mand fach­kräf­te für süss­wa­ren­tech­nik aus­bil­den kann, ich lei­te ger­ne alle süss­wa­ren­fach­kräf­te­aus­bil­der wei­ter. und jetzt über­le­ge ich erst­mal wei­ter wie man da­r­uf kom­men kann, ich wür­de­mich mit süss­wa­ren­tech­nik aus­ken­nen.


fä­kal-goog­le

felix schwenzel

kei­ne ah­nung was ich da­von hal­ten soll, aber das hier spuckt mir goog­le site­maps für die do­main wir­res.net aus:


ix al­lein un­ter press­fuz­zis

felix schwenzel

das war heu­te eine sehr flau­schi­ge ver­an­stal­tung. auf der rück­fahrt vom ziem­lich „ge­die­ge­nen“ rhein-schlöss­chen des „me­di­en­fach­ver­lags rom­mers­kir­chen“ zum flug­ha­fen im chauf­fier­ten A8 fiel mir (leicht dö­send) zu­nächst nicht viel mehr zum blog­gen ein als über das an­ge­neh­me fahr­ver­hal­ten, die ru­ckel­lo­se gang­schal­tung, das ge­dämpf­te aber ker­ni­ge mo­to­ren­ge­räusch des audi zu schrei­ben. so als witz, um die flau­schig­keit der ver­an­stal­tung zu ka­kao­i­sie­ren. beim flug­ha­fenkölsch mit chris­toph schult­heis und ei­ner af­ter­show plau­de­rei mit hen­ry lüb­ber­stedt fie­len mir dann doch noch ein, zwei sa­chen ein über die ich schrei­ben könn­te. wit­ze zum bei­spiel. ganz gros­se kon­ku­renz ver­such­te mir ka­tha­ri­na ski­bow­ski (chef­re­dak­teu­rin „in­sight“) zu ma­chen. weil der herr wink­ler von der deut­schen bp zu spät kam liess sie sich zum ham­mer­gag „dem ist wohl das ben­zin aus­ge­gan­gen“ hin­reis­sen. ich fands lus­tig, herr wink­ler schobs auf den stau. herr neu­ber­ger, der auch zu spät kam, ent­schul­dig­te sich mit den stich­wor­ten „bahn“ und „per­so­nen­scha­den“. nicht lus­tig.

wäh­rend wir auf die nach­züg­ler war­te­ten knall­te ich mir bei­na­he eine gan­ze kan­ne kaf­fee rein, so dass ich spä­ter wäh­rend des ge­sprächs kaum noch die tas­se hal­ten konn­te. aus­ser­dem be­wirk­te die über­do­sis kaf­fee, dass ich mei­nen kopf nicht mehr zum trin­ken nach hin­ten nei­gen konn­te, even­tu­ell eine ge­schick­te kaf­fee-ab­wehr­re­ak­ti­on mei­nes kör­pers.

das ge­spräch ver­lief un­spek­ta­ku­lär, ein zwei wat­te­bäu­schen flo­gen, eine net­te plau­de­rei um und über blogs und jour­na­lis­mus. mich er­in­ner­te die dis­kus­si­on ein biss­chen an das was ich wäh­rend mei­nes stu­di­ums er­lebt hat­te. da wa­ren die ar­chi­tek­ten, ein jahr­tau­sen­de al­ter be­rufs­s­stand, der mein­te das pri­vi­leg zu bau­en sei na­tür­li­cher­wei­se an sei­nen stand ge­bun­den. die ar­chi­tek­ten sa­hen sich tra­di­tio­nell als die hü­ter der bau­kunst, ein irr­glau­be der in den letz­ten jah­ren mehr und mehr von (sehr er­folg­reich bau­en­den) bau­in­ge­nieu­ren und gros­sen bau­trä­gern un­ter­mi­niert wur­de. die ar­chi­tek­ten sa­hen er­staunt, wie ehe­ma­li­ge, nie­de­re re­chen­knech­te und dienst­leis­ter er­folg­reich und preis­ge­krönt an ih­nen vor­beibau­ten, wie bau­trä­ger sie nicht mehr als krea­ti­ve, als bau­künst­ler an­stell­ten, son­dern als aus­füh­ren­de dienst­leis­ter aus­saug­ten, de­ren ideen höchs­ten die bau­kos­ten und -zei­ten — in die höhe trie­ben. die ar­chi­tek­ten su­chen nun schon seit ei­ni­ger zeit nach ei­nem neu­en selbst­ver­ständ­nis, mal er­folg­reich, mal we­ni­ger.

