waschsalon

ich sitze am fenster, blicke hinaus und denke: „hier fährt don alphonso ab und zu vorbei, fotografiert den laden in dem ich gerade im schaufenster sitze und schreibt dazu vielleicht eine kleine geschichte über »sie«.“ hier kostet die wäsche in einer miele-waschmaschine 2 euro, auch wenn am schaufenster 1,90 1,50 € steht. immer noch gut und günstig. 10 minuten trocknen kostet nen halben euro.
normalerweise brauche ich für zwei waschmaschinen andertalb stunden: wäsche reinstopfen, nen kaffee trinken und zeitung lesen, die wäsche in die trockner stecken, gegenüber bis der trockner fertig ist, beim kamps, bei der dumpfesten aller bisher kennengelernten bäckereifachverkäuferinen etwas frühstücken, die trockene wäsche in mein rollköfferchen stecken und nebenan in die u-bahn springen und ins büro fahren.

heute machte mir die ältere dame, die gleich 4 maschinen für sich beanspruchte einen strich durch die rechnung. ich konnte nur eine maschine füllen, mehr waren nicht frei. so dauerte meine waschaktion fast doppelt so lange (sie dauert noch, ich schreibe das während die zweite waschmaschine trocknet). heute bin ich zum ersten mal genervt vom waschsalon. früher war ich immer nur genervt von den waschmaschinen bei mir zuhause. man glaub es nicht wie empfindlich diese dinger sind. mir sind bereits drei waschmaschinen unter der hand weggestorben, was einerseits daran liegen mag, dass sie alle günstig und gebraucht waren und die waschmaschinen-todesfälle alle in wohngemeinschaften stattfanden. in stuttgart kam ich einmal nach hause, der boden der küche stand 2 cm hoch voll wasser und mein mitbewohner bernie sass im seinem zimmer und spielte videospiele: „jo. hab ich gesehen, die is kaputt.“ zwei andere waschmaschinen waren sehr agil und standen im keller nach der wäsche immer in einer anderen ecke als vorher, irgendwann ereilte sie der tod durch unwucht.
in berlin hatte ich einfach keine lust mehr auf eine neuanschaffung, zumal ich aufgehängt getrocknete wäsche hasse und mir auch noch einen trockner hätte besorgen müssen. ohne waschmaschine im ohnehin engen bad brauchte ich auch keine angst davor zu haben, dass der anschluss wasser lassen könnte und schaden verursachen, unwuchten konnten mir egal sein, wartung ebenso, nur selbst warten muss ich ab und an, wie heute.
was mir in berlin „eco express“ am rosenthaler platz noch fehlt ist wlan, in köln haben die „eco express“ t*com hotspots, die man ja bekanntlich umsonst benutzen kann. dafür springen dort nette und hilflose menschen herum. geld hab ich dort schon geschenkt bekommen und jedesmal habe ich mindestens einmal die möglichkeit jemandem die funktionsweise der maschinen zu erklären, meist auf englisch. nur von der benutzung des getränkeautomaten ist ernsthaft abzuraten.
[nachtrag] leicht editiert jetzt auch im restaur.ant