DJV po­di­ums­dis­kus­si­on un­ter lin­den

felix schwenzel

kei­ne ah­nung ob ich gleich was schrei­be oder lie­ber zu­hö­re. aber ich sit­ze im au­to­mo­bil­fo­rum un­ter den lin­den und lau­sche gleich ei­ner po­di­ums­di­kus­si­on. die soll zwar auch per live­stream über­tra­gen wer­den, aber mo­men­tan sieht es dort beim DJV mau aus.

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mal se­hen wann ich zu­vie­le conec­tions habe.

den hoch­was­ser­ho­sen-spe­zi­al-preis hat hans-ul­rich jör­ges ge­ra­de fon­si ent­ris­sen. jör­ges an­ti­ker an­zugs­ho­se sitzt knapp über dem knö­chel. fon­si scheint sich nen neu­en an­zug ge­kauft zu ha­ben, der sitzt aber lei­der sehr schlecht bis asy­m­e­trisch. ele­gant hin­ge­gen sein bis oben zu­ge­knöpf­tes hemd ohne schlips.

ste­fan nig­ge­mei­er hat sich nen bart ste­hen las­sen und mich ge­fragt, ob das ju­cken ir­gend­wann auf­hö­re. ich habe ge­ant­wor­tet, man ge­wöhnt sich dran.

ich muss schon vor be­ginn der sen­dung pin­keln. ich geh mal pul­lern.

der mo­de­ra­tor sagt er blog­ge nicht, weil sei­ne frau ihn dazu ver­don­nert habe geld zu ver­di­en­ne mit dem zeug was er so macht. mi­cha­el kon­ken guckt ge­ra­de böse. echt. auch als tho­mas knü­wer auf­ör­te zu re­den. jör­ges plä­diert jetzt da­für, dass on­line-me­di­en den glei­chen stan­dards wie print-me­di­en fol­gen. er will ei­nen frei­wil­li­gen qua­li­täts­stan­dard her­bei­füh­ren be­vor die ge­rich­te be­müht wer­den müs­sen, so wie an­geb­lich bei ste­fan nig­ge­mei­er.

er hat es ka­piert: es gäb kei­ne an­ony­men le­ser­brie­fe. was im in­ter­net zu fin­den sei teil­wei­se un­er­hört, scho­ckie­rend und to­tal schlimm. alle mög­li­chen fo­ren lie­fen mit rech­tra­di­ka­lis­mus und an­ti­se­mi­tis­mus „voll“. es gin­ge um „ethi­sche stan­dards“ die man schaf­fen müs­se.

fon­si hat jör­ges ir­gend­wie zi­ckig ge­macht. was jör­ges meint wenn er sagt er in­ter­es­sie­re sich nicht für das was „sie“ ma­chen, son­dern nur für das was er selbst ma­che, ver­ste­he ich nicht. ich ver­mu­te aber er meint man sol­le sich in der dis­kus­si­on un­ter jour­na­lis­ten auf qua­li­täts­stan­dards ei­ni­gen. ko­mi­scher­wei­se hat fon­si ge­nau da­nach ge­fragt, aber jör­ges will nicht dar­über re­den wenn er von fon­si da­nach ge­fragt wird.

auf twit­ter sind die kom­men­ta­re ehr­lich­ge­sagt seit­dem der live­stream funk­tio­niert in­ter­es­san­ter als das was ich schrei­be. ich geh jetzt echt mal pul­lern. kon­ken ver­steh ich näm­lich auch nicht. also was er sagt.

habe nicht das ge­fühl eben auf dem klo was ver­passt zu ha­ben und höre jetzt mal ein biss­chen zu. der pro­fes­sor aus dres­den ver­ste­he ich, ver­ges­se aber so­fort wie­der was er ge­sagt hat.

huch: jör­ges will nicht über blog­ger re­den. es geht doch nur um jour­na­lis­mus. er will jetzt wohl auch über kran­ken­ver­si­che­run­gen von on­line-jour­na­lis­ten re­den. er wie­der­holt zum 100sten mal: „ich rede nicht über blog­ger! wie ver­hin­dern wir rechts­extre­mis­mus und an­ti­se­mi­tis­mus“. der mann ist ge­fan­gen in ir­gend­ei­ner feed­back­schlei­fe.

auf ei­nen zwi­schen­ruf aus dem pu­bli­kum („sind sie für vor­zen­sur?“) ant­wor­tet jör­ges (sich­bar er­regt): „ich sprin­ge nicht über ihr stöck­chen! sie sind ja er­kenn­bar er­regt!“ er schiebt nach ja, er sei ge­gen na­zis.

knü­wer re­det gu­tes zeug, twit­tert fei­ne be­ob­ach­tun­gen und sieht gut aus. wenn ich mal jour­na­list wer­de, will ich wie knü­wer wer­den. nur noch ein biss­chen bes­ser aus­se­hen und kei­ne bril­le tra­gen.

jetzt geht die kennt­nis­freie kon­ken-dis­kus­si­on über an­ony­mi­tät wie­der los. knü­wer stei­gert sich ein we­nig in rage. kon­ken be­steht dar­auf auch mal aus­re­den zu kön­nen und un­ver­ständ­li­che fra­gen zu stel­len de­ren ant­wor­ten er als an der fra­ge vor­bei geis­selt.

