wie die huffington post hunderte von euro an steuern ertrickst
felix schwenzel, , in wirres.net
huffingtonpost.de: Luxemburg: Geleakte Dokumente zeigen, wie Amazon, Ikea und Pepsi Milliarden an Steuern ertricksen #
die huffington post schreibt:
Deutsche und internationale Konzerne vermeiden mit Unterstützung der Luxemburger Regierung Steuerzahlungen in Milliardenhöhe. Das zeigt die Auswertung von 28 000 Seiten geheimer Papiere.
warum die huffington post eher zurückhaltend über die steuersparmodelle von konzernen berichtet (kein „geht’s noch?“ in der überschrift!) wird schnell klar, wenn man einen blick ins impressum der huffington post wirft:
Huffington Post International:
AOL EUROPE HOLDINGS (2) MEDIA & CIE S.E.N.C., trading as The Huffington Post International, Société en Nom Collectif
Address: 67 Boulevard Grande-Duchesse Charlotte, L-1331 Grand Duchy of Luxembourg
Commercial Register and Registry Number: Registre de Commerce et des Sociétés Luxembourg B 164993
VAT number: LU 25878259
Representative: Hugo Froment (Tel.: +352 26 44 14 99, E-Mail: Luxdistro@teamaol.com)
und warum sitzt die huffington post international in luxemburg, in einem kleinen wohnhaus mit vielen briefkästen vor dem eingang? wahrscheinlich aus dem gleichen grund, wie die konzerne aus der überschrift: um steuern zu „ertricksen“. reuters schrieb dazu vor einem jahr:
AOL told investors in its 2009 annual report that it was experiencing weakness in its European display advertising business.
In 2010, it transferred ownership of several European advertising subsidiaries from a British to a Luxembourg-based company.
Months later, that company, AOL Europe Sarl, wrote down the value of the advertising units as part of a 27-million-euro impairment. It then offset this against royalty income totaling 6 million euros, which could otherwise have incurred tax of almost 2 million euros.
Had AOL left the units with the British holding company and taken the losses there, it would not have received any tax benefit.
Piquard declined to comment on individual companies' tax affairs. AOL also declined to comment.
wenn ichs richtig verstanden habe: in luxemburg kann man wie in der schweiz verluste mit gewinnen gegenrechnen, ohne vorher die gewinne zu versteuern. praktisch.
das wäre doch mal ne recherche-aufgabe für die deutsche huffington post um den frühstücksdirektor herausgeber cherno jobatey. von der eigenen konzernleitung eine stellungnahme erbitten und endlich mal was überraschendes produzieren.
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eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben. nachdem mir gestern abend ein irrtum unterlaufen ist und ich den namen in der autorenzeile eines huffington-post-artikels für den namen des autors gehalten habe, hat mir der chefredakteur der huffington post heute früh auf meine frage, warum es bei der huffingtonpost keine konsequent nachvollziehbaren autorennamen gibt, erklärt, dass ich zu doof bin:
@diplix Wenn wir schreiben "Gefunden bei: krautreporter.de" ist die Sache klar. @SimonHurtz
— Sebastian Matthes (@smatthes) 06.11.2014 8:29
neben einem ausgesprochenen unwillen bei der huffington post dinge richtig zu machen, ist vor allem konsequente inkonsequenz bei der huffington post zu beobachten:
ich finde ja gerade bei einem medium, das von angeblich „tausenden“ autoren gefüllt wird, genau den hinweis auf die autorenschaft — und sei es nur ein link-hinweis — enorm wichtig. andererseits passt die haltung des chefredakteurs schon: ist wirklich egal was die huffington post macht. es führt eh zu nichts, ausser steuerersparnissen für die mutter.