rss befreit

felix schwenzel

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tho­mas pleil wun­dert sich ob und wie de­li­cious ihn beim ku­ra­tie­ren von le­de­tipps un­ter­stützt.

Di­gi­ta­les Ku­ra­tie­ren ist ein Dienst für an­de­re, um ih­nen Le­se­tipps zu ge­ben und ein­zel­ne Fund­stü­cke aus dem ra­sen­den In­fo­strom des In­ter­nets fest­zu­hal­ten.
[…]
Ich fin­de ei­nen in­ter­es­san­ten Bei­trag, kom­men­tie­re ihn kurz und ver­schlag­wor­te (tag­ge) ihn. Das Gan­ze wan­dert dann (ein­schließ­lich Tags) in mein Blog – zu mei­nen Le­sern. Mir war die­se Mög­lich­keit be­son­ders sym­pa­thisch: Ers­tens, weil ich die­se Art von Bei­trä­gen auch bei an­de­ren gern lese, zwei­tens, weil das Gan­ze in mein Eco­sys­tem hin­ein­kommt, drit­tens, weil der Auf­wand für mich re­la­tiv ge­ring ist, denn ich muss nicht eine hal­be Stun­de am Stück mei­ne Links zu­sam­men­kra­men, son­dern lege sie ab, so­bald ich drü­ber stol­pe­re.
[…]
Doch – und da­mit end­lich zur Über­schrift – De­li­cious mag das nicht mehr.

auf der ei­nen sei­te ar­bei­tet de­li­cious dar­an, neue wege für das ku­ra­tie­ren, das wei­ter­ge­ben von le­se­tipps zu ent­wi­ckeln, an­de­rer­seits wur­den beim neu­en de­li­cious ei­ni­ge er­prob­te und lieb­ge­won­ne­ne me­tho­den de­ak­ti­vert — mög­li­cher­wei­se auch nur zeit­wei­lig.

mir war die me­tho­de, mit der de­li­cious links in web­logs pos­ten konn­te ei­ner­seits im­mer ein biss­chen su­spekt, an­de­rer­seits ein biss­chen zu un­fle­xi­bel und vor al­lem funk­tio­nier­te sie mit mei­ner blog­soft­ware nicht. wenn ich mich recht er­in­ne­re muss­te man de­li­cious ei­nen zu­gang zu sei­nem blog per user­na­me und pass­wort ge­ben und de­li­cious pos­te­te die links dann als ar­ti­kel per xml-rpc in, bei­spiels­wei­se, word­press.

bei mir hat es eine wei­le ge­dau­ert bis ich es um­ge­setzt habe, aber die lö­sung ist RSS.

im juni habe ich ein klei­nes script ge­schrie­ben, dass die links des vor­ta­ges per RSS ein­liest, dar­aus nach mei­nen vor­ga­ben ei­nen ar­ti­kel baut und ver­öf­fent­licht. als mir de­li­cious jetzt im sep­tem­ber zu un­be­nutz­bar wur­de, konn­te ich ein­fach durch än­dern der fee­d­adres­se die funk­tio­na­li­tät bei­be­hal­ten — mit pin­board, statt de­li­cious. mei­ne twit­ter-fa­vo­ri­ten samm­le ich eben­falls per RSS ein und las­se sie ein­mal mo­nat­lich ver­öf­fent­li­chen.

RSS ist so­was von nicht tot. RSS ist, ne­ben dem brow­ser, das stück tech­nik das ich am meis­ten be­nut­ze. ein­mal um an in­for­ma­tio­nen, links, le­se­emp­feh­lun­gen ran­zu­kom­men (über die 971 RSS-feeds die ich abon­niert habe, plus die 221 leu­te, die mir ge­le­gent­lich et­was in mei­nen goog­le rea­der reins­ha­ren), aber auch um das was ich für le­sen­wert hal­te oder selbst schrei­be wie­der zu ver­tei­len.

393 leu­te fol­gen mei­nen emp­feh­lun­gen im goog­le-rea­der (link, RSS-link), dem RSS-feed von wir­res.net fol­gen (laut feedb­ur­ner) ca. 4000 leu­te (die an­zahl der be­su­cher — laut pi­wik — schwankt auf der sei­te selbst so zwi­schen 1000 und 1500). den wir­res.net-RSS-feed füt­te­re ich wie­der­um per twit­ter­feed.com in das @wir­res­net-twit­ter-ac­count, im­mer­hin 188 leu­te fol­gen den dort au­to­ma­tisch ge­pos­te­ten ar­ti­kel­über­schrif­ten und links (die von pin­board an twit­ter­feed per RSS ein­ge­speist wer­den). auf face­book fol­gen im­mer­hin knapp 100 leu­te dem au­to­ma­tisch dort (per RSS) ein­ge­speis­ten ar­ti­kel­über­schrif­ten und an­reis­sern auf der wir­res.net-face­book-sei­te.

ich will jetzt gar nicht über die sin­völ­le da­von spre­chen, die ei­ge­nen RSS-feeds auf face­book oder twit­ter au­to­ma­ti­siert auf­schla­gen zu las­sen — was ich sa­gen will: RSS wer­kelt da über­all im hin­ter­grund — ohne dass man da­für gross­ar­tig pro­gram­mie­ren kön­nen muss.

aus­ser mir mag und sieht zwar nie­mand mei­ne links-sei­te, aber al­les was dort auf­taucht, mei­ne twit­pics, hin­wei­se auf sei­ten die auf wir­res.net lin­ken, mei­ne letz­ten form­spring-ant­wor­ten oder mei­ne lieb­lings-tweets — wird al­les per RSS ein­ge­le­sen, zwi­schen­ge­spei­chert und HTM­Li­siert dar­ge­stellt.

was ich sa­gen woll­te: RSS ist nicht tot. und RSS ist der weg um ei­ge­ne in­hal­te aus den „wal­led gar­dens“ von dritt­an­bie­tern zu be­frei­en.

und ihr so? wie nutzt ihr RSS?