wasch­sa­lon

felix schwenzel

ich sit­ze am fens­ter, bli­cke hin­aus und den­ke: „hier fährt don al­phon­so ab und zu vor­bei, fo­to­gra­fiert den la­den in dem ich ge­ra­de im schau­fens­ter sit­ze und schreibt dazu viel­leicht eine klei­ne ge­schich­te über »sie«.“ hier kos­tet die wä­sche in ei­ner mie­le-wasch­ma­schi­ne 2 euro, auch wenn am schau­fens­ter 1,90 1,50 € steht. im­mer noch gut und güns­tig. 10 mi­nu­ten trock­nen kos­tet nen hal­ben euro.

nor­ma­ler­wei­se brau­che ich für zwei wasch­ma­schi­nen an­der­t­alb stun­den: wä­sche rein­stop­fen, nen kaf­fee trin­ken und zei­tung le­sen, die wä­sche in die trock­ner ste­cken, ge­gen­über bis der trock­ner fer­tig ist, beim kamps, bei der dump­fes­ten al­ler bis­her ken­nen­ge­lern­ten bä­cke­rei­fach­ver­käu­fe­ri­nen et­was früh­stü­cken, die tro­cke­ne wä­sche in mein roll­köf­fer­chen ste­cken und ne­ben­an in die u-bahn sprin­gen und ins büro fah­ren.

heu­te mach­te mir die äl­te­re dame, die gleich 4 ma­schi­nen für sich be­an­spruch­te ei­nen strich durch die rech­nung. ich konn­te nur eine ma­schi­ne fül­len, mehr wa­ren nicht frei. so dau­er­te mei­ne wasch­ak­ti­on fast dop­pelt so lan­ge (sie dau­ert noch, ich schrei­be das wäh­rend die zwei­te wasch­ma­schi­ne trock­net). heu­te bin ich zum ers­ten mal ge­nervt vom wasch­sa­lon. frü­her war ich im­mer nur ge­nervt von den wasch­ma­schi­nen bei mir zu­hau­se. man glaub es nicht wie emp­find­lich die­se din­ger sind. mir sind be­reits drei wasch­ma­schi­nen un­ter der hand weg­ge­stor­ben, was ei­ner­seits dar­an lie­gen mag, dass sie alle güns­tig und ge­braucht wa­ren und die wasch­ma­schi­nen-to­des­fäl­le alle in wohn­ge­mein­schaf­ten statt­fan­den. in stutt­gart kam ich ein­mal nach hau­se, der bo­den der kü­che stand 2 cm hoch voll was­ser und mein mit­be­woh­ner ber­nie sass im sei­nem zim­mer und spiel­te vi­deo­spie­le: „jo. hab ich ge­se­hen, die is ka­putt.“ zwei an­de­re wasch­ma­schi­nen wa­ren sehr agil und stan­den im kel­ler nach der wä­sche im­mer in ei­ner an­de­ren ecke als vor­her, ir­gend­wann er­eil­te sie der tod durch un­wucht.

in ber­lin hat­te ich ein­fach kei­ne lust mehr auf eine neu­an­schaf­fung, zu­mal ich auf­ge­hängt ge­trock­ne­te wä­sche has­se und mir auch noch ei­nen trock­ner hät­te be­sor­gen müs­sen. ohne wasch­ma­schi­ne im oh­ne­hin en­gen bad brauch­te ich auch kei­ne angst da­vor zu ha­ben, dass der an­schluss was­ser las­sen könn­te und scha­den ver­ur­sa­chen, un­wuch­ten konn­ten mir egal sein, war­tung eben­so, nur selbst war­ten muss ich ab und an, wie heu­te.

was mir in ber­lin „eco ex­press“ am ro­sen­tha­ler platz noch fehlt ist wlan, in köln ha­ben die „eco ex­press“ t*com hot­spots, die man ja be­kannt­lich um­sonst be­nut­zen kann. da­für sprin­gen dort net­te und hilf­lo­se men­schen her­um. geld hab ich dort schon ge­schenkt be­kom­men und je­des­mal habe ich min­des­tens ein­mal die mög­lich­keit je­man­dem die funk­ti­ons­wei­se der ma­schi­nen zu er­klä­ren, meist auf eng­lisch. nur von der be­nut­zung des ge­trän­ke­au­to­ma­ten ist ernst­haft ab­zu­ra­ten.

[nach­trag] leicht edi­tiert jetzt auch im re­staur.ant