brand­eins lernt da­zu, ix auch

felix schwenzel

ich bin ein arsch. wie vie­le blog­ger. an an­de­ren rum­kri­ti­sie­ren bis die schwar­te kracht aber wenn mal ei­ner an mir rum­kri­ti­siert das mi­mö­schen mar­kie­ren, jede kri­tik an blogs per­sön­lich neh­men, aber an­de­ren zy­ni­sche scheis­se ins ge­sicht schmeis­sen, wenn sie mal ähn­lich igno­rant wie ich sind. aber ich kann noch dooo­fer sein, ob­wohl ich kon­se­quent al­les falsch schrei­be (und das noch nicht mal als ma­sche, son­dern schlicht aus or­tho­gra­phi­scher ah­nungs­lo­sig­eit), noch nicht­ein­mal zen­sur rich­tig schrei­ben kann, mich ei­nen dreck um rich­ti­ge schreib­wei­se küm­me­re, rege ich mich laut­stark bei an­de­ren über tipp­feh­ler und ko­mi­sche schreib­wei­sen auf — wenn ich sie mal be­mer­ke.

so ge­sche­hen vor ei­ni­ger zeit, als ich mich über die schreib­wei­se „I-Pod“ in der brand­eins auf­reg­te (brand eins wird üb­ri­gens ge­trennt ge­schrie­ben, ist mir aber egal).

do­mi­nik wag­ner frag­te da­mals bei ga­brie­le fi­scher nach, war­um in der brand­eins „I-Pod“ statt „iPod“ ge­schrie­ben wür­de:

Of­fen­bar ver­är­gert, är­gern Sie sich nun über et­was, was bei brand
eins von der ers­ten Aus­ga­be so ist: Wir schrei­ben Mar­ken nie nach
Logo.

Zum ei­nen ist es nicht un­ser Job, in re­dak­tio­nel­len Tex­ten
Mar­ken­wer­bung zu ma­chen. Zum an­de­ren gilt bei uns - wie in vie­len
an­de­ren Me­di­en - die schlich­te Re­gel: Wo ein Mar­ken­na­me nur aus
drei nicht als Wort zu le­sen­den Buch­sta­ben be­steht, schrei­ben wir
den Mar­ken­na­men in Ver­sa­len (BMW, AOL); alle an­de­ren Na­men wer­den
ge­schrie­ben, wie es der Du­den be­sagt: Groß­buch­sta­be am An­fang, der
Rest klein. Dass brand eins in den an­de­ren Me­di­en in der Re­gel
ana­log Brand Eins ge­schrie­ben wird, ist ok. Und dass wir bei
Daim­ler-Chrys­ler den Bin­de­strich ein­fü­gen, hat we­der bei Daim­ler
noch bei Chrys­ler bis­her ei­nen ge­stört - sie sind es ge­wöhnt, weil
es die meis­ten so ma­chen.

Die Al­ter­na­ti­ve dazu wäre, die ech­ten Wort­mar­ken zu über­neh­men -
was kei­ne ech­te Al­ter­na­ti­ve ist.

in der ak­tu­el­len aus­ga­be auf sei­te 122/123 fiel mir jetzt aber die schreib­wei­se „iPod“ und „iPod­der“ statt „I-Pod“ auf. das hab ich doch mal nach­ge­tre­ten und die la­men­tier­ma­schi­ne an­ge­wor­fen. ga­brie­le fi­scher ist ja nicht nur eine pri­ma jour­na­lis­tin, son­dern auch äus­serst freund­lich und ant­wor­tet(e bis jetzt) auf jede email von mir. sie konn­te die fra­ge aber nicht be­ant­wor­ten und lei­te­te die fra­ge an ihre „stren­ge Do­ku­men­ta­rin“ wei­ter, der sie sich „schreib­wei­sen­tech­nisch voll an­ver­traue“. die stren­ge do­ku­men­ta­rin ant­wor­te­te mir vor­ges­tern per mail:

vie­len Dank für Ih­ren auf­merk­sa­men Hin­weiß zu ei­ni­gen brand eins-Schreib­wei­sen.

Im Prin­zip ist dem, was Frau Fi­scher da­mals in der Mail an Herrn Wag­ner schrieb, nicht be­son­ders viel hin­zu­zu­fü­gen.

Ab­kür­zun­gen, die sich als Wort spre­chen las­sen, zB Nasa, Uno schrei­ben wir als Wort, die an­de­ren FDP, BDI, BMW, AOL in Ver­sa­li­en, weil man sie auch so spricht, bei Fir­men­na­men ver­su­chen wir wei­test­ge­hend das fir­men­ei­ge­ne CI nicht zu über­neh­men.

Bei Mar­ken­na­men ge­hen wir aber al­ler­dings im­mer mehr dazu über, sie in ih­rer ei­gent­li­chen Schreib­wei­se ste­hen zu las­sen (ALSO doch eher iPod statt I-Pod, ei­ni­ge mo­der­ne, meist tech­nik­ori­en­tier­te Mar­ken­na­men wer­den durch un­se­re doch sehr stren­ge Schreib­wei­se manch­mal sehr ver­un­stal­tet). Sie se­hen, auch wir ler­nen nie­mals aus, und ei­ni­ge Re­geln sind eben auch dazu da, von Zeit zu Zeit über­ar­bei­tet und evtl. re­vi­diert zu wer­den;-))

Dies soll vor al­lem der Wie­der­auf­find­bar­keit, zB im brand eins-Ar­chiv, die­nen, wenn Le­ser dort et­was su­chen wol­len und dann auch fin­den sol­len.
Dar­über steht dann nur noch der Du­den ;-))

und jetzt komm ix, der kö­nig der falsch­schrei­bung: schreibt man hin­weis wirk­lich mit „ß“? ix duck mich und emp­feh­le hier­mit noch­mals von her­zen je­dem die brand­eins zu abo­nie­ren und zu le­sen.