links vom 18.06.2014
felix schwenzel, , in wirres.net
nicobruenjes.de: Krautreporter, Nachlese #
nico brünjes:
[W]er heute eine ernsthafte, konkurrentfähige, begeisternde Website produzieren möchten, auf der Zehntausende mit Lieferungsanspruch täglich mit neuem Content versorgt werden sollen (und diesen vielleicht diskutieren, teilen wollen), einigermaßen Ausfallsicher, dann wird man wahrscheinlich schon ein wenig Geld mehr in die Hand nehmen müssen. Von interaktiven Grafiken, Sondernwünschen für einzelne Artikel, Fehlerbehebung und dem ganzen anderen Kram will ich gar nicht anfangen.
hört sich alle richtig an, was nico brünjes da sagt. logisch, dass ein ITler sagt: „steckt mehr geld in die IT“. aber ich würde gerne was ganz anderes sagen:
wenn man 15 oder 14 tausend leute nach geld fragt, hat man potenziell auch genauso viele leute, die einem dabei reinquatschen was man mit seinem geld macht. das phänomen kennt man ja schon von klassichen zeitungsabos: wenn abonnenten etwas nicht passt, schreiben sie leserbriefe, die nicht selten mit der drohung enden, das abo zu kündigen. sagt man etwas doofes auf twitter, purzeln die entfollowungen.
wenn man nur einen verleger oder herausgeber hat, muss man sich nur mit dem ums geld, die strategie, die konzepte streiten. wenn man aber einen monat lang versucht, leute zu motivieren sich mit seinem produkt zu identifizieren, hoffnungen auf rettung, bessermachen auf sich projezieren lässt, hat man es plötzlich mit tausenden köpfen zu tun, die sich innerlich dem wohl des projekts verbunden fühlen. ob das nun berechtigt ist oder nicht, aber die krautreporter werden meiner meinung nach in die geschichte eingehen, als das am kritischsten und aus grösster nähe beäugtem journalistische projekt jemals.
wenn sebastian esser es laut sz (via turi) schon belastend fand „vier Wochen lang die Fresse poliert zu bekommen“, wird er sich nach 12 monaten wohl nach einem superlativ für „belastend“ umgucken müssen. viele tausend besserwisser, bestens vernetzt, sehr viele mit publizistischem hintergrund werden jeden fehler, jede kleine dummheit, unbedachte äusserung auf goldwaagen legen und auseinanderpflücken.
viele krautreporter waren wohl genervt von den übergeigten erwartungen die in der finanzierungsphase an das projekt gestellt wurden. aber ich glaube die erwartungen werden zum start des projekts noch mal ein paar takte übergeigter sein. so übergeigt, dass die erwartungen von sehr, sehr vielen unterstützern wohl enttäuscht werden. was sebastian esser dann möglicherweise als belastend empfindet.
blogs.faz.net/10vor8: Sie werden kaum ertragen, was Ihnen hier mitgeteilt wird #
stimmt. das ist kaum erträglich, allerdings nicht das was einem dort mitgeteilt wird, sondern wie es geschrieben wurde. wie auf pathoskoks.
crackajack.de: The Story Of Eboy #
rené walter:
The Verge mit einem fetten Special über Eboy aus Berlin, die Mitte der Neunziger Pixel-Art neu erfanden und damit eine Retro-Welle in Design und Gaming lostraten, die bis heute anhält. Großartig!
bei nerdcore ist das sehenswerte video eingebettet, auf the verge selbst auch, aber noch sehr viel text und bildmaterial.
seeliger.cc: König seiner selbst #
julia seeliger:
Wir sollten alle regelmäßig Nachrufe auf alle unsere noch lebenden Bekannten schreiben, um uns ihrer Bedeutung für uns zu vergegenwärtigen.
... und schreibt einen „Nachruf“ auf christian heller. wobei ich mich ja frage, warum man nachrufe auf lebende menschen schreiben sollte, wenn man auch einfach oden schreiben kann. mach ich auch ab und zu, aber wir alle sollten das viel öfter machen. /bei ode ole reissmann gefunden.
vowe.net: Telekom lernt nicht #
„Sind Sie der von der c't?“ Er weiß, wer ich bin. Und es ist erkennbar, dass er nicht sprechen soll.
kuenstlerleben.wordpress.com #
don dahlmann schreibt über das „künstlerleben“-blog:
Es wird ja immer viel darüber geschrieben, dass Blogs auch nicht mehr funktionieren. Dass man sich eine thematische Lücke suchen muss. SEO nicht vergessen. Das ist alles Quatsch. Das verlinkte Blog lese ich seit Jahren, ich kenne sogar noch seine alte Seite, bevor er zu WordPress gezogen ist. Es ist das Blog eines 81jährigen, sehr munteren Deutschen, der 1957 in die USA ausgewandert ist und seinen Lebensabend mit seiner Frau irgendwo in Arkansas verbringt. Er bloggt über seine Enkelin, sein kleines Anwesen, dass Kaff in dem er lebt. Er fotografiert seine Katze (viel zu selten) aber auch mal seinen neuen Drucker oder Blumen. Er schreibt über seine Frau, seine Zeit in Deutschland, wie er es in den USA geschafft hat und übers Wetter. Das ist alles gar nicht literarisch aber das ist auch vollkommen egal. Ich folge diesem liebenswerten Menschen so lange, dass er mir ans Herz gewachsen ist. Es ist also kein besonderes Blog, aber es macht alles genau so, wie es ein Blog machen sollte. Ich freue mich über jeden neuen Eintrag.
Warum ich das jetzt hier verlinke? Vor ein paar Tagen schrieb er:Warum habe ich nicht damals die Fragen an Leute gestellt als sie noch am Leben waren. Heute ist es zu spaet, weil sie weggestorben sind und heute moechte ich von ihnen so vieles wissen, beispielsweise auch bei meinen Grosseltern, wie zu deren Zeiten vieles war. Aber warum haben sie mir selber nicht so vieles aus ihrem Leben erzaehlt, auch wenn es nicht unbedingt so super interessant sein musste?
Da dachte ich: Stimmt, warum habe ich dieses wunderbare kleine Blog nicht schon viel früher verlinkt.
wiesaussieht.de: Fragen und Antworten #
unter anderem mit einer langen linkliste von nachrufen auf frank schirrmacher.