der spie­gel, fach­blatt für ir­rele­vanz

felix schwenzel

sieg­fried wei­schen­berg in der zeit:

Als »Leit­me­di­en« wer­den da­bei Blät­ter und Sen­dun­gen be­zeich­net, de­nen sich die Jour­na­lis­ten be­vor­zugt zu­wen­den und aus de­nen sie bei der The­men­fin­dung Ho­nig sau­gen.

Vor zwölf Jah­ren war dies ein­deu­tig der Spie­gel. Zwei Drit­tel der Be­frag­ten be­kann­ten da­mals, re­gel­mä­ßig in das Ham­bur­ger Nach­rich­ten­ma­ga­zin zu schau­en. Die­se Do­mi­nanz gibt es nicht mehr; dem Spie­gel ist die Hälf­te sei­ner jour­na­lis­ti­schen Be­wun­de­rer ab­han­den ge­kom­men. Hin­ter dem Ma­ga­zin (33,8 Pro­zent) liegt bei den Wo­chen­blät­tern die ZEIT (11 Pro­zent) vor stern (6, 4 Pro­zent) und Fo­cus (4,6 Pro­zent). Neu­er Spit­zen­rei­ter al­ler Me­di­en ist die Süd­deut­sche Zei­tung, zu der 34,6 Pro­zent der Jour­na­lis­ten re­gel­mä­ßig grei­fen. Bei den TV-Nach­rich­ten­sen­dun­gen do­mi­niert wei­ter die Ta­ges­schau (18,8 Pro­zent) vor den Ta­ges­the­men (13,9 Pro­zent). Das an­geb­lich »neue Leit­me­di­um« Bild wird nur von ei­nem Zehn­tel der Jour­na­lis­ten ge­nannt. Ins­ge­samt ist de­ren Auf­merk­sam­keit stär­ker ver­teilt als noch 1993. Es gibt im­mer mehr Me­di­en, die man be­ruf­lich nut­zen kann; im­mer mehr Zeit wird vor al­lem mit den An­ge­bo­ten aus dem In­ter­net ver­bracht. (zeit.de)

mir fiel eben ein, dass ich den spie­gel noch nicht mal beim fri­seur oder im café lese, also selbst wenn er um­sonst ist. mich lei­tet der spie­gel schon lan­ge nicht mehr, das spon rss-abo ist schon lan­ge ge­kün­digt und mich freut, dass mein sub­jek­ti­ver ein­druck vom qua­li­täts- und re­le­vanz-ver­lust des spie­gels sich von sol­chen um­fra­gen be­stä­tigt fin­det.

[via kat­ja husen, die lei­der schwie­rig­kei­ten mit quel­len­an­ga­ben hat, aber pfif­fig fragt: „wozu spie­gel“]