sum1 en­deckt nun doch die lie­be zu deutsch­land

felix schwenzel

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ges­tern dach­te ich kurz aus­zü­ge aus dem npd pro­gramm zu le­sen. war aber nur der geis­ti­ge dün­s­chiss ei­nes por­sche fah­ren­den gra­fi­kers. was mich wun­der­te war, dass der kämp­fer ge­gen jede art von na­tio­na­lis­mus, pa­tridio­tis­mus und die wort­kom­bi­na­ti­on „de­ust­ch­land“ und „lie­be“ die­se scheis­se re­spekt­voll und be­wun­dernd ver­link­te.

was man dort le­sen kann, ist eine wil­de mi­schung aus ver­schwö­rungs­theo­rie und mie­sem ul­tra-na­tio­na­lis­mus, pro­tek­tio­nis­mus und war­nung vor „frem­den“ ein­flüs­sen („Durch das An­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setz wer­den aus­län­di­sche Fir­men sys­te­ma­tisch be­vor­zugt“). vor­ur­tei­le und ängs­te mo­bi­li­sie­ren und ver­stär­ken, mitt­ler­wei­le ein klas­si­ker, der bis­her vor al­lem im eu-feind­li­chen gross­bri­taien be­liebt war.

aus­ser­dem kann man dort eine be­lieb­te ar­gu­men­ta­ti­ons­tech­nik aus dem bau­kas­ten der ver­dum­mungs­pro­pa­gan­da be­ob­ach­ten: haar­sträu­ben­den un­fug be­haup­ten bis die bal­ken sich bie­gen, pseu­do­fak­ten zur un­kennt­lich­keit zu­spit­zen, al­les ohne je­den be­leg und dann am ende eine lis­te mit links und quel­len prä­sen­tie­ren in der der ge­neig­te le­ser die be­le­ge dann „nach­le­sen“ kön­ne (wenn er das tut hört sich das ko­mi­scher­wei­se al­les ganz an­ders an).

be­son­ders per­fi­de mir die­sen un­fug von je­man­dem an­hö­ren zu müs­sen der u.a. für mul­ti­na­tio­na­le kon­zer­ne, new eco­no­my ab­zo­cker ar­bei­te­te, da­von bis jetzt ganz gut le­ben konn­te und sich mei­nes wis­sen bis jetzt noch nicht son­der­lich her­vor­ge­tan hat im kampf für so­zia­le ge­rech­tig­keit, de­mo­kra­tie und ge­gen die an­geb­li­chen gleich­ge­schal­te­ten „main­stream-me­di­en“ („In­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne nie ge­kann­ten Aus­ma­ßes un­ter Ein­bin­dung al­ler Main­stream-Me­di­en“). im ge­gen­teil.

kurz ge­sagt, re­ak­tio­nä­rer dün­s­chiss der wahr­schein­lich die ers­te stro­phe des deutsch­land­lie­des sum­mend ge­schrie­ben wur­de. könn­te man auch so dich­ten: „schüüüt­ze deutsch­land vo­hor al­lem, schüühüüt­ze deutsch­land ...“ — „ich will de­ust­ch­land soll so blei­ben wie ich bin es ist ...“

über­trof­fen wird der neo-na­tio­na­lis­ti­sche quatsch aus dem hau­se dis­co­dö­ner nur noch von die­sem ver­ein der es schafft der glo­ba­li­sie­rung die schuld an der süd­asia­ti­sche tsu­na­mi-ka­ta­stro­phe zu­zu­wei­sen und mit auf­ru­fen zum kampf ge­gen die „der­zei­ti­ge welt­ord­nung“, pro-atom­kraft pro­pa­gan­da, harz-IV pro­tes­ten und dem ab­so­lu­ten ver­bot von com­pu­ter­spie­len („mit nin­ten­do lernt klein paul das tö­ten. stoppt po­ké­mon!“) zu ver­bin­den.

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