die gan­ze blog­dings­ge­schich­te ist ähn­lich ge­la­gert. ein al­ter, selbst­herr­li­cher und selbst­zu­frie­de­ner be­rufs­stand wird plötz­lich von lai­en, vom le­se­vieh, von po­ten­ti­ell je­dem her­aus­ge­for­dert, sieht wie pri­vi­li­gier­te trutz­bur­gen plötz­lich durch ein sich von un­ten ent­wi­ckeln­des phä­no­men in fra­ge ge­stellt wer­den. zur wirt­schaft­li­chen kri­se der me­di­en­bran­che ge­sellt sich eine sinn­kri­se: was ma­chen wir ei­gent­lich, wie sol­len wir das al­les be­zah­len, wo ist un­se­re zu­kunft, müs­sen wir uns ver­än­dern, wenn ja, wie?

das sind selbst­ver­ständ­lich al­les fra­gen die sich jour­na­lis­ten stel­len, nicht die blog­ger, die blog­gen ein­fach. aber — kommt jetzt der ein­wand — don al­phon­so der blog­ger hat doch an­ge­fan­gen, hat den jour­na­lis­mus fron­tal an­ge­grif­fen. klar. er ist ja auch jour­na­list. ich be­haup­te ja im­mer wie­der ger­ne, dass sich blog­ger trotz al­len spon und co. bas­hings ei­nen dreck we­nig für die pro­ble­me von jour­na­lis­ten in­ter­es­sie­ren. (blog­ger)kri­tik am jour­na­lis­mus hängt sich meis­ten ganz kon­kret an qua­li­täts- und de­muts­män­geln auf. nicht mehr und nicht we­ni­ger.

ok. ich gebe zu. so dif­fe­ren­ziert, bzw. zu­ge­spitzt war die dis­kus­si­on gar nicht, ix über­fon­se in der rück­schau ein we­nig. haupt­säch­lich ging es tat­säch­lich dar­um, die­ses phä­no­men, das blog­dings, zu be­stau­nen, zu ver­ste­hen und be­ob­ach­tun­gen und er­fah­run­gen da­mit zu be­plau­dern. tors­ten ca­si­mir be­rich­te­te bei­spiels­wei­se von den er­fah­run­gen mit der „mei­nungs­platt­form“ opi­no, ei­nem ex­pe­ri­ment der rhei­ni­schen post an dem sich ca. 1200 le­ser schrei­bend be­tei­li­gen. ca­si­mirs er­fah­run­gen de­cken sich weit­ge­hend mit den me­cha­nis­men und mus­tern aus der blogo­sphä­re: ge­mein­schafts­bil­dung, sich ver­bes­sern­de selbst­kon­troll­me­cha­nis­men, „eli­ten­bil­dung“, re­al­li­fe-tref­fen, ge­le­gent­li­ches hin­über­schwap­pen von the­men auf zei­tungs­pa­pier, grund­sätz­lich stei­gen­des qua­li­täts­ni­veau.

ir­gend­wie wa­ren sich alle teil­neh­mer ei­nig dar­in, dass die­ses blog­dings eine gute sa­che ist, sich wohl nicht mehr weg­den­ken lässt, wach­sen und eine zu­neh­men­de rol­le spie­len wird. ul­rich wink­ler, pres­se­spre­cher der deut­schen bp, ver­such­te ein, zwei­mal eine dis­kus­si­on über be­dro­hungs­sze­na­ri­en an­zu­re­gen, frag­te wie man fakt und fik­ti­on, harm­lo­sig­keit und ge­fähr­lich­keit von web­logs für fir­men ein­schät­zen und früh er­ken­nen kön­ne, wur­de aber von al­len an­de­ren teil­neh­mern so flau­schig ab­ge­bürs­tet, dass man un­ter der har­ten busi­ness­scha­le den jo­via­len blog­mö­ger er­ken­nen konn­te.

