nor­bert bolz

felix schwenzel

ei­gen­tüm­lich wie sehr sich klu­ges er­ken­nen und dump­fe igno­ranz bei nor­bert bolz mi­schen. le­sens­wert ist es trotz­dem, das in­ter­view mit ihm im han­dels­blatt:

Kom­mu­ni­ka­ti­on ist im­mer ex­trem auf­wen­dig, und In­ter­ak­ti­on ist das Auf­wen­digs­te über­haupt. Bis­her wa­ren alle Fort­schrit­te der mo­der­nen Ge­sell­schaft sol­che, die uns In­ter­ak­ti­on er­spart ha­ben.
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Web 2.0 ist eine Form der Ju­gend­kul­tur, und je­der Or­ga­ni­sa­ti­on droht im­mer die Lä­cher­lich­keit, wenn sie ver­sucht, mit ei­ner Ju­gend­kul­tur Kon­takt auf­zu­neh­men. Die Pein­lich­keit ist sehr wahr­schein­lich, das er­spart aber nicht das Ex­pe­ri­ment.
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Bei al­len Er­schei­nun­gen wirkt die Lo­gik der Netz­wer­ke, die man am bes­ten mit der Pa­re­to-Ver­tei­lung mo­del­lie­ren kann. 20 Pro­zent der Blogs zie­hen 80 Pro­zent al­ler Auf­merk­sam­keit auf sich. Dann gibt es ei­nen un­end­lich lan­gen Schwanz an Blogs, die mit im­mer ge­rin­ge­rer Auf­merk­sam­keit rech­nen müs­sen, bis hin zum Sen­den ins Nichts.

beim letz­ten ab­satz ver­kennt bolz die dy­na­mik die­ser netz­wer­ke. blog x kann von ei­nem mo­ment zum an­de­ren die auf­merk­sam­keit von null auf hun­dert stei­gern. blog a ver­liert die­se bei man­geln­der lei­den­schaft in we­ni­ger als 6 mo­na­ten. die dy­na­mik soll­te man nicht un­ter­schät­zen. ge­nau­so­we­nig wie das po­ten­zi­al. aber das zu­min­dest scheint bolz er­kannt zu ha­ben.