maxim biller über denis johnson

felix schwenzel, , in wirres.net    

ich mag maxim biller nicht. ich hasse sein selbstgefälliges geplapper, seine kolummne in der zitty ist unerträglich. trotzdem habe ich heute seine rezension von denis johnsons „[-werbelink] in der hölle” in der fas gelesen. und plötzlich, eine zeitungsseite lang liebte ich maxim biller. ein grandioser text über ein offenbar grandioses buch. denis johnson berichtet in mehreren reportagen aus „der hölle des liberianischen irrsinns”. er beschreibt wie der liberianische warlord „prince johnson” zuerst mit einer „gar nicht so üblen” rebellen-band raggae spielt und ihn danach empfängt:

Hinter ihm hängen die Bilder von Jesus und Arafat, und er sagt, er habe den expräsidenten Doe gar nicht hingerichtet. Er habe ihn nur verhört, hier in diesem Rauzm, und Doe sei später komischerweise gstorben, seine Schuld. „[…] Ja, ich habe ihm die Ohren abgeschhnitten und ihm befohlen sie zu essen.” Dann zeigt er dem Schriftsteller das Videoband, auf dem man den nackten, weinenden, flehenden Expräsidenten sieht, zuerst mit, dann ohne Ohren. Ein schrecklicher, feiner Moment.

biller überzeugte mich, das johnsons schreibe grandios sei: unprätentiöse, „inhaltistische“” reportageliteratur.

ich habe die englische version des buches („[-werbelink] seek”) gerade bestellt. [-werbelink] hier gibts die deutsche. keine ahnung wann ich das alles lesen soll.