wer mich sehr er­staun­te war hen­ry lüb­ber­stedt vom stern.de. ich hat­te mir ja vor­ge­nom­men ihm ein biss­chen ans bein zu pin­keln, we­gen der h&m sa­che kürz­lich und den lah­men stern-blogs. noch vor dem ge­spräch, auf der fahrt vom flug­ha­fen zum ver­lag ent­waff­ne­te er mich mit ei­ner er­staun­li­chen of­fen­heit und ehr­lich­keit. alle mei­ne spit­zen wa­ren mit ei­nem schlag stumpf. dass das h&m-dings wirk­lich dumm ge­lau­fen ist, dar­aus ge­lernt wur­de, aber auch kein geld ge­flos­sen ist neh­me ich ihm sehr ger­ne ab. schwie­ri­ger wird mit der fra­ge nach dem sinn von ver­lags-blogs, ein phä­no­men das sich ja zur zeit wie die hüh­ner­grip­pe oder sony root­kits aus­brei­tet. für den ver­le­ger blog­gen­de jour­na­lis­ten konn­te kei­ner in der run­de so rich­tig gut fin­den. ich bin ja teil­wei­se auch der mei­nung, dass die ver­la­ge vor al­lem ei­nen ver­kaufs­feh­ler ma­chen. es geht nicht dar­um (jetzt auch noch) zu blog­gen, son­dern gute the­men, gute köp­fe, qua­li­tät zu brin­gen. kann sich je­mand an eine con­tent­mang­ment­sys­tem-hype er­in­nern? oder an eine bes­se­res zei­tungs­pa­pier-hype? wozu die­se blog­hype im deut­schen ver­lags­we­sen, wozu auf den blog-zug auf­sprin­gen, wenn man auf den glos­sen-, kolumm­nen- oder re­por­ta­ge-zug auf­sprin­gen könn­te? war­um ver­öf­fent­licht die fas nicht die nig­ge­mei­er­schen „die lie­ben kol­le­gen“, um­ge­kehrt chro­no­lo­gisch, war­um wer­den die re­por­ta­gen und ko­lum­nen von ha­rald mar­ten­stein nicht leicht auf­find­bar und na­vi­gier­bar, fest ver­link­bar auf ta­ges­spie­gel.de ge­stellt, war­um kann man wla­di­mir ka­mi­ners kolumm­nen nur zwei wo­chen lang auf re­cy­cling­pa­pier in der zit­ty le­sen, aber nicht im netz, mit brauch­ba­rem ar­chiv? war­um packt franz jo­sef wag­ner sei­ne scheis­se nicht leicht zu­gäng­lich und mit kom­men­tar­funk­ti­on ins netz und lässt sich dann an­ge­mes­sen von der le­ser­schaft zu­rück­be­schimp­fen? die bei­spie­le be­schrei­ben jetzt alle nur zweit­ver­wer­tun­gen, aber in den ver­la­gen sit­zen doch klu­ge köp­fe von de­nen man die eine oder an­de­re pfif­fi­ge idee er­war­ten könn­te und nicht das 3465te me­di­en-, gagdet- oder neo­li­be­ra­les-rum­kot­zen-blog.

wo war ich? ach ja. das fa­zit. die gros­sen me­di­en­häu­ser wer­den von fei­gen pa­ra­no­iden rechts­ab­tei­lun­gen, über­eif­ri­gen „mar­ken“-hü­tern und ängst­li­chen, chef­re­dak­teurs­gläu­bi­gen schrei­bern ber­herrscht, des­halb klappt das mit dem blog­dings auch nicht (aus­ser beim knü­wer, bis jetzt).

trotz­dem glau­be ich, dass in den nächs­ten paar jah­ren blog­mäs­sig ein paar über­ra­schun­gen auf uns zu­kom­men wer­den, und zwar im po­si­ti­ven und rei­chen­wei­ten­star­ken bild­blog-sin­ne: das re­zept ist ei­gent­lich ganz ein­fach: ein gu­tes the­ma, eine gute, hu­mor­vol­le spra­che, qua­li­tät, über die zeit hin­weg auf gleich­blei­bend ho­hem ni­veau und lei­den­schaft (have a look at eh­ren­senf). ob das nächs­te knal­ler­dings al­ler­dings aus ei­nem her­kömm­li­chen ver­lags­haus mit bremsrecht­ab­tei­lung kom­men wird ist frag­lich.

eine an­ge­mes­se­ne­re zu­sam­men­fas­sung der ver­an­stal­tung, mit fo­tos und so, bringt die „pflicht­lek­tü­re der me­di­en­pro­fis“ in der ja­nu­ar­aus­ga­be.

