anke gröner, hark bohm, brieffreund, xing-fuchs, 8jähriges

felix schwenzel

frau grö­ner schrieb mir heu­te früh, kurz nach­dem ich in die M1 (das ist ne stras­sen­bahn) ein­ge­stie­gen war und mir eine fahr­kar­te ge­kauft hat­te, eine sms: „Bist du grad in der M1?“. ich so: „ja“

das wit­zi­ge dar­an: sie stand hin­ter mir. und ich muss ihr recht ge­ben. je­man­den per sms an­zu­pin­gen ist viel ele­gan­ter als ei­nen von hin­ten an­zu­quat­schen.

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hark bohm setz­te sich heu­te im ICE nach ham­burg fast zu mir an den tisch. ir­gend­wie hat er sichs dann aber doch an­ders über­legt und sich ir­gend­wo hin­ter mich ge­setzt. über­le­ge mir jetzt, ob ich mir nicht viel­leicht doch die haa­re kür­zen soll, da­mit ich we­nigs­tens so aus­s­se­he als wür­de ich nicht un­an­ge­nehm rie­chen. oder nen neu­en an­zug kau­fen?
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ich hab heu­te ei­nem neu­en brief­freund eine email ge­schrie­ben. er schreibt mir hin und wie­der brie­fe (mit brief­mar­ken und so), die ich dann per email be­ant­wor­te. drei mo­na­te nach mei­ner letz­ten email schrieb er mir jetzt wie­der ei­nen brief. da­drin stand mehr oder we­ni­ger das­sel­be wie im ers­ten brief. ein biss­chen enn­täuscht war ich da­von, dass mein neu­er brief­freund den brief gar nicht selbst un­ter­schrie­ben hat, son­dern das ei­nen kol­le­gen ma­chen liess, an­geb­lich weil er im ur­laub ist.

ich weiss nicht ob das eine dau­er­haf­te brief­freund­schaft wird. er setzt mir fris­ten in­ner­halb de­rer ich ant­wor­ten soll und er selbst ant­wor­tet mo­nata­te­lang gar nicht. dann fährt er in den ur­laub und lässt je­mand an­ders an mich schrei­ben, eben­falls mit der bit­te in­ner­halb von zwei wo­chen zu ant­wor­ten oder er­satz­wei­se geld auf sein kon­to zu über­wei­sen.

heu­te hab ich ihm, wie ge­sagt, wie­der ge­schrie­ben und ihn ein­dring­lich ge­be­ten mich nicht wie­der drei mo­na­te mit sei­ner ant­wort auf die fol­ter zu span­nen. der mann hat üb­ri­gens hu­mor. er meint es sei un­zu­läs­sig fo­tos von wer­be­an­zei­gen mit men­schen drauf ohne de­ren ein­ver­ständ­nis zu ver­öf­fent­li­chen.

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kürz­lich hat mich ein per­so­nal­be­ra­ter ver­sucht an­zu­ru­fen. da er te­le­fo­nisch nicht durch­kam, hat er es per xing-nach­richt ver­sucht. die te­le­fon­num­mer mei­nes ar­beit­ge­bers hat­te er vor­her auch aus mei­nem xing-pro­fil ab­ge­grif­fen. er mein­te, auf mei­ner „web­sei­te“ stün­de ich su­che ad­mi­nis­tra­to­ren und pro­gram­mie­rer und er kön­ne mir da hel­fen. das ver­wirr­te mich, ei­ner­seits weil ich ja manch­mal auch ve­ges­se was ich so im lau­fe der jah­re ins in­ter­net ge­schrie­ben hab, an­de­rer­seits weil ich ei­gent­lich in mei­nem xing pro­fil aus­drück­lich nach gar nix su­che. aber ad­mi­nis­tra­to­ren? pro­gram­mie­rer? ix konn­te ich mich wirk­lich nicht dar­an er­in­nern die zu su­chen. also frag­te ix ihn wel­che web­sei­te er denn mei­ne. dass er die web­sei­te mei­nes ar­beit­ge­bers nann­te, er­staun­te mich dann doch ein biss­chen. der mann durch­stö­bert xing und ruft wahl­los an­ge­stell­te von fir­men an auf de­ren web­sei­te stel­len­ge­su­che aus­ge­schrie­ben sind? ent­we­der der mann ist ein fuchs oder ein brot. ich wer­de es nie er­fah­ren, denn mei­ne fra­ge, wie er denn dar­auf kom­me dass ich bei mei­nem ar­beit­ge­ber mit per­so­nal­an­ge­le­gen­hei­ten be­fasst sei be­ant­wor­te­te er nicht mehr. der fuchs.
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die­ses dings wird heu­te qua­si acht jah­re alt. zu­min­dest laut be­ne­dikt köh­lers „Ge­schich­te der deutsch­spra­chi­gen Blogo­sphä­re“. ein ge­schenk hab ix ges­tern auch be­kom­men. nen mp3 spie­ler. der ist klein und schwarz, hat schwar­ze ka­bel, schwar­ze stöp­sel, ein schwar­zes gum­mi­rad und spielt „back to black“ ohne pro­ble­me ab. ich hab das heu­te mal aus­pro­biert, wie das ist, wenn man durch die ge­gend läuft und da­bei mu­sik hört. ehr­lich­ge­sagt ir­ri­tiert — oder bes­ser — stört mich das ein we­nig. mit mu­sik im ohr krieg ich noch we­ni­ger mit ob je­mand hin­ter mir steht. die grö­ner zum bei­spiel. was mich auch wun­dert: wo tut man die kopf­hö­rer hin, wenn man das ge­fühl hat je­mand steht hin­ter ei­nem oder wen man ge­ra­de kei­ne mu­sik hö­ren will? zu­sa­men­knül­len und in die ta­sche ste­cken ist doof, weil man da­nach die ka­bel wie­der aus­ei­an­derfri­ckeln muss. al­les noch nicht so zu­en­de ge­dacht mit die­sem ka­bel­ge­döns.
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möch­te je­mand ein stück ku­chen?