links vom 04.11.2016
felix schwenzel, , in links
spiegel.de: Elbphilharmonie: Jacques Herzog über Kosten und Auftraggeber #
der artikel ist kostenpflichtig, aber ich habe ihn sehr gerne gelesen, weil jaques herzog erfrischend ehrlich und auf gewisse art auch bescheiden wirkt. klug sowieso.
Herzog: […] Es gibt aber insgesamt kein Richtig und kein Falsch.
SPIEGEL: Nicht?
Herzog: Nein, auch nicht in ästhetischen Fragen. Ich zum Beispiel habe kaum irgendwelche ästhetischen oder stilistischen Präferenzen. Der sogenannte gute Geschmack ist doch oft nichts anderes als das Resultat eines eingeschränkten Blicks auf die Welt. Heute fällt es doch allen viel schwerer, abweichende Meinungen, Mentalitäten, Geschmäcke, eben Vielfalt gelten zu lassen. Stattdessen Ausgrenzung, Leute, die unter sich bleiben. So entstehen dann auch Städte, die ausgrenzen, Gated Citys.
apropos guter geschmack. derzeit lästern viele über den entwurf von herzog de meuron für das museum des 20. jahrhunderts. den architekten stephan braunfels erinnert der entwurf an einen zweckbau von aldi. mich nicht, aber selbst wenn er das täte, fände ich das ziemlich grossartig. die idee etwas abgelutschtes, alltägliches, nicht besonders erquickliches zu nehmen, zu zitieren und dann eben besser zu machen, es auszureizen, zu karikieren und mit neuer bedeutung aufzuladen, finde ich bestechend.
am klarsten haben herzog und de meuron das meiner meinung nach mit dem haus rudin umgesetzt. die kubatur eines klassischen einfamilienhaus genommen, von allem überflüssigen befreit und geschaut, was als qualität übrigbleibt. diese herangehensweise ist übrigens auch nicht ironisierend oder verächtlichmachend, sondern, in meiner wahrnehmung, respektvoll. und trotzdem schaffen herzog und de meuron es mit solchen entwürfen ihre bauten und ihre vorbilder auf mehrere metaebenen zu heben, die einen dann nicht nur aufmerken lassen, nachdenklich werden lassen, sondern auch helfen, versteckte qualitäten zu entdecken.
kurz gesagt, ich finde den entwurf für das museum des 20. jahrhunderts spannend und das interview mit jaques herzog lesenswert.
frauruth.de: Volksbühnendiskurs Teil 4 #
… aber ich habe nichts gesagt, sondern mich einfach nur daran erfreut, wie sie sich überlegen fühlt, weil ich mich dadurch auch überlegen fühlen konnte, denn am überlegensten fühle ich mich immer dann, wenn die anderen mich für doof halten.
techcrunch.com: Elgato intros a standalone motion detector for Apple HomeKit #
ich habe langeauf den bewegungsmelder für die hue gewartet und sehnsüchtig auf lösungen wie diese von elgato geschaut. bis ich dann in der wartezeit zuerst für €20 einen 433mhz-funk bewegungsmelder gekauft habe und dann mit einzelteilen für etwas über 10 euro selbst mehrere genbaut habe. jetzt wo ich sehe wie günstig und gut diese selbstgemachten dinger sind, rage ich mich ernsthaft, woher die hersteller die chuzpe haben, die dinger für 40, 50 oder über 100 euro euro zu verticken.
kottke.org: The western rock covers in Westworld #
jason kottke vergleicht westworld ein bisschen mit lost. sehe ich genauso. die leicht mystische aufladung aller handlungsstränge, die andeutungen und auslassungen um den eindruck zu erwecken, dass hinter allem offensichtlichen, noch jede menge verborgenes liegt, funktioniert in westworld perfekt. und die angst, dass die autoren von westworld nach ein paar staffeln den faden verlieren habe ich auch.
noch interessanter und sehr schlüssig, kottke’s link auf dieses video, das eine mögliche multiple zeitstrang theorie postuliert.
facebook.com: Malte Klauck - Hamburger Unternehmen denken an ihre Mitarbeiter … #
mit yelp bin ich nie warm geworden und kann mich auch nicht erinnern, das jemals sinnvoll genutzt zu haben. gute tipps in fremden städten habe ich immer anderswo bekommen (zum beispiel über foursquare oder trip advisor). und jetzt, nach einer rauschenden einweihungsparty, macht yelp das hamburger büro (und andere) dicht, um sich auf den amerikanischen markt zu konzentrieren.
der war sehr, sehr lecker.