achtung: pflüger ist gar nicht pflüger!

felix schwenzel, , in wirres.net    

fragen sie dr. pflüger (symbolbild)
fragen sie dr. pflüger (symbolbild)

friedbert pflüger möchte gerne bürgermeister in berlin werden und macht gerade wahlkampf. auf der plattform kandidatenwatch.de stellte laut tagesspiegel der ehemalige verwaltungsrichter percy maclean pflüger die frage, was er zum fall aydin (ix schrob darüber bereits) zu sagen hätte. pflüger antwortete an „frau maclean“:

Die Wert- und Moralvorstellungen der Familie Aydin stehen offenbar - denken Sie nur an das provozierende Verhalten der Brüder des Verurteilten nach der Gerichtsverhandlung - in diametralen Gegensatz zu dem Konsens, der Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben innerhalb Deutschlands und Berlins ist. Die Familie sollte Deutschland verlassen.

leider verwechselte pflüger laut tagesspiegel die familie aydin mit der familie sürücü, deren söhne in den „ehrenmord“ an der deutsch-türkin hatun sürücü verwickelt waren. nun sagt aber der sprecher von pflüger, dass pflüger weder die frage noch die antwort gekannt hätte und dass sich pflügers bundestagsbüro (das bundestagsbüro, warum das bundestagsbüro? er kandidiert doch als berliner bürgermeister?) um die beantwortung von fragen kümmere die auf kandidatenwatch.de gestellt werden.

wennn man nun auf kandidatenwatch.de nach „aydin“ sucht findet man den strang in dem pflüger oder seine mitarbeiter rumbehaupten sich u.a. bei der familie aydin für die verwechselung entschuldigt zu haben und dass das alles nicht „böswillig“ gemeint gewesen sei. nichtsdesto trotz besteht er darauf, das die familie aydin überlegen sollte „ob Deutschland für sie der richtige Aufenthaltsort ist“ ausgewiesen werden müsse, die familie habe „das Recht missbraucht“, getäuscht, neue anträge gestellt und verzögert, die rechtslage sei eindeutig; recht gehe vor nächstenliebe. ich glaube ich habe recht, wenn ich pflüger nicht liebe (und nicht dass mir hier jemand den pflüger mit dem schlierer verwechselt und sich danach bei ihm entschuldigen muss).

[via tagesspiegel]

[nachtrag 26.08.2006]
in der berliner zeitung von heute steht (hervorhebung von mir):

Am Freitag sagte Pflüger, er kenne sehr wohl den Unterschied zwischen beiden Familien, ein junger Mitarbeiter habe am späten Abend den Fehler gemacht. Das könne jedem mal passieren. „Wir werden uns bei den Aydins entschuldigen“, so Pflüger. Dem Mitarbeiter habe er bereits „die Ohren lang gezogen“ und normalerweise lasse er sich natürlich alle Fragen vorlegen.

was für ein sympathisches kerlchen, dieser pflüger.

fragen sie dr. pflüger (symbolbild)
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