gut geschrieben, aber ich mag die grundidee nicht so sonderlich, auch weil mein meinungsbildungsprozess dazu noch nicht abgeschlossen ist. aber die idee des linken populismus mag ich nicht und die idee, dass intellektuelle irgendwie an allem schuld sind, sei es weil sie falsch sprechen, den kontakt mit dem boden/den „leuten“ verloren hätten oder weil sie zu stark differenzieren, wenn man doch vereinfachen könnte, mag ich nicht.

die niederen beweggründe, die viele der rechten narrative ansprechen, sind eben auch einfach effektiv. aber deren effizienz rechtfertigt keinesfalls deren benutzung, auch für eine vermeintlich gute, linke oder liberale sache.

oder andersrum gedacht: neid, missgunst, identitätsstiftung auf kosten „anderer“ ist nicht per se rechts, aus linken ecken kommt das auch immer wieder, die rechten sind einfach arschig genug diese methoden durchgängig und in ihre ideologie eingebettet anzuwenden. durch die analyse dieser methoden kann man sicher viel lernen, aber man sollte sich davor hüten, sie für eine art linken populismus zu nutzen. menschlichkeit, empathie, gerechtigkeit oder ambiguitätstoleranz können von mir aus beliebig popularisiert werden, aber das hat sich in der vergangenheit als ziemlich schwer herausgestellt.

je länger man darüber nachdenkt, desto komplizierter wirds. klar, über gründe und wege mit den jüngsten rechtsrücken umzugehen, muss unbedingt nachgedacht werden, aber zwei, drei grundgedanken die du hier (abgeschwächt) ins spiel bringst, behagen mir nicht wirklich, obwohl ich grundsätzlich auch für vereinfachung, gegen elitarismus oder ausgrenzung durch sprache und habitus bin.

unterm strich hört sich das alles ein bisschen danach an, wie die these, der feminismus scheitert, weil die frauen den männern nicht genug verständnis entgegenbringen oder sie nicht am stammtisch abholen.