Sau­ber­keit gross­ge­schrie­ben

felix schwenzel

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an: BUR­GER KING® GmbH
von: Fe­lix Schwen­zel

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

Manch­mal esse ich ger­ne zum Früh­stück ger­ne was Herz­haf­tes. Mein Be­kann­ten­kreis bringt dem we­nig Ver­ständ­nis ent­ge­gen. Aber ich bin bei mei­ner Er­näh­rung schon im­mer sehr un­kon­ven­tio­nell ge­we­sen. Oft auch spon­tan.

Die­ser Spon­ta­ni­tät kommt eine Bur­ger-King Fi­lia­le auf mei­nem Weg zur Ar­beit ent­ge­gen. Auf dem Weg zur Ar­beit neh­me ich ihr An­ge­bot „Qua­li­ta­tiv hoch­wer­te Pro­duk­te zu ei­nem fai­ren Preis“ zu er­wer­ben im­mer wie­der ger­ne an.

Pri­ma fin­de ich, dass ich zu frü­hen Zeit fast nie in ei­ner Schlan­ge ste­hen muss. Nur auf die Zu­be­rei­tung der Spei­se muss ich, wenn ich nicht ge­ra­de bis zur Mit­tags­zeit ver­schla­fen habe, meist ein paar Mi­nu­ten war­ten.

Ich nut­ze die­se Zeit dann um mir Vor­wür­fe zu ma­chen kein Obst oder Ge­mü­se ge­kauft zu ha­ben - oder das Re­form­haus links lie­gen ge­las­sen zu ha­ben. Wenn es mir nicht nach Selbst­pei­ni­gung ist sehe ich mich ein­fach um oder in den spie­geln­den Kü­chen­ama­tu­ren an und fra­ge mich - zum Bei­spiel - wie die End­fer­ti­gung ih­rer Pro­duk­te wohl von­stat­ten geht. Ich gebe es ehr­lich zu, ich wüss­te wirk­lich ger­ne wie sie den ei­nen oder an­de­ren Ge­schmack in ihre Spei­sen be­kom­men. Denn der Ge­schmack ist meist be­tö­ren, dar­in sind auch mei­ne Be­kann­ten die nicht vor der Mit­tags­zeit bei ih­nen zu es­sen pfle­gen mit mir ei­ner Mei­nung.

Vor nun­mehr be­reits drei Wo­chen (wie die Zeit ver­geht!) habe ich in be­sag­ter auf-dem-weg-zur-ar­beit-lie­gen­den Fi­lia­le wie­der 1-3 Mi­nu­ten auf ei­nen mit 99 Cent äus­serst fair aus­ge­zeich­ne­ten und mit zwei Zwie­bel­rin­gen äus­serst de­li­kat aus­ge­stat­te­ten Bur­ger war­ten müs­sen.

Mir fie­len wäh­rend­des­sen drei Ka­nis­ter mit ro­sa­far­be­nem, ap­pe­tit­lich aus­se­hen­den Rei­ni­gungs­mit­tel auf. Sie wa­ren ge­schickt in ei­nem schlan­ken Re­gal ge­gen­über der Pom­mes-Fri­tes-Ab­füll­sta­ti­on ge­sta­pelt. Die Rei­ni­gungs­mit­tel er­freu­ten mich, da sie il­lus­trie­ren, wie gross Sau­ber­keit bei ih­nen ge­schrie­ben wird.

Wäh­rend ich noch dem Ge­dan­ken nach­hing auch in mei­ner Woh­nung mal wie­der Sau­ber­keit gross zu schrei­ben, war mein Bur­ger fer­tig.

Auf dem Weg zur U-Bahn pack­te ich den Bur­ger zum so­for­ti­gen Ver­zehr aus und er­kann­te noch­mals wie gross Sau­ber­keit bei ih­nen ge­schrie­ben wird:
Ich fand ei­nen Hin­weis auf eine kürz­lich er­folg­te und lo­bens­wer­te Grund­rei­ni­gung der Hack­fleisch-Brat-Vor­rich­tung. Der Hin­weis steck­te, zum Glück gut sicht­bar, im Rind­fleisch: Ein klei­nes stück Draht, ehe­mals teil ei­nes gros­sen Stücks gro­ber Stahl­wol­le.

Ich habe ein Foto die­ses Stahl­wol­len-Drahts bei­gelegt und hof­fe sie freu­en sich, eben­so wie ich über die Groß­schrei­bung von Sau­ber­keit bei Bur­ger-King.

Ich esse jetzt al­ler­dings mor­gens nur noch Dö­ner in Lä­den die nicht all­zu sau­ber wir­ken.

Gruss
Fe­lix Schwen­zel

Sau­ber­keit wird bei Bur­ger-King gross ge­schrie­ben.