wozu nen mp3-player?

felix schwenzel, , in wirres.net    

sansa fuze

hm. wozu nen mp3-player? kann mein handy doch auch. irgendwie. na gut, von den 10 oder 15 letzten mobiltelfonen in meinem besitz konnten 10 auch musik abspielen, allerdings hatten alle ausser eines keinen normalen kopfhörer-anschluss, sondern irgendwelche fusel-dinger mit schnur und komliziertem stecker dran. die lagen immer schön zuhause. ich glaube einmal habe ich so ein mitgeliefertes kopfhörer-freisprech-dings an einem handy ausprobiert. der sound war mittelmässig und als ich irgendwas vor mich hin sagte, vielleicht „ich geh mal kacken“, oder so, rief es meine freundin kacktrin oder jemanden dessen vor- oder nachname so ähnlich wie „kacke“ klang. das einstöpseln des kopfhörers aktivierte die stimmwahl. genau so ein quatsch ist auch einer der hauptgründe, warum ich mit dem mobiltelefon nie musik hören wollte: zu kompliziert, zu undurchsichtig, zu fehleranfällig. was passiert wenn ich beim musikhören angerufen werde? muss ich dann meinen klingelton direkt im ohr ertragen? aktiviert sich beim drücken der grünen taste der lautsprecher oder kommt der anrufer aus dem kopfhörer? was passiert wenn ich bei einem anruf die kopfhörer rausreisse, kann ich dann normal telefonieren oder legt das telefon dann auf? funktioniert das freisprechen mit dem kopfhörer, wo ist das mikrofon an der ellenlangen kopfhörer-schnur? ist es besser direkt in das schnur-mikro zu sprechen oder nicht?

bevor ich mich mit solchen fragen auseinandersetze, hör ich lieber keine musik auf dem handy.

und jetzt hab ich so ein ding von sandisk mit dem man nur musik hören kann geschickt bekommen. hab ich vorher nie gehabt sowas und irgendwie auch nie für nötig oder nützlich empfunden.

die bedienung ist ganz einfach: kophörer rein, zum einschalten den seitlichen schiebeschalter nach oben schieben und — huch, warum steht da in häslicher bitmap schrift „Please unlock the HOLD switch to power on — System shutdown“? achso. den einschalt-schiebeschalter sollte man nicht so einfach nach dem nach-oben-schieben loslassen, weil er dann zurückflitscht und den „hold-modus“ aktiviert. schonmal doof.

also, nachdem man den ein-schalter vorsichtig losgelassen hat, steht einem nach einem 10 sekündigen werbefilmchen, in dem man das sandisk logo betrachten darf, der suse, fuse, fuze zur verfügung. zur bedienung rollt und drückt man am blau beleuchteten roll- und drückrad rum. wie beim ipod, nur häslicher. auf dem ding befindet sich bereits etwas eklige musik, die bei sandisk irgendwer nach irgendwelchen kriterien ausgesucht hat: so billig wie möglich und bloss mindestens 5 jahre am zeitgeist vorbei — wie bei CundA werbung. aber CundA fertigt die klamotten ja auch in südostasien?

erfreulich ist, dass man auf den mp3-player auch eigene musik kopieren kann. dafür kann man den fuze mit einem usb-kabel an seinen computer anschliessen. auf einem windows-rechner kann man sich von einer mitgelieferten miniCD irgendeinen firlefanz installieren, um sich die musik über den windows-media-player rüberkopieren zu können. itunes auf dem mac ignoriert den fuze konseuquent. da der fuze sich aber nach dem einstöpseln in eine virtuelle festplatte verwandelt, kann man einfach so mp3-dateien rüberkopieren. das geht erfreulich schnell, ein gigabyte musik dauerte nicht länger als drei minuten. stöpselt man den fuze wieder aus, aktualisiert er kurz seine datenbank (so nennt er das) und danach liegen die mp3s, so wie man sich das vorstellt, nach album, interpret oder titel sortiert rum. solange die album-cover-grafik nicht in der mp3-datei eingebettet ist, erscheint sie auch nicht im fuze. das ist schade aber irgendwie auch egal. wer schöne bilder will, soll nach draussen gehen oder die augen schliessen.

apropos bilder, filme kann der fuze auch abspielen, ich hab aber noch nicht rausgefunden welche. alles was ich ihm zum frass vorwarf ignorierte er. nach den formaten die dem fuze genehm sind zu googlen, war mir dann irgendwie auch zu blöd. radio geht mit dem fuze auch. keine ahnung wozu, gibt es noch leute die radio hören?

der fuze hat zwei anschlüsse, einen für nen kopfhörer und einen für das usb-kabel zum anschluss an den computer. an den anschluss passen auch ipod-stecker. leider scheinen aber lautsprechersysteme für den ipod nicht mit dem fuze zu funktionieren. zumindest hab ich weder einen ton aus so einem ding von jbl rausbekommen, noch reagierte der fuze auf die fernbedienung des JBL-teils. apropos nicht funktionieren; eh klar, kopiergeschützte dateien aus dem itunes music store funktionieren auch nicht.

toll, und das ist im gegenteil zum handy wirklich beeindruckend, man kann den fuze tagelang in den schrank sperren ohne ihn vorher abzuschalten und er läuft danach einfach weiter. ich musste das ding seitdem ich es vor zwei wochen bekam noch nicht einmal aufladen.

ausgeliefert bekam ich den fuze mit 2 GB eingebauten dings-speicher. mit ner micro-SD-karte kann man die kapazität erweitern. zur zeit gibts die dinger, wenn man der werbung glauben darf, für 19 euro bei real. also die micro-SD-karten, nicht den fuze. der kostet 70 euro, oder so. nur wozu man die ausgeben sollte, wen man nen richtigen ipod für das doppelte bekommt, begreif ich noch nicht ganz.

[nachtrag 23.07.2008]
willsagen kann jetzt hören. willhören?