[die­ser bei­trag ist ein up­date zu run­der tisch]


503 ser­vice un­available

felix schwenzel

ir­gend­wie kann ich das auch nicht mehr se­hen. über die letz­ten 8 wo­chen hat das ping­ding im­mer­hin 2-4 mal für ein paar stun­den funk­tio­niert.


vel­spre­cher

felix schwenzel

das mit dem arschrie­cher, das wer­den wir heu­te auch noch ereu­tern.


so­ny-ber­tels­mann ma­na­ger in den knast?

felix schwenzel

drm is bad for the cus­to­mer, fuck­ing cus­to­mer in the ass is even worse:

Should the avera­ge per­son wri­te soft­ware that took con­trol of a com­pu­ter at the sys­tem le­vel wi­t­hout a user's know­ledge and dis­tri­bu­ted that soft­ware across the world, the­re are ple­nty of laws that would put him be­hind bars. But what hap­pens when Sony does this, and does this obsten­si­bly to pro­tect its in­tellec­tu­al pro­per­ty? (wired)

[soll­te je­mand welt­weit soft­ware in um­lauf brin­gen, die ohne das wis­sen des be­nut­zers auf sys­tem-ebe­ne die kon­trol­le ei­nes com­pu­ters über­nimmt, gäbe es ge­nü­gend ge­set­ze ihn hin­ter git­ter zu brin­gen. aber was pas­siert wenn sony so et­was macht, an­geb­lich um geis­ti­ges ei­gen­tum zu schüt­zen?]

was soll man an­ge­sichts sol­chen pa­ra­no­iden und zer­stö­re­ri­schen grös­sen­wahns noch ma­chen? sony-bmg kon­se­quent boy­ko­tie­ren? kei­ne cds mehr von yvonne cat­ter­feld, san­ta­na, eu­ryth­mics, nu­bya, ce­li­ne dion, ma­roon 5, den back­street boys, brit­ney spears und an­nett loui­san mehr kau­fen?

und was ist das nächs­te? schlä­ger­trupps die für sony und ber­tel­mann kun­den ver­prü­geln um geis­ti­ges ei­gen­tum zu schüt­zen?

fra­gen über fra­gen.

[via slash­dot]

[nach­trag]
ziem­lich link­arm aber un­auf­ge­regt fragt ole schnoor rum.

[links]


di­di und stul­le im spon

felix schwenzel

huch, fil im spon? der text (von fried­helm tei­cke) ist wie spon-ge­wohnt dumm wie bernd-brot:

Der scheue Phil war aber auch schon frü­her ein hef­ti­ger Jun­ge.
[…]
Zeich­ner wer­den woll­te er nie. Co­mics gal­ten An­fang der Acht­zi­ger in sei­nem Um­feld im Ber­li­ner Mär­ki­schen Vier­tel, wo er auf­ge­wach­sen ist, als to­tal un­cool. Cool war es, Punk zu sein. Also war Phil­ip Tä­gert Punk, mit Band und Skate­board - und zeich­ne­te ne­ben­bei Sprech­bla­sen­ge­schich­ten für Fan­zines, "U-Co­mic" und "Ti­ta­nic".

skate-punks, den neo­lo­gis­mus über­las­se ich ger­ne dem spon-spa­cken­blog­ger. aber der co­mic selbst hat laut­lach­po­ten­zi­al.

fil kann man üb­ri­gens re­gel­mäs­sig bei den bun­ny-lec­tures se­hen, bei der letz­ten bun­ny-le­sung habe ich mir hals­schmer­zen ge­lacht als er eine num­mer aus sei­nem büh­nen­pro­gramm mit shar­ky ge­bracht hat.