links vom 01.02.2013
felix schwenzel, , in wirres.net
zeit.de: Chancengleichheit: Ich Arbeiterkind #
marco maurer:
Heute, mehr als 20 Jahre später, sagt meine Mama, während sie an einer Zigarette zieht, sie habe sich damals machtlos gefühlt. Sie, die Volksschülerin und Friseurin, wagte es nicht, ihm, dem Akademiker, zu widersprechen.
Diese Erzählung deckt sich mit etlichen Studien zum deutschen Bildungssystem. Lehrerempfehlungen werden von Angehörigen einer bildungsfernen Schicht - dazu zählt meine Mama - meist hingenommen. Akademiker dagegen kämpfen um die Zukunft ihrer Kinder, sie schieben sie mit aller Macht in Richtung Abitur. Geld für Nachhilfe haben sie, und wenn nichts mehr hilft, drohen sie mitunter mit dem Anwalt.
ermunternder und frustrierender und augenöffnender text eines arbeiterkinds. /katia kelm und ronni grob
zeit.de: Casting-Show: Deutschland suchte den Superstar #
lara fritzsche über talenshows:
Damals, 1953, ging es noch gesittet zu. Peter Frankenfeld rief Irmtraud Kampmeier als Erste auf die Bühne. Die Scheinwerfer blendeten, sie konzentrierte sich, begann zu singen. »Ich war so nervös, dass ich es gar nicht genießen konnte.« Sie erinnert sich erst wieder an den Moment, als alles vorbei war und sie hinter der Bühne verschwand. Das Publikum klatschte noch immer. Nach ihr kam eine Tänzerin, dann ein Xylofonspieler, dann ein kleines Mädchen, das ein Gedicht aufsagte. Die anderen hat sie vergessen. »Das ist sechzig Jahre her!«, entrüstet sie sich, als sei die Frage danach eine Frechheit. Aber man spürt, dass sie sich vor allem über sich selbst ärgert, weil ihr wieder ein Detail verloren gegangen ist. Beim Abschied zwei Stunden später ruft sie einem »Und ein Jongleur war dabei!« hinterher. Es hat ihr keine Ruhe gelassen.
drama-blog.de: »Breaking Bad«, die Dänen und wir #
thilo röscheisen versucht zu erklären warum „qualitätsserien“ wie „Mad Men“, „Breaking Bad“ oder „Homeland“ nicht in deutschland, bzw. europa entstehen. spassfaktum am rande:
Bei „Breaking Bad„ und „Homeland“ sehen die Zahlen ähnlich aus: Bei der Premiere mit um die 1 Mio. Zusehern gestartet, erreichen sie kumulativ inklusive Wiederholungen Bestwerte von knapp 3 Mio. Zusehern. Das ist in etwa ein Drittel oder sogar nur ein Viertel von dem, was die Erstausstrahlung eines durchschnittlichen „Tatorts“ in Deutschland bringt – in einem Markt, der fast viermal größer ist!
später schreibt er:
Keine einzige dieser sogenannten Qualitätsserien läuft auf einem der großen amerikanischen Networks ABC, NBC oder CBS - den Pendants zu den deutschen Free-TV-Sendern. Stattdessen läuft da, was größtenteils auch bei uns läuft: bei ABC „Lost“, „Private Practice“, „Suburgatory“ und „Modern Family“, bei CBS „The Big Bang Theory“, „2 Broke Girls“, „Two and a half Men“, „How I met your mother“, „Navy CIS“ und „The Good Wife“, bei NBC „30 Rock“, „The Office“ und „Parks and Recreation“. Gutes Handwerk, ja. Aber Qualitätsserien? Sicher nicht.
naja. „good wife“ (auf CBS) ist schon etwas mehr als gutes handwerk. nicht zu vergessen, „the west wing“ lief auf NBC und ist ganz sicher zu den überragenden qualitätsserien zu zählen. auch die „muppet show“ lief im network tv. andererseits stimmts dann doch, die richtig guten sachen laufen dann doch meist im pay-tv, sei es „the shield“, „sons of anarchy“, „game of thrones“ oder „the wire“. /bildblog.de
flickr.com: 2005-05-08 00-02-33_0008 #
die blogmich05 ist auch schon wieder 94 monate her. die blogmich13 ist nicht mehr weit entfernt.
facebook.com/malte.welding: Da ich auf der... #
lukas heinser kommentierte unter einem etwas konvulsiven eintrag von malte welding über das dschungelcamp:
Wer im "Dschungelcamp" Menschenverachtung sieht, kommt bei "Bauer sucht Frau" um einen Hitlervergleich wohl kaum noch vorbei.
der ganze diskussionsstrang unter dem beitrag ist sehr lesenswert, man muss zum lesen allerdings bei facebook angemeldet sein. lesenswert deshalb, weil (unter anderem) nicht nur sascha lobo, stefan niggemeier und malte welding angeregt diskutieren, sondern auch jens oliver haas, einer der autoren von „ich bin ein star“ (und mann von sonja zietlow), der in dem strang sehr offen schreibt.