sel­ber selbst­be­züg­lich! doo!

felix schwenzel

ix habe eben über ste­fan nig­ge­mei­er ei­nen ar­ti­kel aus der faz über die re:pu­bli­ca von mar­tin schoeb ge­fun­den. das ver­an­lasst mich nicht nur et­was enorm selbst­be­züg­li­ches dazu zu schrei­ben, son­dern mich auch zum wie­der­hol­ten male zu wie­der­ho­len. ich be­nut­ze so­gar das glei­che bild wie vor sechs ta­gen!

in dem ar­ti­kel schreibt mar­tin schoeb ganz viel über die an­geb­li­che selbst­be­zügl­lich­keit von blogs:

Ohne Selbst­be­zü­ge und ohne die Be­zugs­grö­ße Print wür­den die meis­ten mei­nungs­füh­ren­den Blogs - und zwar nur die­se - in sich zu­sam­men­fal­len wie ein Heiß­luft­bal­lon ohne Flam­me. Bis es so weit ist, bleibt der Blog-Olymp für Neu­lin­ge na­he­zu un­zu­gäng­lich; dort kennt man sich, man zi­tiert und kom­men­tiert sich, spricht den­sel­ben Jar­gon, schreibt über sich und die Me­di­en und bleibt so kon­se­quent un­ter­halb der Auf­merk­sam­keits­schwel­le all je­ner Le­ser, die ihr Le­ben nicht im Netz ver­brin­gen. (quel­le)

kei­ne fra­ge, ich ken­ne das aus mei­nem be­kann­ten­kreis, der be­kann­ten­kreis aus­ser­halb des net­zes, die bei selbst­be­züg­li­chen blog­the­men ab­schal­ten: „tut mir leid, aber ich kann das blog­ge­döns nicht le­sen. schreib wie­der mehr ge­schich­ten!“ von da­her hat er mit un­zu­gäng­lich­keit und ei­ner ge­wis­sen sper­rig­keit von blogs recht. nur, die­se selbst­be­züg­lich­keit tritt über­all auf, auch in schoebs ar­ti­kel, in­dem er bei­spiels­wei­se über blogs vor al­lem in be­zug auf „print-jour­na­lis­mus“ schreibt, also qua­si selbst­be­züg­lich, über die über­schnei­dun­gen zu sei­nem me­di­um. und wie ste­fan schreibt, jour­na­lis­ten, fern­seh­leu­te, me­di­en­fuz­zis ma­chen nichts an­de­res. ste­fan raab, ha­rald schmidt, tita von har­den­berg, jede talk­show — ohne selbst­be­zug, ohne re­fe­ren­zen zum fern­se­hen wür­den die auch in sich zu­sam­men­klap­pen. über­haupt men­schen! die schrei­ben und re­den im­mer über sich selbst! über men­schen. selbst wenn men­schen über eis­bä­ren schrei­ben, ver­mensch­li­chen und verknu­ten sie die.

apro­pos be­kann­ten­kreis, ich ken­ne üb­ri­gens kaum noch leu­te — aus­ser jour­na­lis­ten — die re­gel­mäs­sig zei­tung le­sen. die auf­merk­sam­keits­schwel­le der men­schen ist nicht nur im be­zug auf blogs kom­plett über­for­dert, das gilt glei­cher­mas­sen für fast alle me­di­en. es gibt nur noch we­ni­ge me­di­en die die men­schen dort ab­ho­len wo ihre auf­merk­sam­keit noch er­reich­bar ist, und die kom­men meist mit ganz gros­sen über­schrif­ten oder sehr laut und äus­serst pla­ka­tiv da­her.

so ge­se­hen hat schoeb na­tür­lich recht, über­sieht nur lei­der den ei­ge­nen saft in dem er schmorrt.

ich fin­de es auch ganz zau­ber­haft wie er über mich schreibt und das, ganz so wie ich es auch in mei­ner un­jour­na­lis­ti­schen art ma­chen wür­de, auf au­gen­schein statt auf re­cher­che ba­sie­rend tut:

