bi­rol ünel

felix schwenzel

heu­te habe ich beim mit­tag­essen im „ba­teau ivrebi­rol ünel ge­se­hen, nach­dem mir in den letz­ten 12 mo­na­ten min­des­tens 10 freun­de und be­kann­te er­zählt ha­ben, dass er „im­mer“ dort sei. bin halt ein spät­zün­der, aber auch nicht so oft im „ba­teu ivre“.

zu­erst er­wisch­te ich mich da­bei wie ich bi­rol ünel beim ers­ten vor­bei­lau­fen an un­se­rem tisch an­starr­te. muss dar­an ge­le­gen ha­ben, dass ich vor drei ta­gen „ge­gen die wand“ ge­se­hen hat­te und er mir be­kannt vor­kam. beim drü­ber nach­den­ken wo­her ich ihn kann­te, fiel mir dann mein star­ren auf. war aber ok, mein star­ren, denn er starr­te zu­rück. er sah ex­akt so aus wie er etwa in der mit­te des films aus­sah und be­schäf­tig­te sich da­mit am tisch zu sit­zen, bier zu trin­ken, leu­te an­zu­star­ren und durch den la­den, mach­mal auch raus, zu lau­fen. mal mit, mal ohne mo­bil­te­le­fon am ohr. ein­mal lieh er sich auch ei­nen stuhl bei uns aus und lief da­mit durch den la­den.

am tisch sass bi­rol ünels freun­din, die sich in der zeit in der er wie ein 20km ge­her durch den la­den flitz­te, nicht vom platz rühr­te und kon­zen­triert las. das die frau bi­rol ünels freun­din war er­kann­te ich an der aus­sa­ge mei­ner be­glei­tung, dass die bei­den sich re­gel­mäs­sig wild schrei­end im „ba­teau ivre“ strit­ten und sie ihm ein­mal kräf­tig (un­ter zu­hil­fe­nah­me ih­res ge­sam­ten lin­ken ar­mes) die rech­te ach­sel kratz­te, wor­über er sich sehr zu freu­en schien.

mei­ne be­glei­tung er­zähl­te noch wie sie „ge­gen die wand“ im kino sah und zu ih­rem freund sag­te: „guck mal, das ist der typ der sich im­mer mit sei­ner freun­din im »ba­teau ivre« fetzt“.

ich fra­ge mich noch im­mer, ob man ei­nem schau­spie­ler in sei­nem wohn­zim­mer sa­gen darf, dass ei­nem sei­ne ar­beit äus­serst gut ge­fal­len hat. nach­dem ich „ge­gen die wand“ ge­se­hen hat­te, woll­te ich das ei­gent­lich tun.