links vom 16.09.2015
felix schwenzel, , in wirres.net
zeit.de: Reinhold Würth: „Es ist eine Lüge, zu behaupten, Ausländer lägen uns auf der Tasche“ #
lesenswertes interview mit reinhold würth:
Frage: Was hat sie dem Unternehmen gebracht, das mit Schrauben und Befestigungstechnik groß geworden ist?
Würth: Die Beschäftigung mit der Kunst hat Würth zu einem kosmopolitischen Unternehmen gemacht, dem man eine gewisse Eloquenz und Leichtigkeit zuschreibt. Wir sind nicht fanatisch nur auf Umsatz und Gewinn fixiert. Ich bin natürlich auch Kaufmann und weiß, dass meine Sammlung an Wert gewonnen hat. Aber ich verkaufe nichts. In der Bilanz stehen auch nur die Anschaffungskosten, nicht der Wertzuwachs. Besonders freut mich, wenn unsere Mitarbeiter etwas von der Kunst haben. Auch die, die vorher nichts damit am Hut hatten. Das ist eine emotionale Rendite für mich.
Frage: Was bringt das den Mitarbeitern?
Würth: Die Kunst schafft Leichtigkeit, sie fördert die Kreativität, schafft Identität. Wer mag, kann sich zum Beispiel aus unserer Artothek Kunstwerke ausleihen und mit nach Hause nehmen. Viele sind auch stolz auf ihren Job, wenn sie sehen, wie viele Besucher von draußen kommen, um sich die Ausstellungen in unserem firmeninternen Kunstmuseum in Künzelsau anzusehen. Ich sage manchmal scherzhaft: Wir führen das Unternehmen eher wie einen Kegelverein. Bei Würth herrscht eine fröhliche Atmosphäre.
ich mag reinhold würth und lese gerne interviews mit ihm. mit 80 würde ich auch gerne noch so klar im kopf sein. aber seinen kunstsinn sollte man mit einer prise salz geniessen; reinhold würth sammelt auch malerinnen wie nicole leidenfrost, die mit ihrem blauen pferd, vor ein paar monaten, zu berühmtheit gelang.
wuv.de: Die hohe Kunst der Promi-Werbung #
peter breuer:
Nicht umsonst kommt deshalb wahrscheinlich mein Allzeit-Favorit der Werbung mit Promis ganz ohne Text aus. Es ist der 21 Jahre alte Spot für das Peugeot 306 Cabrio, den Euro RSCG auf einem Salzsee drehen ließ. Dort war nicht nur das Licht gut, es war auch genug Platz, um Ray Charles das Auto lenken zu lassen. Zu Hoagy Carmichaels „Georgia on My Mind“, natürlich in der bekannten Version des wunderbaren blinden Fahrers.
blendle.com: »Wenn es nach mir ginge, würden sich die Bilder selber malen« - Süddeutsche Zeitung Magazin [blendle bezahllink] #
grandioses interview mit daniel richter, mit einer gut ausgewogenen mischung aus wahnsinn, irrsinn und reglmässig durchscheinender weisheit. die 79 cent, die das interview bei blendle kostet lohnen sich, weil der text irre lang, aber auch irre unterhaltsam ist.
Ihr schönster Satz über Ihren Namensvetter lautet: »Gerhard Richter ist das Sonderphänomen eines Malers, den alle mögen, die Malerei nicht mögen.«
Bei Richter kriegt man Kitsch und Intelligenz. Was Schöneres kann es gar nicht geben. Für Laien sind seine Bilder wunderbar perfekt gemalter Kitsch, für die Intelligenten sind sie eine Reflexion über den Kitsch. Das macht ihn so wahnsinnig erfolgreich. Er ist ein guter Maler, aber der Malerei hat er nichts gebracht. Malerei, die mich berührt, handelt vom Fehlermachen.
Sie lesen keine Interviews mit Malern, Begründung: »Sie verderben mir die Kunst eher, als dass sie sie mir erhellen.«
Ich lese in Zeitungen den Politik und Wirtschaftsteil. Das Feuilleton überblättere ich, weil sich mein Leben dem Ende zuneigt. Es gibt einen wahnsinnigen Abrieb an Dingen, die für nichts signifikant sind.
spiegel.de: The Honourable Woman: Sehen Sie hier die erste Folge kostenlos #
tolle serie, wirklich gut erzählt und gefilmt. aber bei spiegel online kann man die erste folge nur auf Deutsch synchronisiert sehen, was der serie wirklich gewalt antut. ich frage mich wo das fucking problem ist, die serie auch optional im originalton mit untertiteln anzubieten. selbst amazon hat nach einigen anlaufschwierigkeiten gemerkt, das man das technisch, und offenbar auch rechtlich, einrichten kann.