ratze

der mögige, fundamentale und stramme kardinal ratzinger ist euphorisiert. er freut sich laut reuters/spargel über den stellenwert von „religion“ in der amerikanischen gesellschaft und politik. davon, vom „amerikanischen modell“, könne man lernen, dort böte sich „öffentliche gestaltungsfreiheit“ für die religionen und die gläubigen würden nicht wie in europa ins „private verwiesen“. da sich ratzinger nicht weiter äussert was er am amerikanischen modell so doll findet mutmasse ich mal was er gerne in europa (wieder-)sehen würde:
- minister lesen wie us-justizminister john ashcroft morgens aus der bibel vor und halten zum gemeinsamen gebet im ministerium an
- der kanzler ruft zu kreuzzügen auf
- schwierige politische entscheidungen werden damit begründet, dass das der wille gottes sei
- lügen, gier, korruption, sexuelle mishandlungen und unterdrückung werden geduldet, solange man sie nicht sieht und vorne eine saubere, moralische und religiöse fassade strahlt (so wie damals, „good old times-prinzip“)
- angehörige der kirchen können nicht mehr von gottlosen staatsanwälten belangt werden, eventuell auftretende probleme werden „intern“ gelöst (stichwort fassade, s.o.)
- die erziehung der jugend obliegt (wieder) den rechtgläubigen, das prinzip „fear, doubt and uncertanty“ steht bei der erziehung wieder ganz oben, „klapse“ sind wieder erlaubte pädagogische hilfsmittel
- die blödsinnige, unnütze und wenig hilfreiche trennung von staat und kirche wird aufgehoben, im iran (und den USA) kann man beobachten welchen heilsamen einfluss das auf die gesellschaftliche, sittliche verfassung haben kann
- der papst kann sein veto gegen jedes vom bundestag verabschiedete gesetz einlegen
- ungläubige, ungetaufte, homosexuelle und frauen mit leberflecken werden verbrannt
oder meint er mit „öffentlicher gestaltungsfreiheit“ in den USA sowas?