wasch­sa­lon

felix schwenzel

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ob mir je­mand zwei fünf cent stü­cke in 10 cent wech­seln kön­ne frag­te ich heu­te früh in den er­staun­lich vol­len wasch­sa­lon hin­ein. konn­te kei­ner. die jun­ge frau sag­te, sie brau­che die fünf­zig cent stü­cke (auf die ich ihr vier­zig cent her­aus­ge­ben könn­te) alle für den wä­sche­trock­ner. dann über­leg­te sie es sich an­ders und schenk­te mir fünf­zig cent.

ich kann zwar je­den cent ge­brau­chen, aber ne­ben der tat­sa­che, dass ich mich (hier­mit) herz­lich be­dan­ke bei der un­be­kann­ten wer­de ich mei­nen vor­satz in­tel­li­gent schnor­ren­den schnor­rern im­mer was zu ge­ben treu blei­ben und die fun­fig cent bei nächs­ter ge­le­gen­heit wei­ter­ge­ben.

vor­ges­tern habe ich ei­ner al­ten frau in ei­nem roll­stuhl fünf­zig cent ge­ge­ben die an uns vor­bei­führ als wir an der ora­ni­en­stras­se zu mit­tag tran­ken. sie fuhr vor­bei, er­hasch­te mei­nen au­gen­kon­takt und schüt­tel­te den kopf als ob sie sag­te „nein, nicht, sie wol­len mir nichts ge­ben?“ sub­ti­les schnor­ren ge­winnt.

gut, aber völ­lig über­rum­pelnd und mich des­halb ver­ei­send, fand ich die gut­ge­klei­de­te dame vor ei­nem hal­ben jahr am ha­cke­schen markt, die mich und k@rp­fen mit leicht fran­zö­si­schem ak­zent an­sprach ob wir ihr viel­leicht zwan­zig euro schen­ken woll­ten. die dame ist leer­aus­ge­gan­gen weil ich dar­über erst­mal dreis­sig mi­nu­ten nach­den­ken muss­te...