jör­ges wie­der­holt jetzt zum fünf­ten male: „ich rede nicht über blogs!“ er will über an­ony­me kom­men­ta­re re­den die recht­ex­tre­mis­mus und an­ti­se­mi­tis­mus in fo­ren oder so spü­len. ich leg mich bald nie­der.

jour­na­lis­ten wer­den glau­be ich so ab 45 tie­risch ag­gres­siv und hitz- bis rot­köp­fig.

mo­de­ra­tor: „mi­cha­el kon­ken …“
mi­cha­el kon­ken: „JOAH!?“

ich weiss nicht wor­an es lag dass ich bis jetzt nicht ver­mag zu sa­gen über was auf dem po­di­um bis jetzt dis­ku­tiert wur­de und wel­che po­si­ti­on die ein­zel­nen po­di­ums­teil­neh­mer ei­gent­lich ver­tre­ten. ent­we­der dar­an, dass ich ge­ra­de par­al­lel ge­hört, ge­tippt, ge­knipst und ge­dingst habe oder dar­an, ob da vor­ne enorm wir­res zeug ge­re­det wur­de.

jetzt darf das pu­bli­kum fra­gen stel­len und na­tür­lich ver­wech­seln die fra­ge­stel­ler fra­gen, wie im­mer auf jour­na­lis­ten-ver­an­stal­tun­gen, mit kom­men­ta­ren und pro­fil­neu­ro­sen aus­le­ben.

ah. jetzt eine rich­ti­ge fra­ge an pro­fes­sor dons­bach: er hät­te von drei ver­schie­de­nen ar­ten blogs ge­spro­chen und wie er denn die drei de­fi­ne­re. dons­bach meint es gäbe „poe­ti­sche blogs“, „jour­na­lis­ti­sche blogs“ und „web­auf­trit­te von eta­blier­ten me­di­en“. ich schlaf gleich ein.

[nach­trag]

  • twit­ter hash­tags zum the­ma #djv.
  • die­ses jahr wird es sich end­gül­tig durch­set­zen, blog­ein­trä­ge „ei­nen blog schrei­ben“ zu nen­nen. aus­ser­dem wird das blog zu der blog. lei­der.
  • stern.de hat *eine* ad­mi­nis­tra­to­rin (so nann­te jörgs das) die die fo­ren und kom­men­ta­re kon­trol­liert. zeit.de hat vier oder fünf teil­zeit­kräf­te, fo­cus.de auch, wenn ich mich recht er­in­ne­re.
  • jörgs in­ter­es­siert sich nicht für blogs und will nicht drü­ber re­den, will ei­gent­lich über­haupt nicht re­den, er war der ers­te der im man­tel und mit hoch­was­ser­ho­sen ver­schwand.
  • björn sie­vers: com­mu­ni­tys hü­ten ist wie ei­nen sack flö­he hü­ten.
  • fon­si hat­te heu­te ei­nen gu­ten tag und konn­te sich von sei­ner pro­fil­neu­ro­se lö­sen. teil­wei­se hat er mal zur ab­wechs­lung so­gar ar­gu­men­tiert.
  • bei zeit.de ist die ka­cke am damp­fen.
  • ste­fan nig­ge­mei­er woll­te mal schla­ger­sän­ger wer­den.
  • jour­na­lis­ten nei­gen dazu recht ha­ben zu wol­len, pein­lich ist ih­nen fast gar nix so­lan­ge sie be­haup­ten kön­nen recht zu ha­ben. selbst un­wah­re tat­sa­chen­be­haup­tun­gen ver­tei­di­gen sie — wenn sie dar­auf an­ge­spro­chen wer­den — da­mit, dass sie ja zur rech­ten zeit ge­kom­men wä­ren und viel­leicht et­was gu­tes be­wirkt ha­ben könn­ten.
  • ich bin froh nicht in der FTP, dem DJV und kein jour­na­list zu sein. echt jetzt mal. was für zi­cken (die jour­na­lis­ten). da­ge­gen sind blog­ger schmu­sig.
  • die FDP ist auch ein ver­zank­ter kin­der­gar­ten.
  • der DJV hat sich da­ge­gen ent­schie­den beim ca­te­ring auch bier zu be­stel­len. es gab schnitt­chen, saft und was­ser. bier war dem DJV wohl zu teu­er.
  • ein jour­na­list hat beim durch­se­hen mei­nes te­le­fon­adress­bu­ches vier ge­mein­sa­me be­kann­te fin­den kön­nen.
  • die jour­na­lis­ten die ich be­wun­de­re ha­ben un­ter jour­na­lis­ten nicht vie­le freun­de. an­ders ge­sagt: jour­na­lis­ten sind zi­cken.
  • die ver­an­stal­tung kann man sich hier an­gu­cken [via].
  • don dah­l­mann hat auch was zur dis­kus­si­on ge­schrie­ben.
  • ralf fand die ver­an­stal­tung „merk­wür­dig“. „Wie eine TV-Talk­show. Aber im Un­ter­schich­ten-TV.“
  • stef­fen büf­fel fand „Die DJV-”Talk­run­de” hat­te das Ni­veau ei­ner bril­li­an­ten Chris­ti­an­sen-Sen­dung“.

[nach­trag 15.01.2008]
ste­fan nig­ge­mei­er woll­te ja mal schla­ger­sän­ger wer­den. hier sieht man wie das aus­ge­se­hen hät­te. (dan­ke für den hin­weis an­dre­as). die üb­ri­gen bil­der sind echt scheuss­lich.