Ge­re­det ha­ben sie über sich und ihre Blogs und über die an­de­ren und de­ren Blogs. Man soll­te sich un­ter­hal­ten füh­len, wenn ein bär­ti­ger un­ter­setz­ter Pro­mi-Blog­ger auf ei­ner Blog­ger­kon­fe­renz ei­nen gro­ßen schlan­ken Pro­mi-Blog­ger mit zu kur­zem Sak­ko filmt und da­bei wie­der­um von ei­nem Blog­ger ge­filmt wird, der au­ßer­halb der Sze­ne ge­nau­so un­be­kannt ist wie sei­ne bei­den Film­part­ner. Mit solch ty­pi­schen In­hal­ten wird man nie eine grö­ße­re Le­ser­schaft von sich über­zeu­gen kön­nen, so man das denn will. (quel­le)

ers­ten bin ich nicht un­ter­setzt, son­dern leicht adi­pös. viel­leicht auch bau­chig. zwei­tens, wie man auf dem bild er­kennt, ist tho­mas knü­wers ja­cket nicht zu kurz (und das von ma­rio six­tus, den ix auch fra­gen ge­stellt habe, auch nicht) und drit­tens ist der typ der hin­ter mir stand und mich film­te kein blog­ger, son­dern ein ka­me­ra­mann der für die pro­duk­ti­ons­fir­ma AVE und watch ber­lin ar­bei­tet.

(cc) Nee­zee

so ist die­se zwi­schen­über­schrift „Ein Blog­ger filmt ei­nen Blog­ger, der ei­nen Blog­ger filmt“ zwar hübsch und grif­fig, aber le­dig­lich rum­be­haup­tet: nicht je­der auf der re:pu­bli­ca war ein blog­ger. und vier­tens, wie soll man mit ei­nem film „eine grö­ße­re Le­ser­schaft von sich über­zeu­gen“? liest man bei der faz fil­me?

[fünf­tens, üb­ri­gens, fin­de ich es tat­säch­liuch lang­wei­lig und un­in­ter­es­sant grös­se­re le­ser­schaf­ten für et­was zu in­ter­es­sie­ren. ich über­las­se das ger­ne dem er­klär­bär-jour­na­lis­mus. mal so ganz grund­sätz­lich. im spe­zi­el­len wei­che ich die­sen grund­satz hin und wie­der ger­ne auf, aber mich weich­spü­len oder an­stren­gen nur um an eine grös­se­re le­ser­schaft zu kom­men? war­um glau­ben jour­na­lis­ten ihre re­geln wä­ren die al­lein se­lig­ma­chen­den? was ha­ben die ge­gen ni­schen oder par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen? oder ge­gen of­fen­si­ve, pro­gra­ma­ti­sche schlam­pig­keit?]

[nach­trag]
noch ein biss­chen selbst­be­zo­ge­nes und nach­ge­tra­ge­nes:

  • mar­tin schöb schreibt sich ent­ge­gen der an­sicht der faz mit „ö“, bloggt selbst und war ganz blog­ty­pisch, selbst­be­zo­gen voll ge­spannt auf re­ak­tio­nen auf sei­nen ar­ti­kel, gou­tiert die re­ak­tio­nen aber als nicht an­ge­mes­sen, so dass er an „Paw­low und ge­trof­fe­ne Hun­de“ den­ken muss. ar­mes häss­chen, gibt sich 5 tage lang mühe was fun­dier­tes zu schrei­ben und wird nur* von nig­ge­mei­er ge­lobt.
  • turi2 nimmt den ar­ti­kel zum an­lass ei­nen ar­ti­kel für die va­ni­ty-fair-on­line sei­te zu schrei­ben, holt die neid­keu­le raus und krault mir die ge­leck­ten eier. dum­mer­wei­se ist die­ses va­ni­ty­fair-on­line-dings so stein­zeit­lich, dass turi nicht ei­nen link dar­in un­ter­brin­gen kann, we­der zu knü­wer, noch zu nig­ge­mei­er, noch zu mei­nem film­chen, noch zu adi­cal, faz oder schöb. ärm­lich.
  • mal­te er­greift das stöck­chen von mar­tin schöb das er nicht ge­wor­fen ha­ben will.
  • das mit der selbst­be­züg­lich­keit lässt sich of­fen­bar un­end­lich stei­gern.